Teil1:Mama viel zu früh gestorben-Bitte lesen

  • Dann haben wir ja wohl alle etwas vor wenn die Tattoostudios wieder öffnen. Ich habe auch noch kein Tattoo und hatte immer ein kleines mulmiges Gefühl wenn ich an den Schmerz denke. Jetzt ist es mir egal. Der Schmerz könnte niemals so groß sein wie der, einen geliebten Menschen zu verlieren. Ich will es auch nach außen tragen. Jeder soll es sehen.

    Wie wäre es mit einem Tatoo am Handgelenk, quasi als Armband?

    Zierlich gestochen, vielleicht ihren Namen mit "ich hab dich lieb, für immer" als Text?


    Also das ist nur so ein Gedanke von mir, der spontan in meinen Kopf kam, als ich deinen Beitrag bei Nasch las.


    Lieber Gruß an dich<3

    Kerstin

  • Hallo Kerstin,


    das ist auf jeden Fall eine sehr schöne Idee.. ja, das gefällt mir. Werde ich mir auf jeden Fall mal durch den Kopf gehen lassen.
    Oh Kerstin, ich leide so!!

    Ich komme da nicht mehr raus. Ich war schon ein paar Tage nicht mehr im Forum unterwegs, ich bin einfach in das Loch gerutscht. Habe das Gefühl ich verschließe mich vor der ganzen Welt. Ich fühle mich unendlich verletzlich.

  • Es ist so schmerzlich und so undenkbar, unfassbar und nicht auszuhalten.

    Wie könnte ich Dir helfen?

    Vielleicht kannst Du daran denken etwas auf zu schreiben. Ich möchte z. B. EIN Fotobuch machen und alle Möglichen Sachen da rein schreiben.

    Lieblingsfarbe, lieblingsessen, beste Rezept. Lieblings Sprüche. Fotos von lieblingskleidung, Film, Musik...... Usw.

    Das kan. Alles erstmal aufgeschrieben werden.

    Hast du schon mal die phantasiereise von evs terhorst gemacht? Treffen im Park?

    Da kann man in einer Phantasiereise dei oder den Verstorbenen treffen und mit ihm reden.

    Oder kennst Du den Brief? Des, der Verstorbenen?

    Ralfsheidemarie

  • Brief eines Verstorbenen

    Brief von Ralf an Heidemarie:

    "Wenn ich fort bin gib mich frei.

    Lass mich gehen, es gibt so viele Dinge für mich zu erkennen, die völlig neu sind.

    Sei dankbar für die Zeit, die wir zusammen verbringen konnten. Ich bin es auch, über alle Maßen. Sei dankbar für die Liebe, die wir empfinden durften. Und immer noch empfinden.

    Für das Vertrauen, daß wir zueinander hatten und haben. Für die Nähe und die Zusammengehörigkeit.

    Für die Möglichkeit uns in die Seele schauen zu können und zu dürfen.

    Ich habe Dir zuerst meine Sympathie gegeben, meinen Respekt und dann meine Liebe.

    Ich habe Dich beschützt,

    Ich habe zu Dir gehört und habe dir zugehört,

    Ich habe Dir in die Augen gesehen. Und in Deine Seele.

    Ich habe Dich umarmt und gestreichelt.

    Ich hätte Dich gern auf meinen Händen getragen, durchs Leben und durchs Universum.

    Du weißt gar nicht, wie viel Glück Du mir beschert hast in unserer gemeinsamen Zeit.

    Ich danke Dir für die Liebe, die Du mir gegeben hast,

    Dafür, daß Du zu mir gehalten hast. Jederzeit.

    Für die Küsse und die Zärtlichkeit.

    Für die Aufmerksamkeit und die Fürsorge.

    Für Deine Großzügigkeit und Toleranz.

    Und vor Allem für Dein großes Herz, welches Du mir geschenkt hast.


    Es ist jetzt Zeit allein weiter zu gehen. Mein Körper konnte nicht mehr bleiben.

    Aber meine Seele ist immernoch bei Dir.


