Sein Leben wurde viel zu früh beendet

  • Hallo Sora!

    Ja es wird noch ein langer und schwerer Weg werden,aber irgendwann wird es vielleicht mal besser,vielleicht.Das schönste und traurigste war die Beerdigung.Ralfs Mutter ist letztes Jahr im Januar verstorben und seine Cousine ist Märchenerzählerin und hat eine kleine Geschichte von seiner Mutter geschrieben und das fand er so schön und er sagte,ja eine Trauerfeier ist nie schön ,aber die von Mama war schön.Ja für Ralf hat sie unsere Geschichte vom kennenlernen bis zum zum 18 Dez(.da haben wir sie nochmal getroffenauf dem Weihnachtsmarkt)das war richtig schön und ihre Freundin ist Freirednerin und die beiden haben die Geschichte vorgetragen.Dann hat sie auf der Gitarre Von guten Mächten gespielt und ich habe mir noch das Lied von Andreas Gabalier gewünscht und wir hatten ein gemeinsames Lied von Era das heißt Ameno,das haben wir geliebtAm Grab hat die Fr.dann jedem noch Herzen aus Glas gegebn als Erinnerung an Ralf .Und eine gute Freundin sagte,das sie gerne den Kaffeetisch schön herrichten möchte und das wir das in ihrem Haus machen sollten.Sie hatte dann auf jedem Tisch ein Bild und nachher haben alle eins im Rahmen mutbekommen als Erinnerung.Das hätte ihm gefallen,aber das es dann nach dem Tod seiner Mutter so schnell gehen würde,daran hätte ich im Traum nicht gedacht.Ich dachte wir würden alt zusammen.Ich kann mir vorstellen,das ihr noch soviel vorhattet.Irgenwann ,wird es bergauf gehen.Und du darfst auch nicht in diesem Zustand verharren,dafür bist du noch zu jung.Eines Tages scheint die Sonne wieder,und dein liebster würde auch nicht wollen,das du soviel trauerst,sondern,das du dein Leben weiterlebst und es dir gut geht.Leichter gesagt,als getan.Ich wünsche dir alles Gute und hoffe du hast nicht zuviele Alpträume.Herzliche Grüße Helli

  • Vielen Dank, dass du mir Mut machst, Bine. Ich umarme dich auch.
    Ich habe vor dem Unfall schon öfter über das Thema Resilienz gelesen und mich selbst dann eher weniger als resilienten Menschen empfunden.
    Aber seit dem Unfall spüre ich öfter einen "Überlebenstrieb" in mir und lasse diesem auch freien Lauf, wenn er sich gerade mal wieder zeigt.
    Vielleicht ist das auch ein Merkmal von Resilienz, ich weiß es nicht genau.

    Schon wo die Polizei mir die Nachricht überbracht hat und ich eigentlich mitten im Schock war und nicht klar denken konnte, habe ich immerhin gespürt, dass gerade so etwas extrem Schlimmes eingetreten ist, dass ich nun ums Überleben kämpfen muss.

    Natürlich haben sich später noch andere Gefühle dazugemischt, aber das Gefühl "irgendwie Überleben zu müssen" kommt auch immer mal wieder auf.

    Und die tiefe Verzweiflung, die ja leider auch eine Facette der Trauer ist, sehe ich als etwas, das ich mir für einige Zeit ansehen kann, aber in dem ich auf keinen Fall versinken möchte. Und ja, der Unfall(Verursacher)...das sind Dinge, wo ich zu keinem Schluss komme, die mich eigentlich nur verzweifeln lassen und mit denen ich mich aktuell nicht auseinander setzen sollte. Vielleicht später mal.


    Es gibt auch sehr eigenartige Momente, in denen ich mich schon fast mit meiner Situation abgefunden habe. Nach dem Motto "Das ist passiert. Du musst jetzt herauskommen aus dem Schlamassel."

