Mein lieber Andreas, die Liebe meines Lebens, ist nicht mehr

  • Liebe Mina, liebe Lilifee!


    Ich stimme Lilifee zu: Zuviel der Ehre, aber schön, wenn unser Dialog auch für dich interessant ist.


    Stolz bin ich allerdings nicht. Worauf? Ich habe nur getan, was jeder andere auch tut: das aus eigener Sicht Richtige aus dem zu machen, was da ist. Das ist kein Grund, stolz zu sein - aber Grund genug, um dankbar zu sein… 8) dankbar, dass es gelungen ist…


    Ich wünsche euch beiden ein gutes neues Jahr mit ganz vielen schönen Momenten, die euer Herz erreichen…

    Puzzle

  • Liebe Puzzle,


    gestern Abend habe ich mir noch mal freigenommen. Es gab einige Telefonate, und deshalb hatte ich nicht die nötige Ruhe und Konzentration für eine Antwort. Deine Gedanken sind keineswegs verdreht, und es kostet mich auch keine Kraft mich auf unseren Austausch einzulassen. Ich unterhalte mich gerne mit anderen Menschen und lasse mich auch gerne ansprechen. Ich lasse mir aber kein Gespräch aufzwingen das ich so nicht haben möchte, und bin durchaus in der Lage solche Versuche zu unterbinden. Geh also getrost davon aus, was ich hier tue und schreibe ist alles freiwillig. ^^ Weil ich unseren Austausch als sehr bereichernd und interessant empfinde. Genauso danke ich Dir, weil Du Dich auf meine, manchmal vielleicht auch etwas kruden Gedanken einläßt.


    Deine Antwort habe ich aber gestern schon gelesen, und eben noch einmal mit Ruhe. Spontan dachte ich, ist das wirklich Puzzle die da schreibt? Vieles was Du schreibst ist für mich nachvollziehbar, und ich glaube wir sind einem gemeinsamen Nenner einen großen Schritt näher gekommen. Da streift mich gerade ein etwas erschreckender Gedanke. Was ist wenn wir den Nenner erreicht haben? Woran können wir uns dann so schön reiben? Ich werde also versuchen den Zeitpunkt noch etwas hinaus zu zögern. :8::8:


    Unser Blickwinkel ist vielleicht gar nicht so verschieden, wir gewinnen nur unterschiedliche Erkenntnisse. Und die sind eben sehr von der Einstellung und den gemachten Erfahrungen beeinflußt. Daran wird sich auch nicht allzu viel ändern, denn wir können unser bisheriges Leben ja nicht einfach so umkrempeln. Deine Freundin hat eine andere Sichtweise auf Deine Alltagserlebnisse als Du, und das ist auch ganz normal. Der Außenstehende sieht anders als der Betroffene, weil er von außen nicht alles sehen kann was der Betroffene von innen heraus sieht. Aber auch wenn zwei Menschen etwas gemeinsam erleben, werden sie zumindest teilweise eine etwas unterschiedliche Sicht haben. Weil jeder anders geprägt ist. Und das ist ja das Horizont erweiternde, der gute und wichtige Austausch.


    Natürlich ist es eine Frage der Definition und des eigenen Wertesystems was und wo Sonne und Schatten ist. Da stimme ich Dir zu. Man kann auch unterschiedlicher Meinung darüber sein was ungerecht ist, und was nicht. Es ist durchaus möglich, daß ich etwas als ungerecht empfinde, ein Betroffener aber nicht. Trotzdem gibt es aber Sonne, Schatten und vor allem viel Ungerechtigkeit in der Welt. Vor einigen Tagen habe ich im Internet gelesen daß die Lufthansa ihren Versagern in Nadelstreifen für die Jahre 2021 und 2022 Bonis ausschütten will. Das sind wohlgemerkt die Jahre, in denen die Lufthansa vom Staat gerettet werden mußte. Für die kleinen Beschäftigten, die bis zum Umfallen geschuftet und den Frust der Fluggäste ungebremst abbekommen haben, sind aber keine Prämien vorgesehen. Da steigt mir die Galle, obwohl ich ja nicht betroffen bin. Ist das nun gerecht oder ungerecht? Und kann es darüber zwei Meinungen geben? Wird es einen Betroffenen geben der sagt, ach nein, ich sehe das nicht als ungerecht an. Das ist schon ok so. Und so gibt es noch manch andere Dinge.


