wie leben ohne meinen Mann

  • Heute habe ich eine schlechten Tag, ich vermisse meinen Mann unendlich.

    Letztes Jahr im Sommer, es war ja unser letzter gemeinsamer Sommer, haben wir so viel gemacht, das Leben war schön und heiter.

    Ich bin heute aufgewacht , mit dem Gefühl, mein Mann liegt hinter mir, es war wohl ein Traum. Ich war zutiefst verstört, und so begann mein Tag mit weinen.

    Schon wieder ein Tag ohne ihn, wieder scheint die Sonne, doch in mir ist alles dunkel. ich gehe durch die Wohnung , fasse dieses und jenes von seiner Kleidung an, stelle mir dann vor, wie er letztes Jahr darin ausgesehen hat und weine.

    Ich bin nicht in der Lage eine Zeitung oder ein Buch zu lesen, schaue mir Nachrichten im Fernsehen an, ohne sie zu begreifen, all meine Gedanken sind bei meinen Mann. Ich lebe von Erinnerungen, ich träume von den schönen Zeiten, ich lebe in der Vergangenheit.

    Ich habe keine Perspektive für die Zukunft.

    Alles was sein Leben betraf wird gelöscht. Auch ich lese nur noch meinen Namen. Ich sehne mich nach einer Umarmung, einen Kuss, ich möchte sein schönes lachen hören, ich möchte bei ihm sein.

    Vorgestern, früher Abend, saß ich mit einer Freundin im Café, sie nehmen mich immer mit, sind um mein Wohl bemüht, mußte ich plötzlich Weinen. Ich sah die Pärchen, ich sah die Fröhlichkeit in ihren Gesichtern, ich wurde von einer großen Trauer überfallen.

    Eigentlich bin ich immer traurig, habe immer eine große Sehnsucht, frage mich, wie schaffe ich den nächsten Tag, die nächste Nacht, in mir ist etwas zerbrochen,

    mein Leben ist zersplittert, das einzige was ich habe, ist die endlose Sehnsucht nach meinen Mann, die Liebe meines Lebens.


    Liebe Grüße Maike

  • Ihr Lieben, in jeder von Euch finde ich mich wieder, leide mit Euch, verzweifle mit Euch und weine mit Euch!

    Seit mein Mann ins Krankenhaus kam, kann ich die Sendungen die ich mit ihm gemeinsam angesehen habe, alleine nicht ertragen.

    Ich habe den Fernseher ins Schlafzimmer übersiedelt und nütze ihn als Bildschirm für meinen Computer, über den ich Serien streame, die ich vorher nie angesehen habe und die ich nicht in Verbindung mit meinem Mann bringe. Hilft mir beim Einschlafen.


    Wir sind zerbrochen und werde nie wieder heil werden!

    Erträgliche Tage wünscht Euch von Herzen Karo!

  • Ganz genau! Das Leben ist wie eine Hühnerleiter: " Kurz und beschissen!"

    Diese Aussage hörte ich als Kind von irgend einem alten Mann, damals konnte ich nichts damit anfangen, doch jetzt finde ich es treffend!

    Liebe Grüße, bis morgen! Karo

  • Ihr Lieben,diese sonnigen Tage,heute HerzJesu Feuer,immer ein besonderes Erlebnis für meinen Mann und mich.....und jetzt...einsam und allein lebe ich so dahin,habe an nichts mehr eine wirkliche Freude,es berührt mein Herz nicht mehr,in mir kreisen meine Gedanken immer um meinen Mann.Warum durfte er nicht leben,gerade er hätte es so verdient,ich begreife das einfach nicht.Der einzige Lichtblick sind meine Enkelkinder und mein Sohn.Freunde sind verschwunden,ich passe nicht mehr in ihr Leben,also werde ich gemieden,auch nie mehr eingeladen zu gemeinsamen Unternehmungen,ich bin nun ein Störfaktor.Das tut weh und ausserdem frage ich mich,was ich für diese Menschen war?Zum Organisieren,backen,kochen,Ausflüge und Urlaube planen konnten sie mich brauchen...Witwen unerwünscht...jetzt wieder Wochenende,mir graut vor diesen Tagen,was soll aus mir werden,mir fehlt einfach die Liebe meines Mannes,sein Blick auf mich,sein Arm um mich,seine Stimme,sein Geruch,einfach alles,wie ich das Leben ohne ihn ertragen soll....ich weiß es nicht..

    Ich klage schon wieder...Danke dass ihr da seid...<3Adi

  • liebe adi,

    du bringst es auf den punkt, mir geht es genau so. wenn die kinder und das enkelkind nicht wären, die mich an ihrem leben

    teilnehmen lassen, wüßte ich nicht mehr weiter. ich würde gerne mit meim mann tauschen, aber alleine ohne mich hier,

    wäre es für ihn auch keine option. ich habe heute schon so viele tränen vergossen und trost spenden kann ich leider auch nicht.

    sei deshalb still umarmt

    flora

  • Ihr Lieben,

    Mir geht es genauso. Nur die Kinder und Enkel können mich etwas aus diesen Tiefen hochziehen.

