Mein Erwachsener Sohn ist gestorben

  • Hallo, ich bin neu hier.

    Mein Sohn ist vor 5 Jahren ganz plötzlich im Alter von 28 Jahren verstorben. Ich vermisse ihn unheimlich und könnte an manchen Tagen verrückt werden. Ich kann es einfach nicht akzeptieren, dass ich ihn nie wiedersehen werde. Die meisten Menschen verstehen nicht, dass man nach 5 Jahren noch genauso traurig ist . Mein Leben wird nie mehr so sein, wie es einmal war. Ich mag auch nicht mehr darüber reden, weil es die meisten Menschen nicht verstehen können.

    Ich hoffe, dass ich hier verstanden werde und würde mich über einen Austausch mit gleichgesinnten freuen.

    LG

  • Liebe Heima,

    Willkommen in unserem Forum und mein Mitgefühl zu deinem Verlust. Du hast dein Kind verloren, und wirst es dein Leben lang vermissen. Das ist ganz natürlich- wie könnte es anders sein.


    Du kannst hier jederzeit schreiben was dich bewegt. Hier sind noch andere Mütter die ein ähliches Schicksal erleben mussten. Fühl dich hier verstanden und auch ein Stück weit getragen <3

    Isabel

  • Liebe Heima,


    darf ich dir mein herzliches Beileid aussprechen...:30:

    28 ist so jung und ich kann dich so gut verstehen.

    Fühl dich hier willkommen und schreib dir deinen Schmerz von der Seele. <3


    Alles Liebe

    Iris

  • Liebe Heima!

    Mein Beileid,Ja es tut weh,egal wie lange es her ist und dieser Schmerz wird für immer bleiben,aber

    viele die so etwas noch nicht mitgemacht haben,können einfach nicht verstehen,das es kein Datum

    gibt ,wo man sagt,so jetzt ist es genug mit der Trauer,nei die Trauer bleibt,man lernt damit zu leben,

    aber dein Sohn wird dir immer fehlen.Und die Trauer ist wie ein Wellengang.Da gibt es blaue und graue

    Tage.Liebe Grüße Helga

  • Dem stimme ich zu. Man lernt mit der Trauer zu leben, doch nie wird sie weniger. Auch ich vermisse meinen Sohn jeden Tag. Es ist so traurig und ich fühle mich so oft haltlos deswegen. Ich werde es nie begreifen. Aber ich werde mich wohl daran gewöhnen , dass ich bis zum Schluss ihn vermisse.

    Ich denke, es gibt sehr sehr viele Menschen, die um ihre Kinder trauern. Das Leben hat auch diese Seite.

  • Lieber Louis!

    Ja die Trauer wird uns das ganze Leben begleiten.Ich vermisse meinen Mann unendlich und kann es immer

    noch nicht begreifen oder will.Aber ich versuche nach vorne zu sehen.Liebe Grüße Helga

  • Dankeschön hasi und Louis Butzemann .

    Ja, es gibt kein Datum für die Trauer. Es fühlt sich einfach nicht richtig an, wenn das eigene Kind vor einem gehen muss. Es sind auch so viele Fragen, die mir keiner beantworten kann. Unser Sohn ist an einem plötzlichen Herzversagen gestorben . Was dachte er??? Hat er es gespürt??? usw. Als Mutter 😔begleiten mich diese Fragen täglich. Dann kommen Ängste dazu... hoffentlich passiert uns das. als Familie nicht nochmal ( wir haben noch ein Kind ). Wenn das Telefon klingelt... bekomme ich jedesmal Angst... selbst nach der Zeit. Professionelle Hilfe habe ich schon in Anspruch genommen, aber es hat mir auch nicht geholfen. Es hört sich vielleicht kindisch an... aber ich möchte mein altes Leben zurück. Ich möchte es laut in die Welt rufen... leider hilft es auch nicht.

    Danke .. fürs zuhören.