    Die Ungerechtigkeit und Lieblosigkeit die ich in meiner Kindheit erlebt und auch so empfunden habe, hat aber keine düstere Sicht in mir bewirkt. So sehe ich das nicht. Es gibt aber Mangelerscheinungen die bis heute nachwirken. Und das würde sich auch nicht ändern wenn ich das Verhalten meiner Eltern verstehen könnte. Du hast ausreichend Gutes gefunden um nicht verzweifeln zu müssen. Das kann ich von mir so nicht sagen, bin aber trotzdem auch nicht verzweifelt. Das würde ich jetzt aber nicht unbedingt als Optimismus, sondern mehr als Pragmatismus sehen.


    Als ich gelesen habe was Du über Deinen Vater schreibst ist mir die Kinnlade gefallen. Er muß ein herziger Knabe gewesen sein. :huh: Es heißt ja, jeder hat die Kinder die er verdient. Wie müssen seine Eltern gewesen sein? Offensichtlich auch nicht die liebevollsten. Bist Du jemals auf die Idee gekommen Deinen Vater zu schlagen? Mir wäre das im Traum nicht eingefallen, und ich hätte mich das auch nie getraut. Wir wurden noch dazu erzogen Respekt vor den Eltern und Erwachsenen überhaupt zu haben. Jungen und Mädchen sind da vielleicht auch etwas unterschiedlich. Dein Vater hatte keine Angst und keine Machtlosigkeit empfunden, sondern hat seine Mutter ausgelacht. Ich stelle mir gerade vor was passiert wäre wenn ich meine Eltern ausgelacht hätte, und wage nicht mir auszumalen wie sie reagiert hätten. Ich bin mir aber sehr sicher daß ich kein zweites Mal gelacht hätte. :(


    Was Dein Vater nach dem erfolglosen Partnercasting zu Dir gesagt hat ist etwas anders als die Bemerkung meines Vaters, aber genauso gut.:28: Mit dem ersten Teil seiner Ansage hatte er ja auch nicht unrecht, aber der zweite Teil war sehr lieblos und auch geschmacklos. Dein Dank an das Schicksal ist sehr verständlich. :8::8: Du wirst heute auch laut wenn Dein Vater es wird, und das bremst ihn. Aber selbst wenn Du das schon als Kind gewußt hättest, wärst Du zu dieser Zeit wirklich laut geworden? Mein Vater ist nicht laut geworden, und jähzornig war er auch nicht. Er wußte schon sehr gut was er sagte und tat, und als die Empathie verteilt wurde hat er wohl auch gefehlt. Das gilt für meine Mutter aber genauso. Als ich erwachsen war habe ich die große Todsünde gewagt, und ihm ab und zu widersprochen wenn es mir wichtig genug erschien. Das hat er auch hingenommen, aber geändert hat es nichts. Die nächste nette Bemerkung kam garantiert und war nur eine Frage der Zeit.


    Trotzdem konntest Du Deinen Vater letztendlich verstehen und ihm verzeihen. Das sein Dir auch gegönnt. Bei uns war das nicht so möglich. Vielleicht lag es auch mit daran, daß meine Eltern 120 Km weit weg gezogen sind als sie das Rentenalter erreicht hatten. Mit meinem Alltag hatten sie von da an nichts mehr zu tun, und die Gelegenheiten für nette Worte haben sich drastisch reduziert. Und damit konnte ich dann gut leben.


