Mein Leben , mein Herz,meine einzige Liebe,mein Halt ,mein bester Freund .....einfach fort! ein bester Freund ist

  • Hallo,

    habe mich hier angemeldet um mich auszutauschen .

    Am 31.07.2020 ist das Beste was mir im Leben passiert ist gegangen. Herzinfarkt auf einer seiner Arbeitsstellen, 1,5 Stunden Versuche ihn zurückzuholen....vergeblich. Ihm ginge gut, es hat uns völlig überraschen getroffen. Einfach so! 36 Jahre waren wir zusammen....seit ich 18 war. 56 Jahre ist er Ende Mai geworden. 5 Kinder haben wir , einen Sohn 30J.,eine Tochter 25J.,einen Sohn 23J. die leben nicht mehr Zuhause. Nur mein Sohn 16 J ist noch Zuhause und ein Sternenkind .Wir wollten zusammen alt werden, haben jede freie Minute geteilt alles zusammen gemacht, alles zusammen entschieden. Wenn es heißt....ihr werdet ein Fleisch, dann trifft das auf uns zu 100%zu.

    Nach 36 Jahren, jung zusammengekommen hab ich garnicht mehr eine Vorstellung davon wie es ist sein Leben allein zu organisieren. Ich hatte einen Nervenzusammenbruch....war 2 Tage in Rickling. Ich fühl mich nicht mehr als ein Teil der Gesellschaft. Da sind die einen die strebsam ihren banalen Dingen nachgehen ....und da bin ich...die ,die traurig mit ganz viel Schmerz,Kummer und Sorgen wie ein Zombie das Notwendigste erledigt. Mich unter Menschen zu bewegen tue ich nur wenn ich muss und das kostet mich Kraft die ich eigentlich garnicht habe. Nur mit Medis ist es mir überhaupt möglich zu funktionieren.

  • Hallo Anja,

    es tut mir von Herzen leid, dass Du viel zu früh und plötzlich Deinen Herzensmenschen nach so vielen gemeinsamen Jahren verloren hast.Deine Verzweiflung kann ich gut verstehen.

    Das Fremdheitsgefühl anderen und Dir selbst gegenüber kenne ich auch. Die tiefe Trauer macht Dich dünnhäutig. Hier im Forum sind liebe Menschen, die Dich begleiten werden. Trauer ist ein langer Weg.

    Wenn ich darf umarme ich Dich still.

    Ich hoffe, dass Dir Kraft zufließt.

    Liebe Grüße

    Sommermond

  • Liebe Anja,


    auch von mir meine aufrichtige Anteilnahme und willkommen in diesem Forum. Hier hört Dir immer jemand zu, der Dich versteht und versucht, Dich zu trösten, auch wenn das nicht immer gelingen wird.


    Ich wünsche Dir für die kommende schwere Zeit viel Kraft und den Beistand lieber Menschen.


    Einen lieben Gruß

    Luse (und Ich)

  • Liebe Anja, Herzlich Willkommen hier im Forum!

    Dein großer Verlust tut mir sehr leid! :30: Dein Schmerz ist ja noch ganz frisch, hast du jemand der dich im Moment unterstützt?

    Sei ganz lieb umarmt! :30:

    LG Andrea

  • Hallo,

    ja meine erwachsenen Kinder unterstützen mich aber meine Tochter ist erst 25 und wie sich das anfühlt jemanden zu verlieren mit dem man 36 Jahre sein Leben geteilt hat und dieses so eins sein mit jemanden das kennt sie ja noch nicht und mein 30 jähriger Sohn ist selber so am Boden .Von Freunden höre ich ...du musst stark sein, das wird wieder, Ratlosigkeit, du musst für die Kinder da sein etc. Ich muss und muss....was ist mit mir? Woher Kraft nehmen für alles wenn man nicht mal die Kraft für sich selber hat.

  • Gleichzeitig die finanziellen Sorgen. Unser Haus ist noch nicht abbezahlt. Das wäre erst der Fall wenn Ronald in Rente gegangen wäre....also in 11 Jahren. Mit 4 Kindern war nie das Geld übrig sich gross zusätzlich abzusichern. Der Gedanke....ich verliere auch noch unser Zuhause...einfach furchtbar diese Last noch oben drauf.

    War Anfang der Woche beim Arzt..der wollte mich krankschreiben ....schön wärs . Ich habe ihm gesagt das geht nicht ich muss arbeiten und uns Überleben kämpfen ....krankschreiben ist da nicht drin.

    Ich arbeite in einer Reinigungsfirma , hab aber zur Zeit nur 2 Stellen und da verdiene ich knapp über 200 ....das reicht nicht. Jetzt suche ich zusätzlich und habe auch schon Anrufe. Hoffentlich klappt das. Meine Trauer mit Medis zu bekämpfen um das überhaupt hinzubekommen...das ist sehr belastend.