    Anschließend muss ich aber jemand Fremden von meiner Lage erzählen und derjenige ist dann so schockiert, dass ich wiederum aufs Neue schockiert bin, dass mir sowas Schlimmes passiert ist.

    Oder wenn ich überraschend eine Traueranzeige über meinen Schatz von "außerhalb" finde, dann bin ich auch wieder aufs Neue erschrocken, dabei weiß ich doch eigentlich, dass es passiert ist. Aber ich spüre dann die Betroffenheit der anderen und spiegel diese Emotionen dann vielleicht.

    Vielleicht kennt jemand hier im Forum diese komischen Vorgänge auch.

  • Hallo Sora!

    Ja es wird noch ein langer und schwerer Weg werden,aber irgendwann wird es vielleicht mal besser,vielleicht.Das schönste und traurigste war die Beerdigung.Ralfs Mutter ist letztes Jahr im Januar verstorben und seine Cousine ist Märchenerzählerin und hat eine kleine Geschichte von seiner Mutter geschrieben und das fand er so schön und er sagte,ja eine Trauerfeier ist nie schön ,aber die von Mama war schön.Ja für Ralf hat sie unsere Geschichte vom kennenlernen bis zum zum 18 Dez(.da haben wir sie nochmal getroffenauf dem Weihnachtsmarkt)das war richtig schön und ihre Freundin ist Freirednerin und die beiden haben die Geschichte vorgetragen.Dann hat sie auf der Gitarre Von guten Mächten gespielt und ich habe mir noch das Lied von Andreas Gabalier gewünscht und wir hatten ein gemeinsames Lied von Era das heißt Ameno,das haben wir geliebtAm Grab hat die Fr.dann jedem noch Herzen aus Glas gegebn als Erinnerung an Ralf .Und eine gute Freundin sagte,das sie gerne den Kaffeetisch schön herrichten möchte und das wir das in ihrem Haus machen sollten.Sie hatte dann auf jedem Tisch ein Bild und nachher haben alle eins im Rahmen mutbekommen als Erinnerung.Das hätte ihm gefallen,aber das es dann nach dem Tod seiner Mutter so schnell gehen würde,daran hätte ich im Traum nicht gedacht.Ich dachte wir würden alt zusammen.Ich kann mir vorstellen,das ihr noch soviel vorhattet.Irgenwann ,wird es bergauf gehen.Und du darfst auch nicht in diesem Zustand verharren,dafür bist du noch zu jung.Eines Tages scheint die Sonne wieder,und dein liebster würde auch nicht wollen,das du soviel trauerst,sondern,das du dein Leben weiterlebst und es dir gut geht.Leichter gesagt,als getan.Ich wünsche dir alles Gute und hoffe du hast nicht zuviele Alpträume.Herzliche Grüße Helli

    Liebe Helli,
    ich finde auch, dass eine Trauerfeier, obwohl der Anlass so tragisch ist, schön sein kann.
    Man macht sich ja liebevoll Gedanken um die Details und denkt dabei immer an den Verstorbenen und dessen Leben und Charakter. Und so wird dann das Ereignis gestaltet und alle für die Person wichtigen Menschen kommen zusammen, um sie zu ehren.

    Mir hat es damals geholfen, dass die Trauerfeier für meinen Schatz, obwohl sie schnell organisiert werden musste, sehr würdevoll und eben traurig UND auch schön war. Sie war absolut "angemessen" und auch noch ein wenig mehr... Einfach das Beste, was man in der Situation für ihn noch hätte tun können. Ein Stück weit haben wir ja dabei auch sein Leben und seine Herzlichkeit gefeiert.
    Schwer zu beschreiben.

    Aber ich freue mich für dich, dass du auch eine ähnliche Erfahrung machen durftest. Das kann auch heilsam sein oder zumindest reißt eine angemessene Beerdigung nicht noch zusätzliche Wunden auf.


    Zusammen alt werden...ja auch ich hatte diesen Wunsch.