    Ich bin auch Deiner Meinung daß man nach Möglichkeit versuchen sollte andere Menschen und ihre Beweggründe zu verstehen. Wobei das aber auch Grenzen hat. Und etwas -vielleicht- verstehen zu können heißt für mich nicht zwingend daß ich es auch verzeihen kann. Da werden wir wohl weiter unterschiedlicher Meinung sein (reib, reib). :P


    Ich finde es aber schön, daß Dir eine Begegnung im Jenseits auch gefallen würde. Ganz bestimmt werden wir uns königlich über unsere irdische Unwissenheit und Beschränktheit amüsieren. Und dann sehen wir genüßlich zu, wie sich andere arme Menschenkinder mit den gleichen Problemen wie wir herumplagen müssen, und wie sie damit umgehen. Oder ist das boshaft gedacht? Finde ich jetzt aber nicht, denn warum soll es ihnen besser ergehen als uns.

    was meinst du, warum mein Nick so gut zu mir passt? Ich puzzle auch in meinem Leben solange herum, bis die Teile passen und ein Bild ergeben… mit irgendwas muss man sein Leben ja verbringen


    Ja, irgendwie muß man sein Leben verbringen. Der Nickname Puzzle paßt allerdings gut zu Dir. Ich habe mich schon gefragt wie Du darauf gekommen bist, aber das ist mir nun klar. Da fällt mir wieder etwas ein. Die Existenz oder Nichtexistenz eines universellen Plans läßt sich nicht beweisen. Beides ist möglich. Mal angenommen es gibt ihn tatsächlich, sind wir Menschen dann auch nur Puzzleteile die von einer höheren Macht mal hierhin und mal dorthin geschoben werden? Kann es daran liegen, daß manche Menschen nicht den richtigen Platz im Leben finden, und meinen sie sind immer an der falschen Stelle? Und ist das dann vielleicht genauso gewollt? Aus einem tieferen Grund den wir hier noch nicht verstehen können?


    Und zum Schluß gibt es doch noch einmal Puzzle live.:8::8: Ja, Dir traue ich es zu daß Du aus den Arschkarten schöne bunte Lampions machst. Aber wo nimmst Du die Farbe her? Sind die Karten wirklich bunt? Danke für die Einladung zur Grillparty. Da komme ich doch gerne, denn ich liebe grillen und Gegrilltes. Das war übrigens eine der ganz seltenen Gelegenheiten bei denen Andreas und ich uns nicht einig waren. Er hat Gegrilltes verabscheut, und wäre freiwillig nie zu einer Grillparty gegangen. Das habe ich aber auch nicht erwartet und nie verlangt. Aber alleine kann ich ja. Wenn Du den Spruch meinst „wenn das Leben Dir nur Zitronen gibt mach Limonade draus“, den kenne ich. Habe ihn auch vor kurzem irgendwo im Forum erwähnt. Ich frage aber auch heute wieder, wo ist der Zucker??? Ohne Zucker keine Limonade, sondern nur saurer Saft. ;(


    Ich hoffe daß euer Abend auch erträglicher war, und ihr einigermaßen gut ins neue Jahr gekommen seid. Und daß Dir wegen Deiner lädierten Schulter endlich geholfen werden kann. Und daß das neue Jahr auch für uns mal wieder etwas Gutes im Gepäck hat.


    In diesem Sinne noch einen angenehmen Neujahrsabend und

    alles Liebe

    Lilifee

  • Guten Abend, liebe Lilifee!


    Danke.

    Schön, wenn es dich keine Kraft kostet, diesen Austausch zu „nähren“. Dann muss ich mir darüber keine Gedanken machen.


    Deine Antwort habe ich aber gestern schon gelesen, und eben noch einmal mit Ruhe. Spontan dachte ich, ist das wirklich Puzzle die da schreibt?

