Mein Leben ohne ihn

  • Hallo, ich heiße Gaby und mein Mann Alfred ist Heiligabend verstorben. Nach fast zwei Jahren Leiden hat der Lungenkrebs gewonnen. Ich bin 56 Jahre, mein Mann war 62 als er starb. Wir haben leider keine Kinder, ich habe keine Geschwister und meine Eltern, die ich auch gepflegt habe, leben nicht mehr. Ich habe sehr gute Freunde aber ich fühle mich wie ein Baum ohne Wurzeln. Mein Mann und ich waren 32 Jahre verheiratet und kannten uns 40 Jahre. Er war meine erste und einzige Liebe. Ich fühle mich leer und überlebe momentan nur. Wenn ich alleine bin weine ich, verzweifle ich. Meine Freunde will ich nicht immer damit belasten, die kennen mich nur als starke Frau, als diejenige, die alles regelt, die man immer fragen kann. Wenn ich eure Schicksale lese, dann weiß ich, dass ihr mich versteht. Ihr habt die gleichen Schmerzen, den täglichen Kampf das Leben, so wie es jetzt ist, anzunehmen. Trotzdem hoffe ich, dass es erträglicher wird, dass dieses Leben irgendwann noch etwas für mich bereithält. Ich bin kein gläubiger Mensch, ein Wiedersehen ist für mich nicht vorstellbar aber in den Erinnerungen und in meinem Herzen lebt mein Mann natürlich weiter. Mein größter Wunsch ist, dass dieser unerträgliche Schmerz einmal aufhört.


    Woraus immer unsere Seelen gemacht sind, seine und meine sind gleich. (Emily Bronte)

  • Liebe donalfredo,


    ein leises herzliches Willkommen hier wo keiner von uns je sein wollte und doch tut es unendlich gut.

    Dieses Forum ist toll mit ganz vielen lieben Menschen.

    Hier wirst Du verstanden und gehalten.

    Dein Verlust tut mir sehr sehr leid, und zur Zeit ist nur eines wichtig überleben.

    Lebe einen Tag nach dem anderen.


    Bei mir ist es anders ich bin ganz ganz sicher das es ein Wiedersehen gibt....ich hab sooooooo viele wundervolle Zeichen bekommen das kann kein Zufall sein.

    Ich weiß das meine Mama immer bei mir ist immer.

    Anders würde es gar nicht gehen ich würde verrückt werden durchdrehen.

    Meine Mana und ich waren ganz eng da ging nichts dazwischen.

    Ich bin ganz sicher Dein Mann ist bei Dir und passt auf Dich auf.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Gaby


    Es tut mir sehr leid über deinen schmerzlichen Verlust deinen lieben Mann zu verlieren. Am Heiligabend , :33::33::33::33: Schrei ……

    Du bist hier in diesen Forum gut angekommen. Hier sind emphatische Menschen, die uns unseren Schmerz nicht nehmen können, aber dennoch ganz große Hilfe sind. Durch liebe Worte, Verständnis und Liebe. Und vor allem verbunden im Schmerz.


    Und Fuck , Fuck, Fuck ( Sorry) …… ich könnte schreien ….. Lungenkrebs :33::33::33:

    Ich weiß wovon du schreibst :33::33::33::33:

    Warum soviel Lungenkrebs …… :33::33:


    Mein Mann ist auch an Lungenkrebs :33::33: am 14.11.2021 verstorben. Diagnose am 20.06.2021

    Ich kann zutiefst nachempfinden. Es ist einfach ungerecht.


    Ich war auch eine Macherin, starke Frau. Jetzt erkenne ich mich nicht mehr. Du bist nicht allein in deinem Schmerz. Und doch müssen wir allein aushalten .


    Ich drücke dich von Herzen :30::24:

    Bärbel <3

  • Liebe Gaby,

    sei still umarmt und leise willkommen hier im Forum. Den wichtigsten Menschen im Leben zu verlieren, noch dazu an Heiligabend, ist das Schlimmste, was passieren kann. Die Welt steht still!!! Es nimmt einem die Luft zum Atmen. Mein aufrichtiges Beileid zu diesem schmerzlichen Verlust. :5:

    Ich habe meinen Mann plötzlich und unerwartet am 20.11.21 verloren. Ähnlich wie bei Dir, ich war 55 (inzwischen bin ich aber schon 56), er 64. Wir haben uns spät kennengelernt, hatten nur 8 Jahre und waren seit 1/2 Jahr verheiratet. Mein Mann war auch nicht gesund, er hatte eine coronare Herzerkrankung und

