Nicht du und ich - sondern wir

  • Guten Abend,

    im Moment habe ich überhaupt keine Kraft mehr, ich will nur noch zu meinem Mann. Ihn in den Arm nehmen, ihm sagen, wie sehr ich ihn liebe...

    Dieser Schmerz, er ist so unbeschreiblich. Es ist erschreckend, dass es euch allen auch so geht. Ihr seid ganz fest in meinen Gedanken.

  • Trauer ist leider harte kraftzehrende Arbeit. Es ist ein Marathon, eine Achterbahn der Gefühle.

    Doch die die schon lange auf ihrem Weg gehen schreiben auch das es besser wird und man mit seinem Verlust lernt umzugehen.

    Daran baue ich mich auf und hoffe es auch zu schaffen.

  • Was mich etwas tröstet, wenn man das so sagen kann, ist das ich bei ihm war und ich weiß, dass er glücklich war.
    Wir kamen Donnerstags in dem Hotel an, als wir die Zimmertür aufmachten, hatte ich ein Gefühl, dass ich nicht beschreiben kann. Wir setzten uns aufs Bett und ich sagte zu ihm, hier ist es nicht schön, lass uns wieder heimfahren. Er meinte, dass können wir nicht machen. War das eine Vorahnung? Ich weiß es nicht. Ich werde dieses Gefühl nie vergessen.

    Er war mein Leben, dass habe ich ihm immer gesagt. Wie soll ich "mein" Leben jetzt leben?

  • Ich bin leider auch noch nicht so weit dir diese Frage beantworten zu können.

    Ich denke aber ohne Hilfe wird es schwer.

    Einige Dinge habe ich schon gefunden die mir helfen. Besuche ein Trauercafe, nehme an Trauerwanderungen teil, bitte Freundinen mich beim Spaziergang zu begleiten, nehme an Meditationen teil.

  • Liebe Elke, ich kann deine Gefühle so gut verstehen. Es tut mir von Herzen leid, dass du deinen liebsten so plötzlich verloren hast.

    Ich dachte auch immer, ich bin stark. Doch nun ohne ihn weiss ich nicht, wie ich weiter leben soll.

    Ich kann dich leider momentan nicht trösten, weil für mich alles selbst so frisch und so schlimm ist. Aber ich kann dich verstehen. Jedes deiner Worte ist, als würde ich es selber schreiben. Ich bin in Gedanken bei dir und wünsche dir ganz viel Kraft.

    Alles Liebe Sofie.

  • Engelchen,

    Dein geliebtester Mensch ist nicht mehr und dein Leben hält den Atem an!

    Wie soll ich ohne weiterleben?

    Wie eine Pflanze...


    Dass wir da überhaupt noch atmen und irgendwie existieren, ist eine riesen Kraftanstrengung. Es reicht völlig, wenn du nur daran denkst, bis zur nächsten Stunde zu kommen und wieder zur nächsten. Ohne Sinn.


    Ich setze mich zu dir und nehme deine Hand


    *** Niobe

  • Liebe Elke,

    die Gedanken und Gefühle kenne ich nur zu gut.

    Sie fehlen jede Sekunde und das wird auch für immer so bleiben.

    Wir alle hier sind gegenseitig immer für uns da und das hilft schon.

    Lass alle deine Gefühle zu,weinen nimmt den Druck.

    Lg,Gaby :24::30:

  • Liebe Elke. Ja, es gibt im Moment keinen Sinn. Aber Sinnfreiheit gibt es. Und Sinnlosigkeit. Und die beiden sind schwerer zu erleben als alles andere. Aber es gibt sie und sie stehen uns zur Verfügung. Und wir dürfen und können sie Leben ohne uns dafür zu entschuldigen, zu rechtfertigen oder gar ein schlechtes Gewissen zu haben. Übergeordnete nenne ich es den Schmerz der verlorenen Seelen. Wir sind die verlorenen Seelen. Wir haben momentan keine Heimat, wie sollten wir da einen Sinn erkennen! Deine Gedanken sind wichtig, denn alle Sätze in uns sind verwandt und verschwägert mit denen der anderen Trauernde. Sie stehen nicht alleine da. Ich umarme dich. Waltraud:30:

  • Liebe Niobe, liebe Gaby, liebe Verbündete, liebe Sonne 10,


    danke für eure Worte. Es ist aber so schwer, jede nächste Stunde, jeden nächsten Tag zu überstehen.

