"Was ich dir noch sagen wollte.." Tatjanas langer Weg heim....

  • Hallo liebe Trauernde,

    die ihr alle euer Päckchen zu tragen habt, hallo Rest der Welt,,, bin noch ganz neu hier und hoffe, nix verkehrt zu machen, nun , wie alle Leute,

    die hier schreiben, haben wir auch ein Schicksal, schrecklich traurig und bittersüß, ein paar Infos vorab fürs bessere Verständnis,,,:


    Unsere Tochter Tatjana starb am 8.3. 2019 an myelotischer Leukämie, nach 15monatigen Kampf , sie wurde nur 23 Jahre alt und war unser einziges Kind, aber ihre Geschichte soll nicht vergessen

    werden, niemals,,,niemals,,,ich verspreche, ich werde weiter berichten, aber grad gehts wirklich nicht mehr,,,

  • Mein herzliches Beileid. Ich bin überzeugt, du machst nichts falsch. Ich bin auch erst seit einigen Tagen hier angemeldet. Auch mein erwachsenes Kind ist nicht mehr bei uns. Es fehlen immer noch die Worte. Es ist einfach falsch wenn Kinder vor den Eltern gehen.

    Alles Liebe

  • ,, bin noch ganz neu hier und hoffe, nix verkehrt zu machen, nun , wie alle Leute,

    die hier schreiben, haben wir auch ein Schicksal, schrecklich traurig und bittersüß, ein paar Infos vorab fürs bessere Verständnis,,,:

    Liebe Wolli,

    Mein Mitgefühl zu deinem Verlust!

    Es gibt hier nichts das du verkehrt machen könntest. Du bist hier willkommen, und kannst deine/ eure Geschichte erzählen, wann und wie es für dich passt...


    Es ist eine überwindung seine Geschichte zu teilen, sind sie doch sehr mit starken Emotionen verbunden.


    Schön das du hier bist <3

    Isabel

  • Liebe Wolli,


    sei herzlich willkommen in unserer Gemeinschaft... einem Forum, in dem niemals jemand Mitglied sein wollte und das so hilfreich ist.


    Hier versteht dich jeder, denn wir alle haben einen lieben Menschen verloren und wissen, was du duchmachst.


    Du hast den Albtraum schlechthin erlebt - das Schlimmste was einer Mutter passieren kann. Du hast dein Kind verloren.


    Es tut mir so leid für dich und deinen Mann. Ihr habt mein aufrichtiges Mitgefühl.


    Schreib dir deinen Schmerz von der Seele. Erzähl uns von deiner Tochter...

    Du wirst hier immer ein offenes Ohr finden...Den Schmerz können wir dir leider nicht nehmen und den steinigen Weg musst du alleine gehen. Aber dennoch bist du nicht allein.!

    Wenn du magst und es zulässt, werden wir neben dir gehen , hinter dir und vor dir... Wir werden dich ein klein wenig stützen, dich auffangen... einfach bei dir sein, wenn der Schmerz dich zu überwältigen droht.

    Mir hat oft schon allein das Lesen geholfen....

    Fühl dich bei uns gut aufgehoben.


    Liebe Wolli, ich wünsche dir und deinem Mann ganz viel Kraft auf diesem schweren, langen Trauerweg und hoffe, dass ihr genügend Unterstützung in eurem Umfeld habt. Menschen, die genügend Geduld für euch aufbringen.


    Alles liebe

    blaumeise

  • Nun, wenn so eine Diagnose im Raum steht, startet so eine Art Automatismus , Chemotherapie, keine Haare mehr , noch nicht mal mehr Wimpern oder Augenbrauen, und das für ein junges Mädchen mit 23,, dann Stammzellenübertragung, mäßig erfolgreich, obwohl zu 90% kompatibel, Gott sei Dank für die DKMS, Tatjana hat die Blutgruppe gewechselt, und ihr Haar, das langsam wieder nachwuchs, war nicht mehr weizenblond, sondern brünett..

