Durch tragischen Herztod auf dem Gehweg neben mir laufend nach 24 gemeinsamen Jahren die Partnerin verloren

  • Heute morgen war wieder die reinste Qual. Ich spreche jetzt bei allem, was ich mache, mit der Dorit, egal ob ich eine reale Antwort bekomme oder nicht.

    Das schafft das zeiweise Gefühl, mit ihr zu sprechen, nachdem ich solange nun keinen Jenseitskontakt mehr hatte.


    LG

    Matthias

  • So nun ist wieder die Stimmung mies, da ich nicht wie früher nach dem Mittag essen einen kleinen Spaziergang durch den Park in Dorits Wohngegend machen kann, weil ich diese Wohnung nach ihrem Tod aufgeben musste und ich flüchte mich in die Fotoalben. Wie lebensfroh wir doch waren, damals war nicht der geringste Gedanke an das Wort Tod, pure Lebensfreude.


    Wie soll das nur weitergehen, zu nichts mehr Lust,

  • Ich soll wieder Freude am Leben finden, sagt die Verstorbene in einem Jenseitskontakt. Das habe ich gerade wieder in einer Aufzeichnung gehört, aber wie soll das gehen, liebe Dorit, wenn ich nichts mehr im normalen Leben von Dir spüre, nur in den Bildern in den Fotoalben.


    Liebe Dorit, sag mir einfach nur, ob Dir die Fotos gefallen ??


    Ich bin morgens wütend und am Mittag schon müde, so ist mein momentanes Leben ! Du fehlst mir so sehr, Dorit, Gibt mir doch wieder einmal ein Zeichen !!


    Sonst weiss ich doch nicht, ob Du noch bei mir BIST !!


    LG

    Matthias

  • Mein Morgen war heute erst einmal wieder besonders schlimm.


    Nach Wochen habe bin ich wieder schreiend und trampelnd aufgewacht, erst der Blick in die Fotoalben hat mich zusammen mit der Startdosis Beruhigungstabletten etwas zur Ruhe gebracht, bis das Telefon läutete und meine Cousine dran war und mich überhaupt nicht ausreden liess, als ich mir von meiner Trauer berichten wollte und mir über jedes kleine Wehwehchen bei ihr erzählte, sodass ich, als ich merkte, wie das Weinen wieder losging, auflegen musste.


    Soviel(wenig) Trost bekomme ich gespendet.


    Jetzt schaue ich im Fotoalbum auf das Bild mit dem herzhaften Lachen in Dorits Gesicht und mir wird natürlich sofort wohl ums Herz, als spüre ich das Lachen und höre es sogar im inneren Ohr.


    Es ist noch Wäsche vom Trocknen wegzuräumen, die einfachsten Alltagsdinge sollten jetzt gehen.


    LG

    Matthias

  • Bei meinem Vater kein Wochenende ohne Rettungswagen.


    Er war schon gebadet, aus der Wanne rau beim Abtrocknen, setzt sich auf den nassen Wannenrand und stützt hinterrücks in die Wenne und ich durfte wieder Blut wischen, verbinden, RTW rufen und wieder das volle Programm....Mittagessen am Sonntag ein Fremdwort......


    .....Wer verrät mir, wie ich unter diesen Umständen mit meiner schlimmen Trauer so nebenbei auch noch fertig werden muss......

    .....Warum gibt es für Menschen in meiner Notlage nicht einfach den Gnadenschuss oder eine gute Spritze.....


    und wäre obendrein wieder bei meiner Dorit, ich bin fertig und kaputt


    Matthias

  • Lieber Matthias,

    Hat sich bezüglich einer Pflege für deinen Vater noch nichts ergeben? Es wird ja auch schon langsam etwas gefährlich. In deinem Zustand solltest du nicht die Verantwortung übernehmen müssen für einen pflegebedürftigen Menschen.