    Rheuma. Dem Tod vorangegangenen war ein Infekt mit Fieber und Kurzatmigkeit. Das Fieber hatten wir mit einem Antibiotikum schnell im Griff, die Kurzatmigkeit war noch vorhanden. Dann verschlechterte sich der Zustand rasend schnell und er verstarb bei uns zu Hause in meinem Armen. Morgen sind es 11 Wochen her und ich habe das Gefühl, ich lebe irgendwie "unter einer Glocke", realisiert habe ich das für mich noch. überhaupt nicht. Mir geht es so schlecht, wie noch nie in meinem Leben. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, ohne ihn weiter zu leben. Wo ich gehe und stehe, Erinnerungen an meinen Mann. :13:Ich funktioniere nur und bin innerlich so unendlich leer. Mir fehlt im Augenblick jegliche Perspektive.

    Ich kann das, was Du schreibst so gut nachempfinden. Fühl Dich ganz lieb gedrückt. :24:

    Gaby

  • Liebe Gaby,

    auch ich möchte dir mein herzlichstes Beileid zum Verlust deines Mannes senden.

    Hier im Forum wissen ( leider ) alle was ein Verlust bedeutet. Ich habe hier schon viel Hilfe erfahren. Du kannst schreiben was dir auf dem Herzen liegt, wann immer dir danach ist. Es wird immer jemand antworten. Den Schmerz kann dir niemand nehmen. Es ist ein harter Weg von dem niemand weiß wann und wo er endet.


    Steffi

  • Liebe Gaby, mein Mitgefühl zum Verlust deines Mannes. Das tut mir sehr Leid und ich kann dir nachfühlen, wie schwer und wie schlimm es sich anfühlt.

    An ein Wiedersehen glaube ich auch nur bedingt, daher kann ich nachempfinden, dass auch da kein, bzw. Bei mir nur wenig Trost zu empfangen ist. Doch ich hab gespürt, dass es Momente gibt, in denen ich 'Zeichen' erkenne, ich lasse sie mich jetzt tröstet, auch wenn ich glaube, dass sie meiner eigenen Trauer entspringen. Doch gewiss weiß ich das nicht und dieses kleine Zweifeln bringt mir Hoffnung 💫


    Sei hier willkommen Gaby, vielleicht hilft es dir ein bisschen, hier zu schreiben und zu lesen, mit tut es gut.


    Ganz liebe Grüße, Mala

    Hinter dem Regenbogen werden wir uns wiedersehen.

    Hinter dem Regenbogen wird es für uns weitergehen.

    ❤️🌈❤️🌈❤️🌈❤️🌈❤️🌈❤️🌈❤️🌈❤️🌈❤️🌈❤️

  • Liebe Gaby

    Es tut so weh einen geliebten Menschen zu verlieren mein geliebter Mann starb am 9. 9. 21 kurz zuvor waren wir im Urlaub und haben uns beide wohl dort erkältet.

    Nach 11 Tagen what's app Kontakten auf und abs hat er die schwere Lungenentzündung nicht geschafft.

    Es ist schon 5 Monate her ein Alptraum es Schmerz ich halte es kaum aus weine alles in mir schreit er kommt nie nie wieder. ALLE wollen helfen und verstehen es nicht wie leer es in einem ist

    Ich hatte gestern das 1.Mal einen guten Tag bin jetzt bei meinem Enkel

    Hab Angst vor dem Heimkommen.

    Ich wünschte Dir/Euch allen einen guten Tag um wieder Kraft zu sammeln.

    Namensgleiche Gabi

  • Liebe Gaby,

    hier hat jeder das gleiche Schicksal.

    Jeder hat einen wichtigen Menschen verloren.

    Der Schmerz bleibt, vielleicht wird er weniger, aber vergehen wird er nicht.

    Trotzdem zeigen wir alle hier, dass man weiterleben kann, weil man muss.