    Wenn Dir das Trauern hilft, so trauere.

    Und dann lass Deine Trauer dem Glauben weichen:

    "wir müssen uns nur eine Weile trennen. Drum Halte fest an den Erinnerungen in Deinem Herzen. Ich werde nie weit von Dir entfernt sein.

    Wenn Du mich brauchst. Rufe nach mir - und ich werde Da sein. Ganz nah Bei Dir.

    Auch wenn Du mich nicht berühren oder sehen kannst. Ich bin bei Dir. Ganz nah.

    Und wenn Du mit Deinem Herzen lauschst dann wirst Du meine Liebe überall fühlen können, ganz nah und deutlich.


    Wenn es irgendwann dann für Dich an der Zeit ist, mir zu folgen, diese Reise anzutreten, werden ich und Deine Hunde und unsere Hunde Dich mit einem Lächeln erwarten und Dich in Deinem neuen Zuhause begrüßen.

    Wir werden unser Zusammensein feiern mit allen Anderen, die diese Reise bereits gemacht haben.

    Und dann werden wir nie wieder getrennt.


    Diesen Brief habe ich bei Eva terhorst entnommen. Er war allgemein thematisiert und ich habe ihn auf meinen Fall umgeschrieben.

    Vielleicht kannst Du das für dich machen. Ihn umschreiben zu Euch passend.

    Ralfs Heidemarie

  • Liebe min.lu98,


    das Loch kenne ich, gut die letzten 1 1/2 Wochen waren so ein Loch seit Sa. Abend geht es mir wieder etwas besser.

    Das dauert und diesen Zustand der wird immer wieder kommen.

    Ich habe hier aber auch gute Gedanken bekommen das hilft mir sehr.

    Sei lieb umarmt:24:


    Vlg. Linchen

  • Hallo Heidemarie,


    wie komme ich an den Brief ?
    und ich kann ich so eine Phantasiereise machen?

  • Liebe Jasmin,

    ich würde dir so gerne helfen, leider hat Linchen aber recht damit, dass man die schrecklichen Trauerlöcher immer wieder durchmachen muss:33:

    Ich kenne diese Trauertäler sooo gut, dass ich ihnen den Namen Grand Canyons gegeben habe ...

    In diesen schlimmsten Zeiten habe ich mich so unglaublich danach gesehnt, wieder die kleine Tochter sein zu dürfen:!:

    Dass mich meine Mutter an die Hand nimmt und mich zurückführt in meine heile Kinderzeit, wo auch noch mein Vater gelebt hat.

    Diese Wehmut nach dieser schönen Zeit tut unendlich weh, diese Sehnsucht zerreißt einen förmlich:(

    wie komme ich an den Brief ?
    und ich kann ich so eine Phantasiereise machen?

    Also, ich habe das Buch "Wenn Vater oder Mutter stirbt" von Eva Terhorst, da findest du die Fantasiereisen.

    Was mir in meiner Trauer auch sehr geholfen hat war das Buch von Megan Devine "Es ist okay, wenn du traurig bist". Ich kann es dir ebenfalls sehr empfehlen.


    Ein lieber tröstender Gruß<3

    Kerstin

  • Hallo ihr Lieben!

    Heute ist Mama schon 1 Monat und 13 Tage Tod .... Es ist so furchtbar... Grausam wenn ich an die schreckliche Zeit der Angst, sie zu verlieren denke.

    Ich kann es immer noch nicht glauben. Meine Gedanken kreisen den ganzen Tag um Mama und dauerhaft gehen mir Erinnerung mit ihr durch den Kopf. Ich habe Angst das das lebendige Bild von ihr in meinem Kopf eines Tages verschwindet 😔 habe Sorge , das die Erinnerungen eines Tages blasser werden. Ich will nicht das sie am Ende meines Lebens nur ein kleiner Teil von meinem Leben war, sie soll genauso im Vordergrund stehen - am liebsten für alle .

    Mit der Zeit sucht man natürlich nach dem Schuldigen, verhindern konnte es aber wohl niemand.