    LG Barbara

  • Liebe Barbara,


    es liest sich, als würdest du 1:1 von meinem Sohn und unserer Familie schreiben.😔

    Auch Flori musste durch plötzlichen Herztod gehen und ich werde nicht damit fertig. Es quält mich aus den gleichen Gründen, die dich auch quälen und ich hätte alles gegeben, mit ihm zu tauschen. Aber wahrscheinlich hast du unsere "Geschichte" schon gelesen.

    Für mich ist das Leben ungerecht und unberechenbar. Dass meine Sicht auf die Dinge und die wahnsinnig schmerzhafte Trauer in 5 Jahren milder sein soll kann ich mir im Moment nicht vorstellen.


    Ich finde es überhaupt nicht kindisch, dass du dir dein altes Leben zurück wünschst. Wer von uns wollte das nicht. Ich möchte auch wieder völlig unbeschwert mit ganz normalen Alltagssorgen leben. Aktuell muß ich sagen Es geht NICHT. Selbst wenn ich mich zwinge, bin ich wie eingefroren und so wirkt es auch auf mein Umfeld.


    Lass dich von mir ganz fest drücken :24:


    Wenn du möchtest, erzähl von deinem Sohn. Nur, wenn du kannst und möchtest. Hier wird nichts erwartet. Immer nur so viel und so weit, wie du magst.


    Liebe Grüße

    Iris

  • Liebe Iris,

    auch ich hätte sehr gerne getauscht.
    Ich finde das Leben auch sehr ungerecht und unberechenbar. Mein Sohn war ein hochanständiger junger Mann und steckte voller Lebensfreude. Er war ein Familienmensch und hat unheimlich gerne gelacht. Er war eher zurückhaltend und hat Tiere geliebt. Lebte sehr gesund ( Keine Zigaretten und kein Fleisch) und war sehr sportlich. Er war frisch verliebt und hatte gerade sein Studium abgeschlossen.
    Sein Wunsch war es ... eine eigene Familie zu gründen. Leider ist es dazu nicht mehr gekommen. Ich hätte es ihm so sehr gewünscht. Ich habe mich auch sehr verändert.... lebe sehr zurückgezogen und mag nicht mehr gerne unter vielen Menschen sein. Deshalb sind auch Freundschaften in die Brüche gegangen... allerdings waren es auch keine echten Freunde und darauf kann ich in Zukunft verzichten. Wenn man sich anhören muss... ich bin lieber unter Menschen die positiv denken und viel und gerne lachen...dann passt es auch nicht mehr.
    Einen lieben Gruß aus der Ferne

    Barbara

  • Guten Morgen Barbara,


    . allerdings waren es auch keine echten Freunde und darauf kann ich in Zukunft verzichten. Wenn man sich anhören muss... ich bin lieber unter Menschen die positiv denken und viel und gerne lachen...dann passt es auch nicht mehr.

    ja, das ist wohl so. Die Spreu trennt sich vom... Ist das die oberflächliche Spaßgesellschaft? Selbstverständlich tun Lebensfreude und Lachen gut. Aber oft auch nicht.


    Dies heißt nicht, dass ich ausschließlich verbittert und mit griesgrämigen Gesicht anderen Menschen entgegentrete. Aber ich bin zurückhaltend geworden. Meine Unbeschwertheit und pure Lebenslust sind mit gestorben. Es kommt auch das Gejammer, der Menschen, die wegen Corona NUR Einschränkungen hinnehmen müssen, überhaupt nicht an mich heran. Ja, die Einschränkungen und Sicherheitsbestimmungen nerven oft, mich auch. Aber es gibt sehr viel Schlimmeres als Homoffice, Quarantäne und Mundschutz, viel viel Schlimmeres. Deshalb sind wir hier unfreiwillig in diesem Forum gelandet.