    Oh! Es tut mir leid, dich enttäuscht zu haben ;) aber krampfhaft immer wieder die gleichen Dinge zu wiederholen, würde schnell zum Abflauen des Interesses führen. Also hab ich versucht, den gleichen Grundsatz in andere Formulierungen zu pressen und lese mit Freude, dass ich diesmal wohl verständlichere oder für dich plausiblere Worte gefunden habe. Eigentlich reiben wir uns nämlich gar nicht so sehr, wie du auch schon festgestellt hast. Im Grunde sind es nur Details.


    Das, was du von deinen Eltern erzählst, fällt für mich in die Kategorie Gefühlskälte und Berechnung. Ich hab keine Idee, wo solche Eigenschaften herkommen und wie sie sich begründen. Mit solchen Menschen konnte ich nie umgehen und habe, wann immer ich es konnte, einen großen Bogen um sie gemacht. Es ist mir klar, dass du das erst im Erwachsenenalter konntest, und das hast du dann ja auch getan, beziehungsweise hast du nichts dagegen unternommen, als deine Eltern weggezogen sind. Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich hätte nicht anders reagiert.
    Vielleicht erinnerst du dich, dass wir uns einig waren, dass jede Situation anders ist und jeder Mensch individuell damit umgeht und dass meine individuelle Sichtweise und Lösung meiner Situation nur für mich passt. Das bewahrheitet sich gerade. Der Weg, wie ich zu Frieden gefunden habe, passt nicht auf dich. Zum einen läßt er sich nicht mehr umsetzen, weil deine Eltern bereits verstorben sind und keine Gespräche mehr möglich sind und zum anderen bin ich überzeugt, dass das nicht funktioniert hätte. Wäre es der richtige Weg gewesen, wärst du ihn gegangen.
    Es muss also eine andere Lösung her… Du hast einmal erwähnt, du hättest auf eine bestimmte Art soetwas wie Frieden damit gefunden. Wie sieht dieser Frieden aus?

    Bist Du jemals auf die Idee gekommen Deinen Vater zu schlagen? Mir wäre das im Traum nicht eingefallen, und ich hätte mich das auch nie getraut. Wir wurden noch dazu erzogen Respekt vor den Eltern und Erwachsenen überhaupt zu haben.

    Selbstverständlich bin ich auf die Idee gekommen. Ich brauchte allerdings meine beiden Arme, um mich selbst zu schützen. Aber selbst wenn ich eine Hand frei gehabt hätte, hätte ich mich nicht getraut, zurückzuschlagen, da hast du recht. Je älter ich wurde, umso mehr wurde mir klar, dass dieses Verhalten eine Form von Schwäche ist und nur seine Unzulänglichkeiten zeigt. Deshalb wollte ich dann nicht mehr zurückschlagen. Das sollte nie mein Niveau sein.


    Vor einigen Tagen habe ich im Internet gelesen daß die Lufthansa ihren Versagern in Nadelstreifen für die Jahre 2021 und 2022 Bonis ausschütten will. Das sind wohlgemerkt die Jahre, in denen die Lufthansa vom Staat gerettet werden mußte. Für die kleinen Beschäftigten, die bis zum Umfallen geschuftet und den Frust der Fluggäste ungebremst abbekommen haben, sind aber keine Prämien vorgesehen. Da steigt mir die Galle, obwohl ich ja nicht betroffen bin. Ist das nun gerecht oder ungerecht? Und kann es darüber zwei Meinungen geben? Wird es einen Betroffenen geben der sagt, ach nein, ich sehe das nicht als ungerecht an. Das ist schon ok so. Und so gibt es noch manch andere Dinge.

    Es war mir nicht klar, dass du von menschlicher Habgier sprichst. Ich dachte, du meintest die ungerechte Verteilung von Schicksalsschlägen und anderen Wendungen, auf die wir keinen Einfluss haben.

