wie leben ohne meinen Mann

  • Danke euch allen für die Unterstützung,euer mit fühlen,das tut gut um wieder einen Tag,eine Nacht zu überstehen.Ich irre so im Leben umher,es kommt mir auch gar nicht wie Leben vor,sondern eine Art Zeit abspulen,bis ich zu ihm kann.Dann denke ich dass das ja Jahre sein können,für wen,wozu?Meine,Liebe,meine Freude,mein Spiegel,er wird nie wieder mich anlächeln mit seinen Grübchen,mich in den Arm nehmen,mit mir lachen,da sein....ich weiß nicht wie ich das aushalten kann,wie schaffen das andere?

  • Guten Morgen Adi!

    Deine Zeilen sagen genau was ich fühle, muss auch jetzt weinen.


    Es muss weitergehen auch wenn es noch Jahre sind im Leben das wir so nicht wollten.

    Ich habe meinen Mann sehr jung kennengelernt und wir haben unser Leben gemeinsam gelebt.

    Es waren 45 Jahre die wir gemeinsam verbrachten.

    Also ist es nur logisch das ich jetzt schmerzhaft lernen muss ein anderes Leben zu leben.

    Wieder einmal kann mein Herz dem Verstand nicht folgen, es will und will, was es einfach nicht mehr haben kann.

    So bleibt nur, einfach irgendwie weiter zu machen.

    Im Wissen das auch andere Menschen das gleiche Schicksal zu erleiden haben.

    Ich bin sehr dankbar dass ich doch nicht ganz alleine bin und meine Töchter und ein Enkelkind habe!


    Ich wünsche Dir und allen hier im Forum das die Zeit den scharfen Schmerz erträglicher macht!

    Liebe Grüße, Karo

  • Liebe Karo,ja das Herz will dem Verstand nicht folgen,wie auch...und der Schmerz zerreisst uns in Stücke und aus diesen Stücken ein Leben zu machen erscheint unmöglich und sinnlos.Aber es ist die einzige Möglichkeit....auch ich freue mich an meinem Sohn,den 4 Enkelkindern,die nehmen ihren Opa ganz selbstverständlich mit,das habe ich mit Opa gemacht,tragen Kerzen an das Grab(es müssen immer 4 sein)bringen Blumen und Steine von den Wanderungen zu Opa,kleine Briefe....So schön....aber,ja dieses aber ist mein großer Schmerz,warum durfte er nicht noch ein bisschen leben,da kommen die Tränen und die übergroße Sehnsucht nach ihm.Und dann finde ich doch ein wenig Trost hier im Forum,DANKE Karo und alle,die mit uns gehen(müssen)und ich lege meinen Arm um euch,Adi

  • Liebe Karo, liebe Adi,


    uns bleibt nichts anderes, als zu versuchen, aus den zerbrochenen Scherben unseres Lebens wieder etwas zu formen. Was das sein wird? Ich glaube, das kann nur die Zeit zeigen... Ein kleiner Schritt nach dem anderen. :30:

    So wie es gestern war, wird es nie mehr sein. Und heute kann ich nur ertragen, wenn ich nicht an morgen denke.

  • Liebe Adi, liebe Shiva!

    Ja die Zeit wird es zeigen ob aus den Scherben ein neues schönes Mosaik zusammengesetzt werden kann oder nur ein mühsam zusammengesetztes Flickwerk entsteht! Im Moment ist für mich nur das Flickwerk möglich das mich notgedrungen durch die Tage bringt! Ich drücke Eure Hände, bis bald Karo

  • Liebe Adi wie gerne würde ich Worte für Dich finden die Dein Leid etwas lindern, doch ich kann nur sagen: "ich weiß wie weh es tut"! Liebe Grüße Karo

  • Liebe Karo,schon das Wissen dass man nicht alleine ist,tut gut.Es hilft...wenn auch niemand uns das schöne,liebevolle Leben,das uns so geprägt und geformt hat,wiedergeben kann.Ganz alleine müssen wir die neue Form finden und haben doch immer gemeinsam gelebt,geplant,geliebt,gelacht..wie's gehen soll weiß ich nicht,immer ein Tag nach dem anderen,nicht viel vorausschauen,aufpassen dass das Loch in mir mich nicht verschlingt,zu mehr fehlt mir momentan die Kraft,liebe Grüße,Adi

  • Liebe Adi, genau so ist es!

    Man ist schon froh das erledigen zu können, das unbedingt sein muss!

    Es kommt mir vor als sei ich seit dem Tod meines Mannes um Jahrzehnte gealtert, dabei sind es nur 14 Wochen und 2 Tage!

    Noch viel Zeit übrig vom Leben, sollte ich so alt wie mein Vater werden, er starb mit 98!

    Ich bemühe mich das unabänderliche anzunehmen das kostet alle Kraft die ich habe.

    Wie schaffen das Menschen, die noch im Berufsleben stehen und auch noch kleine Kinder haben?

    Da schäme ich mich fast, dass ich so in den Seilen hänge! Hilft mir momentan nur auch nicht weiter.

    Alles Liebe, Karo

  • Liebe Karo,auch ich habe das Gefühl plötzlich uralt zu sein.....vielleicht weil der Blick meines Mannes,der mit Liebe und Freude auf mich geschaut hat ,nicht mehr da ist....ich weiß es nicht.Ich habe das Gefühl,die unendliche Einsamkeit saugt mir alle Kraft,alles Gefühl ,alle Freude aus dem Körper....ach immer diese Sehnsucht....ich wünsche dir bessere Stunden,Adi

  • Liebe Adi und Karo,

    Ich fühle mich auch uralt und ausgelaugt. So erschöpft und keine Energie im Körper.