    Ich bin noch jung, aber für euch andere Forenmitglieder und stille Mitleser, die ja öfter älter sind als ich, würde ich mir auch wünschen, dass ihr nicht ewig in der Verzweiflung verharren müsst. Trauer, ja. Die begleitet uns sehr lange. Die Traurigkeit über den Verlust geht vielleicht nie hundertprozentig weg und das würde ich auch bei mir akzeptieren. Denn niemand kann genau diese eine Lücke füllen.
    Aber da wir noch leben, soll das Leben ja nicht nur Quälerei sein... Was wäre das für ein Leben?

    Mir hilft, dass mein Schatz so ein fröhlicher Mensch war und auch immer daran interessiert war, dass es mir gut geht. Ich kann das nicht in gleichem Maße übernehmen, aber ein bisschen behalte ich sein Anliegen im Hinterkopf... Schlussendlich sollte ich mich wohl darum bemühen, dass ich irgendwann damit leben kann. Ich habe keine Ahnung, wie es in ein paar Wochen in mir aussieht. Noch bin ich wie unter eine Käseglocke von meiner Familie umgeben.

    Aber ich bewahre mir die Hoffnung, dass ich irgendwie gestärkt aus dem Ganzen hervorgehen kann.


    Natürlich kenne ich auch Wut und Verzweiflung. Auch denke ich: Werde ich jemals eine eigene Familie haben können?
    Das wollte ich ja alles mit ihm "erschaffen". Nicht mit jemand anderem.

    Um mich herum heiraten viele Menschen und kriegen Kinder.
    Aber wenn ich mich zu sehr am Selbstmitleid festkralle, dann werde ich erst recht nicht mehr froh. Dann habe ich sowieso schon verloren.

    Ich habe übrigens einiges an, wie Astrid neulich so schön beschrieben hat, Ausrüstung, die mir hilft. Aber auch diese kann mir nicht alles abnehmen.

    Den Weg der Trauer über den Verlust meines geliebten Partners, den muss ich am Ende doch allein beschreiten.

    Es tut aber gut zu wissen, dass hier im Forum die Menschen Ähnliches durchmachen und auch keine Angst vor dem Thema Tod haben. (gezwungenermaßen)

    Ich spüre wirklich die Nachteile von der Verdrängung des Themas in der Gesellschaft, vor allem unter uns Jüngeren...

  • liebe Gabi,


    deine o.g Ausführungen betreffs der Lebensspanne eines jeden Menschen haben mich sehr berührt und stimmen auch zu meiner Denk-& Fühlweise.


    Ich danke dir dafür :*

    und grüße dich


    Stille Perle

  • Hallo Sora!

    Ja das stimmt,und es hätte unseren Partnern so gefallen und wir konnten ihm einen würdevollen Abschied geben.Ja,natürlich wäre ich am liebsten mit ihm gegangen,aber er hat immer gesagt,weil wir öfter darüber geredet haben,das ich so weiter machen soll wie vorher,aber das ging nicht so einfach.Das Essen schmeckte nicht und ich mußte ja nie kochen,da Ralf Koch war,hat er immer was für uns gemacht,weil er das gerne wollte.Dann habe ich bestimmt über 10 Kilo abgenommen und gemerkt,das ich immer schlapper wurde,das war mir auch egal.Dann sagte mein Arzt,das meine Werte sehr schlecht geworden wären und ich mußte mich zwingen zu essen,was ich auch gemacht habe.Ja viel hab ich nicht zugenommen,aber das kommt sicher nochmal.Und ich möchte auch wieder nach vorne schauen können.Hab auch nur bis zur Beerdigung dunkle Sachen getragen,denn ich finde das zieht einen noch mehr runter und auch kurze Zeit später seine Sachen für einen guten Zweck abgegebn,ein paar Sachen habe ich noch,aber wenn man jeden Tag in den Schrank schaut und die schönen Sachen sieht,dann steht er wieder vor einem und wir denken,man sah er daein toll aus.Und ich bin auch kurz nach der Beerdigung wieder ins Heim gegangen zum arbeiten,denn ich mußte unter Menschen,reden mal wieder etwas Freude haben und das tat gut.Heute war ich auch mit einer Freundin in der Stadt Essen und schoppen,da kommt man mal wieder auf andere Gedanken und ich möchte auch irgendwann mal wieder nach vorne schauen,auch wenn es sehr schwer werden wird,weil es nie wieder so schön sein wird.Aber wir müssen lernen ohne unseren Partner zu leben und die hätten es auch nicht gewollt,das es so sehr schmerzt,weiß man auch erste,wenn man es selber mitgemacht hat.Aber irgenwann wird es wieder besser werden,hoffe ich,auch wenn es sicher noch lange dauern wird.Es ist eben ohne meinen Schatz nichts mehr wie es war.Ich drück dich.Helli:24:

