Ich vermisse meinen Ehemann

  • Nein Liebe Manu-ela, das tut sie nicht, wie könnte es auch....was soll das überhaupt heißen???? Das frag ich mich schon immer.

    Mama konnte mir das nie beantworten.

    Es wird vielleicht anders aber mehr auch nicht gut werden nein wie sollte es wie könnte es denn jemals wieder gut werden wenn das wichtigste was wir hatten fehlt.

    Die Tage werden kürzer es wird dunkler kälter nicht meine Zeit und bald kommt die Adventszeit dieses Jahr vermutlich wieder relativ normal ich hab noch keine Ahnung wie man das durchstehen soll.

    Weihnachtsmärkte und das alles.....ich würde mich dann gerne in den Winterschlaf legen und erst wieder aufwachen wenn alles vorbei ist.

    Aber leider geht das ja nicht.


    Warum werden die lieben immer verschwiegen, warum wird nicht über sie geredet immer so getan als hätte es sie nie gegeben ich versteh das nicht.

    Dabei ist doch genau das was so wichtig ist, sie waren da haben ihre Spuren hinterlassen und leben mit uns durch uns weiter.


    Einfach nur eine Umarmung.:24::30::30:


    Vlg. Linchen <3

  • Ja das kenne ich, stimmt aber nicht es ist keine lange Zeit es ist nur ein Wimpernschlag denn wir haben die erste Zeit gar nicht begriffen wir standen unter Schock ich weiß kaum noch etwas vom letzten Jahr nur das was mit Mama zu tun hat ansonsten ist alles weg.


    Ich hab immer noch keinen wirklichen Weg ich gehe mal so und mal so verlaufe mich auch und muss dann wieder zurück gehen.

    Aber gut ist halt so, ich kann es nicht ändern und ich will auch gar nichts daran ändern.


    Vlg. Linchen

  • Eine lange Zeit?

    Mag sein, dass die Außenwelt das so sehen mag....

    Ich sehe auch wie die Zeit vergeht an meinen Enkelinnen aber trotzdem realisiere ich nicht die Zeit seit Niko nicht mehr nach Hause kommt. Es fühlt sich ganz und gar nicht an als wären 13 Monate vergangen....

    Diese Zeitschleife ist einfach ganz anders.....

  • Wieder ein Wochenende geschafft. Zum Glück. Ich musste wieder nach außen die Starke spielen, obwohl mir nur zum Heulen zu Mute war.

    Letztes Wochenende habe ich die Geburtstage von meiner Mutter und Schwiegermutter bei mir ausgerichtet. Weil ich keine Geschenkidee hatte, habe ich beide heute zum Essen eingeladen. Wir waren beim Chinesen. Meine Schwiegermutter hat es richtig genossen. Meiner Mutter kann man leider nie etwas recht machen. Sie hatte dauernd etwas auszusetzen. Weil sie Geburtstag hatten, haben beide vom Restaurant einen Stockschirm geschenkt bekommen. Da war die Welt für sie wieder in Ordnung und der Tag hat sich doch gelohnt.

    Jetzt muss ich noch eine Woche arbeiten, dann habe ich zwei Wochen frei. Leider ist diese freie Zeit auch schon wieder verplant. Ich bräuchte unbedingt mal Zeit für mich, weiß aber nicht, wann ich die mir nehmen kann.

    Ich bekomme immer sofort ein schlechtes Gewissen, wenn ich mal nein zu wem sage. Ich denke immer, ich bin doch sowieso allein, also kann ich auch helfen. Dass ich inzwischen an meine Grenzen gekommen bin, interessiert doch eh keinen.

    Nächstes Jahr im Juli habe ich 10 Tage für mich eingeplant, hoffentlich kommt nichts dazwischen.

    Neben Helmut ist unser ehemaliger Hausarzt beerdigt. Dort wurde jetzt auch der Grabstein gesetzt. Der sieht fast genauso aus, wie der von Helmut. Gefällt mir.

    Früher sind Helmut und ich im Herbst immer noch mal ein paar Tage weggefahren. Wie ich auch das vermisse. Die Tage sind jetzt einfach nur trostlos und öde. Bleibt das für den Rest meines Lebens so?

