Sie ist gegangen, ich muss bleiben

  • Lieber Ron,

    Diese Tage Werfen einen zurück, ich weiß, und die Tage davor sind oft schlimmer als der eigentliche Tag. Ich erinnere mich dann immer daran was da noch war, und das ganze Leid wird noch einmal durchlebt. Wie lange noch, ich weiß es nicht. Bei mir werden es am 11. April drei Jahre, und ich habe jetzt schon Angst vor diesen Tag. Was ich mir aber für diesen seinen Abschiedstag vorgenommen habe, mir diesen Tag für ihm frei zu halten. Ich möchte mich intensiv an alles erinnern, ich möchte Seine Nähe war nehmen. Feiern möchte ich ihn nicht, da gibt es nichts zu Feiern. Aber ich werde versuchen in dieses Mal nicht über mich gewinnen zu lassen. Er darf mich nicht überrollen, ich muss gefasster werden, und ihm willkommen heißen, denn er kommt jedes Jahr wieder, also kann er genauso gut mein Freund werden, auch wenn einer den ich lieber niemals kennen gelernt hätte.


    Ich hoffe du verstehst was ich damit sagen will. Ich verstehe sehr gut wie es dir im Moment geht.


    Es gibt nur leider keine Alternative, wenn du eine weißt, dann bitte verrate sie mir. Aufgeben ist keine Option, nicht für mich.


    Sei lieb umarmt, fühle dich verstanden, und auch gerne aufgefangen.

  • Lieber Ron. Was würde deine Ann wollen, für dich? Vielleicht erleichtert die Antwort, dein weitergehen. Und, was würdest du für sie wollen, wenn du gegangen wärst? Wir sind übrig und wir versuchen irgendwie durchzuhalten. Es ist halt, wie mir einem halben Herz weiterzuleiten. In stiller Trauer. Waltraud

  • Lieber Ron. Was würde deine Ann wollen, für dich?

    Liebe Waltraud

    wenige Wochen vor ihrem Tod sagte sie zu mir,you will do well without me ( du wirst gut ohne mich auskommen). Ich wollte auch nicht das sie sich Sorgen

    über mich machen muss. Wir haben nur ganz selten mal darüber gesprochen.


    Sie hat mir gezeigt, dass es wieder ein gutes Leben geben kann, als wir uns verliebt hatten, war ihr Mann gerade 2 1/2 Jahre Tod.

    Mir fehlt jetzt gerade die Kraft, mehr zu schreiben. Sitze im warmen Zimmer und trotz Decke fühle ich mich kalt und elend.

    Auch die Kerzen helfen nicht.


    Vielleicht gehe ich nochmal zur Strandpromenade. Die hellen blinkenden Lichter der Spielhallen lenken mich oft ab, oder ich setze mich auf eine Bank,

    am Strand, mal sehen.


    Gruß

    Ron



    “One is never afraid of the unknown, one is afraid of the known coming to an end.”

    --------You can’t wait till life isn’t hard any more before you decide to be happy--------

  • Lieber Ron, du frierst und du fühlst dich schrecklich, das tut mir leid. Ich wollte dich nicht zusätzlich aufwühlen. Wenn du dich draußen wohler fühlst dann hoffe ich dass es dir gelingt. Danke für deine Antwort und, ja, auch für die Ehrlichkeit. Ich hoffe du findest etwas Ruhe in dir selber. W.

  • Ann's zweiter Todestag war letzter Montag und ich schlingere immer noch so durch die Wirklichkeit und habe mich gefragt wie waren die letzten 2 Jahre? Habe ich was gelernt, konnte ich Abschied nehmen und fühle ich mich besser?


    Alles schwer, zumindest für mich in Worte zu fassen. Fühle ich mich besser, ja ich nehme den Verlust jetzt wirklich wahr, was am Anfang nicht der Fall war.


    Habe ich Abschied genommen, ja, denn Ann ist ja physisch nicht mehr hier, mental nein, wenn ich mal tanze, ist sie immer noch bei mir und ich kann sie Lachen sehen und

    höre sie sagen ""you show off" .

