Hallo, ich habe vor ca einem Jahr und sieben Monaten meinen Mann verloren und fühle mich nun genauso - hoffnungslos verloren. Ich bin froh, dass ich ein Forum gefunden habe in dem ich vielleicht etwas Mut finden kann und mich nicht mehr ganz allein fühle.
Weiß nicht wie mein Leben ohne meinen Mann aussehen könnte...
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Liebe Kiara,
mein Beileid zu deinem Verlust
Hier im Forum kannst du mit Menschen schreiben denen du nichts erklären must. Mir hilft der Austausch hier und ich hoffe dir geht es auch so.
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Hallo Steffi,
danke, dass du dich meldest. Heute ist, so wie die letzten drei Tage einfach alles beschissen und es geht mir einfach schlecht. Mein Mann Rafael und ich waren 32 Jahre verheiratet und haben nachdem unsere Kinder aus dem Haus war relativ ruhig gelebt und auch viel Zeit miteinander verbracht. Meine innere Sicherheit ist weg, meine Perspektive für die Zukunft absolut unklar. Ich fühle mich emotional gerade wieder mal durch den Wind. Er war eben mein Mensch und ich hab keine Ahnung wie ich diese Lücke auch nur annähernd füllen kann oder ein erfülltes Leben aufbauen kann.
Natürlich sind für mich nicht alle Tage so schlimm. Trotzdem merke ich, dass ich mich die letzten eineinhalb Jahre mit praktischen Dingen, Tagesstruktur etc. über Wasser gehalten habe. Alles scheint mir nur Ablenkung vom Schmerz damit mich das nicht überwältigt. Das ist so saumäßig schwer.
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Liebe Kiara,
Ich habe nicht viele Worte, aber ich möchte dich gerne hier begrüßen... du wirst sehen, es sind so viele hier, die dich verstehen, du kannst immer und alles schreiben was dir auf dem Herzen liegt. Es wird dir immer jemand antworten.
Wenn du dich irgendwann stark genug fühlst hilft auch manchmal das Lesen bei den anderen, die deine Gedanken und Gefühle teilen und vielleicht kannst du dir hier und da ein wenig Trost oder Unterstützung rausziehen.
Ich wünsche dir alles erdenklich Liebe, Kraft und Mut in dieser schweren Zeit Pia 🥀
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Ich erzähl ein wenig von uns. Mein Mann, Rafael, starb mit 56. Ich selbst bin nun 58. Unsere Geburtstage lagen nur 10 Tage auseinander. Schon vor jahren war bei ihm ein Hirntumor festgestellt worden. Gutartig, laut Histologie, damit hätte er 100 werden können. Es war aber ein anderer Tumor. Die Ärzte hatten sich geirrt. Ein halbes Jahr vor seinem Tod begannen ganz schleichend Veränderungen. Wir haben, zumindest ich habe mir nichts weiter dabei gedacht. Heute glaube ich, dass er gemerkt hat, dass etwas nicht stimmt, es aber gar nicht wissen wollte. Wenige Monate zuvor war sein Bruder verstorben, er hatte nun fast keine Famile von "seiner " Seite mehr. Als die Beschwerden deutlicher wurden, wollte ich dass er zum Arzt ging. Er hat es hinausgezögert. es wurde schlimmer. Ihm sind Wörter nicht mehr eingefallen, manchmal haben wir über etwas gesprochen und er meinte etwas ganz anderes, fand das Wort einfach nicht mehr. Dann ging alles fürchterlich schnell. Ein MRT- Termin hätten wir erst nach 8 Wochen bekommen. Ich habe den Arzt gebeten sich für uns einzusetzen und konnten am Tag danach zur Untersuchung. Was für ein Schock, der angeblich harmlose Tumor war riesig geworden. Mein armer Rafi. Er hatte solche Angst und ich durfte meine Angst nicht zeigen. Sein Gedächtnis, seine geistige Leistungsfähigkeit, alles ging verloren. Er war immer weniger er selbst und das innerhalb weniger Wochen. Am Tag nach dem MRT hatten wir bereits eine Besprechung im KH zur Operation. Mit dem Sch... Corona durfte ich ihn nur eine Stunde pro Tag besuchen. Während unserer Ehe habe ich ihn vorher nur ein einziges Mal weinen sehen, und nun seine Verzweiflung und Angst zu sehen war einfach schrecklich. Ich konnte ihm ja nicht wirklich helfen, nur beistehen. Er wurde operiert, es lief nicht gut, aber er lebte. Der Tumor war ins Gehirn gewachsen und konnte nur zum Teil entfernt werden. Nach zwei Tagen erlitt er multiple Infarkte und starb. Am Tag der Op hätten wir uns eigentlich noch gesehen, aber bevor ich eingelassen wurde, hatte man ihn bereits in den OP gebracht. Er hat auf mich gewartet. Der Arzt erzählte mir noch, dass er nach mir gefragt hat. Er hat sich so sehr auf mich verlassen. Er hat so vieles vergessen innerhalb dieser wenigen Wochen. Wie man schreibt, oder ein Telefon bedient. Ich kann diese Bilder, sein Leid einfach nicht abschütteln. Das verfolgt mich. Dass ich ihm nicht mehr helfen konnte in seiner Not außer da zu sein und zu organisieren was getan werden musste, ihn zu waschen, für ihn die Sachen zu kochen, die er gerne aß. Mensch Leute, wie komme ich wieder ins Leben zurück?