  • Liebe Manu-ela,


    leider kann ich Dir diese Frage nicht so richtig beantworten.

    Einen Partner zu verlieren ist etwas anderes als die Mama wenn auch der Schmerz gleich ist aber der Alltag sieht anders aus.

    Da ist nun einmal ein Unterschied.


    Ich denke es dauert einfach und ganz wird es wohl nie weggehen.

    Manche finden ein neues Glück andere haben andere Wege.


    Ich glaube irgendwann wirst auch Du einen Weg finden wir sind alle auf der Suche nach dem Weg zurück zu etwas mehr Freude und Glück vielleicht sind wir unseren Lieben es schuldig das beste daraus zu machen.

    Leicht gesagt schwer getan.


    Vlg. Linchen

  • Hallo Manuela


    Ich weiß es auch nicht ,.Bei mir ist es so ,es gibt mehr ab wie aufwärts

    es behaupten zwar alle ich bin stark ,das finde ich gar nicht


    ich fühle mich leer ,einsam von der Welt verlassen

    ich weiß nicht was besser ist ,so viel um die Ohren wie

    du .aber das Leben wie ich es führen Muss


    Für beide ist es gleich ,es ist einfach schrecklich

    wir vermissen unsere Lieben so sehr und ohne Sie leben

    und unendlich schwer


    Traurige Birgit

  • Liebe Linchen, liebe Birgit,

    es geht mir momentan echt nicht gut. Es entspricht eigentlich so gar nicht meiner Art, aber ich habe auf Arbeit gesagt, dass ich morgen zum Arzt gehe und sicher diese Woche nicht mehr komme. Auch alle privaten Termine habe ich für diese Woche abgesagt. Meine Tochter meint, sie ist stolz auf mich, dass ich das geschafft habe. Ich bin mir da noch nicht so sicher.

    Ich freu mich aber auch irgendwie auf morgen, wenn ich einfach mal im Bett bleiben kann. Schwiegermutter ist ja in der Tagespflege. Oder bin ich da schon wieder zu egoistisch?

    Auch für Mittwoch, unseren Muttitag habe ich allen abgesagt. Ich habe zwar gesagt, dass ich niemanden anstecken möchte. Ich bin mir aber nicht sicher, ob sie das verstehen. Dafür habe ich sie für nächste Woche schon zum Mittag eingeladen. Da koche ich dann Bohnensuppe, die lieben alle.

    Helmut mochte sie gar nicht, ihm waren die Prunkbohnen einfach zu mehlig. Unsere Tochter hat sie aber schon immer geliebt. Also habe ich dann immer für Helmut Linsensuppe gekocht. Sind ja im Prinzip auch die gleichen Zutaten und alle waren zufrieden. Früher habe ich unsere Bohnen im Garten angebaut, inzwischen bestelle ich sie fertig in Österreich.

    Dieser ganze Herbst schlägt mir aufs Gemüt. Eigentlich mag ich es ja, wenn das Laub die Farbe ändert. Aber diese ganze Herbststimmung macht mich einfach nur depressiv.

    Ich grübele auch ständig darüber nach, ob es richtig war, so lange noch zu arbeiten.

    Ich hatte einfach Angst, wenn ich nicht mehr zur Arbeit fahre, dass Helmut denkt, ich hätte ihn aufgegeben und würde nur noch auf seinen Tod warten.

    Ich war immer der Meinung, wenn ich zur Arbeit fahre, heißt das, du bist doch noch lange bei mir.

    Ich glaube, ich habe alles falsch gemacht.

    Ich bin todunglücklich.

    Manuela

  • Liebe Manu-ela,


    du hast das gemacht was Du in diesem Moment für richtig und wichtig empfunden hast....also hast Du nichts verkehrt gemacht.


    Das diese Gedanken kommen ist völlig normal diese Gedanken haben wir alle mal mehr mal weniger.

    Eine Auszeit ist bestimmt eine gute Idee hoffentlich kannst Du gut damit umgehen.

    Einfach nur machen was Dir gut tut.

