Meine Tochter ist nach langer Krankheit früh verstorben

  • Guten Tag liebe User und Userinnen!


    Ich habe das Forum über die Websuche gefunden und möchte erstmalig den Austausch im Internet ausprobieren. Meine Enkeltochter hat mir alles eingerichtet und hoffentlich mache ich alleine alles weitere richtig. Der Anlass ist sehr traurig. Am 18. Juni ist meine Tochter im Alter von nur 44 Jahren nach einer schweren und langjährigen Krebserkrankung verstorben. Mein Mutterherz ist gebrochen und wenn es möglich gewesen wäre, ich hätte ihren Platz ohne zu zögern eingenommen. Mein geliebtes, wundervolles Kind.


    Sie hinterlässt einen Ehemann, einen Sohn von 14, eine Tochter von 6 Jahren und zwei Stieftöchter, 16 und 18 Jahre alt.


    Im Moment ist zwar auch Erleichterung da, weil meine Tochter in den letzten Jahren sehr gelitten hat und vor allem die letzten Wochen ihres Lebens die Hölle waren, aber die Trauer ist trotzdem übermächtig. Auch mein Mann sagt, er ist innerlich tot und mir geht es genauso. Der Schmerz wird jeden Tag schlimmer und ich denke sogar soweit, dass unser Leben eigentlich vorbei ist. Es ist nicht richtig, dass Kinder vor ihren Eltern sterben und mich lässt der Leidensweg meiner Tochter nicht los.


    Über Antworten und womöglich sogar einen hilfreichen Dialog freut sich,

    Anni

  • Liebe Anni,

    ein Kind zu verlieren, ist einer der dramatischsten Verluste überhaupt. Es tut mir leid, dass Du Deine Tochter unter so leidvollen Umständen verloren hast und ich kann Dir nachfühlen, dass Du lieber selbst gegangen wärst. Es wird sicher dauern, bis Du ein Trostwort annehmen kannst. Gut, dass Du in dieses Forum gefunden hast , hier gibt es emphatische Menschen, die ähnliches Leid erfahren haben und Dich immer wieder auf Deinem Weg begleiten werden.

    Stille Grüße

    Sommermond

  • Liebe Anni,

    wie gut wir dich verstehen können, ich fühle mich innerlich auch wie tot, selbst nach 16 Monaten, bei dir ist das ja erst ein paar Wochen her, Zeit ist offenbar nichts,,

    Die Trauer verändert sich, der Schmerz bleibt immer, aber man lernt , damit umzugehen, irgendwie, unsere Tatjana starb mit 23 an Leukämie, sie war unser einzigstes Kind,,😭, wenn du Angehörige hast, die dir durch die schweren Zeiten helfen, ist das ein Segen, heute sind wir wenigstens soweit, dass wir es überhaupt mal begriffen haben, aber das braucht sehr viel Zeit,,🙈, unser Beileid zu deinem Verlust, einesTages gehen wiralle über die Brücke, und dann sehen wir uns alle wieder, ich glaub dran,,,,


    Sende dir ein großes Kraftpaket und eine Umarmung,

    Liebe Grüße

    Wolli

  • Liebe anni,

    Mein Mitgefühl zum Verlust deiner geliebten Tochter. Das eigene Kind so leiden zu sehen bricht das Herz. Trauer braucht Zeit... Ich hoffe das Forum kann dir eine kleine Stütze sein um zu verarbeiten und für einen heilsamen austausch.


    Habt ihr Unterstützung durch Familie und Freunde?

    Fühl dich hier willkommen <3

    Isabel

  • Liebe Anni!

    Mein Mitgefühl möchte ich dir ausdrücken.Es ist so schwer einen geliebten Menschen zu verlieren und

    dann noch die Tochter.Jeder Tod eines Menschen ist sehr traurig,aber es ist für die Eltern immer besonders

    schwer wenn die Kinder vor ihnen gehen.Es tut mir so leid und das eure Tochter noch gelitten hat und

    es ist besonders schlimm für den Ehemann und die Kinder.Meine Schwiegermutter ist 2018 und mein Mann

    11 Monatew später und mein Schwiegervater hatte mehr damit zu kämpfen,das sein Sohn verstorben ist,

    als seine Frau,damit konnte er besser umgehen.Ich wünsche euch ganz viel Kraft.Liebe Grüße Helga

  • Liebe Anni

    Mein tiefes Mitgefühl Liebe Anni möchte ich dir sagen und dir mein herzliches Beileid ausrichten:30:

    Sei hier willkommen und schreibe all dein Kummer und deinen Schmerz hier wirst du verstanden ich umarmen dich wenn du magst:24:

    Liebe Grüße Nebelschleier

  • Liebe Anni,

    herzliches Beileid auch von mir. Deine Zeilen berühren mich zutiefst. Kann mir gar nicht vorstellen, wie schmerzhaft deine Situation ist....

    Habe selber mit 18 meine Mama und im Vorjahr den Partner verloren, beide Male auch Krebs. So entsetzlich!!!!!!!

    Hier wirst du verstanden. Das ist schon viel wert.

    Alles Gute dir 💚

  • Guten Abend liebe User und Userinnen!


    Danke für Eure große Anteilnahme und die herzlichen Willkommensworte! Mein Mitgefühl auch Euch die ihr einen lieben Menschen verloren habt!