    Menschliches Handeln ist immer fehlerhaft. Aber um deine Frage zu beantworten: diejenigen, die die Boni einstecken, werden das sicher als gerecht einstufen und meinen, sich die Sonnenseite verdient zu haben.
    Also ja, auch da gibt es zwei Meinungen.

    Allerdings klingt der Beitrag, den du zitierst, sehr nach Populismus und gezielter Aufwiegelei. Soweit ich weiß, wurden die Mitarbeiter, die direkt und indirekt mit Passagierflügen zu tun hatten, gekündigt. Sie haben also nicht „bis zum Umfallen gehackelt“ und haben auch „den Frust der Passagiere“ nicht aushalten müssen, zumindest nicht die ganze Zeit; also stimmen die Fakten nicht ganz. Es würde mich allerdings interessieren, wie man Boni für einen Zeitraum begründet, in dem das Unternehmen eigentlich bankrott war - falls diese absurd klingende Information wahr sein sollte.

    Ja, irgendwie muß man sein Leben verbringen. Der Nickname Puzzle paßt allerdings gut zu Dir. Ich habe mich schon gefragt wie Du darauf gekommen bist, aber das ist mir nun klar.

    Die Entstehungsgeschichte meines Nicks beginnt im Jahr 2002.

    Ich war alleinerziehend mit zwei kleinen Kindern. Sämtliche Möglichkeiten, die Kinder beaufsichtigen zu lassen, waren damit erschöpft, dass ich zur Arbeit gehen konnte. Es gab keine Möglichkeit, abends fortzugehen und ein gesellschaftliches Leben zu führen.
    Ich wusste von meinem Bruder, dass es Chats gab und dass man sich dort zumindest virtuell unterhalten konnte. Mein Bruder hatte einen Nick, mit dem er sich identifizieren konnte. Er WAR sein Nick in der virtuellen Welt. Soetwas wollte ich auch - und weil ich damals viele, viele Stunden lang viel Freude daran hatte, zusammen mit meiner Mutter Puzzles zu bauen, nahm ich das als Nick. Seither finden sich abseits des Spiels viele, viele Parallelen zu meinem Leben, was mich immer wieder darin bestärkt, den richtigen Namen gefunden zu haben. :)


    Da fällt mir wieder etwas ein. Die Existenz oder Nichtexistenz eines universellen Plans läßt sich nicht beweisen. Beides ist möglich. Mal angenommen es gibt ihn tatsächlich, sind wir Menschen dann auch nur Puzzleteile die von einer höheren Macht mal hierhin und mal dorthin geschoben werden? Kann es daran liegen, daß manche Menschen nicht den richtigen Platz im Leben finden, und meinen sie sind immer an der falschen Stelle? Und ist das dann vielleicht genauso gewollt? Aus einem tieferen Grund den wir hier noch nicht verstehen können?

    Ich kann mir schon vorstellen, dass es auch Menschen gibt, die nicht „ankommen“. Vielleicht sind diese Vagabunden sowas wie ein Joker im Leben anderer; solche, die ihr ganzes Leben dazu bestimmt sind, das Leben anderer Menschen zu beeinflussen und zu lenken, während das für ihr eigenes Leben nicht vorgesehen ist. Solche, die nur in anderen Leben eine Rolle spielen und ihnen einen Sinn geben, während für sie selbst „nichts“ übrig bleibt. Es ist schon wieder spät, die 19. Stunde meines Tages ist bereits angebrochen; ich bin schon wieder müde und daher wieder ungeschickt in meinen Formulierungen… es tut mir leid. Ich hoffe, du verstehst, was ich ausdrücken will….