    Herzliche Willkommen <3




    Liebe Grüße

  • Guten Abend ihr Lieben,

    danke, dass ihr mich so liebevoll hier im Forum aufnehmt. Heute war so ein Tag zwischen Gut und Böse. Zuerst war ich mit meiner Freundin walken, hat mir gut getan. Danach war ich zum Friedhof, wir haben dort ein Familienurnengrab, heute war sein Name eingraviert und ich habe bitterlich geweint, weil es mir wieder die Endgültigkeit vor Augen geführt hat, nie wieder berühren, nie wieder hören, wenn er meinen Namen sagt. Das sind dann die Momente, wo ich auch nicht mehr leben möchte. Heute Nachmittag war ich dann bei unserem Neffen eingeladen, der trotz seiner jungen Jahre sehr liebevoll ist, das hat dann ein wenig getröstet. Ich kann aber nirgendwo lange bleiben, da irgendwann meine Traurigkeit so stark wird, dass es mir die Luft zum Atmen nimmt. Mein Mann und ich waren ein eingespieltes Team, ich war immer sehr temperamentvoll und er war mein Ruhepol.

    Jeder, den ich in unserem Dorf treffe, sagt zu mir:" Du schaffst das, du bist eine starke Frau ". Am liebsten würde ich dann laut schreien. Stark war ich doch nur, weil ich einen verlässlichen, treuen Menschen an meiner Seite hatte. Die Menschen wollen mich trösten aber irgendwie regt mich alles nur auf. Vielleicht bin ich sehr ungerecht in meiner Trauer, ich erkenne mich manchmal selbst nicht.

    Ich wünsche euch allen einen schönen Abend. Passt auf euch auf.


    Liebe Grüße


    Gaby

  • Liebe Gaby,

    diese " gut gemeinten " Frasen ( klingt hart aber mehr als Frasen sind es eben nicht ) verletzen mehr als das sie helfen.

    Wer noch keinen solchen Verlust erlitten hat, hat keine Vorstellung von den Schmerzen.

    Die Stärke im Team von der du sprichst kenne ich auch und habe sie genau wie du mit dem Tod meines Mannes verloren.

    Du must schauen was dir gut tut und das machen. Es ist an den Anderen auf dich Rücksicht zu nehmen nicht umgekehrt.

  • Liebe Gaby,


    Steffi hat Recht. Diese Sprüche hat jeder von uns zur genüge gehört.

    Sie helfen nicht, sondern haben mich nur wütend gemacht.


    Man muss sich dann von denen zurückziehen, die einem nicht gut tun.

    Das ist in einem Dorf sicher sehr schwer.

    Trotzdem kannst nur Du wissen, was Dir gut tut und nur Du kannst Dein Tempo einschätzen.


    Liebe Grüße und hab eine ruhige Nacht

  • Liebe Gaby,

    die Menschen um uns herum sind meistens sehr unsicher und wissen nicht was sie sagen könnten oder sollen.

    Sie sind betroffen und wollen es einem nicht schwer machen. Schwerer als es sowieso ist.

    Und in ihrer Hilflosigkeit und dem Fühlen, daß der Tod ein Tabuthema ist sagen sie etwas wovon sie hoffen, daß es tröstet.


    Ich kann mich noch gut daran erinnern als der Lebensgefährte meiner liebsten Kollegin und Freundin gestorben war.

    Ich war vorsichtig, zurückhaltend und ziemlich stumm. Wußte nicht wie ich mit ihr umgehen sollte. Soll ich so tun als sei nichts und nicht dran rühren?

    Oder soll ich sie fragen wie es ihr geht? Will sie reden oder lieber nichts sagen?


    Ich wundere mich heute, und das ist jetzt 4 Jahre her, daß meine Freundin gar nicht davon gesprochen hat damals - wie schrecklich schmerzhaft das ist. Was Trauer alles nach sich zieht und bedeutet an seelischen Qualen und körperlichen Konsequenzen.

    Jetzt, in den vergangenen 14 Monaten erlebe ich all diese Gefühle und Zustände, sowie die körperlichen Folgen, selbst.

    Ich glaube wenn wir diesen Menschen das nicht erzählen oder ihnen sagen wie es einem geht und vielleicht auch was man sich wünscht und was nicht. Dann können die es nicht wissen. Denn wenn man es nicht selbst erlebt hat hat man keinen Schimmer von dem Ausmaß der Trauer.

    Es ist irgendwie nicht vorstellbar.

    Und es will sich ja auch niemand vorstellen.

    Und dazu ist man auch noch besonders verletzlich und empfindlich.

    Früher habe ich das Thema Tod vermieden, gemieden, weg geguckt. Wollte nichts davon wissen.

    Heute fühle ich mich von dem Thema angezogen. Als sei es mein Zuhause. Ich sehe Beerdigungsinstitute nicht mehr mißtrauisch an sondern mit einem guten Gefühl. Weil mich das alles mit ihm verbindet.

    Würde ich einen Engländer lieben, würde ich mich hingezogen fühlen zu allem was irgendwie englisch ist.

    Nun liebe ich einen Toten. Einen Verstorbenen. Und somit habe ich ein vertrautes Gefühl bei allem was mit dem Tod zu tun hat.

    Na ja, ich weiß nicht ob es Dir oder Euch ähnlich geht, aber das Trauern hat irgendwie seine Stelle eingenommen. Es ist in meinem Leben jetzt die erste Priorität.

    Ralfsheidemarie

  • Liebe Heidemarie,


    dein Vergleich mit dem Engländer ist passend. Bei mir ist es so, dass der Tod seit mehr als 20 Jahren mein Begleiter ist. Mein Opa Blasenkrebs, meine Mutter Bauchspeicheldrüsenkrebs und mein Vater ist über 7 Jahre mit diversen Erkrankungen letztendlich an Sepsis gestorben. Ich hatte im 4. Monat eine Fehlgeburt und bin danach trotz aller medizinischen Möglichkeiten nicht mehr schwanger geworden. Und jetzt mein Mann! Durch diese Erfahrungen kann ich eigentlich gut auf trauernde Menschen zugehen aber jeder Trauernde ist anders, ob man es richtig macht, weiß man nie, hauptsache man macht es. Ich habe nach außen hin immer das Bild einer toughen, beruflich erfolgreichen Frau verkörpert, die immer gesagt hat, wenn man fällt muss man wieder aufstehen. Jetzt liege ich am Boden und kann nicht aufstehen, damit sind Einige komplett überfordert. Das Leben hat mich härter gemacht, weil ich sonst zusammengebrochen wäre, dass konnte ich mir nicht leisten, da irgendwer immer meine Hilfe brauchte. Ich bin also die Reaktionen meiner Mitmenschen auch ein wenig selber schuld. Nur mein Mann kannte meine weiche Seite. Ein Beispiel: Ich habe meinen Mann nur im engsten Familienkreis beerdigt, noch lebende Geschwister mit Ehepartner und einige Freunde. Für die Geschwister meines Mannes war es selbstverständlich, dass ich danach noch einen Kaffee halte, man könnte ja nun die Leute auf dem Friedhof nicht einfach stehen lassen. Also habe ich Wurstplatte, Käseplatte, Rührei und Fischplatte vorbereitet, habe Brötchen geholt und danach meinen Mann beerdigt. Ich hätte am liebsten alle rausgeschmissen aber wie immer durchgehalten. Oh je, jetzt habe ich einen Roman geschrieben, musste mal meinen ganzen Seelenfrust loswerden.


    Pass auf dich auf


    Gaby

  • Liebe Gaby,

    Hier kannst Du üben auch Deine weiche Seite zu zeigen, zu Wort kommen zu lassen.

    Eigentlich ist es schade, wenn man diese Seite immer verstecken muß.

    Daß Du nach der Beerdigung noch aufgetischt hast. Respekt, das hätte ich nicht geschafft.

    Bei der Beerdigung von meiner geliebten Tante Hertha in den 90er Jahren, bei meinem Vater 2006 und meiner Mami 2014 sind wir in einem Cafe gewesen danach. Selbst in unserem Zuhause etwas zu machen wäre mir zu viel gewesen.

    Dann habe ich 4 Hunde beerdigt und mußte Abschied nehmen. Das Schlimmste war aber letztes Jahr mein Schatz.

    Und da gab es ja keine Beerdigung. Da hat meine Schwester und mein Schwager mich abgeholt. Noch an dem Tag als es passierte. Ich kam mit meiner Freundin aus dem Krankenhaus wo ich Ralf nochmal sehen durfte und da stand meine Schwester schon. Wir haben gar nicht viel eingepackt. Nur die Hunde und ich. Und sind mitgefahren zu ihr nach Hause. Dort hat sie mich versorgt und sich gekümmert. Ich war völlig out of time.

    Freunde Dich mit Deiner weichen Seite an. Vielleicht ist ein Stück Deiner taffen Seite auch gestorben.

    Ich glaube, daß Du in Weich sehr liebenswert bist. Ich mag weich.

    Hab Dich lieb, so lieb wie er Dich hatte und noch mehr.