  • hallo liebe sora, gabi, helli und stille Perle...


    auch ich sehe es wie gabi - irgendwie, irgendwo ist unser lebensweg vorgeschrieben, wohl von uns selbst irgendwann mal als seele... auch ich denke, das egal was man tut dieses "eine ereignis eintritt, ob wir wollen oder nicht.


    mein mann ging ja am 31.12... ein paukenschlag. er liebte so sehr feuerwerke, bombastische, schöne, mit musik, farbenpracht.... und nu ist er genau an sylvester von mir gegangen... an einem tag, an dem es viele, viele feuerwerke gab...


    sora, du fragst ob du bestimmte dinge widerspiegelst in den empfindungen.... ich könnte mir vorstellen, indem du alles dir fremden menschen - wie du schreibst - erzählst, braucht es für dein unterbewusstsein einfach die bestätigung das WIRKLICH alles passiert ist. deren schockreaktion ist die spiegelung für dein unterbewusstsein, zu akzeptieren.....vielleicht....


    ich selbst habe ebenfalls immer wieder den drang, mir fremden menschen alles zu erzählen, ich habe inzwischen meisst positive erfahrungen damit. und was mir dabei dann gut tut, ist: die menschen SPÜREN etwas. sie spüren das leid, welches geschehen ist. vielleicht ist es wie als ob ich emotionen für roger sammeln wollte... ich weiss es aber nicht.


    gerade gestern war ich in einem großen elektromarkt, weil ich dvd's kaufen wollte, olle kamellen die roger und ich kannten. ausserdem eine dvd von andrea berg - roger liebte ein lied von ihr, "du hast mich tausendmal belogen", da kamen ihm immer die tränen und er hat mitgesungen. mein schatz war ein sehr gefühlvoller mensch... ich suchte also die dvd und fand aber keine, ging zur verkäuferin die ich schon lange jahre vom sehen ja kenne. ich erklärte ihr warum ich gerade dieses lied suche und fing dann furchtbar an zu weinen, ich konnte es nicht zurück halten, erklärte ihr alles und wollte mich - natürlich - mal wieder entschuldigen...


    SIE aber nahm mich am arm und streichelte ihn, sagte, ich solle mich nicht entschuldigen, sie selbst hätte vor einigen jahren ihren mann verloren, lungenkrebs... sie sagte, lange zeit habe sie einfach angefangen zu weinen, mitten im elektromarkt, besonders wenn sie pärchen beraten sollte....


    ich war dieser frau jedenfalls sowas von dankbar... es war irgendwie geteiltes leid, ihr verständnis, ich fühlte mich getröstet....


    liebe helli, andreas gabalier habe ich mir auch eine dvd gekauft, da kam 2016 zur weihnachtszeit ein unplugged konzert im tv, das war sooooo toll, genau diese dvd fand ich durch zufall.... roger fand damals die sendung auch sooooo toll.... du meinst sicher das lied "amoi seg' ma uns wieder"


    das ist ein lied, bei dem bekomme icih gänsehaut und brauchte da schon immer viele taschentücher... werde mir morgen abend wohl die dvd angucken...


    lieber gruß von Bine

  • "amoi seg' ma uns wieder"

    "schenkte" ich Mikle auf seiner Beerdigung ...

    verbunden mit persönlichen Worten von mir, WIE wertvoll er mir war ...


