Liebe Doris,
Trauernde sind lästig,Trauernde sind anstrengend, ich frage mich oft ist die Gesellschaft
so verroht oder bin ich zu empfindlich?
alles Liebe Maike
Liebe Doris,
Trauernde sind lästig,Trauernde sind anstrengend, ich frage mich oft ist die Gesellschaft
so verroht oder bin ich zu empfindlich?
alles Liebe Maike
Liebe Maike,
generell sind problembelastete Menschen eine Belastung für die Gesellschaft und Trauernde im Speziellen, das Gefühl habe ich schon seit vielen Jahren. Diese vielen Burnouts müssen ja irgendwo her kommen. Mobbing ist salonfähig geworden, die Zivilcourage dazwischen zu gehen hat kaum noch einer.... ! (weiß wovon ich rede - Burnout 2012 - damals noch ein anderer Arbeitgeber)
Alle stehen unter Zeitdruck - da ist kein Platz mehr für die Probleme der Mitmenschen. Höher, weiter, schneller und immer gut drauf - wer da mithalten kann, der schwimmt auf der Erfolgsspur. Dazwischen findet man vereinzelt noch Leute, die zuhören können.... die ehrlich erfahren wollen, wie es einem geht und wo man nicht das Gefühl hat, man hält sie von irgendetwas ab! Es sind meist Leute, die selbst schon einmal durch das Tal der Tränen gegangen sind.
Wie sagte Paul immer: vor den Schaumschlägern sollte man sich hüten, die ihr Fähnchen nach dem Wind hängen!
Er fehlt mir sehr, mit seiner Einschätzung von Fremden und sogenannten Freunden, mit seinem Wissen, seiner Lebenserfahrung.... und mit seinem Humor, wir konnten nicht immer über das Gleiche lachen, aber meistens. Er hat gerne provoziert mit seiner Meinung, ist gegen den Strom geschwommen, liebte es sich durchzusetzen.... immer verbal und mit den besten Argumenten und vor allem immer sachlich. Er liebte das Leben mit seinen Herausforderungen und seinen schönen Seiten...
Ja Maike, die Gesellschaft hat sich verändert, aber das ändern wir nicht mehr.
Aber wir können uns hier im Forum gegenseitig unterstützen und uns Kraft geben, die Oberflächlichkeit besser zu ertragen.
Fühl Dich gedrückt
Doris
... was ich noch nicht so recht einordnen kann, sind diese Schwankungen, es gibt Tage, da bin ich mir sicher, das ich das packe mit dem Alleinsein ....und es gibt Tage wie heute.... da geht überhaupt nichts...!!!
Fühle mich wie weichgespült, beim Anblick des Bildes meines Mannes stehen sofort die Tränen in den Augen....
Ach Mist, kann noch nicht mal schreiben wie ich mich fühle, schon heule ich wieder....sorry, muss aufhören
liebe Doris,
es werden noch sehr oft diese schwankungen kommen. hin und her... endlich ist man wieder mal ein wenig aus dem trauertal aufgetaucht und man denkt "jetzt geht es aufwärts" und aber pustekuchen... am nächsten tag oder sogar noch am gleichen tag geht es schon wieder abwärts.
das alles ist normal. ich bin inzwischen dankbar für jeden tag an dem ich einmal nicht als heulendes elend durch die gegend laufe. ich bin dankbar für jede stunde die ich mich einmal ein bisschen erholen kann von dem kräftezehrenden schmerz.
inzwischen weiss ich, das nichts von dauer ist. weder das trauertal noch das bessere gefühl in mir. gewöhnt habe ich mich nicht daran, nein, da kann man sich nicht dran gewöhnen. aber ich weiss die "guten" zeiten besser zu schätzen und bin inzwischen dankbar dafür.
lieber gruß von Bine
Liebe Doris58!
Ja das ist oft so.Mal geht es einen Tag,aber am anderen geht absolut nichts,da laufen die Tränen ohne ende.
Ja es ist ein auf und ab.Wenn man beschäftigt ist,dann geht es ,aber dann fällt man wieder in ein
tiefes Loch,das wird auch so bleiben.Für mich ist es jetzt so schlimm,weil Ralf ja am 24,12,2018
verstorben ist,da ist bei mir im moment nur ein tief,bin immer am weinen,aber da muß ich durch,
auch wenn es noch so weh tut und ich am liebsten nur bei ihm wäre.Ganz liebe Grüße Helga
Liebe Helga,
das stimmt und diese Schwankungen machen mich ganz verrückt....aber ich denke das kommt daher, das ich nun Urlaub habe bis ins neue Jahr und ich nun richtig reinfalle in die Trauerphasen, die ich eigentlich in den letzten Monaten auch nicht zugelassen habe. Wollte nicht akzeptieren was geschehen ist, die Tränen wollten auch nicht fließen - ich wollte meinen Mann nur wieder haben....