    Ich würde alles dafür tun um noch einmal meine Mama in den Arm nehmen zu können. Ich habe seit dem 08.12.20 kein Wort mehr mit ihr gewechselt:13:und ich weiss auch nicht ob sie in Rettungswagen nochmal kurz zu Bewusstsein gekommen ist. Ich würde ihr so gerne ein paar Fragen stellen .... Sie fehlt :33:

  • Liebe min.lu98

    Oh ja das kenne auch ich,.denken ganzen Tag läuft der Erinnerungsfilm, jeder 2. gedachte Satz ist, ich vermisse Dich mein Sohn.

    Ich spüre eine enorme Sehnsucht. Es kam zu schnell und wie ein riesen Stein rollt das Gedankenkarussell. Andere bemerken es wahrscheinlich gar nicht. Wirke sicher stark und optimistisch. Aber in mir brodelt es und ich lebe in 2 Welten. Ich denke viel an die Vergangenheit. Sehe wer schon alles gegangen ist. Als sie hier waren, erschien alles so selbstverständlich und heil.

    Dann denke ich daran, dass in jeder Sekunde Menschen sterben, und geboren werden. Ich denke an all die anderen, die jetzt in Trauer sind.

    Und ich vermisse jede Sekunde meinen Sohn, der nur 20 wurde.

    So wird das wohl immer sein.

    Damit ich weiter gehen kann und es ja bereits seit 14 Monaten tue, lasse ich mein Herz offen und bis zu meinem letzten Atemzug werde ich Louis an meiner Seite halten.

    Wir vergessen nicht was wir liebten.

    Ab nun müssen wir alleine zu unseren Lieben reden. Ein Traum in einem Traum. Ich wünsche Dir Kraft und Halt. Anja

  • Liebe min.lu98 bei mir sind es 2 Monate und 2 Tage, das ich meine Mama verloren habe. Morgen ist der 1. Sterbetag von meinem Schatz, Chris.....und ich werde mit meiner Tochter, 21, den Tag verbringen. Wir werden das Grab schön gestalten, mit einem Gedicht, Kerzen und einem Luftballonherz darauf steht " 1 Jahr ohne Dich...." Wir werden einen langen Spaziergang machen....

    Gerne hätte ich morgen meine Mama dabei....

    Nach einem Tattoo hab ich schon gesucht und ich hätte auch schon eins gefunden.... Liebe Grüsse

  • Liebe min.lu98,


    es ist ein Alptraum aus dem man nicht erwacht.

    Ich kann Dir nichts tröstliches schreiben.


    Es sind bei mir 10 Monate 15 Tage und es ist nichts gut.

    Es schmerzt und tut jeden Tag weh und jeder Tag ist ein Tag zu viel, und jeder Tag ist ein überleben kein Leben.

    Sie fehlt so unglaublich, diese Sehnsucht dieses Verlangen und man kann nichts tun.

    Die Wunde verheielt einfach nicht.

    Diese Angst die Du hast habe ich auch das ist denke ich völlig normal glaub ich jedenfalls.

    Doch es ist nur eine Angst sie wird nie eintreten wie könnte es auch und trotzdem es ist tatsächlich so in zwei Welten zu leben um den Alltag irgendwie hin zu bekommen.

    Alles andere fühlt sich tatsächlich wie ein Traum aus einem Traum an das Leben ist plötzlich gespalten in das Leben davor Erinnerungen und das Leben danach und wir haben kein Gleichgewicht mehr alles ist verschwunden kein Weg kein Ziel kein irgendetwas.


    Vlg. Linchen

  • Hallo Anja

    Mein herzliches Beileid :13: ein sehr hübscher junger Mann!! 20 Jahre sind gar nichts ... Es ist so als würde ich jetzt sterben. Keine Mutter sollte ihr Kind verlieren!!!

    Danke für deine lieben Worte Anja. Ich kann mich darin gut wiederfinden ... Auch darin, dass wir jetzt alleine zu den lieben reden müssen.. so schrecklich das da keine Antwort mehr kommt!!:13: