Hab mein Lebenselixier, meinen Lebenssinn verloren

  • ein leises Hallo an all die lieben trauernden in diesem Forum. Mein Name ist Brigitte und ich hab am 10.10.2020 mein lebenselixier, meinen über alles geliebte Andi verloren. Ich lese schon sehr lange bei euch mit. Ihr seit mir alle so vertraut, ralfsheidemarie, renate, traurige birgit verbündete und viele andere . Ich habe viel mit euch geweint und getrauert aber auch viel Kraft aus euren Beiträgen gezogen doch da jetzt viele im geschlossen Bereich schreiben gab ich den Mut gefasst mich hier zu registrieren. Liebe ralfsheidemarie ich danke dir für deine lieben Worte und hoffe ich bin jetzt in "meinem wohnzimmer" Liebe Grüße Brigitte

  • Ja, Brigitte, Du hast Dein Wohnzimmer gefunden. Super. Glückwunsch und nochmal willkommen.

    Du kannst Deinen Text von der Pinnwand kopieren und hier im Wohnzimmer einfügen. Oder Du bittest Isabel den Text rüber zu holen.

    Ich freue mich, daß Du jetzt ganz und gar zu uns gehörst.

    Ralfsheidemarie


  • Hallo an Alle hier im Forum. Mein Name ist Brigitte und ich habe am 10.10.2020 meinen über alles geliebten Mann verloren, mein Lebenselixier, meinen Lebenssinn. Ich lese schon sehr lange in diesem Forum und ihr seid mir alle so vertraut. Renate, Tigerlilly, traurige Birgit, Ralfsheidemarie, Verbündete, und wie ihr alle heißt. Ich habe sehr mit Euch getrauert, aber auch viel Kraft aus euren Beiträgen gezogen. Da ihr inzwischen viel im geschlossenen Bereich schreibt, und ich ehrlich sagen muss, dass mir Euer Schreiben sehr fehlt, habe ich jetzt den Mut gefasst, mich hier zu registrieren. Mir geht es so wie allen von Euch. Alle meinen nach 9 Monaten muss das Leben doch wieder normal werden. Aber dem ist es nicht. Meine Trauer findet kein Ende, meine Tränen fließen ohne unterlass, ich war mit meinem Mann fast 39 Jahre zusammen, am 25.7. haben wir unseren 35 Hochzeitstag, ich habe ihn geliebt mit jeder Faser meines Körpers. Er war mein zweites Ich, mein Ein und Alles. Wir haben zwei tolle Jungs die sich auch sehr um mich kümmern, aber keiner kann mir diesen Schmerz nehmen, keiner kann und will meine unendliche Trauer verstehen. Ich soll nur immer funktionieren, sei es im Job oder privat. Aber ich kann nicht mehr. Langsam zerbreche ich an diesem Schmerz und dieser unendlichen Sehnsucht nach meinem Mann. Die Zeit heilt einfach keine Wunden, nicht wenn man den Menschen verliert, der einem das ganze Leben bedeutet hat. Mein Mann Andi hatte ein Bauchaortenaneuyrisma. es wurde durch Zufall entdeckt, doch es war schon 8,5 cm groß, so dass es eine offene Operation gab. Es war ein sehr schwerer Eingriff, zudem mein Mann auch noch COPD hatte ( wie dein Mann traurige Birgit), es sah zu erst ganz gut aus, doch dann hat sich die Lage dramatisch verändert und mein geliebter Schatz hat am 10.10.2020 um 3.50 Uhr für immer seine Augen geschlossen, und ich war nicht bei ihm; obwohl ich ihm immer versprochen habe , bis zum letzen Atemzug bei ihm zu bleiben. Es tut einfach nur schrecklich weh - auch nach 9 Monaten - wie am ersten Tag.


