Am 28.11.2018 wurde mir mein geliebter Mann genommen , seitdem ist das Leben sehr schwer

  • Wir sind seid knapp 2 Wochen am Renovieren , die Ablenkung tut am Tag auch ganz gut , abends ist es dafür umso schlimmer. Es geht einigermaßen voran und solange wie alles nach Plan läuft ist's ok. Vor 3 Tagen war dann das Abflussrohr verstopft , alles probiert , nix ging mehr. Sonst hat sich mein Mann um diese Dinge gekümmert und ich bin immer ruhig geblieben . Jetzt sofort am Boden und nur geheult . Mein Schwiegersohn hat sich dann der Sache angenommen und es wieder gerichtet . Ich war froh.

    Heute wollten wir weiter Laminat verlegen . Ich gehe in den Keller um etwas zu holen , steht der Kellerflur unter Wasser. Entsalzungsanlage defekt , super , es ist Sonntag. Wasser abgedreht , aufgewischt , meine Tochter hat den Notdienst angerufen und die Lage geschildert . Notdienst kommt in einer Stunde. Nach einer halben Stunde hat der Notdienst abgesagt , wäre dafür nicht zuständig.

    Ich wieder nur am heulen , mein Schwiegersohn unseren Sanitärmann angerufen . Er kommt . 10 Minuten später war der gute Mann da , hat erstmal das wichtigste repariert und nach 15 Minuten ist er wieder gefahren .


    Das ganze hat mich so runter gezogen , früher , mit meinem Mann zusammen , hätte ich das locker weg gesteckt , heute macht mich so etwas fix und fertig. Ich muss lernen in diesen Situationen ruhig zu bleiben aber Thomas fehlt mir so schon jeden Tag ohne ende und bei so etwas erst recht. Es wird wahrscheinlich noch ewig dauern bis ich mein neues Leben akzeptiere.


    Liebe Grüße

    Birgit und Fine

  • liebe birgit,

    es ist klar, dass solche alltagspannen einfach zu viel sind in dieser situation. früher haben uns unsere männer kraft gegeben

    und rückhalt. zum glück hast du deine kinder, die lassen dich nicht hängen. das ist bei mir auch so.

    liebe grüße und übernimm dich nicht!

    flora

  • liebe Birgit,


    ich kann dich gut verstehen - alle dinge die früher dein mann machte bleiben nun an dir hängen und du musst dich um dinge kümmern für die du eh garkeine kraft übrig hast. gleichzeitig wird dir um so bewusster, das dein geliebter thomas einfach nicht mehr da ist und du einfach nichts dagegen machen kannst.


    ich denke wie flora - es ist schön das deine kinder sich so um dich kümmern und dir helfen mit allem, auch wenn das kein ersatz für dich ist für deinen geliebten mann:30:


    lieber gruß von Bine

  • früher , mit meinem Mann zusammen , hätte ich das locker weg gesteckt , heute macht mich so etwas fix und fertig. Ich muss lernen in diesen Situationen ruhig zu bleiben

    Dass Thomas nicht mehr bei dir ist, ist unglaublich. Es braucht unwahrscheinlich Kraft. Es ist kaum ertragbar. Es ist viel zu viel.

    Wie solltest du dann so etwas (das andere Menschen ohne Krise in eine Krise wirft) locker wegstecken? Es ist viel zu viel und es kommt noch etwas drauf.

    Du musst nicht versuchen ruhig zu bleiben. Lass es raus und lass deinen Schwiegersohn oder deine Tochter das regeln. Die sind im Moment vielleicht stabiler.

    Vielleicht kommen Zeiten oder Situationen in denen du stabiler bist. Jetzt ist es so und es darf so sein.


    SEI NICHT SO HART ZU DIR SELBST!

    Du bist wertvoll und darfst auch zerbrechlich sein - nur kaputt gehen, das lassen wir hier und deine Tochter und dein Schwiegersohn dich sicher nicht!