  • Ich muss dazu sagen mein Mann war nicht gerade strukturiert....eher etwas chaotisch was so Renovierung etc angeht und jetzt sitz ich hier mit dem Chaos, den nicht vollendeten Renovierungen. Aber ich bin und will nicht böse sein auf ihn. Ich weiß freiwillig hätte er uns nicht verlassen. Für ihn ist das genauso scheisse wie für uns.

  • Liebe Anja,

    meistens können nur Menschen mit ähnlichen Erfahrungen nachvollziehen, was es heißt einen solchen Verlust zu erleiden. Die anderen meinen es sicher nicht böse, sie wissen es nicht besser.

    Du musst für Dich entscheiden, was Dir, wenigstens etwas, hilft. Du musst Deinen

    Weg finden. Kraft zu finden ist sicher nicht einfach und auch sehr individuell. Bei Dir ist alles noch so frisch. Höre in Dich hinein, was für Dich am besten ist. Niemand kann das für Dich bestimmen.

    Lass Dich tröstend umarmen.

    Sommermond

  • Ja das weiß ich....war bei uns ja nicht anders wenn wir gehört haben das jemand seinem Partner verloren hat. Für uns ging das Leben weiter....und intensivere Gedanken darüber haben wir verdrängt.

    Heut morgen bin ich aufgewacht....einen kurzen Moment das Gefühl alles ist gut....bis ich richtig wach war und mir bewusst war..nichts ist gut, denn Ronald ist nicht mehr da und kommt auch nicht mehr wieder.

    Wenn ich darüber schreibe, darüber rede kommt mir das komisch vor....rede ich da etwa über meine Situation, über meinen Verlust? So unreal ist das alles.

  • Er war immer der Optimist ich eher der Pessimist. Er hat sich um die unangenehmen Dinge gekümmert...war wie ein Schutzschild. Ich fühl mich der Welt schutzlos ausgeliefert . Wenn ich Stärke gezeigt habe dann mit der Gewissheit das er hinter mir steht...

  • Liebe Anja,

    Du bist keine Schwache, hast fünf Kinder großgezogen und Deine Liebster steht immer noch hinter Dir, er wird Dich begleiten, anders als Du es kennst. Hast Du Familie, die Dir helfen kann?

    Liebe Grüße

    Sommermond

  • Hallo, ja meine erwachsenen Kinder helfen mir. Mir fehlt aber seine direkte Nähe. Dieses sich austauschen über den Tag und was wir noch machen wollen, erledigen wollen. Jetzt erlebe ich wieviel Wert Freundschaften haben bzw. erst in der Not zeigt sich wer dein Freund ist.

    Wir haben Pferde, hatten das Glück günstig einen Stall zu mieten. Aber die 3 Jungpferde...da stehe ich nun mit meinem 16 jährigen allein vor. Die ersten 3 Tage haben meine Pferdefreunde noch geholfen....jetzt wird sich schon Gedanken gemacht ob der Platz wohl bald frei wird und die mit ihren Pferden da hin können. Mich hat das so traurig gemacht. Da wird auf mein Scheitern gewartet. Wie oft haben die gesagt.....wenn du Hilfe brauchst....sag Bescheid. Nun brauch ich Hilfe und auf einmal hat man keine Zeit, fühlt sich unpässlich und was sonst noch.

    An diesem Platz haben wir uns so wohl gefühlt, Kraft getankt...klar, das ich diese einzige Kraftquelle nicht aufgeben oder verlieren will und klar, das sich jetzt erstmal alles neu sortieren muss. Dort bin ich ihm ganz nahe....näher als Zuhause. Wen ich dort bin dann bin ich entspannt und nehme das mit.

    Meine erwachsenen Kinder haben mit den Pferden nicht viel am Hut....wollen das ich sie weggeben. Unnützer Ballast...sagen sie.

    Meine erwachsenen Kinder haben aber auch ihr eigenes Leben, ihre Freunde und Lebenspartner mit denen sie sich austauschen.

    2 Wochen ist mein Mann nicht mehr....ich fühl mich noch garnicht in der Lage grosse einschneidende Entscheidungen zu treffen die vor 2 Wochen noch nicht mal im Ansatz ein Thema waren.

    Beim Haushalt bräuchte ich Hilfe....alles ist liegengeblieben. Meine Kraft reicht nicht zum Aufräumen und putzen oder Wäsche machen.

  • wenn meine Kinder kommen dann bewegen sie sich hier wie immer....ich denke immer die müssen doch sehen das ich absaufe....aber ich kann ihnen nicht böse sein....sie kennen es nur so, das WIR immer alles allein geschafft haben und sehen noch nicht so schnell das es nicht mehr WIR sind.