    Liebe RalfsHeidemarie - ich danke Dir von Herzen für deine Einweisung in "mein Wohnzimmer"

    Sei ganz lieb gegrüßt

    Brigitte

  • Hallo Brigitte..auch von mir ein leises Hallo...es tut mir unendlich leid das auch du dein liebstes verloren hast...mein Schatz musste am 20.11.20 nach 4 Jahren Kampf und Hoffnung gehen...er hatte Leukämie trotz Transplantation schafften wir es nicht ....er fehlt mir sooo sehr:13:...LG Carmen

  • Liebe ketzie64,


    noch einmal ein Willkommen hier wo niemand sein wollte und doch tut es gut.

    Hier wird man verstanden aufgefangen.

    Es tut mir leid was Du verloren hast niemand kann das ersetzen oder diese Lücke schließen.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Carmen,


    danke für dein liebes Willkommen, obwohl ich weiß, dass dir der Schmerz auch das Herz bricht.

    Ich weine immer mit, wenn ich dein tägliches Tagebuch an deinen Schatz lese. Und es ist so,

    dass wir alle einen solchen Schmerz über den Verlust unserer Liebsten haben, der uns nie los lassen wird.

    In Euren Worten habe ich so unzählige Parellen zu mir gefunden, diese unendliche Einsamkeit, Trauer und Verzeiflung, aber auch die Kraft die ihr euch gegenseitig gebt, darum hab ich mich jetzt auch getraut, mich hier anzumelden.

    Um vielleicht auch für mich das Leben wieder irgendwann freundlicher werden zu lassen.

    Ganz liebe Grüße Brigitte


    Liebes Linchen,


    du bist ein Schatz, scheinbar stelle ich mich etwas dümmlich an, was die registrierer betrifft.

    Ich hoffe sehr, dass ich so wie ihr alle hier aufgefangen und wieder etwas Mut finden kann.

    Sei ganz lieb gedrückt. Brigitte

  • Liebe Brigitte danke für deine lieben Zeilen.. Mir hat das forum sehr geholfen.. Ich habe auch länger mitgelesen und dann fing ich an das Tagebuch für meinen Schatz zu schreiben und das hilft mir sehr... Es sind nun Dienstag schon 8 Monate ohne meinen Schatz... :13:und ich kann nicht sagen das es weniger weh tut... Ich glaube es ist noch ein langer Weg... Aber ich gehe ihn Schritt für Schritt und sicher auch mal ein paar Schritte zurück aber ich gehe... Glg an dich und eine wenn möglich erholsame Nacht

  • Liebe Brigitte,


    du hast 2 Söhne hast Du geschrieben, daran halte Dich fest immer, ich weiß wie es ist ein Elternteil in diesem Fall meine Mama zu verlieren, ich hatte immer eine Vorstellung wie es sein würde doch die Vorstellung ist nichts im Vergleich zu dieser Realität in der ich jetzt lebe.


    Es ist eine reine Qual es tut nur einfach weh und ich kämpfe jeden Tag am Anfang und Wochen danach ich stand am Abgrund schaute hinunter schaute zu den Menschen um mich und niemand hörte mich schreien niemand erkannte wie nah ich an diesem Abgrund stand, niemand half mir.

    Dann kam ich in dieses Forum und wurde sofort aufgefangen verstanden und nach einiger Zeit konnte ich schreien ich konnte über Mama reden über das was passiert war den Tag selber der sich immer wieder in meinem Kopf abspielte immer und immer wieder.

    Ich kann jetzt auch an Mama schreiben alles das geht jetzt aber nur mit viel Hilfe aus diesem Forum und den Menschen hier.


    Mir wurde klar wie nah ich am Abgrund stand, ich wollte nur zu ihr und heute weiß ich das ich an diesem Tag in diesen Minuten sterben wollte, und auch noch Tage danach. Heute weiß ich wie nah ich dran war und wieviel Glück ich hatte das mich die Liebe zu Mama, zu Papa, zu meinen Samtpfoten, zu meinem Partner davon abgehalten haben.