    Denk nicht soviel an andere wenn sie dich mögen Lieben dann werden sie es akzeptieren und vielleicht auch verstehen.


    Der Herbst ist schön mit den Farben keine Frage, es ist aber auch ein Zeichen das die dunkle Zeit beginnt und vor allem das bald alles kahl und grau sein wird.

    Das ist einfach die schlimmste Zeit des Jahres ich mag diese Zeit nicht noch nie und das einzige war die Adventszeit und Weihnachtszeit die mich fröhlich und glücklich gemacht hat das war mit Mama weil es für Mama die wichtigste und schönste Zeit war....selbst mit unseren Dämonen aber wir hatten ja uns.

    Nun ist auch das nichts mehr wert für mich einfach nichts mehr.


    Vlg. Linchen

  • Liebe unglückliche Manuela


    ich kann dich so gut verstehen und finde es seht gut das du dir eine Auszeit nimmst

    um endlich etwas zeit für dich zu haben ,zumal ja bei euch immer Trubel ist


    was deine Arbeit angeht ,da glaube ich nicht das dein Mann etwas dagegen hat

    wenn du nicht mehr arbeiten möchtest ,Unsere Vorausgegangen wollen das es uns gut geht

    und deine Helmut würde sagen ,was möchtest du


    ja diese Zeit ist nicht schön ,leider für alle von uns ,ich weiß auch oft nicht

    weiter. Lebe eine Tag für Tag


    ich wünsche dir viel Kraft und eine schöne Auszeit


    Traurige Birgit

  • Ich habe es wirklich wahr gemacht und habe heute früh bei meinem Arzt angerufen und gesagt, wie es mir geht. Da hieß es, ich müsse hinkommen, aber nicht reinkommen, sondern an die Fensterscheibe klopfen. Hab ich gemacht. Da meinte die Schwester, in dem Zustand dürfe ich die Praxis nicht betreten. Ich musste draußen warten, bis ich dran war. Der Arzt ist dann zu mir raus gekommen. Habe meinen Krankenschein bekommen. Als ich wieder zu Hause war, habe ich mich gleich wieder ins Bett verkrochen. Da hatte ich ja heute Zeit für. Dann habe ich auf einmal Helmuts Stimme gehört, der sagte, Manu du musst jetzt aufstehen. Das ist mir noch nie passiert. Aber es war definitiv seine Stimme. Und

    ich war allein im Haus.

    Morgen ist meine Schwiegermutter zu Hause, übermorgen wieder in der Tagespflege.

    Ich werde auf alle Fälle versuchen, diese Woche mal zur Ruhe zu kommen.

    Bevor ich heute früh wieder nach Hause gefahren bin, war ich noch auf dem Friedhof. Irgendwer war schneller und hatte schon eine Kerze angezündet. Da habe ich dann den Grabstein und die Platte abgewaschen.

    Jetzt sieht es wieder ordentlich aus.

    Nächste Woche werde ich eine Schale für den Winter bestellen und die Sukkulenten wieder mit nach Hause nehmen.

    Ich müsste dringend mal wieder im Haus putzen, kann mich aber irgendwie nicht dazu aufraffen. Auch egal. Ich habe ja für diese Woche allen abgesagt. Und mich stört es nicht mehr, wenn etwas Staub da ist. Das war früher auch anders. Da konnte ich nicht auf dem Sofa liegen bleiben, wenn ich irgendwo ein Staubkorn gesehen habe.


    Mal sehen, wie es weiter geht. Ich will im Moment keine Pläne mehr machen.

  • Ich habe heute wieder einen schrecklichen Tag hinter mir. Eigentlich wollte ich mich auskurieren, fehle heute genau den zweiten Tag auf Arbeit. Dann bekam ich die Nachricht, dass meine Klasse heute total neben der Spur war. Sie haben jedem Kollegen heute das Leben zur Hölle gemacht. Das passiert nicht, wenn ich da bin. Also habe ich den ganzen Nachmittag mit Elterngesprächen verbracht, statt zu inhalieren usw.

    Ein Elternpaar habe ich informiert, dass ihre Tochter gestern beim Rauchen erwischt wurde. 6. Klasse, 12 Jahre. Wenn ich dann nur als Antwort bekomme, das finden sie auch nicht gut, könnte ich verzweifeln.