    Was mich auch traurig macht...die Ratschläge ich kann und soll auch mal so richtig sauer sein auf meinen verstorbenen Mann. Ich kann und will das nicht . Die Familie war ihm immer das wichtigste, er hat nie einfach nach Feierabend die Beine hoch gelegt sondern immer gleich mitgeholfen egal ob es ihm schlecht ging oder nicht . Traurig von ich...das ich erst jetzt so richtig erkenne was er geleistet hat und das ich das für zu selbstverständlich angesehen habe. Er war und ist so ein lieber, wertvoller Mensch ...besser als ich. Ich würde es ihm gern nochmal sagen. Danke , das du so für uns da warst ohne das je eine Beschwerde über seine Lippen gekommen ist. Ich wünschte ich wäre wie er. Ich bedaure das ich mir manchmal im Ärger Luft gemacht habe . Ich denke oft wenn einer es verdient hätte noch hier zu sein, noch alles zu erleben .....dann er und nicht ich.

  • Liebe Anja!

    Mein Beileid.Das tut mir so leid und er war noch so jung und dann die Kinder.

    Ich hoffe du hast auch noch Freunde und Bekannte die zu dir stehen.Ja da haben

    wir einiges gemeinsam.Mein Mann war 57 kurz vor dem Herzinfarkt und bei ihm haben

    sie auch versuch 2,5 Stunde ihn zu reanimieren und wir waren auch 33 Jahre zusammen.

    Ja alles viel zu früh,das Leben ist so ungerecht.Gut das du die Kinder hast.Und hier kannst

    du dir alles von der Seele schreiben.Ich wünsche dir ganz viel Kraft.Liebe Grüße Helga

  • Liebe Anja,


    auch ich möchte dir mein Mitgefühl zu deinem plötzlichen Verlust deines Manne’s aussprechen !

    & dich hier im Forum begrüßen.


    Auch mein Mann verstarb im Juni 2018 plötzlich und unerwartet.

    Meine 2 Kinder & ich ( sie waren damals 17 & 21) ,

    „ vegitierten“ die ersten 2 Wochen unter einer „Trauerblase“.

    Entfernt von allen anderen.


    Kaum fähig zu denken , von fühlen ganz zu schweigen.

    Nur Leere

    Nicht begreifen

    Sprachlosigkeit

    Weinen

    „Wattebauschkopf“

    Und auch so wie du schreibst , der Haushalt stand still.


    Die/Deine Kinder können es nicht sehen, sind sie doch selbst zu geschockt & mit ihrer Trauer -den Vater- verloren zu haben völlig „überflutet“ mit Allem.

    Zumal , wie du schreibst, deine Tochter bestmöglichst versucht dir beizustehen und Hilfe zu sein.


    Trauert -wenn es irgendwie möglich ist-

    zusammen

    Weint

    Schweigt

    rennt

    haut in Kissen

    schweigt fassungslos miteinander

    ...


    Niemand von euch sollte derzeit

    -etwas tun müssen-,

    das schafft man einfach nicht !


    Dazu kommt ja noch die Beerdigung, fand sie bereits statt ?

    Wie habt ihr sie „gestaltet“ ?

    Oder steht dieser schwere Tag noch „vor euch“ ?


    Und sooo viel anstehendes an Schriftkram , Renten beantragen, Versicherungen &&& informieren ...

    Eine Flut war das damals,

    unüberschaubar.


    Ich denke, ich kann dich sooo gut verstehen, leider, ...


    und umarme dich, wenn du magst, tröstend und liebevoll


    Stille Perle 🐚

  • Ja..es tut gut zu lesen das man damit nicht allein ist. Das macht die Frage nach dem warum nicht so schwer.Das ist so schwer begreiflich, so schwer zu akzeptieren. Alle Pläne wir noch hatten...weg. vor allem das gemeinsam Alt werden . Nie haben wir daran gedacht das dies nicht eintrifft ...es war so klar für uns, so selbstverständlich. Zu selbstverständlich wie ich jetzt erleben darf. Ich bin dankbar für die Zrit mit Ronald.

  • Ja, ich „träumte“ auch immer von uns als nettes, liebevolles altes Ehepasr, dass im Sommer händchenhaltend auf einer Bank im Park sitzt, die Sonnenstrahlen -gemeinsam- geniest,

    sich in die Augen schauen ...

    Ohne Worte Liebe zu sehen, zu spüren ...

    Mhh, das war mein Traum ...

  • Liebe Anja


    Auch von mir mein aufrichtiges Beileid.


    Auch ich verlor am 9.5.2020 meine grosse Liebe durch einen Unfall. Er war auch erst 56 Jahre. Mir hat es den Boden unter den Füssen weggezogen.
    Und nach 8 Wochen teilte mir sein Bruder noch mit, dass ich aus unserer gemeinsamen Wohnung ausziehen muss . Zur Zeit funktioniere ich nur. Ziehe am Samstag um.

    Habe überhaupt keine Freude mehr. Mein Leben ist jetzt so sinnlos. Weiss gar nicht wie ich mit diesem Verlust umgehen soll :-((


    Ich wünsche Dir auf alle Fälle ganz viel Kraft. :24:
    Liebe Grüsse Caroline