    Meine Mama war mein Seelenmensch alles konnte ich ihr anvertrauen es gab nichts was ich hätte ihr nicht sagen können.

    Sie hatte immer die richtigen Worte und war die einzige wo ich keine Maske tragen musste, die meine Dämonen kannte die mich quälen, jetzt muss ich mit diesen Dämonen allein klar kommen doch Mama ist bei mir immer und wird mich immer auffangen.

    Wie sie es immer getan hat.


    Vlg. Linchen

  • Liebes Linchen,


    wie du von Deiner Mama schreibt, welche Verbindung ihr hattet, es war ein großes Geschenk, bei all dem Schmerz um den Verlust.

    So etwas kenne ich gar nicht. Ich habe zwar noch eine Mutter, aber seit 25 Jahren besteht kein Kontakt mehr. Meine Mutter hasst ihre eigenen Kinder, und hat uns nur alles schlechte auf der Welt gewünscht. Wir sind 4 Stück, 2 Jungs, 2 Mädchen - keiner von uns hat noch Kontakt zu ihr. Meine Kindheit war ein Albtraum, nur Schläge mit dem Kochlöffel, keine Liebe, einfach absolut nichts schönes!!!! Aber ich habe dieses Trauma überwunden, ich bin mit Leib und Seele Mama und ich liebe meine Kinder über alles und wir haben auch ein sehr enges Verhältnis.

    Ja ich habe zwei Jungs, 32 Jahre und der jüngere wird im Dezember 30. ich weiß auch, dass meine Jungs ihren geliebten Papa verloren haben.

    Mein Großer, er heißt Daniel, ist ein hoch sensibler Mensch, er kann mit dem Verlust gar nicht umgehen. Er wollte es auch absolut nicht wahr haben, dass sein Pa wirklich sterben könnte. Unser Großer ist wie ich, sehr gefühlvoll und sehr emotional. Ich muss ich auch auffangen, jetzt geht wahrscheinlich auch noch seine Ehe nach 9 Jahren den Bach runter, er hat Kinder. Er kommt mit der Situation nicht klar, nach Andis Tod wollte er die erste Zeit gar nicht zu mir kommen, er konnte nicht sehen wie ich leide, aber ich kann doch nicht nur immer für andere stark sein. Mein Jüngster, Tobias, ist wie sein Vater, macht alles mit sich aus. Er leidet auch sehr, aber er tut und macht für mich was er nur kann. Aber am Ende stehe ich doch ganz alleine da, und wer fängt mich auf.


    Liebe Grüße Brigitte

  • Liebe Carmen,


    bei mir sind es schon über 9 Monate, die Sehnsucht wird immer schlimmer. Manchmal würde ich am liebsten eine Brücke runterspringen.

    Nur damit ich endlich wieder bei meinem Schatz bin.

    Wir hatten bei Zeiten wirklich kein leichtes Leben. Aber ich habe meinen Mann geliebt, mehr als alles auf der Welt, mehr als mein Leben.

    Nun hat er mich einfach allein gelassen, ich bin zwar wirklich eine sehr selbständige Frau, hab bei uns alles gemanagt, aber einen sicheren Job, aber hab meinen Schatz nicht mehr und das tut so verdammt weh. Meine Nächte sind ein graus, all zu oft muss ich mir dann doch was einschmeißen um überhaupt zu schlafen. Er fehlt mir von Tag zu Tag mehr.


    Sei ganz lieb gegrüßt

  • Liebe Brigitte,


    ja das ist schwierig Papa und ich haben uns gegenseitig aufgefangen.

    Wobei Papa da völlig anders ist das er leidet das sehe ich nur an kleinen Dingen.

    Gefühle zu äußern war noch nie seins was schwierig für mich war und auch weinen war schwierig da Papa nicht weiß was er dann machen soll das war halt Mama.

    Ich kann mir vorstellen wie es Deinen Kindern geht ich kann mir auch vorstellen wie es Dir geht das ist eine sehr schwierige Situation und braucht etwas Zeit.