  • Hallo Isabell,


    klar sind das alles Probleme, aber das viel grössere Problem das musst Du auch sehen:


    Wenn mein Vater ins Heim geht, stehe ich praktisch mittellos da und dann geht das Gezanke um undsere Ersparnisse erst richtig los.


    Ich bin aufgrund meines psychologischen Gutachtens (

    Die Grundstimmung war dysthym, den Tränen nah, misstrauisch; Gefühl der Hoffnungslosigkeit, Machtlosigkeit, Müdigkeit, Traurigkeit und Verzweiflung. Intrusionserleben, tägliche Alpträume, Flashbacks. Grübeln, Antrieb als sehr vermindert erlebt, Schlafstörung (Durchschlaf-Problematik) bis Schlaflosigkeit. Schuldgefühle, Selbstvorwürfe, innere Unruhe

    Zum jetzigen Zeit aus psychologischer Sicht ist die Arbeitsfähigkeit nicht gegeben.

    )

    iste auch meine Erwerbsfähigkeit nicht mehr gegeben. Ich habe es ja in nun fast 3/4 Jahr nicht einmal geschafft, Dorits PC hochzufahren und Datensicherung zu machen, Das liegt an der völligen Antriebslosigkeit. Man stelle mir Dorit lebendig wieder hin und ich bin vollkommen in Ordnung.


    Ja auch ich bin ein echt schwerer Fall, ich weiss Du willst mir helfen, das ist auch sehr lieb gemeint.


    LG

    Matthias

  • lieber Matthias,


    mal eine liebe trostumarmung von mir :30:


    ich denke ebenfalls dass du am boden bist und deine kraft bald nicht mehr ausreichen wird für überhaupt irgendetwas....


    du hast zu deiner trauer und deinem tiefen schmerz ebenso ein burn-out wie es neudeutsch so schön heisst....oder stehst kurz davor...


    hast du mal versucht erwerbsunfähigkeitsrente zu erhalten? der weg dahin ist nicht einfach, aber die größte chance zu so einer rente haben menschen die aus psychologischer sicht heraus nicht mehr arbeiten können.


    auch kommt die frage auf - was ist, wenn dein vater mal nicht mehr am leben ist?? wovon wirst du dann leben können?


    dass bild von Dorit mit dem papagei ist übrigens wirklich schön... sie strahlt so viel freude und glück auf diesem bild aus :love: sie war ein mensch mit liebe im herzen.


    lieber gruß von Bine

  • Aber du bekommst doch sicher Arbeitslosengeld, oder eine sonstige Unterstützung?

    Auch wenn du trauerst und meinst dich zu nichts aufraffen zu können, musst du dringend mal Bestandsaufnahme deines Lebens machen. so wie du schreibst, ist klar ersichtlich dass du zur Pflege deines Vaters nicht imstande bist und es ist nur eine Frage der Zeit, bis dieser Umstand behördlich geregelt wird, da wäre es doch besser, eigenen Entscheidungen zu treffen?

    Ich kann deine Verzweiflung und den tiefen Schmerz wirklich verstehen und ich bin nicht du, das ist auch klar, aber ich habe mir von Anfang an Hilfe gesucht und alle Dinge selbst geregelt, auch wenn ich halb wahnsinnig vor Sehnsucht und Trauer war.


    Weißt du, die mediale Kontaktaufnahme, die Semminare und diese spezielle Form der Eigentherapie, die in diese Richtung führt und die Sehnsucht nach dem Partner, die einen zu Boden drückt ist das Eine, aber das Leben da draußen, das gnadenlos weitergeht, ob wir wollen oder nicht, das ist das andere. Und Hilfe kriegt man selten geschenkt, da muss man sich schon selbst aufraffen und auf die Suche machen, wie gesagt, Leben auf dem Planeten Erde ist beinhart.

  • Ja, die Pflege Deines Vaters ist auch Arbeit und Pflege an sich ist eine der härtestens Arbeiten ueberhaupt! Hut ab!


    Doch sehe es wie die anderen, eigentlich solltest Du dich der Wahrheit stellen, dass es einfach nicht mehr so weiter gehen kann.