    Und zum Schluß gibt es doch noch einmal Puzzle live.:8::8: Ja, Dir traue ich es zu daß Du aus den Arschkarten schöne bunte Lampions machst. Aber wo nimmst Du die Farbe her? Sind die Karten wirklich bunt? Danke für die Einladung zur Grillparty. Da komme ich doch gerne, denn ich liebe grillen und Gegrilltes. Das war übrigens eine der ganz seltenen Gelegenheiten bei denen Andreas und ich uns nicht einig waren. Er hat Gegrilltes verabscheut, und wäre freiwillig nie zu einer Grillparty gegangen. Das habe ich aber auch nicht erwartet und nie verlangt. Aber alleine kann ich ja. Wenn Du den Spruch meinst „wenn das Leben Dir nur Zitronen gibt mach Limonade draus“, den kenne ich. Habe ihn auch vor kurzem irgendwo im Forum erwähnt. Ich frage aber auch heute wieder, wo ist der Zucker??? Ohne Zucker keine Limonade, sondern nur saurer Saft. ;(

    Weißt du, dass einem Pragmatismus die schönste Sprüche versauen kann :P du immer mit deinem Zucker… ist doch ungesund und „Sauer macht lustig“, also ist diese Limonade sauer ;)


    Ich weiß nicht, ob Ars***karten Farbe haben. Wenn nicht, dann gibt es einfarbige Lampions oder Laternen, wir könnten ja Figuren ausschneiden, durch die dann das Licht fällt. Sieht sicher toll aus ;)


    So, nun lasse ich es für heute und werde versuchen, das Sandmännchen bei seiner Pflichterfüllung zu erwischen. Falls ich etwas schuldig geblieben bin, sag auch diesmal wieder Bescheid. Vielleicht fällt mir morgen Sinnvolleres ein ;)


    Eine gute Nacht wünsche ich dir, alles Liebe,

    Puzzle

  • Liebe Lilifee,


    soo schöne Sprüche und soooo wahr.

    Ich möchte auch nur noch mal umarmen können, ihre Stimme hören, ihre Augen wie sie mich liebevoll anschauen, ihre Hände berühren und sie spüren, riechen.


    Ach das ist doch alles ein Sch.....ein ständiger Kampf gegen das unvermeidliche.

    Es hört niemals auf weh zu tun und ich hasse es auch wenn ich weiß das es Liebe ist und ich dankbar sein kann dafür aber es kostet Kraft und es ändert sich nicht.


    Vielleicht sind wir heute aber auch alle in einer blöden Stimmung kann schon sein.


    Vlg. Linchen

  • Ihr zwei lieben,


    ich finde euren Austausch hier wirklich bemerkenswert und lese ihn immer still mit.

    Da ich mich in dieser Situation gar nicht auskenne kann ich auch kaum mitreden.


    Mir tut es immer sehr leid wenn Kinder das nicht erleben konnten was ich erleben durfte.

    Aber natürlich hab ich auch mal ein paar auf den Hintern bekommen natürlich.

    Würde ich auch niemals übel nehmen denn ich war ein wildes Kind mit vielen vielen Dummheiten im Kopf, kaum zu bremsen.


    Mama hat immer gesagt ich hab mich in der Kindheit ausgetobt dafür war es in der Pubertät überhaupt kein Problem da gabs keine Auseinandersetzungen.

    Selbst das auf den Hintern hauen ist ja heute schon naja nun gut da hat nun jeder seine eigene Meinung dazu.

    Aber Schläge im Sinne so wie Ihr es kennen gelernt habt das gab es nicht.


    Vlg. Linchen

  • Mir tut es immer sehr leid wenn Kinder das nicht erleben konnten was ich erleben durfte.

    Liebe Linchen,

    In meinem Fall muss dir nichts leid tun.
    Ich bedaure meine Kindheit nicht. Ich habe sie mir auch nie anders gewünscht. Ich habe nie mit den Vorkommnissen gehadert.
    Ich bin mir ganz sicher, dass mein Vater und ich eine genauso tiefe Beziehung haben, wie du sie zu deinen Eltern hast. Sie ist nur anders entstanden.