    Habe ich etwas gelernt? Ja, Dankbarkeit für jeden Moment, den ich mit Ann hatte und auch dass ich noch lebe.


    Ich wollte eigentlich nie wieder rumreisen (obwohl es mir irgendwie im Blut liegt) mit Ann hatte ich mein zu Hause gefunden und mir wurde bewusst das zu Hause ein Zustand und kein Ort ist, wobei nach einem Jahr bin ich ja wieder zurück an dem Ort wo wir zuletzt gelebt haben, denke mal das Ist Sentimentalität, oder auch nicht (werde ich auch noch herausfinden)


    Mir ist Freiheit im Denken und auch wo ich Lebe immer wichtig und das eine Jahr in einigen Städten und Orten in Deutschland, Irland, Schottland und England hat mir wieder gezeigt, wie wichtig es ist den eigenen Horizont zu erweitern und was man für inspirierende Menschen mit interessanten Lebensgeschichten kennenlernen kann.


    Ich war für einige Nächte auf den Straßen Londons, (kam gerade aus Schottland mit Rucksack also alles dabei ) könnte darüber ein Buch schreiben, geht aber nicht da es eine fremde Welt für mich ist und ich hoffe es bleibt auch so.


    Mal abgesehen von Landschaft und Gebäuden.


    Irgendwie war mir danach das zu schreiben, danke wenn du das gelesen hast.

    Alles Liebe

    Gruß

    Ron


    Hier ein Blick den ich vor meiner Haustür habe, von heute Nachmittag



    Irgendwie bin ich weggerannt und durch Umwege wieder am Ausgangsort angekommen, physisch meine ich.


    Was habe ich gelernt? Ich bin nicht wichtig, nur das, was ich bewirke.


    Alles Liebe für euch

    Gruß Ron

    “One is never afraid of the unknown, one is afraid of the known coming to an end.”

    --------You can’t wait till life isn’t hard any more before you decide to be happy--------

  • Du kannst in deinem Bild eine wahnsinnig klare Szene ablichten, die alle möglichen Gedanken anregt. In diesem Bild kann ich mich verlieren im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe das Gefühl, du bist ein Suchender. Das könnte ich verstehen. Danke für das Foto. W.

  • Ich hab mal das Fotografieren beruflich gemacht in den 80ern , Filme entwickeld usw.:)

    wenn du das machst berührst du die Fotos ganz anders als heute, nur das alte verstehen bleibt,


    Es ist nicht klick und gut, wenn du es kannst oder versuchst das auszudrücken was du in dem Moment empfindest, dann ist

    das Foto gut für dich.

    Danke für deine Antwort


    Gruß

    Ron

    “One is never afraid of the unknown, one is afraid of the known coming to an end.”

    --------You can’t wait till life isn’t hard any more before you decide to be happy--------

  • Ich habe oft das Buch von Jean Paul Satre gelesen , das Sein und das nichts, ich konnte ihn damals nicht verstehen

    jetzt kann ich


    Alles gut

    Ron

    “One is never afraid of the unknown, one is afraid of the known coming to an end.”

    --------You can’t wait till life isn’t hard any more before you decide to be happy--------

  • Fotografie ist eine Art dich zu erklären und auszudrücken, intensiv wenn du es willst , manchmal wegweisend und oft ist es

    schwer zu sehen oder zu verstehen warum das Photo so ist wie es ist.


    Alles Liebe Waltraud

    Gruß Ron

    “One is never afraid of the unknown, one is afraid of the known coming to an end.”

    --------You can’t wait till life isn’t hard any more before you decide to be happy--------

  • hej, hej Ron <3


    Fotografie ist eine Art dich zu erklären und auszudrücken, intensiv wenn du es willst , manchmal wegweisend und oft ist es

    schwer zu sehen oder zu verstehen warum das Photo so ist wie es ist.

    da bin ich ganz mit dir ...

    Mehr schaffe ich im Moment nicht zu beschreiben weil ich etwas innehalten WILL um Kraft zu schöpfen in den nächsten Stunden. WILL das ähnlich noch in dem Thread " globale Trauer " schreiben.