    Alleine in Haus und Garten fühle ich mich einsam und verloren. Meine andere Hälfte ist weg für immer und ich kann es einfach nicht begreifen.

    LG Wagi

  • Ihr Lieben,


    Heute das gleiche, Sonne scheint, es ist heiß, mein Mann ist irgendwo. Ich denke an all die Jahre, die wir zusammen verbracht haben.

    Unsere Reisen durch die Welt. Unsere Abenteuer, unsere Kuscheln and dem Sofa, Ich vermisse sogar unsere Streitereien. Letztes Jahr in Paris,

    wir haben so viel erlebt. Jetzt ist er nicht mehr da. Es nimmt mir die Luft, ich kann nicht atmen ,ich will zu ihm.

    Ich habe ja keinen mehr, meine Mama tot, mein Papa tot, mein Sohn beruflich in Amerika. Da ist die Familie meines Mannes , ich muss sagen, dass sie schon besorgt sind. Leben aber in allen Teilen der Welt. Australien ,Amerika, Saudi Arabien, am Amazonas, usw.

    Wir schreiben uns per Mail. Ich denke oft, was macht mein Mann jetzt. Meine Sehnsucht wird immer schlimmer, mußte heute morgen wieder meine Notfall Pille nehmen, so schlecht ging es mir. 80% des Tages denke ich an meinen Mann. Ich schreibe jeden Tag Briefe an ihm, irgendwie erleichtert mich das.

    Jeder neue Tag ist eine Qual für mich. Ich kann keine klaren Gedanken fassen, mein Leben hat keine Struktur mehr. Diese Wochenenden sind die schlimmsten Tage .

    Alles Liebe Maike

  • liebe maike,

    mein aufrichtiges beileid zu deinem schweren verlust. ich kann dich sehr gut verstehen, habe ich doch auch meinen mann verloren, der

    mir alles im leben bedeutet hat. deine wunden sind auch noch sehr frisch, das wird ein langer , steiniger weg bis das leichter wird.

    wir hier haben alle dasselbe schicksal und alle leiden auf ihre art. wenn dich das briefe schreiben erleichtert, dann mach doch ein kleines tagebuch draus. mich erleichtert es , wengstens meistens, wenn ich täglich auf den friedhof gehe.früher habe ich den friedhof eher gemieden,

    aber jetzt zieht er mich richtig an. jeden einzelnen tag irgendwie durchzustehen, ist unser aller schicksal.

    liebe grüße

    flora

  • liebe maike und adi und flora...


    ich habe leider weder kinder noch enkel, habe eine stieftochter mit der aber der kontakt sehr sporadisch ist, im grunde nicht anders als mein mann noch lebte - wenn sie geld braucht ist man gut genug!! bin aber da jetzt konsequent, anders als mein mann noch lebte. habe andere sorgen als sie durchs leben zu bringen ohne ihr eigenes zutun...


    somit verbringe ich hier meine tage zwischen einsamkeit und telefonaten mit meiner mutter die leider 600 km entfernt wohnt, oder mit meiner echt kranken freundin die leider ebenfalls 300 km entfernt wohnt. mit gesprächen mit meiner nachbarin im haus nebenan...


    ansonsten einsamkeit, totenstille, ausser ich mache den radio an, swr3, aber das geht mir oft dann wieder auf den keks.... diese frohsinnsmusik und wie toll doch das wetter ist und alle, alle unternehmen ja irgendetwas wundertolles.....


    einsamkeit, weinen, verzweiflung, erstarrung - noch nicht mal kann ich mich teilweise aufraffen hier ins forum zu gucken...will einfach GARNICHTS tun. rufe nach meinem geliebten roger, frage nach dem warum, warum, warum....


    bekomme gesagt, das ich aber in letzter zeit WIRKLICH schlecht aussehe ha ha ha.... ich versuche zu erklären, das man halt verquollene augen HAT, wenn man nur noch am weinen ist. das man falten BEKOMMT wenn man nur noch salzige tränen im gesicht hat....


    ach, einfach nur traurig alles.....


    Bine

  • Sonntag,Sonnenschein,Badewetter,rundum Fröhlichkeit,der12.Hochzeitstag unseres Sohnes....wie soll ich das alles aushalten ohne dich,mein geliebter Mann,ich kann das einfach nicht.Ich brauche dich,die Zeit ohne dich wird immer schwerer.Tränen und Sehnsucht nach dir,unser Leben war so schön,warum nur ,warum?Ich kann es nicht begreifen,du bist tot und ich lebe und niemals wieder du und ich,damit werde ich einfach nicht fertig....wie lange noch...diese mühsamen Tage und verzweifelten Nächte,wozu?Das Leben ist eine schwere Last für mich,du warst immer alles für mich,durch dich war Liebe und Glück,nun irre ich nur noch herum und suche dich....