    Ja wer fängt Dich auf eine gute Frage, eine gute Freundin, dieses Forum oder doch Deine Jungs irgendwie.

    Ja Mamas müssen immer stark sein ich weiß manchmal geht das nicht.


    Vlg. Linchen

  • liebe Brigitte..ich kenne diese Sehnsucht nur zu gut...ich hatte oft die gleichen Gedanken...einfach gehen....aber ....dann sag ich mir Nein...ich habe es meinem Schatz versprochen..durch mich will er seine Enkel aufwachsen Sehen...mehr kann ich nicht tun als meinen Schatz im <3 zu tragen...ihn zu vermissen,seine Stimme seine Liebe zu mir :33:sein Willen zu Leben und doch zu verlieren...das alles ist für keinen hier einfach...jeden Tag...Schritt für Schritt...glg Carmen :30:

  • Liebes Linchen,


    ja ich setze meine Hoffnung in dieses Forum. Alle meinen immer wie stark ich bin, doch ich bin am Ende meiner Kräfte.

    Meistens ist es ja so, dass man in schwierigen Zeiten die richtigen Freunde erkennt. Ich bin wirklich nicht überheblich, wenn ich sage,

    dass ich ein sehr empathischer, mitfühlender Mensch bin, ein guter Zuhörer, habe immer ein offenes Ohr für die anderen. Da gibt es eine

    gute Freundin, ich mag sie wirklich sehr. aber ich soll sie jetzt trösten, weil sie Angst hat, wenn ihr Mann einmal nicht mehr ist. Aber ihr Mann lebt,

    meiner nicht mehr. Bei mir ist das ja "normal" gut ein Trauerjahr, dann sollte alles wieder ok sein. Hilfe, was soll ich da denn noch sagen.

    Verzweifelte Brigitte

  • Liebe Brigitte,


    nichts ist gut auch nicht nach einem Jahr.

    Ganz im Gegenteil ich hab keine Ahnung wie man auf dieses Jahr überhaupt immer kommt.

    Die ersten Monate gerade das 1 Jahr lebt man völlig in einer Zwischenwelt wie in einem Film nichts ist real nichts. Dann fängt man an zu realisieren was passiert ist dann kommen die anderen Punkte was hätte man tun können, was anders machen können, was hätte man sagen sollen können usw. und das Karussell geht wieder los.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Brigitte. Es tut mir leid, dass du deinen geliebten Mann gehen lassen musstest. Ja, wenn auf einmal das gesamte Leben unter den Füssen zusammenbricht, und man merkt, dass man das Gleichgewicht verliert,.... Dann bleiben diejenigen übrig, die einen verstehen wollen und die es nicht leid sind, zum abertausendsten mal zuzuhören. Das schlimmste für uns "Traurigen" finde ich immer, wenn uns ein Tempo vorgegeben wird oder ein Muster nachdem wir uns zu verhalten haben. Daher wünsche ich mir, dass du es so machst, wie es für dich und deinen Mann angenehm ist zu ertragen. Hast du denn auch Freunde, die dich mit tragen, und nicht sich selber wichtiger nehmen? Deine Kinder Trauern anders, für sie geht vieles einfach weiter, wie davor. Für dich nicht. Jeder ist in dieser Situation an seiner eigenen Station. Ich wünsche dir viel viel Kraft, wie auch all den anderen und mir. Verbündete

  • Liebe Brigitte,

    Der Verlust deines geliebten Mannes tut mir sehr leid.

    Schön, dass dir das Forum schon eine kleine Stütze war, und das du die Unterstützung deiner Söhne hast.


    In der Trauer sind 9 Monate nun wirklich keine Zeit. Gib dir alle Zeit der Welt um zu begreifen, zu verarbeiten.

    Fehlen wird er immer...


    Fühl dich willkommen bei uns <3

    Isabel