Ohne meine Mama...

  • Vor einer Woche habe ich meine Mama & wichtigste Bezugsperson verloren und ich weiß nicht was ich ohne Sie tun soll... Sie war lange krank aber immer tapfer & stark und trotzdem ging es in den zwei Wochen vor Ihrem Tod unheimlich schnell & unerwartet... In manchen Momenten geht es mir "normal", dann aber wieder bin ich am Boden zerstört... Dazu kommt noch das mein Vater erst seit zwei Tagen nach einer OP aus dem Krankenhaus zurück ist, der Tod meiner Mutter und sein Aufenthalt verliefen parallel... Ich will meine Mama so gerne anrufen und ihre Stimme hören und sie um Rat fragen, weil sie immer für mich da war, doch dann begreife ich das es nicht mehr geht... Wie soll es nur weiter gehen??? Wann wird es erträglicher? Ich weiß einfach nicht mehr weiter...

  • Liebe Jari1988.

    Auch ich heiße Dich willkommen und möchte Dir mein Beileid zu deinem Verlust ausdrücken.

    Ich kann Dich sehr gut verstehen... Ich wünsche dir die Kraft, die du jetzt brauchst. Gerne "höre" ich dir zu wenn du mehr über deine Mama erzählen möchtest oder über deine Trauer.

  • Ich danke euch.


    Meine Mutter war eine tolle, liebenswerte und aufopfernde Person. Manchmal war sie etwas niedergeschlagen und hatte durch ihre langjährige Krankheit (COPD) Angstzustände und Panikattacken, wobei ihr leider niemand helfen konnte... Hilfe anzunehmen war nie ihre Stärke aber Hilfe anzubieten um so mehr... Die letzten Wochen war sie sehr schwach, ich denke sie hat auch sehr unter der Krebserkrankung meines Vaters gelitten...

    Er war rund um die Uhr für sie da, denn sie konnte nicht mehr alleine leben. Ich war so gut es geht immer für meine Eltern da, doch trotzdem mache ich mir Vorwürfe, ob ich mehr hätte tun können... Ich war Sonntags (Muttertag) bei ihr im Krankenhaus und den Dienstag darauf ist sie gestorben. Wäre ich Sonntag doch nur länger geblieben oder hätte ich ihr mehr zu verstehen gegeben wie sehr ich sie liebe... Ich hätte ihr so gerne die Angst genommen und hätte ihr so gerne geholfen 😥 Das alles einfach so weitergeht, ohne meine Mama, kann ich nicht verstehen und akzeptieren 😥

  • Jari1988

    Ich kann deine Trauer voll und ganz verstehen.

    Auch ich habe meine Mutter verloren.

    Sie war genau wie deine Mutter immer für andere da und war ein Herzensguter Mensch.

    Deine Mutter weiß das du sie liebst. Denn sie spürt das. Auch wenn sie nicht mehr in deiner Nähe ist.

    Bei dir ist es noch ganz frisch, versuche jemanden zu finden mit dem du reden kannst, auch über das schöne was du mit ihr erlebt hast. Und wenn du weinen musst, dann lass es doch bitte raus.

    Ich weiß es aus eigener Erfahrung das es schlecht ist dagegen anzukämpfen und die Gefühle, die Trauer zu Unterdrücken...


    Wenn du magst fühle dich gedrückt


    Liebe Grüße Pinguin11

  • Ihr Lieben,

    man merkt, wie nah Ihr eurer Mutter stand und wie eng die Verbundenheit mit ihr gewesen ist. Umso grösser ist daher der Verlust eines so geliebten Elternteils. Und der Schmerz darüber. Ich weiss wie weh das tut. Daher drücke Euch mein Mitgefühl aus. Wenn es auch schon Jahre her ist, dass meine Mutter ganz plötzlich und unverhofft starb, so ist der Schmerz jetzt zwar überwunden, aber diese Lücke, die der Tod meiner Mutter hinterliess, bleibt ein Leben lang.

    Wie ich jetzt im Nachhinein erkennen konnte, bin ich durch diesen Verlust der Mutter auf mich selbst zurückgeworfen worden und ich bin mir meiner selbst auch bewusster geworden.

    Im Grunde steht doch jeder allein im Leben. Wir können uns zwar einander helfen und beistehen, wenn Hilfe gebraucht wird, doch ausleben und aushalten muss jeder für sich, was das Leben so mit sich bringt. Wenn man dabei das Mitgefühl anderer spürt, dann hilft einem das dann doch ein wenig über den eigenen Schmerz hinwegzukommen und wieder Hoffnung zu schöpfen, dass bald wieder Licht am Ende des Tunnels wieder auftaucht.

    In diesem Sinne bitte ich Euch diese meine Zeilen zu verstehen.

    Ich wünsche Euch die Kraft, die Ihr braucht, um nicht am Leben zu (ver)zweifeln.

    Heinz Maximilian

  • Genau so geht es mir auch. Meine Mama ist am 07.05.2019 an Lungenkrebs gestorben. Die Diagnose haben wir letztes Jahr im März erhalten. Tapfer hat sie die ganzen Therapien gemeistert. Ab März dieses Jahres hieß es aus therapiert...... Heute vor 3 Wochen ging es rapide bergab. Luftnot, Lungenrasseln, Schwäche.... Es war so schrecklich. Ich hatte den Palliativdienst gerufen, weil ich Angst hatte, meine Mutter erstickt vor meinen Augen. Sie bekam eine Morphiumspritze und die Lage entspannte sich etwas. Sie konnte wegen der Luftnot nicht mehr im Liegen schlafen, sondern nur in ihrem Sessel. Ich verbrachte 2 Nächte neben ihr auf der Couch. Am Sonntag konnte sie nicht mehr alleine auf die Beine.. Minütlich verschlimmerte sich ihr Gesundheitszustand und sie war immer noch tapfer und wollte mich nach Hause schicken, da ich Montag zur Arbeit müsste..... Natürlich bin ich auch Sonntag Nacht bei ihr geblieben. Sie war sehr unruhig und es war eine schlimme Nacht. Am Montag kam der Palliativdienst und es wurde beschlossen sie ins Krankenhaus auf die Palliativstation zu bringen, da man sie nicht mehr alleine lassen konnte. Sie bekam eine Medikamentenpumpe mit Morphium. Ich bin gegen 16 Uhr nach Hause gegangen bzw zum Arzt, damit er mir eine Beruhigungsspritze gibt. Ich hatte das Gefühl, mich zerreißt es innerlich. Bin Dienstag um 6 Uhr aufgestanden. Wollte gegen 9 Uhr ins Krankenhaus zu ihr. Um 8.15 Uhr rief mich der Arzt an und teilte mir mit, dass meine Ma zwischen 5 und 7 Uhr verstorben ist. Ich mache mir Vorwürfe, dass ich die Nacht nicht bei ihr geblieben bin..... Es ist alles so leer ohne sie.....

  • Liebe Sveti,

    Deine Schilderung hat mich zu Tränen gerührt. Ich verstehe, dass jetzt sich alles so leer anfühlt.

    Ich möchte dir mein Mitgefühl ausdrücken. Du hast allles gegeben. Sei nicht ungerecht mit dir.

    Du hast mehr gegeben als ein Mensch aushält. Also mach´dir keine Vorwürfe.

    Ich wünsche dir Kraft und Zuersicht.

    Heinz Maximilian