    Versuche es mit der Erwerbungsfähigkeitsrente wie Bine es vorgeschlagen hat.


    Ändere etwas an Deinem Leben und das JETZT bevor wie Tigerlily schrieb es andere fuer dich uebernehmen. Noch bist Du Kapitän deines Lebens und du kannst Dein Schiff lenken wohin Du es möchtest. Die Richtung musst aber du selber bestimmen und auch die Fahrt dorthin.


    Fang mit der Zankerei ums Erbe jetzt an, dann hast du es endlich hinter dich gebracht und musst dich nie wieder zanken, deinen Vater nie wiedersehen, ihn nie wieder pflegen und du bist endlich frei!


    Befreie Dich und uebernimm Verantwortung fuer Dein Leben und nur DEIN Leben und das ist schon sehr viel.


    Sei liebevoll zu dir und rede mit Deiner Dorit die sicherlich an deiner Seite ist und dich bei den ganzen Veränderungen in deinem Leben unterstuetzt und bei dir ist. <3

  • Leben auf dem Planeten Erde ist beinhart.

    -das Leben auf dem Planeten war beinhart, als meine Dorit in einem Krankenzimmer mit anbgelaufenen Wangen beinahe draufgegangen wäre

    -das Leben auf dem Planeten war beinhart, als ich Dorit vor einer heranrollenden Strassenbahn gerettet habe

    -das Leben auf dem Planeten war beinhart, als ich Dorit vor dem Ertrinken in einer Ebbesträmung gerettet habe

    -das Leben auf dem Planeten war beinhart, als meine Mutter an der Dialyse verstoren ist

    -das Leben auf dem Planeten war beinhart, als ich in Dorits totes Gesicht auf dem Gehweg sehen musste

    -das Leben auf dem Planeten war beinhart, als ich in Dorits endgültig totes Gesicht nach 1 Woche ITS sehen musste


    War das Leben auch immer zu Dir so beinhart, LIEBE TIGERLILY ??????!!!!!!!!


    Matthias

  • Befreie Dich und uebernimm Verantwortung fuer Dein Leben und nur DEIN Leben und das ist schon sehr viel.

    Das habe ich mein Leben lang getan, bis zu diesem schrecklichen Tod habe ich auch Verantwortung über Jahrzehnte für Dorits Leben getan.

    diese wohlgesalbten Sprüche, die nützen mir nichts, das können meine Therapeuten GENAUSO !!


    ;(

  • Hallo Dorit,


    ich habe heute auch einen Früchteeisbecher verzehrt, hast Du daran geleckt und hoffentlich hat es Dich an den leckeren Früchteeisbecher auf Nessmersiehl erinnert.


    GUTE NACHT, DORIT !

  • das Leben da draußen, das gnadenlos weitergeht, ob wir wollen oder nicht

    Ja das tut es, das Leben geht gnadenlos weiter, aber ohne mich........Meine Dorit war der letzte Halt in meinem Leben, Kraftquell für meine Lebens-und Arbeitsaktivitäten, hat mir letztendlich meine Kunden gebracht, hat mit meine Arbeitswäsche gewaschen und gebügelt, hat aber leider auch meinen ungesunden Essensrhythmus mit dem späten Essen (für mich als Aussendienstler gab es eben keine Mittagspause und Dorit war durch ihre Lebens-und Arbeitsabläufe eine regelmässige Mahlzeit zur gleichen Tageszeit gewohnt und ich habe durch mein spätes relativ happiges Abendessen einen völlig anderen Dorit wntegegengesetzten Rhythmus gehabt) durch meine Arbeit sich einen ungesundenfür Dorit Essenrhythmus angewöhnt.


    Ja all das verstärkt bei meiner Trauer die Schuldgefühle, das Leben soll ruhig gnadenlos weitergehen, ich habe vielleicht bald einen Schwerbehindertenausweis und gehe dann in vorzeitige Rente, wenn ich da nicht schon längst bei Dorit in der geistigen Welt hoffentlich angekommen bin.