    Ich habe Gänsehaut ...


    Stille Perle

  • Hallo Bine !

    Ja das Lied meinte ich.Natürlich war ich da auch nur am heulen,auch wenn ich es jetzt nochmal höre ,aber auch bei unserem gemeinsamen Lied von Era (Ameno( kommen mir immer die Tränen,aber das Lied paßte so gut und er hätte sich gefreut,auch wenn es kein schöner Anlass war. Ja wir hatten sonst einen sehr unterschiedlichen Musikgeschmack,außer Adel Tavil mochten wir auch beide,aber er hat dann Wolfsheim und Linkin Park uvm.gehört und lieber andere auch mal Schlager,aber gut das nicht alle Geschmäcker gleich sind.Das ist aber schön ,wenn man so eine nette Frau findet im Markt,die dann noch so verständnisvoll ist ,das ist wunderbar und wenn sie einen dann auch noch in den Arm nimmt,dann fühlt man sich verstanden.Wir müssen weiter stark sein,auch wenn es sehr schwer fällt.Irgenwann wir das Leben vielleicht mal wieder erträglicher.:24:

  • Hallo Stille Perle!

    Ja das hatte ich auch als Lied ausgewählt und noch andere,aber das habe ich ja schon geschrieben,auch das von der Beerdigung,glaube ich,das es eine schöne aber auch traurige Feier war.Ja du hast recht,das mache ich auch .Ich schimpfe öfter( und sicher haben wir alle ein Bild wo unser Partner lächelt)das muß raus und Handy und so habe ich alles gelöscht.Ich habe sein Handy verschenkt,natürlich alles gelöscht,aber ich wollte es nicht mehr.Und er war ein großer Fan von der P4 und ich gar nicht und die habe ich verkauft mit allen Spielen,denn das hätte mich noch mehr daran erinnert.Es tut weh sich zu trennen,aber es erleichtert und auch wenn man mal schreit,denn irgenwie muß es raus und das geht nur so zu hause oder im Wald.Du bist sehr tapfer und ich wünsche dir alles Gute .Helli:8:

  • Tigerlily


    Vielen Dank für das Einbringen deiner Sichtweise. Mit dieser Aussage gehe ich noch konform:


    "Unsere Aufgabe ist es, einen Weg zu finden den Tod des geliebten Menschen zu integrieren, um irgendwann einmal mit diesen gemachten Erfahrungen unser Leben so lange erfüllend zu gestalten, bis auch unsere Todesstunde gekommen ist."


    Den Rest kann ich für mich leider so nicht anwenden.

    Ich wüsste nicht, was richtig oder in Ordnung daran wäre, dass mein Schatz von einem offenbar unachtsamen Verkehrsteilnehmer, der aber im ein Vielfaches stärker war, viel zu früh aus dem Leben gerissen wurde. (Und der Verursacher hat das unverletzt überlebt.)

    Mein Schatz war jemand mit einer großen Zukunft vor sich. Begabt, er hatte viele Ambitionen und wir haben uns über alles geliebt.

    Nun trauern seine Eltern um ihr einziges Kind und ich um meine große Liebe. Ich wüsste nicht, was irgendeiner kosmischen Ordnung dieses ganze Leid bringen soll.

    Mein Liebster konnte nichts von dem, was er begonnen hat, zu Ende bringen.

    Ein Kind durfte ich ihm auch nicht mehr schenken als "Dank" für seine unendliche Liebe.

    Ähnlich ist es auch bei Fällen, wo ein alkoholisierter Fahrer in den Gegenverkehr rauscht und junge Menschen in den Tod reißt, während er selbst mit einer gebrochenen Nase davonkommt. Wem soll das was bringen?

  • Heute überwiegt die Wut, mit alldem umgehen zu müssen.