    Weil du wertvoll bist. SEI FREUNDLICH ZU DIR SELBST!


    Lg. Astrid.

  • Liebe Bine, liebe Astrid,

    Vielen Dank. Ich bin froh und dankbar meine Kinder zu haben und ich weiß, dass sie mich genauso brauchen wie ich sie . Auch wenn sie schon erwachsen sind , meine Tochter ist 29 und mein Sohn 24 , sagen sie mir immer , wie sehr sie mich brauchen . Und ich helfe wo ich kann und sie helfen mir , wo sie können , auch mein Schwiegersohn.

    Dann habe ich noch meine knapp 5 Jahre alte Enkeltochter , Auch sie sagt manchmal zu mir , Oma ich brauche dich , du darfst nicht so früh in den Himmel gehen wie Opa. Wir ziehen doch jetzt zu dir .

    Für die 4 und meine kleine Katze Fine Kämpfe ich jeden Tag, in der Hoffnung mein neues Leben irgendwann zu akzeptieren und vielleicht auch wieder etwas glücklich zu werden .

    Ich glaube auch , dass mein Mann bei mir ist , anders als vorher und das er mir Kraft gibt um weiter zumachen .


    Liebe Grüße

    Birgit und Fine

  • Heute vor 9 Monaten bist du gegangen , die Zeit läuft so schnell dahin . Der erste Sommer ohne dich ist fast vorbei , die Trauer hat mich immer noch voll im Griff. Du fehlst mir so sehr , jeder Tag der vorbei ist bringt mich dich ein Stückchen näher .

    An mein neues , ungewolltes Leben habe ich mich noch nicht wirklich dran gewöhnt . Dass du nicht mehr nach Hause kommst ist immer noch unwirklich und wenn ich es begreife , ein Messerstich ins Herz.

    Ich liebe dich so sehr , du warst , bist und bleibst die Liebe meines Lebens.

  • Liebe Schatzi,


    auch ich habe den ersten Sommer ohne meinen Mann überstanden, ich glaube nicht, dass die Trauer mich jemals

    verlässt, vielleicht wird es anders, aber mein Schatz wird immer in meinen Gedanken sein.

    Das neue Leben ist für mich kein Leben, ich existiere, Leben ist etwas anderes.


    alles Liebe Maike

  • Liebe Maike,

    Auch ich glaube , dass mich die Trauer nie verlassen wird aber ich hoffe , dass sie erträglicher wird . Meine Gedanken kreisen auch immer um meinen Mann, Auch wenn ich viel zu tun habe , denke ich an ihn .

    Das neue Leben ist verdammt schwer , man wollte es so niemals , trotzdem muss man sich jetzt damit arrangieren, ob man will oder nicht .

    Wir müssen lernen damit klar zu kommen .

    Vielleicht hilft uns die Zeit, mit allem etwas besser umgehen zu können .


    Liebe Grüße

    Birgit und Fine

  • liebe Birgit,


    ich umarme dich nachträglich :30: und wünsche dir, das du den tag einigermaßen gut überstanden hast :30:


    ich selbst habe inzwischen das gefühl, ich hätte zwei gehirne - das eine ist mit alltäglichem beschäftigt, das andere denkt gleichzeitig ständig an meinen mann. ich fühle mich irgendwie schizophren....


    lieber gruß von Bine

  • Liebe Bine,so ist es...vielleicht sind wir wirklich verrückt...wirleben mit einem Mann der nicht mehr da ist,aber für mich ist er wichtiger und realer als die ganze Welt um mich...verrückt eben...ein lieber Gruss,Adi

  • Liebe Bine,

    Vielen Dank. Ja , dass mit den 2 Gehirnen geht mir ähnlich . Habe ich viel zu tun, denke ich weniger an Thomas aber ich denke an ihn . Habe ich mehr Zeit, kreisen meine Gedanken nur um ihn .