    Ich habe noch 5 Monate versucht, in meinem Job weiterzuarbeiten und das ging dann irgendwann nicht mehr, wenn man plötzlich beim Kundeneinsatz in ein Trauerloch fällt und von den schrecklichen Bildern ohne Vorwarnung plötzlich überrollt wird und mit weinen anfängt.


    Arbeiten lenkt ab, sagt man, mag sein, dass das bei einer normalen Trauer wirklich hilft, dafür ist meine Situation zu extrem, nicht einmal die von meinem Arzt verschrieben Mittel, die angeblich seelischen Schmerz heilen sollten, haben bei mir angeschlagen. Dorits Körper hat dort gelegen und das Lebenslicht für immer ausgeblasen und ich musste tatenlos zusehen.


    Aupropos Arbeitslosengeld: Mit diesem psychiatrischen Gutachten von meiner Therapeutin, was ich als wahrheitsgemäss leider ansehen muss, bin ich auf dem Arbeitsmarkt gar nicht mehr vermittelbar und ich merke diese Mut-und Entschlusslosigkeit.


    Trost finde ich nur noch in den Fotoalben aus einer anderen Zeit, wo Dorit noch gesund und munter und unsere Welt in Ordnung waren.

    Es wird NIE WIEDER SO SEIN.......


    Matthias

  • Endlich auch einmal eine gute Nachricht:


    Ich habe einen neuen Termin für einen Jenseitskontakt bekommen und freue mich wahnsinnig darauf, nach nun fast 2 Monaten wieder mit der Dorit mich unterhalten zu können.


    Da wird mir sogar mal wieder mein Mittag schmecken, auch wenn es nur Suppe ist.


    DORIT, SEI BEREIT ZUM TERMIN, ICH HABE DIR DEN GERADE MÜNDLICH DURCHGEGEBEN !!

  • Ja, das Leben war auch zu mir so beinhart.


    Wir alle hier wollen dir nichts Böses, machen uns aber Sorgen um dich.

    Deinen Weg musst du sowieso alleine gehen, wie wir alle hier und es ist auch gut, dass du dir hier deine Trauer von der Seele schreibst und du darfst auch gerne wütend sein und verletzt und toben und schreien.

    Ich antworte dir darauf wie ich es fühle und es ist in Ordnung, wenn es dir nicht gefällt, es ist dein Weg und ich versuche dich auf meine Weise zu unterstützen.

    Alles Liebe Gabi

  • Hallo Tigerlily,


    ist schon o.k.


    Jetzt nehme erst mal die Gelegenheit wahr, über einen Jenseitskontakt mit Dorit zu sprechen, nach fast 2 Monaten endlich einmal wieder.

    Ansonsten habe ich heute trotzdem viel geweint, der Trauerschmerz um das Wegsein des physischen Körpers überwiegt eben bei mir immer noch, weil meine Feinsinne noch längst nicht die physischen Sinne erreicht haben und sicher auch niemals erreichen werden.


    ich habe mir von Anfang an Hilfe gesucht

    Glaube mir das mache ich seit dem ertsten Tag ohne Unterlass, ich zähle hier nur die wichtigsten auf:


    -Trauerselbsthilfegruppe

    -Trauercafe

    -Traumetherapie

    -Psychiatrische Depressionsbehandlung

    -Telefonseelsorge


    aber ich denke, dass es trotz der Parallelen in unseren Trauersituationen erhebliche Unterschiede gibt: Ich habe eben leider den geliebten Menschen an der eigenen Hand auf dem Gehweg wegsterben sehen und da lag der Körper dann vor mir und ich sah in ein totes Gesicht nach 24 gemeinsamen Jahren, aber ich wollte das jetzt nicht erwähnen, weil es mir sofort den Horrorschweiss ins Gesicht treibt.


    Naja jetzt werde ich bald mit der Dorit über Medium viel zu bereden haben.


    LG

    Matthias