    Ralfsheidemarie

  • Liebe Gaby


    das muss wirklich Höchstanstrengung für dich gewesen sein noch das Essen für die Angehörigen zu organisieren.
    Das tut mir so leid. Das kenne ich auch zu gut dass man schon immer sehr funktionierend und tough nach außen wirkte. Und ja ich war auch immer positiv.“ Du bist stark“ , diese Worte habe ich oft gehört.

    Genau und jetzt liegen wir am Boden. Und die „ alte“ Umwelt denkt das wird schon wieder.
    Und genau hier können sie uns nicht verstehen , was ja auch nicht unbedingt deren Schuld ist.
    Denn sie kennen ja nicht „ den „ Schmerz nicht „ unseren“ ureigensten Schmerz.
    Ich für mich kannte ihn bis dato auch nicht in dieser Form. Und ich weiß auch nicht wie ich das bewältigen kann.

    Zu sehr verfolgt mich diese verdammte Krankheit ( Lungenkrebs) :4::4:


    Hier im Forum habe ich schon oft Trost gefunden und Verständnis für den großen Schmerz.
    Das wünsche ich dir auch :30:

  • Ihr Lieben, danke für eure lieben Worte. Man merkt, dass wir das gleiche Schicksal teilen. Liebe Heidemarie, bei den anderen Beerdigungen habe ich den Kaffee auch in unserer Dorfwirtschaft gehalten, im Coronazeiten war dies aber jetzt nicht möglich. Ich möchte in unserem Haus bleiben, ich hätte bei meiner Freundin schlafen können aber hier bin ich zuhause und ihm sehr nahe.

    Liebe Sonnenschein, die Diagnose Lungenkrebs zieht dir den Boden unter den Füßen weg. Mein Mann ist aber an einer falsch behandelten Lungenentzündung gestorbenen, natürlich ausgelöst durch die ewigen Chemotherapien. Der Krebs war eigentlich unter Kontrolle, zwar palliativ aber eben noch nicht lebensbedrohlich. Ich engagiere mich für die Lungenkrebsforschung und unterstützte das genomische Netzwerk für Lungenkrebs in Köln. Man wird diese Krankheit nie heilen können aber vielleicht als chronische Erkrankung behandeln können. Es hilft mir zu hoffen, dass andere Erkrankte eines Tages eine bessere und längere Lebenserwartung haben, als mein Mann.

    Liebe Ameliea, hier in unserem Dorf gibt es noch immer diese festgefahrenen Riten. Ich bin nicht gläubig aber für Alfreds Familie kam es einer Katastrophe gleich, dass ich keine Messe gehalten habe, wo das halbe Dorf gekommen wäre. Die älteren Leute hier sind immer noch sehr den Traditionen verpflichtet. Mein Mann war ein Nachkömmling, seine Geschwister sind alle schon um die achtzig. Halte nur losen Kontakt, es ist mir einfach zu anstrengend.

    Zum Schluss noch eins, ich bin sehr froh euch gefunden zu haben.


    Gaby

  • Liebe Ameliea,

    lass dich mal aus der Ferne fest von mir drücken. Ich habe heute auch so einen besch......... Tag. Wollte eigentlich schon langsam anfangen seine Kleidung aus den Schränken zu räumen, hat als erstes seine Wanderjacke in den Händen und dann habe ich meinen Schmerz regelrecht herausgeschrien. Wir liebten die Berge. Konnten stundenlang wandern und kehrten in jeder Hütte ein. Unsere Urlaube waren immer wundervoll, nie langweilig. Das plante alles mein Mann. Nicht nur der Mensch, sondern alles was ihn ausmachte fehlt mir so sehr.

    Nichts ist nach zwei Jahren wieder gut, wie kann es auch. Ein amputierter Arm wächst nicht mehr nach. Man lernt nur mit den Jahren sich mit einem Arm zu behelfen. Diese tiefen Löcher werden immer wieder kommen, vielleicht mit den Jahren nicht mehr so oft.


    Gaby


    Menschen, die die Berge lieben, sind aus tiefster Seele frei. Sie entschweben leicht dem Alltagseinerlei. ( Lieblingsspruch meines Mannes)

  • Liebe donalfredo,


    Berge Sie sind mit das schönste was es gibt, genauso wie das Meer, ja vielleicht fliegen unsere Lieben über das weite Meer über die höchsten Berge und tiefsten Täler....wenn Sie es denn wollen und wir spüren Ihr zartes streicheln, Ihre Liebe in einem wunderschönen Sonnenuntergang oder Aufgang. So stell ich es mir vor.

    Das sie es manchmal so machen.


    Vlg. Linchen