    Unsere Männer fehlen uns ja auch , jeden Tag. Habe ich meinen Mann früher mal vermisst , wusste ich , er kommt gleich nach Hause. Heute bleibt das Vermissen und die Sehnsucht und wir haben nur noch die Gedanken an unseren geliebten Mann.


    Liebe Grüße von

    Birgit und Fine

    Und eine gute Nacht euch allen

  • Die Tage ziehen im Moment so schnell an mir vorbei , die Renovierung hat uns voll im Griff. Der August ist vorbei und es geht auf den Herbst zu . Ich weiß nicht ob ich mich darüber freuen soll , sonst fand ich das immer sehr schade , dieses Jahr ist es mir egal .

    Heute habe ich den Pool im Garten geleert , es ging so an mir vorbei . Die Tage sind voll mit Arbeit, ich bin abgelenkt und mache einfach , versuche auch gar nicht so viel zu denken . Abends , sobald ich zur Ruhe komme , bricht dann alles aus mir raus .

    Dann habe ich das Gefühl, die Sehnsucht frisst mich innerlich auf .


    Ich Kämpfe und ich werde weiter kämpfen aber die letzten 9 Monate waren bisher die schwersten in meinem Leben . Ich warte auf den Tag, an dem ich mal nicht weinen muss , aber ich glaube , das dauert noch lange . Ich weiß, dass mein Mann mich glücklich sehen möchte und lachen und Spaß haben aber das fällt so unglaublich schwer . Vielleicht schaffe ich es irgendwann.

  • ich kämpfe schon garnicht mehr, ich lasse mich so von tag zu tag treiben lustlos und traurig. am samstag ist der geburtstag meines mannes.

    schon im letzten jahr ging es ihm so schlecht, dass an feiern nicht zu denken war. dieses jahr werde ich wohl den tag auf dem friedhof verbringen, es ist so schrecklich...

    gute nacht

    flora

  • Liebe Flora,


    das kämpfen habe ich auch aufgegeben, es lohnt sich nicht, ich verliere immer. Ich gehe ins Büro, zur Therapie, ansonsten lasse ich mich treiben. Ich habe alles verloren, ich bin nicht mehr ich, ich lebe in der Vergangenheit.

    Mein Mann und ich waren ein Team, wir haben uns geliebt, bis zu letzen Sekunde habe ich gegen den Tod gekämpft, ich habe den Kampf verloren, jetzt

    habe ich keine Kraft mehr.


    Liebe Grüße Maike

  • liebe maike,

    du hast so recht, ich bin gerade auch so ganz ohne hoffnung, dass ich diesen verlust je überwinden kann.

    auch ich lebe in der vergangenheit, ständig jagen gedanken und bilder durch meinen kopf...

    worte des trostes-- leider fehlanzeige.

    eine stille umarmung sendet dir

    flora

  • Liebe Flora, liebe Maike,

    Versteht mich nicht falsch ,mir geht es doch genauso wie euch . Wenn es nur noch mich gäbe , wäre ich schon lange nicht mehr da. Aber ich habe meiner Familie versprochen zu kämpfen und zu bleiben , soll ich sie enttäuschen?

    Ich möchte meinen Kindern ja auch ein Vorbild sein und nicht aufgeben , auch wenn's noch so schwer ist . Mein Leben ist nicht mehr das was es mal war und das Neue ist ungewollt und fremd .

    Mit meinem Mann waren die düsteren Tage trotzdem sonnig , ohne ihn sind die sonnigen Tage trotzdem düster.


    Liebe Grüße

    Birgit und Fine

  • liebe Birgit,


    es ist schön, das du so an deine kinder denkst - es wäre ebenso zu verstehen wenn du das nicht mehr packen würdest, wer würde es dir verdenken? aber es ist eine aufgabe für dich und eine gute dazu, für die kinder weiter zu leben und versuchen zu kämpfen.


    ich selbst kämpfe allerdings ebenfalls nicht mehr...ausser man sieht das tägliche überleben als kampf an ;(;(


    liebe umarmung von Bine