    Andere können einfach ihr Leben weiterleben, ihr Leben genießen. Und ich darf mir überlegen, wie ich die kommenden Tage überhaupt überstehe.

    Und das obwohl jetzt ja die Blüte meines Lebens sein sollte und ich mich noch vor ein paar Wochen jeden Tag gefreut habe, aufzuwachen.

    Jetzt hätte ich manchmal gute Lust, dem Leben eins auszuwischen.
    Das Traurige ist nur, dass man damit am Ende immer nur sich selbst schaden würde und das "Leben" an sich ja keine Sache ist, der man eins reinwürgen kann.

    Würde ich jetzt zum Beispiel aus Protest aufhören zu essen, würde das schlussendlich nur mir und meinen Liebsten schaden.

    Eine vertrackte Situation ist das.

    Wahrscheinlich kann man dem Leben nur eins auswischen, wenn man es anschreit "Jetzt erst recht!" Und sich dementsprechend verhält.

    Aber dafür braucht es ja viel Antrieb. Und bei mir ist gerade mal der erste Schock abgeklungen.

    Ich versuche manchmal, in meiner Lage auch eine Form neu gewonnener Freiheit zu sehen. Weil einfach alles so in Scherben liegt, dass ich jetzt "frei" bin, mich komplett neu zu orientieren.
    Das Absurde ist aber, dass meine Neuorientierung ja der gemeinsame Start ins Leben mit meinem Schatz sein sollte. Ich HATTE mir bereits alle notwendigen Gedanken gemacht und meinen Weg an seiner Seite ausgemalt und dafür auch anderes hinter mir gelassen.

    Ich war schon immer ein achtsamer Mensch und habe wirklich nicht diesen Schicksalsschlag gebraucht, um aus irgendwas "aufgeweckt" zu werden. Ich war schon wach.

  • hasi

    Ich würde auch nicht nur dunkle Sachen tragen wollen... ich hatte überlegt, ob das sinnvoll ist, damit man mir ansieht, dass mit mir momentan "nicht gut Kirschen essen" ist. Aber das Problem ist erstens, dass einen die dunkle Kleidung selbst runterziehen kann. Und auf der anderen Seite würde das gerade bei einem jungen Menschen wie mir keiner richtig deuten können. Die würden noch denken, ich sei ein Grufti, aber nicht, dass ich mein Liebstes verloren habe.

    Trotzdem überlege ich manchmal, ob ich mir für lange Bahnfahrten und Ähnliches einen Sticker basteln sollte. "Bin in tiefer Trauer. Bitte nicht ansprechen. Bitte keine Witze machen."


    Mausebaer

    Das ist schön, dass die Mitarbeiterin in dem Elektronikmarkt so mitfühlend war. Ich finde auch, dass Weinen kein Problem ist.

    Klar fühle ich mich nicht total wohl, wenn ich in der Öffentlichkeit weinen muss. Aber wenn ich es dann erkläre oder erklären müsste, versteht es ja jeder.

    Ich habe das Recht, wo ich will, um meinen Schatz zu weinen.

  • Trotzdem überlege ich manchmal, ob ich mir für lange Bahnfahrten und Ähnliches einen Sticker basteln sollte. "Bin in tiefer Trauer. Bitte nicht ansprechen. Bitte keine Witze machen."

    Liebe Sora,

    das ist eine gute Idee.

    zumindest in Österreich gab es früher den Brauch, dass Trauernde einen schwarzen Trauerflor am Oberarm trugen.

    Leider ist dieser auch hier nicht mehr so gebräuchlich. Ich hätte mir diesen - gerade in den ersten Wochen - sehr gewünscht.

    Ganz herzlich,

    Tereschkowa

  • Liebe Tereschkowa,


    das mit dem Trauerflor kenne ich auch noch, ist auch in Deutschland nicht mehr gebräuchlich, obwohl ich es mir manchmal gewünscht hätte.

    So als Barriere, Vorsicht nicht ansprechen, Trauer !


    Liebe Grüße Maike

  • Liebe Sora!