    Mir ist es noch nicht real, dass unsere Tochter nicht mehr da ist. Wir haben in den letzten 25 Jahren so gut wie jeden Abend miteinander telefoniert und ihr Satz zum Abschied war stets "Bis morgen, Mutti!". In der Zeit nach der Diagnose haben wir fast ausnahmslos jeden Tag miteinander verbracht. Mich schüttelt es direkt und sticht es im Herzen, wenn ich daran denke, dass es das nicht mehr geben wird.


    Zwischen der ersten Diagnose und ihrem Sterbedatum liegen genau 3 Jahre und 11 Monate. Davon haben sie und meine kleine Enkeltochter fast zwei Jahre bei uns gewohnt, da sie sich für eine Behandlung in der Klinik in unserer Stadt entschieden hatte. Für die Palliativbehandlung wollte sie nach Hause und wechselte in das Krankenhaus in der Nähe ihres Wohnortes, ich zog mit ein, um mich um meine Enkelkinder zu kümmern und im Haushalt zu helfen. Aus den 6 bis 12 Monaten, die noch in der Uniklinik prognostiziert worden waren, wurden 2 Jahre. Sie war so zart, schon immer, und durch die verschiedenen Therapien derartig geschwächt, man kann fast sagen: mehr tot als lebendig, aber zugleich auch so stark und zäh. Ihr großer Wunsch war es, noch am 1. Schultag meiner Enkeltochter mit dabei sein zu können, aber das sollte leider nicht sein.


    Der einzige Trost ist, dass sie von ihren großen Schmerzen befreit wurde. Gerade zum Ende hin befand sie sich in einem unmenschlichen Zustand und man steht macht- und sprachlos daneben, es ist so grausam. Mein Schwiegersohn ist ausgebrannt und erschöpft und ich sage es nicht nur, weil sie meine Tochter ist, sondern weil es genau so war: sie hat voller Hoffnung und mit einer unendlichen Stärke alles ertragen und ausgehalten, um gesund zu werden, hat nach jeder Behandlung, die nicht angeschlagen hat und jedem Rückschlag neuen Mut geschöpft, kaum geklagt und eigentlich immer nur an die Kinder gedacht. Was man aber mit Sicherheit sagen kann, ist, dass Krebs einen Menschen zu Grunde richten kann. Es hat mir so weh getan, mein Mädchen so leiden zu sehen. Auch für meine Enkelkinder.


    Sicher habe ich viel über den Tod nachgedacht, schon vor der Krankheit meiner Tochter, aber besonders intensiv währenddessen. In meinem Leben sind gewiss schon einige Familienangehörige und Freunde verstorben, es ist jedes Mal sehr traurig und sehr schwer, ebenso es im Bekanntenkreis mitzuerleben, wenn Eltern, Ehegatten oder Geschwister sterben. Aber auch mit der gedanklichen Vorbereitung, dass unsere Tochter an dem Krebs sterben würde, hilft es nichts, jetzt mit dem Gefühl und dem gebrochenen Herzen umzugehen.


    Wie meine Enkelkinder und der Schwiegersohn das schaffen werden, ist auch eine Frage, die mir schwer im Magen liegt. Wenn ich daran denke, wie sehr sich beide zu den jeweils eigenen Kindern noch ein gemeinsames Kind gewünscht hatten und als dann endlich die kleine Enkeltochter zur Welt kam. Meine Tochter war so glücklich, aber nicht lange danach fingen die Beschwerden an und bald folgte die Diagnose. Die zwei großen Enkeltöchter, 18 und 16 Jahre alt, von meinem Schwiegersohn mit in die Beziehung gebracht, verlieren bereits die "zweite" Mama. Nein, ich darf gar nicht zu viel darüber nachdenken, aber die Sorgen kreisen doch die ganze Zeit um die Enkelkinder.


    Ein herzliches Dankeschön allen SchreiberInnen, Anni

  • Liebe Anni,


    ich spüre deinen grossen, sooo verständlichen Schmerz um deine geliebte, tapfere und mutig kämpfende Tochter, fast körperlich.


    Und es bleibt mir nichts anderes übrig, als dich virtuell

    - wenn ich darf?-

    zu umarmen und deine unendliche Trauer teilweise mit dir zu teilen

    & dich tröstend festzuhalten.


    Weine, ja weine bei mir wenn es dir helfen würde / hilft !?

    Vielleicht möchtest du auch lieber

    schreien

    reden

    verstummen

    rennen

    oder dich im Bett verkrümeln ...?


    Könnt ihr miteinander trauern ... ?


    sei ❤️-lich gegrüßt

    Stille Perle 🐚

  • Liebe Anni, sei herzlich Willkommen hier! Dein Verlust tut mir sehr leid, ein Kind zu verlieren, ist einfach unvorstellbar! Auch wenn deine Tochter schwer krank war, hofft man ja immer, dass sie gesund wird! Sei lieb umarmt! :30:

    LG Andrea

  • Liebe Anni,

    Zu deinem eigenen Leid, kommen auch die Sorgen und der Schmerz der Enkelkinder hinzu. Sind sie denn in einer Trauerbegleitung? Eine Familientrauerbegleitung bietet sich immer sehr an, wenn auch Kinder betroffen sind.


    Ich hoffe das ihr euch gegenseitig ein wenig tragen könnt, und auch hier kannst du jederzeit deinen Kummer loswerden <3

    Alles Liebe,

    Isabel