    Ich war vorhin lange damit beschäftigt, welches Gesteck ich auf Helmuts Grab will. Letztes Jahr habe ich es bei uns im Blumenladen anfertigen lassen.

    Dieses Jahr hat das Kornhaus wieder Gestecke. Meine Schwester ist dort die Chefin und erwartet schon, dass ich bei ihr kaufe. Aber so richtig gefallen mir ihre Angebote nicht. Ich habe ihr jetzt ein Bild vom letzten Jahr geschickt, damit sie weiß, was ich will.

  • Hallo Manuela

    Erholung ist das ja nicht ,

    Sicher Kinder sind in diesen Altern nicht einfach ,.Schade das sie nicht auf deine Vertretung hören


    ich habe gestern auch zwei kleine Gestecke gekauft ,es waren auch nicht unbedingt das was ich mir vorgestellt

    hatte wollte aber nicht mit meiner Trauerbegleitung noch durch andere Läden fahren

    da ich weder Auto noch Führerschein muss ich immer froh sein wenn einer mit mir fährt

    ich wünsche dir heute einen guten Tag um dich zu Erholen 🍀🙏


    Alles Liebe Traurige Birgit

  • Hallo ihr Lieben,

    für mich war es heute wieder ein schrecklicher Tag.

    Mein Schwager ist seit zig Jahren Dialysepatient. Am Mittwoch wurde er vor der Dialyse positiv getestet, einige von den anderen Patienten auch. Bei meiner Schwester war Mittwoch noch alles in Ordnung, sie wurde gestern aber auch positiv getestet. Gestern Abend ging es bei meinem Schwager so rapide abwärts, dass er ins Krankenhaus musste. Der Dickdarm war abgestorben, der musste in einer Notoperation entfernt werden und er hat jetzt einen Seitenausgang. Wofür? Er liegt jetzt im künstlichen Koma. Durch den Tubus sind Essensreste in der Lunge gelandet. Also ist der nächste Entzündungsherd vorprogrammiert. Auf Helmuts Beerdigung hat er zu mir gesagt, dass er immer davon ausgegangen ist, als erster zu gehen.

    Meine Schwester steht jetzt ganz allein. Durch ihre Coronaerkrankung darf ja auch niemand zu ihr. Ich würde sie so gern mal in den Arm nehmen. Sie steht mit allem jetzt allein da. Beide waren zweimal geimpft. Ihre drei Töchter wohnen zwar unmittelbar in ihrer Nähe, aber sie dürfen ja auch nicht zu ihr.

    Die Coronaregeln besagen wohl, dass die Beatmungsmaschine angeschlossen werden muss. Sie hofft jetzt auf Montag und dass da die Patientenverfügung greift.

    Meinem Schwager wünsche ich, dass er in Würde gehen kann. Aber das alles hat mich natürlich auch sehr aufgewühlt.

    Dann hat meine Mutter noch angerufen und gesagt, wie gern sie für Bernd gehen würde.

    Das hat sie bei Helmut auch schon gemacht und auch meinem Bruder gesagt, dass sie liebend gern ihre Lunge für ihn spenden würde. Wer meine Mutter kennt, weiß, dass das alles nur geheuchelt ist.

    Allen noch einen schönen Samstagabend.

    Manuela

  • Liebe Manu-ela,


    das tut mir leid unendlich leid, ja leider heißt Impfen nicht das man es nicht bekommen kann.....das ist immer noch ein Problem und da es ja neue Varianten gibt ist die Impfung natürlich auch schwieriger leider.

    Es bleibt einfach dabei Vorsicht und Abstand und auf gefährdete Menschen besonders aufpassen nach wie vor.

    Das Deine Schwester jetzt natürlich nicht raus darf weder zu ihm noch irgendeiner zu ihr ist natürlich massiv belastend in so einer Situation.


    Ich wünsche Dir und Deiner Schwester und Ihren Kindern alle Kraft für das was kommt....Dir etwas Ruhe, es ist natürlich das Dich das aufwühlt völlig normal.:24:


    Vlg. Linchen