    Sicher ist das eine gute Idee und einige würden sicher auch rücksicht nehme,aber hier in Deutschland gibt es auch viele (besonders Teenies)denen das so egal ist und die dann noch absichtlich Witze machen.Ja das ist schlimm hier.Ich glaube ehrlich nicht ,das es sehr viel bringt,aber du kannst es ja mal ausprobieren.Ja gut das du auch nicht so lange dunkle Sachen tragen willst und die dunklen Sachen sagen auch nichts über deine Trauer aus,da ist es gleich welche Farbe man trägt,die Trauer bleibt.Aber das war früher mal ein muß,da waren die Frauen ein Jahr mit dunkler Kleidung.Ich finde das sollte jeder selbst entscheiden und ich wollte auch nicht länger die dunkle Kleidung tragen,auch das habe ich meinem Mann versprochen,als wir darüber mal gesprochen haben und man fühlt sich auch wohler so.Die Trauer ist schon sehr schlimm und wenn ich dann noch jeden Tag schwarze Kleidung anhätte,nein das wollte ich nicht.Alles Gute Helli

  • hallo ihr lieben...


    ich muss gestehen...ich LIEBE schwarze kleidung - war schon immer so. habe aber wohl einen hang dazu weil ich das gefühl habe, das mir mit dieser dunklen farbe die KRAFT bleibt. also keine kraft entzogen wird die ich selbst meist sehr nötig habe und schon immer hatte im leben. wer viel kraft rausgibt muss zusehen, das er irgendwie das, was übrig bleibt bei sich behält...


    habe die andreas-gabalier-dvd angeguckt, es war so sehr schön.... zu allem besangen sie (er und gregor meyle) ja auch roger cicero, der doch damals um die zeit herum gestorben ist.... als a. gabalier sagte "roger, das ist für dich" fiel ich fast vom sofa... hatte das ganz vergesssen diese situation auf dem konzert....


    mein roger wurde - genau wie r. cicero - französich ausgesprochen, also nicht "rodscher" (englisch) oder "roger" (deutsch) sondern eben "roscheee" (französisch)....


    auf der trauerfeier ließ ich "unforgettable" von robin schulz u. Marc scibillia spielen, dann "bis ans ende der welt" von joris....ausserdem noch von michael jackson als abschluss "earth song"... roger war ein großer jackson-fan, man kann sagen was man will, die musik war wirklich oft genial von ihm.


    der earth song war für mich wichtig als synonym, erst geht alles kaputt, danach entsteht wieder das leben (im video)


    lieber gruß von Bine

  • Hallo Ihr Lieben!ja Bine ich mag auch gerne schwarz aber auch mal etwas farbenfrohes.Es ist doch sehr schön,das es dir Kraft gibt mit der schwarzen Kleidung.Das ist eben bei jeden anders.Ja Adel haben wir beide sehr gemocht und er mochte so gerne von Linkin Park dieses Lied Castle of Glass,aber ich hab mich dann doch für Era (Ameno)entschieden und das war so schön.Da hast du auch sehr schöne Lieder ausgesucht(hab sie mal angehört),das hätte Roger sicher gut gefallen.Wenn ich daran denke ,das es jetzt schon fast 8 Monate her ist und ich noch immer glaube,das Ralf irgenwann wiederkommt,Die Zeit vergeht so schnell,aber ich würde mir wünschen,das es keinen Dezember gäbe,daran möchte ich gar nicht denken.Und wir haben Weihnachten beide gemocht und im letzten Jahr alles zusammen geschmückt,aber dieses Jahr werde ich nichts machen,das würde mich alles zu sehr erinnern.Ich werde versuchen mich zu beschäftigen und ins Heim zu gehen,da sind auch viele alleine und freuen sich sicher.Ich möchte auf gar keinen Fall zu meinem Schwager,weil er ja Ralf sehr ähnlich ist,das wäre noch schlimmer.Aber wir müssen dadurch,auch wenn wir es nicht wollen.Liebe Grüße Helga