    GUT , das du hier schreibst

    HERZ<3Voll ...so empfinde ich im Moment mein Leben

    gruesst dich Sverja

  • Haustür ist gut:thumbup:

    Du hast einen tollen Rundumblick und einen riesen Balkon

    dem Himmel so nah<3

    tut bestimmt manchmal gut da zu sitzen und einfach in den Himmel zu starren

  • Haustür ist gut:thumbup:

    Hi Ameliea

    da habe ich mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt :) Ich habe zwar einen Meerblick wo ich wohne (auf dem Foto rechts neben dem großen Hotelgebäude), allerdings für das Panoramafoto bin ich auf die Aussichtsplattform, wo der Lift zum Strand geht gegangen, weil der Rundumblick schöner ist.


    War wohl gestern Abend schon etwas müde als ich das geschrieben habe.


    Gruß

    Ron

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  • ür das Panoramafoto bin ich auf die Aussichtsplattform, wo der Lift zum Strand geht gegangen, weil der Rundumblick schöner ist.


    Hie kannst du die Plattform sehen auf der ich Stand als ich das Foto machte.


    Gruß

    Ron

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  • hej, hej Ron ( du weisst ja herzliche Anrede auf schwedisch )

    :)

    es ist seltsam das ich in deine Gedanken- und Gefuehlswelt immer sehr spät schreibe...

    Vor einiger Zeit schriebst du zuerst "eigentlich wollte ich nicht mehr hier schreiben"

    dann "kurz vor Ann,s Gedenktag " vielleicht schreibe ich zuviel"...


    IMMER lese und erfuehle ich deine Stimmungsworte als intensiv dich und dein Leben mit Ann so zart plastisch liebevoll "beleuchtet" und gross wie das obige Foto auf dem Aussichtsturm deine "Weite " in deiner Gedanken - und Gefuehlswelt beschreibend ...

    von und mit und ja auch mitten "durch" dein Leben und vor allem den Gedenktag begehend , beschreiben...

    Nicht dahingeschrieben...

    du bist fuer mich auf einem guten , intensiven Weg... Weg gelaufen bist du NIE..,

    Schreibe weiter ...

    Es wird fuer dich und uns auch absolut hilfREICH SEIN...

    <3lichst Sverja

  • Hiya Sverja


    Danke für deinen für mich wertvollen Beitrag.


    Da ich mich beim Schreiben gerne kurzfasse, benötige ich Zeit und Ruhe dafür.


    Die Gedanken und die Gefühle verhalten sich derzeit wie ein Hurrikan in mir,

    so warte ich etwas, bis ich das Auge des Hurrikans erreiche :)

    um dann dieses Zeitfenster zu nutzen, um dir etwas ausführlicher zu antworten.


    Danke nochmal

    Gruß

    Ron

    “One is never afraid of the unknown, one is afraid of the known coming to an end.”

    --------You can’t wait till life isn’t hard any more before you decide to be happy--------

  • Ich kann nicht schlafen und da dachte ich mir, dass ich mal meine Gedanken mit Euch teile.


    Diese Schuldgefühle versteckt, lauernd in der Dunkelheit wartend, diese angriffslustigen Bestien.

    Nur das Feuer meiner Liebe zu Ann verhindert, dass ich zerrissen werde.


    Am Morgen unterschwellige Müdigkeit, Traurigkeit, die sich wie ein Nebel

    über die Sonnenstrahlen legt.

    Ich nehme wahr, doch ungewollte Filter, berauben den Tag seiner Schönheit.


    Der Gang durch den Tag, im Moor der Gegenwart, im Bewusstsein in der Vergangenheit zu versinken.


    Das Schicksalsrad schleudert mich, ich suche den Mittelpunkt, wo es ruhiger ist, Außen ist es zu schnell, Verzerrungen, Übersehen, die Wahrnehmung verschwimmt.


    Alles Liebe für Euch

    Gruß

    Ron

    “One is never afraid of the unknown, one is afraid of the known coming to an end.”

    --------You can’t wait till life isn’t hard any more before you decide to be happy--------