    Auch egal, Hauptsache am Leben bleiben,,,

  • Auf dem kleinen Beutel, der ihr angehangen wurde, und der uns so wichtig war, und wo nur wenig drin war , stand nur lapidar: Stammzellen, Human, 5x10 hoch 5, das waren unsere Hoffnungen, danke liebe Spenderin, du bist eine Wohltäterin an der Menschheit, hat leider nicht geklappt, war aber nicht deine Schuld,,,wir lieben ich,,

  • Liebe Isabel, liebe Blaumeise

    danke für eure Antworten, ne, gesagt hat’s keiner, aber als meine Frau dann doch in Tränen ausbrach, erntet man schon den einen oder anderen pikierten Blick, aber da stehen wir drüber,,,

    Offenbar sind 10 Monate gar nix,,,

    Liebe Grüße

  • Hallo Wolli, mein tiefstes Mitgefühl. Ich glaube das der Scherz nie aufhören wird, die Reihenfolge ist nicht richtig. Man darf sein Kind einfach nicht beerdigen müssen und auch nach zehn Monaten ist das Kind immer noch nicht mehr da... Für die anderen geht das Leben einfach weiter und die regen sich auf das dass Auto falsch geparkt ist und für mich erscheint so etwas einfach sinnlos. Auch ich musste vor 15 Wochen meinen 16 Jährigen Sohn beerdigen, der durch einen Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist. Das man in Tränen ausbricht und einen die heile Welt zu viel wird ist verständlich. Ich wünsche euch viel Kraft

  • Natürlich, liebe Olga, danke , dass du uns schreibst, du hast auch einen grässlichen Verlust erlitten, und wenn dich einer versteht, dann jemand , dems genauso geht,,

    Es ist schrecklich und schrecklich falsch, ich seh unsere Kleine noch über den Krankenhausflur huschen, um sich ne Suppe aus dem Automaten zu ziehen, weil das Abendbrot wieder eklig war, ihr pinkes Beanie auf dem Kopf und den riesigen Mundschutz vorm Gesicht, meine , die Haustüre geht auf und sie ruft:“ Hi Mama, huhu Papa, bin wieder da !!“ Gott wäre das schön,,,unser kleines krankes Nachtgespenst,,,

    Wir werden nie wieder im Hobbykeller stehen, sie ganz dicht am böllernden Kaminofen, und lachend darüber diskutieren, warum Mädelz hinten immer mehr frieren als vorne,diese schreckliche Endgültigkeit, aber das weißt du ja alles selber, ich hoffe, wir hoffen, da ist noch jemand, der mit dir trauert, dich unterstützt und dir hilft , die Last zu tragen,,wenn du reden möchtest, wir sind immer ganz Ohr,


    Fühl dich bitte ganz sacht und lieb von uns gedrückt....

    Und glaub mir bitte: Männer weinen nicht heimlich, eher unheimlich(viel), ich zumindest,,

    Liebe Grüße

    Wolli

  • Das zu lesen, bringt einfach wieder Tränen in die Augen und ein Schauer geht über den Körper. Ich würde so gerne meinen kleinen in den Arm nehmen und an riechen und durch sein gelocktes Blondes Haar wuscheln. Ich habe eine Familie die sehr zusammen hält und auch Menschen die uns bei stehen von den wir nie erwartet hätten. Ich hoffe ihr habt auch jemanden an der Seite.
    Lg Olga

  • Nun, liebe Isabel,

    wenn du das sagst...

    :24:

    Hatte neulich ein Erlebnis der besonderen Art: Eine Bekannte, die wir länger nicht mehr gesehen haben und die noch gar nicht wusste,

    dass Tatjana gestorben ist, der erzählte ich , dass unsere Puppe gehen musste, und sie sagte nur: " Aber sie ist doch gar nicht weg, ich sehe sie,

    sie sitzt doch auf deiner Schulter,," Ich war einigermaßen baff und bin es noch heute..

  • Nun, wenn spirituelle Sachen wie Glaube, oder Hoffnung nicht mehr da sind, verlegt man sich wohl auf Materielles, das schöne neue Auto, das Gewächshäuschen, die nächste Urlaubsreise an den Lago di Garda, aber das sind nur Krücken, die man sich baut, um irgendwie einer neuen Art von Normaltät entgegen zu humpeln,,aber man muss sich an etwas freuen, unbedingt,,,🥴

  • Lieber Wolli,


    mein tiefes Mitgefühl für euren schweren Verlust!

    Es gibt keine Worte, die ausdrücken könnten was ich eigentlich sagen möchte, alles klingt so farblos, zu nebulös, es ist einfach nur schlimm.


    Ich glaube materielle Krücken funktionieren in unsere Lage nicht mehr, wir werden durch den großen Verlust in unsere nackte Existenz zurückgeworfen.

    Es gibt keine Kompromisse mehr, nur mehr Trauer, Schmerz und Wahrhaftigkeit.

    Dein Erlebnis ist sehr anrührend und ich kann der Bekannten nur beipflichten, unsere Liebsten sind bei uns, sie sind nicht verschwunden, sondern nehmen großen Anteil an unserem Leben, während sie gleichzeitig in der geistigen Welt ihren Weg weitergehen.


    Ich wünsche dir und deiner Frau, dass euch diese "zufällige" Begegnung Trost spenden und Kraft geben kann.