    Wenn zu der alltäglichen Trauer auch noch so viele "besondere" Trauertage kommen, dann zerrt das noch zusätzlich aus.

    Ich weiß auch nicht, wie ich diese wahnsinnige Sehnsucht und das Heimweh aushalten soll. Ich glaube das hört nie auf.

    LG Wagi

  • Ein neuer Tag,Wochenende,ich weiß nicht warum es mir da besonders schwer fällt,mein Leben wie es jetzt ist,zu bewältigen....die Erinnerungen an die schönen Ausflüge,lange schlafen,noch ein bisschen kuscheln,all das vermisse ich so unendlich,ich bemühe mich das nie mehr irgendwie zu verstehen,aber im Herzen gelingt das einfach nicht und die Sehnsucht ist übermächtig und haut mich um.Mein liebster Mann,wo bist du,ich brauche dich....alleine schaffe ich es nicht....

  • Ja so ist es,dem größten Glück zu begegnen ist ein Geschenk des Lebens,das ich mit so viel Liebe und Freude angenommen habe,aber es zurückgeben ist so unvorstellbar schwer,das allein sein ,das war nicht vorgesehen....wir müssen es nun schmerzlich lernen,aber nicht ohne unsere Liebe,die tragen wir ja im Herzen mit.Eine Nacht mit Schlaf und guten Träumen wünsche ich allen,Adi

  • Liebe Adi, ich weiß nicht wie andere es schaffen, ich weiß ja kaum, wie ich das selbst schaffe und dennoch sind inzwischen 11 Monate seit dem Tod meines Mannes vergangen und ich kann dir nur sagen, der Schmerz und die Trauer verändern sich.

    Dass die Wochenenden besonders schwierig zu überstehen sind, kann ich auch bestätigen und die Vormittage jeden Tag.

    Deswegen versuche ich meine Wochenenden mit Aktivitäten zu füllen und ich habe angefangen jeden Vormittag zur Todesstunde meines Mannes um halbelf eine kleine Meditation zu machen. Lauter Strategien, um über die Runden zu kommen, aber es hilft, wenigstens vorübergehend.

    Nachdem ich inzwischen nicht mehr glaube, sondern weiß, dass meine Familie im Jenseits wie ein Mann hinter mir steht und mich unterstützt und sie alle wollen, dass es mir gut geht und ich auf meinem Lebensweg voranschreite, habe ich eine sehr starke Motivation nicht aufzugeben, sondern das LEben anzunehmen wie es gerade ist und ich miss sagen, es ist nicht alles gut, aber es hilft und gibt mir Trost.

    Ich möchte dir auch etwas Trost schicken und dir sagen, dein geliebter Mann ist immer noch bei dir, du kannst ihn bloß nicht sehen, aber vielleicht fühlen, wenn du ganz zur Ruhe kommst.

    Deine Trauer ist noch zu heftig, um etwas anderes als diesen überwältigenden Schmerz zu fühlen, das ist ganz normal und da geht es dir ganz gleich wie mir und vielen anderen hier. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Ausdauer um diese schlimme Zeit zu überstehen, alles Liebe Gabi

  • Liebe Gabi,du schreibst so herzlich und klug und einfühlsam,so bekommt man eine Ahnung wie man das weiterleben schaffen kann...das Zeit anfüllen mit Kontakten,sich um Freunde bemühen,immer aktiv Treffen organisieren,sich noch einsamer fühlen weil sie nicht auf einen zukommen und da sind...das habe ich jetzt aufgegeben.Es gibt einige Menschen,die da sind,da brauche ich mich nicht verbiegen,mit denen kann ich sein wie ich jetzt eben bin,das ist wie ein sicherer Platz.Und ich merke,wieder ich immer mit meinem Mann über alles geredet habe,das mache ich weiter,in mir,da sind wir ja immer beisammen.Unsere Zweisamkeit war uns immer sehr wichtig und ich fühle,dass ich sie wiederfinde.Das hilft mir.Das war immer so und das äussere Leben für die Umwelt....niemand belasten,nicht von meinem Mann reden,wollen viele eh nicht hören,einfach an der Oberfläche bleiben.So versuche ich meine innere Ruhe wiederzufinden,in kleinen Schritten und auch Rückschritten....und wenn ich wieder in das Loch in mir falle,dann denke ich an dich,Gabi und alle im Forum,die so helfen,und am Seil eurer guten Gedanken und Hilfen krabble ich wieder heraus,DANKE,Adi


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  • So,der rabenschwarze Sonntag bald um,war heute Nürnberg Friedhof,selbst dort und auf dem Weg habe ich nur Paare gesehen....viele Alte...Ich muss mich zusammenreißen,sonst frisst mich der Neid.Was werde ich nur für ein Mensch,ich mag mich selber nicht mehr,momentan bin ich nur zum Tage abspulen gut,jeder bringt mich näher zu meinem Mann.Ich kann es so schwer ertragen,dieses Leben ohne ihn,morgen eine neue Woche,da gehe ich einmal zu einer Freundin und darauf freue ich mich.Die Sonntage machen mir besonders zu schaffen,da habe ich keine guten Verkehrsverbindungen,Kino,Theater schwierig und ich mag nicht immer bitten dass mich jemand fährt...aber auch die Sonntage gehen vorbei....

  • Nürnberg stimmt natürlich nicht,bin ja in Tirol,sollte" nur" heißen,schreiben sollte schon noch gehen....aber jetzt habe ich fast lächeln müssen....wollte gerne Nürnberg Christkindlmarkt,aber mein Mann hat immer gesagt,bitte erspare mir das...

  • Liebe Adi,

    vielleicht fährst du dieses Jahr nach Nürnberg zum Christkindelmarkt.

    Für dich.


    Wünsche dir eine erträgliche Woche.

    Lg. Astrid.