    Deshalb: lass gut sein….. weil es gut ist ;)

    Guten Morgen,

    Puzzle

  • Liebe Lilifee, liebe Puzzle,

    sitze gerade in meinem Papierchaos und versuche nun langsam Schneisen in den Dschungel zu schlagen, der sich in den letzten Jahren in meiner Wohnung ausgebreitet hat. Ganz langsam. Hat auch viele Jahre gedauert, bis hier so ein Papierchaos entstanden ist. Brüte gleichzeitig darüber, warum mich euer Dialog so fasziniert. Hab eine Antwort gefunden. Während ihr euch beide aus einer schwierigen Kindheit befreit habt, so musste ich den umgekehrten Weg gehen. Ich habe eine relativ sorgenfreie, behütete und fröhliche Kindheit verbracht, die Zukunft sah absolut rosig aus, bin auch von vielen Seiten beneidet worden, und dann ging es Stück für Stück abwärts. Die Schlinge zog sich so langsam zu, dass ich es anfangs selbst nicht bemerkte. Die ersten, erfolglosen Liebesgeschichten, die damit verbundenen Verletzungen, der Tod meines Vaters und meiner Oma, die psychischen Veränderungen meiner Mutter. Sie wurde von einer sehr herzlichen, liebevollen Mutter zu einer kontrollierenden , manipulierenden und starrsinnigen Frau, eine Entwicklung, der ich fassungslos gegenüberstand. Es fällt mir immer noch schwer, sie so zu beschreiben. Viele, die meine Mutter von früher her kannten, konnten und können sich gar nicht vorstellen, dass sie auch solch dunkle Seiten haben/bzw. entwickeln konnte. Für viele unvorstellbar und selbst für mich kaum zu akzeptieren bzw. zu realisieren. Vermutlich hat sie die Angst vor Einsamkeit dazu getrieben, vielleicht auch Traumata aus der Kindheit, die sich nun im Alter ihren Durchbruch verschafften, dazu eine Portion ärztlich nicht erkannter Demenz, die zuschlug.

    Während ihr beiden die Scherben der Kindheit zu einem Krug zusammengebastelt oder zusammengepuzzelt habt , ist mein Krug gerade erst komplett auseinandergebrochen.

    Ich war in den letzten Jahren eigentlich ununterbrochen damit beschäftigt, zu reparieren, zu konservieren, Wasser nachzufüllen, obwohl immer mehr hinauslief als der Krug noch halten konnte. Mein eigenes Leben ging dabei völlig unter.

    Und nun stehe ich hier, mit einem Haufen Scherben, die nicht mehr zu kitten sind, die ich nur noch zusammenfegen kann und versuche etwas Neues zu schaffen. Gucke mich um und sehe, dass alles verdorrt ist.

    Auch wenn ihr das nicht wollt, ihr seid für mich Vorbild, dass man sich herauswurschteln kann. Und so fange ich, mein Leben neu zu ordnen. Man sollte meinen, dass ich froh wäre, endlich "frei" zu sein, das bin ich aber nicht. Es gab genauso viele schöne, sehr verbundene Jahre wie düstere Zeiten. Oder wie es eine inzwischen gute Freundin formulierte: "Sie war dein ganzer Lebensinhalt und der ist jetzt weg."

    Ich bin also eine weitere Variante dessen, was das Leben so mit uns vorhat, wie es uns schüttelt und vor immer neue Herausforderungen stellt.


    Liebe Grüße Mina

  • ach Linchen Du sprichst bzw. schreibst mir aus dem Herzen

    und gestern war ich auch sowas von deprimiert weil man denkt irgend wie jetzt wo ein neues Jahr

    begonnen hat aber es geht ja einfach übergangslos weiter Neujahr hin Neujahr her.............