    Habe heute Mittag einen Termin bei einer Trauerbegleitung, weil alleine schaffe ich das nicht mehr. Stehe am Abgrund, nur noch einen Schritt...

    Dieses sch... Schicksal, ich hasse es!


    Drück euch alle ganz fest! Lg Elke

  • Liebe Gaby,


    sie hat mir ein paar Tipps gegeben. Das Wichtigste war für mich, dass ich immer entscheiden soll, was mir mein Herz gerade sagt.

    Sie kümmert sich drum, dass ich eine nur für mich zuständige Trauerbegleitung bekomme. Dann gibt es dort ein Trauercafe, eine Trauerwanderung und eine kleinere Gruppe. Dann hat sie mir drei Phasen aufgezeigt, natürlich hänge ich in der ersten Phase voll drin.

    Was mich erschreckt hat, dass sie meinte, dass es bis zu drei Jahre dauern kann... Dann bin ich reif für die Klapse... Ich habe sie auch gefragt, was es denn noch für einen Sinn gibt, hier auf Erden zu sein, sie meinte, dass Leben hält noch einiges bereit... für mich nicht...

    Gestern Abend war es wieder total schrecklich, ich denke, weil ich gestern Mittag im Gespräch alles nochmal durchlebt habe.

    Habe mir gestern Abend gewünscht, dass ich heute früh nicht mehr aufwache...

    Entschuldige bitte, ich weiß, dir (allen hier) geht so, aber im Moment weiß ich gar nichts mehr!


    Fühl dich gedrückt.

    Lg Elke:24:

  • Liebe Elke,

    ich versteh dich.Diese Gedanken hab ich auch.

    Morgens nicht mehr aufzuwachen....ein wundervoller Gedanke,nix ist mehr mit Leiden.

    Endlich vielleicht bei meinem Liebsten.

    Den Sinn weiter zu leben sehe ich auch noch nicht.In die Klappse will ich aber auch nicht.

    Deswegen habe ich mir auch vor Wochen schon eine Trauerbegleiterin gesucht.

    Die und hier das Forum geben mir sehr,sehr viel.

    :2::30::24:

  • Liebes Engelchen,


    Die Trauer werden wir unser ganzes Leben ins uns tragen, mich hat das auch erschreckt, aber ich glaube an den Heilungsprozess, es wird bestimmt immer wieder Situationen geben , wo wir weinen müssen usw, aber es soll anders werden , ertragbarer und unser Leben bekommt bestimmt einen anderen Sinn als vorher, ich will da fest dran glauben.



    Trauer verläuft für mich in Wellen nicht nach Phasen, ich habe viel darüber gelesen in letzter Zeit, dann kommt es noch darauf an , wie jemand verstorben ist. Es ist immer ein hin und her , empfindest du das auch so ?


    Mein Sinn ist mein Enkelchen, den möchte ich gern aufwachsen sehen , solange wie ich noch hier auf Erden Weile , niemand weiss Gott sei Dank , wann man gehen muss .



    Im Moment gebe ich mich der Trauer hin , ich schreie mir auch schon mal die Seele aus dem Leib, danach geht es mir oft besser.



    Mir hilft es mit Menschen zu reden , die mir zuhören , mich einfach reden lassen, dann werde ich ruhiger , das mache ich auch oft , über Videochat, denn ich sitze hier Zuhause, auch ganz alleine.


    Der Seelsorger mit dem ich geredet habe, sagte mir, ich wüsste gar nicht, wie stark ich bin, hm empfinde ich auch nicht so, im Moment.



    Ganz liebe Grüße, und viel Kraft wünsche ich Dir weiterhin, LG Evi.