  • liebe adi,

    wir durften beide sehr lange zeit unsere männer und deren liebe erleben, deshalb ist die trauer auch so groß und kaum zu

    ertragen. aber wie viele menschen haben überhaupt nie so eine liebe erleben dürfen oder sind in einer unglücklichen partnerschaft?

    mein herz ist ganz gefüllt mit der liebe zu meinem mann, aber die physische nähe fehlt mir auch unendlich.

    ein großes kraftpaket schickt dir

    flora

  • Danke,ihr Lieben,heute kann ich alle eure guten Gedanken brauchen,das Wochenende hat mich an den Rand der Verzweiflung gebracht,nur weinen und fragen warum,warum....eine Antwort gibt es nicht,und ich kann diese grausame Einsamkeit ohne meinen Mann einfach nicht ertragen....wie leben ohne ihn...

    Jeden Tag warten,dass die Zeit vergeht,sinnlos...

    Ein lieber Gruss zur Nacht,Adi

  • Es ist so schlimm wie nie, die Trauer verändert sich, wird tiefer, endgültiger!

    Vor einiger Zeit dachte ich diese Veränderung würde Erleichterung bringen doch das war ein Irrtum.

    Das Gefühl des Verlustes, der Trennung, die Klarheit darüber das der Schmerz und die innere Einsamkeit nie vergehen werden, ist überwältigend!

    Ich werde nachts wach und weine, weil das Gefühl des Verlustes und der Leere sofort da ist!

    Mein Mann ist für immer fort, er hinterlässt eine grausame Leere und das wird für den Rest meines Lebens so sein!

    Ich fülle den Tag mit sinnlosen Beschäftigungen, die ich genau so gut lassen könnte,weil ich meinen Tag nicht mit meinem Mann teilen und besprechen kann.


    Nur um meinen Kindern kein Leid zuzufügen und sie nicht mit meiner Leere zu belasten, bin ich weiterhin stark und lebe mein Leben so gut ich es eben kann.

    Auch an Euren Beiträgen sehe ich, dass die Zeit eben nicht alle Wunden heilt und der Schmerz bleiben wird.

    Ich wünsche Euch und mir, die Stärke, die dafür nötig ist, weiter zu machen!

    Karo

  • Liebe Karo,


    auch ich dachte, dass sich die Trauer nach einiger Zeit verändert, leichter wird, eine gewisse Akzeptanz eintritt.

    Dem ist nicht so, meine Trauer wird stärker, sie überrollt mich .

    Auch ich werde Nachts wach und fühle die Leere, die Einsamkeit, meine eigene Hilflosigkeit, nichts tun zu können.

    Die Sehnsucht nach meinen Mann wird immer schlimmer, heftiger. Könnte ich ihn noch einmal sehen, noch einmal

    streicheln, ich würde mein Leben dafür geben.

    Diese entsetzliche Leere wenn ich nach Hause komme, ich lebe von Erinnerungen, Erinnerungen vom Leben davor.

    Was kann ich machen? Warten das es besser wird? Nichts wurde besser, Alles wurde schlimmer.

    Soll das bis zum Ende meiner Tage so weiter gehen? Mein Mann und ich haben morgens immer den Tag besprochen.

    Was er macht ,was ich mache , wann wer nach Hause kommt.Das vermisse ich so, Ich habe Angst vor den Wochenenden,

    den Feiertagen, im Leben davor haben wir uns gefreut, Pläne gemacht. Jetzt überkommen mich Depressionen. Es ist

    alles so sinnlos


    Liebe Grüße Maike

  • Nichts und niemand hat uns auf das Leben, wie es jetzt ist, vorbereitet!

    Im Moment graut es mir vor der Zukunft!

    So viele Menschen teilen unser Schicksal, sie müssen den Weg alleine gehen, der zu zweit, so schön, vertraut und selbstverständlich war.

    Geteiltes Leid ist ein wenig leichter auszuhalten, darum denke ich an Euch! Karo

  • Jetzt überkommen mich Depressionen.

    Liebe Maike,

    was meinst du mit Depressionen? Depression ist eine Krankheit und auch wenn sich die schmerzhafte und tiefe Trauer oft so anfühlt, ist sie nicht krankhaft.


    Die Sinnlosigkeit und auch das schmerzliche Vermissen, all das gehört zur Trauer und ist vollkommen normal, wenn auch wirklich sehr schwer.


    Sei lieb gegrüßt

    Astrid.

  • Liebe Astrid,


    mein Hausarzt meint es wäre eine Depression, die man Neudeutsch Anpassungsstörung nennt. Wenig erforscht, wenig praktiziert, aber im Netz stehen eine Menge interessante Artikel und Aufsätze. Was man davon halten soll, ich weis es nicht. Da mußte sich jeder seine eigene Meinung bilden.


    Liebe Grüße Maike