    gleicher Mensch, gleiche Situation.......:4:;) immer noch

  • Liebe Mina,


    bei Dir ist es umgekehrt, und das stelle ich mir noch schwieriger vor. Mit Deiner Situation umzugehen erfordert viel Kraft. Ich kann jetzt wieder nur für mich sprechen. Meine Kindheit war nicht schön, aber ich habe sie überstanden. Als ich erwachsen wurde dachte ich, jetzt wird es besser. Aber dann kamen zwei gescheiterte, sicher auch weil überstürzt eingegangene Beziehungen. Die Liebe, die ich mir gewünscht habe, fand ich leider nicht. Jedenfalls nicht auf Dauer. Aber ich war ja quasi abgehärtet, und habe die Trennungen verarbeitet. Was anderes blieb ja auch nicht übrig. Aber die Hoffnung doch noch Liebe zu finden ist geblieben. Und dann habe ich Andreas kennengelernt, und bei ihm hatte ich endlich alles was ich mir immer gewünscht habe. Du hattest ein liebevolles Elternhaus und eine schöne Kindheit. Und dann ist Dein Leben nach und nach in Stücke gegangen. Es muß auch schier unerträglich sein wenn sich ein bisher liebevoller Mensch so verändert. Möglich daß die Einsamkeit nach dem Tod Deines Vaters dazu beigetragen hat, und die nicht erkannte Demenz hatte bestimmt auch einen großen Anteil daran. Aber das macht es ja nicht besser. Behütet aufwachsen und als Erwachsene Scherben zusammen kehren müssen ist viel schlimmer. Du bist nicht froh über die „Freiheit“ weil Du es ja anders und viel schöner hattest und kanntest. Aber aus diesen Scherben kann man sich herauswurschteln, das stimmt. Und wenn wir dafür ein wenig „Vorbild“, oder vielleicht besser gesagt ein Mutmacher sind, ist ja nichts dagegen einzuwenden. Der Scherbenhaufen nach Andreas` viel zu frühem Tod ist allerdings nicht so leicht wegzufegen. Ein wenig ist es mir inzwischen gelungen, es sind aber noch etliche Scherben vorhanden.


    Liebe Grüße

    Lilifee

  • Liebes Linchen,


    möglich daß eine blöde Stimmung ist, aber das ist nicht der Grund. Es ist ein ständiger Kampf, und es wird immer weh tun, denn wir wurden geliebt und haben geliebt. Das ändert sich leider auch nicht, erst wenn wir endlich bei ihnen sind.


    Jetzt bin ich aber platt. Du warst ein wildes Kind??? Das muß sich aber total geändert haben. Mal eine hintendrauf war ja in aller Regel auch redlich verdient, und hat noch niemandem geschadet. Heute wäre das schon Kindesmißhandlung, aber da kann man wirklich geteilter Meinung sein. Wir haben auch während der Grundschulzeit etliche Ohrfeigen von den Lehrern bekommen, und niemand hat sich was dabei gedacht. Wir Kinder auch nicht, es war normal. Allerdings waren die Schläge zuhause eine andere Liga, das stimmt.


    Und was ist heute? Die Kinder und Jugendlichen werden in Watte gepackt, und zum Dank werden immer respektloser und fordernder.

    Besser man denkt nicht so genau darüber nach …


    Liebe Grüße

    Lilifee

  • Liebe Lilifee,


    oh ja ein sehr wildes Kind ich war immer in Bewegung und viele Dummheiten, hab Mama gute Nerven gekostet war auch bei jedem Wetter draußen hatte einen großen Spielplatz für mich direkt hinterm Haus.

    Ein großer Sportplatz mit einer Gaststätte wo Papa auch zeitweise als Kellner gearbeitet hat wie das früher hieß war auch der große Freundeskreis von meinen Eltern immer. Ach das war herrlich.


    Vielleicht finde ich mir mal ein paar Fotos.

    Die NVA also die Soldaten haben dort auch teilweise Training gehabt und diese Teile waren dann auch mein Spielplatz.


    Ich kannte jeden Stein und jeden Baum jeden Busch dort.

    Deswegen auch so Fussball Fan Papa und ich haben da viele Spiele gesehen und gefeiert.


    Vlg. Linchen