    Hast du irgendetwas Anderes, Neues in deinem Leben gefunden, was dich ablenkt, worin du deine Trauer verabeiten kannst? Oder anders gesagt... Ich höre und lese oft, dass jemand, der/die das Kind verloren hat, plötzlich einen völlig neuen Lebenssinn entwickelt hat. Eine Frau aus unserer Wohngegend hat einige Zeit nach dem Tod ihres Sohnes alles hier aufgegeben und lebt irgendwo weit weg im Ausland und ist da an einem Kinderprojekt beteiligt. Ich habe es nicht hinterfragt, weiß daher nicht mehr darüber. Andere verarbeiten Ihren Schmerz im Schreiben von Gedichten, Büchern oder malen oder sind anders kreativ tätig.

    Vielleicht wird man ja auch von einer Aufgabe gefunden und findet sie nicht selbst.


    Entschuldige, ich texte dich hier in "deinem Wohnzimmer" zu.


    Alles Liebe

    Iris

  • Liebe Helma, auch ich möchte dir mein herzliches Beileid aussprechen.

    Was du schreibst holt auch in mir wieder sehr vieles nach oben. Auch ich frage mich immer wieder, wie waren die letzte Minuten von meinem Sohn, warum habe ich es nicht mitbekommen. War es schlimm für ihn, weil er allein war.

    Die Ärzte sagen wohl, ein plötzlicher Herztod geht ganz schnell. Ich möchte es gerne glauben, aber wir wissen es eben nicht. Und das quält dich und auch mich. Ich kann das total gut verstehen.

    Ich wünsche dir einen guten Tag.

    Maria

  • Hallo ihr lieben

    Ich bin neu hier und weiß nicht richtig wie ich in Verbindung mit euch kommen kann. Deshalb schreibe ich jetzt hier. Wenn es unangemessen ist dann verzeiht mir.

    Ich habe vor 6 Wochen meinen 32 Jahre alten Sohn verloren. Er ist in einem obdachlosen Heim an organversagen gestorben. Er war Alkoholiker.

    Ich habe mich vor langer Zeit von ihm distanziert weil ich seinen Abstieg nicht mehr ertragen konnte. Er hat so viele Hände gereicht bekommen zur Hilfe aus dieser Krankheit. Immer wieder entzüge durchgemacht. Immer wieder ruckfälle erlitten. Viele viele Jahre ging das so. Nun war er sich seiner so erlegen dass nur noch der Tod auf ihn wartete. Ich hab so grosse schuldgefuhle dass ich ich nicht genug um ihn gekümmert habe. Viele sagen dass ich keine schuldgefuhle haben brauche. Aber das kommt nicht bei mir an. Nun bin ich körperlich so schwach dass ich nicht mehr auf die Beine komme. Danke

  • Liebe Irmi ,

    du bist hier richtig und willkommen. :30:

    Mein herzliches Beileid, Irmi.

    Schau dich hier erst mal in Ruhe um und vielleicht eröffnest du später auch deinen eigenen Thread oder wie Sverja so schön sagt, deinen eigenen Herzensraum<3.

    Erzähle, rede dir von der Seele, stelle Fragen. Hier sind auch viele Eltern, die ihre Kinder verloren haben. Auch mein Sohn musste mit 31 Jahren gehen.


    Alles Liebe

    Iris

  • Liebe Irmi,


    Dein Verlust tut mir sehr leid, deine Gefühle sind absolut nachvollziehbar auch wenn es bestimmt stimmt das du Dir das nicht vorwerfen musst.

    Das es bei Dir nicht ankommt ist nachvollziehbar das machen wir alle durch in der einen oder anderen Art.


    Fühl Dich hier aufgehoben und verstanden.

    Ich sende Dir eine stille Umarmung.:24:


    Vlg. Linchen

  • Liebe Irmi,


    es tut mir sehr leid, was mit deinem Sohn passiert ist. Auch mein 21jähriger Sohn ist betrunken auf den Schienen gelaufen, bis die Bahn ihn totgefahren hat. Schrecklich, dieser Alkohol hat viele Leute auf dem Gewissen. Zu mir sagen die Leute auch, ich soll keine Schuldgefühle haben. Aber ich habe sie.