Statt dessen habe ich mich (vielleicht auch zu früh) in die Arbeit gestürzt....habe der Trauer keinen wirklichen Raum gegeben. Eine Art Fluchtinstinkt ist das wohl....
Aber jetzt komme ich zur Ruhe, habe Zeit um in Erinnerungen zu versinken, die Realität richtig zu begreifen und da übermannen mich zu unterschiedlichen Tageszeiten unkontrolliert die Tränen. Jetzt sackt erst alles so langsam.... Ich denke auch, es ist bei jedem anders, jeder hat da seinen Weg den er gehen muss.....!
Es tut mir von Herzen leid, dass es Dir momentan so schlecht geht und ich wünsche Dir, dass Du am Todestag Deines Mannes nicht alleine bist, das Dich verständnisvolle Menschen, die dir nahestehen, auffangen mit ihrer Liebe, auch wenn Heiligabend ist.
Ach Helga, ich drück Dich mal mehr kann ich leider nicht für Dich tun.
Liebe Grüße Doris
Liebe Doris 58!
Ja ich werde am 24.12.mit einer Freundin zum Friedhof fahren und dann anschließend ins Heim,
wo ich ehrenamtlich arbeite,das ist schon mein zweites zuhause und dann trinke ich mit den
Kolleginnen noch einen Kaffe und helfe noch mit in der Küche und im Service,dann bin ich
beschäftigt,.Ja mein Sohn wohnt weiter weg und der soll nicht extra kommen,aber er kommt
nach den Feiertagen und unsere Tochter ist bei ihren Adoptiveltern Weihnachten(Leider
mußte ich sie abgeben,weil ich Epilepsie hatte und sie nicht behalten durfte)aber auch sie
kommt nach Weihnachten und dann gehen wir essen.Mein Mann hatte noch einen
Zwillingsbruder und der wohnt auch weiter weg ,aber wird seinen Vater zu Weihnachten zu
sich holen.Ich hatte einige Einladungen,aber ich habe abgesagt,weil ich es schon nicht ertrage,
wenn irgendwo alles schön geschmückt ist,da iust es besser wenn ich allein bin,Ja und
am 1 und 2 Wt.bin ich auch im Heim,welche besuchen und helfen,weil das Personal auch
knapp ist an den Tagen und ich habe etwas zu tun und die Zeit geht rum.Ja es wird noch lange
dauern,und diese Schwankungen werden auch bleiben,aber irgendwann werden wir am
ende des dunklen langen Weges ,vielleicht auch mal wieder ein kleines Licht erlicken,
das uns nach vorne schauen läßt.Liebe Grüße Helga
... was ich noch nicht so recht einordnen kann, sind diese Schwankungen, es gibt Tage, da bin ich mir sicher, das ich das packe mit dem Alleinsein ....und es gibt Tage wie heute.... da geht überhaupt nichts...!!!
Fühle mich wie weichgespült, beim Anblick des Bildes meines Mannes stehen sofort die Tränen in den Augen....
Ach Mist, kann noch nicht mal schreiben wie ich mich fühle, schon heule ich wieder....sorry, muss aufhören
Liebe Doris,
Da die Trauer immer in Wellen kommt, sind diese Schwankungen natürlich. An den "besseren" Tagen holt sich der Körper auch wieder Kraft und Zuversicht für die nächste Welle. Irgendwann werden die Wellen, und das Gefühl darin zu ertrinken etwas kleiner...
Hab Geduld mit dir, und wenn du weinen musst, dann weine...
Jede Träne ist ein kleines Stück Heilung!
Isabel
Liebe Doris,
plötzlich, wie aus dem nicht s wirst du von einer Trauerwelle überrollt,
du spürst einen einen bodenlosen, tiefen Schmerz, Man schreist und weint und du fühlst dass dir
keiner helfen kann. Das ist Trauerverarbeitung meinte meine Therapeutin.
Ich habe diese Trauerwellen ca. alle 3 Tage, manchmal mehr, manchmal weniger.
alles Liebe Maike
liebe Doris, liebe Maike,
ja... leider ist es so.... trauerverarbeitung bedeutet für uns großer schmerz und leid... aber nur wenn wir das tal ganz durchschreiten können wir es auch bewältigen und irgendwann hinter uns lassen.
was übrig bleibt ist unsere große liebe in uns und ein wehes gefühl, das uns unser ganzes leben lang im herzen bleiben wird....
eine alte frau, deren mann vor vielen jahren starb, sagte mir vor einiger zeit, oft hätte sie regelrechtes heimweh nach ihrem mann.... vielleicht ist das der richtige ausdruck.... wir werden auf ewig HEIMWEH haben nach unseren liebsten..... und auf den tag hoffen, an dem wir wieder zusammen sein dürfen.
liebe umarmung von Bine
Alles geben die Götter, die unendlichen, ihren Lieblingen ganz
Alle Freuden die unendlichen
Alle Schmerzen, die unendlichen ganz.
Goethe