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Liebe Pia, danke dass du dich meldest. Ich heul schon wieder wie ein Schlosshund.
Ich bin hier weil ich weiß, dass hier Menschen sind die mir nachfühlen können wir schlimm es ist einen geliebten Menschen zu verlieren. Unsere Kinder trauern auf Ihre Weise, aber ich hätte mir selber nie vorstellen können, dass mich etwas im Leben derart mitnimmt und aus der Kurve wirft. Hier zu sein ist für mich ein wichtiger Schritt, den ich schlon viel länger hätte gehen sollen. Die Menschen in meinem persönlichen Umfeld meinen es gut, aber ich wüsste nicht wie ich ihnen erklären kann wie tiefgreifend dieses Trauma ist. Ich kann oft auch gar nicht darüber reden,
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Liebe Kiara , 🥀💫Eure Geschichte berührt mich sehr.Ich denke an Euch .
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Liebe Kiara,
alles was ihr erlebt habt ist furchtbar schlimm... eine Fehldignose auch noch... unfassbar.
Was du fühlst und durchmachst ist alles verständlich und gehört zur Trauer. Einige hier, die einen geliebten Menschen verloren haben haben sich therapeutische Hilfe geholt oder haben eine Trauer Begleitung oder Trauercafe. Ich weiss nicht, ob das etwas für dich wäre...
Es ist ganz klar ein Trauma 💔und Hilfe wäre sicherlich sinnvoll.
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Liebe Kiara, ich fühle deinen Schmerz. Es könnte der meine sein. Fühl dich aus der Ferne gedrückt.
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Liebe Pia, liebe Kikiro, danke für eure freundlichen Worte.
seit einigen Wochen habe ich über den Hospizverein eine Trauerbegleitung. Wir haben uns bisher zweimal getroffen. Die Dame ist sehr nett, aber ich steh vor dem großen Thema wie ich mein Leben zukünftig gestalten könnte. Alles scheint mir leer, nur Ablenkung, es gibt nichts, bisher zumindest, wo es mich richtig hinzieht. Vor knapp einem Jahr bin ich aus unserem Haus in eine Wohnung in die Nähe unseres Sohnes gezogen. Er hat mich die gesamte Zeit regelmäßig besucht, ging mir mir einkaufen und bot mir eine Anlaufstelle, damit ich nicht ausschließlich daheim rumsitze. Zu mehr war ich nicht fähig. Er hat mich ungelogen gerettet, seine Zeit, seine Anwesenheit, seine Beständigkeit. Das Haus übergab ich an unsere Tochter und Schwiegersohn. Sie und ihr äußerst süßer Nachwuchs haben definitiv bessere Verwendung für so viel Platz als ich.
Eine Zeit lang hatte ich das Gefühl, dass ich tatsächlich ein wenig zur Ruhe komme, aber ich habe nun kein Auto mehr, wohne ländlich, bin selber krank und das was mich während der ersten Monate gerettet hat, ist der Realität gewichen. Es ist fast so, als ob ich die ganze Zeit in einer Blase gelebt habe und ich mich jetzt dem Leben stellen muss. Ich kann nicht mehr ausweichen oder flüchten.
Es gibt so etwas wie einen ganz unscharfen Plan. Ich werde höchstwahrscheinlich wieder umziehen müssen in einen Ort mit besserer Infrastruktur und Verkehrsanbindung. Meine Eltern, die bereits in ihren 80ern sind, wohnen nicht allzu weit davon entfernt. Was ich gelernt ist, dass man die Zeit mit Menschen die einem nahestehen so gut wie möglich nutzen muss, denn man weiß nicht wie lange sie noch da sein werden. Rafael und ich lebten ja relativ ruhig und zurückgezogen und ich stehe vor der für mich wirklich beängstigenden Herausforderung neue Menschen in mein Leben zu lassen. Trauergruppen, Volkshochschule, keine Ahnung... es sind winzige Schritte die ich zustande bringe. Mein Körper reagiert zunehmend negativ auf den inneren Dauerstress und die Anspannung die sich durch dieses in der Luft hängen aufgebaut hat. In euren eigenen Berichten finde ich sicher Trost, einfach zu wissen, dass nicht alles immer nur schwarz und voller Verzweiflung bleibt, sondern es ein Leben "danach", wie auch immer es aussehen mag, geben kann.
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Danke liebe Tigerskatze. und schon weine ich wieder. Danke. Die Umarmungen fehlen mir auch so unbeschreiblich.
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Liebe Dolore,
es tut mir sehr Leid für deinen Verlust. Auch bei deinem Mann gab es eine Fehldiagnose. Er hatte wenn ich dich richtig verstehe eine gute Prognose und die neue Krebsdiagnose kam ganz unerwartet?
Womit beschäftigst du dich, hast du irgendetwas, was dir Freude macht? Du schreibst von deinem Garten. Ich verstehe, dass du nicht weg willst und war mir anfangs selber nicht sicher. Aber ich wollte nicht dort bleiben. Mein Mann ist Anfang November gegangen und der erste Winter allein im Haus war ein Kampf.
Wir haben zwei ganz liebe Katzen, eine davon, " sein" Kater, Miko, der absolut immer in seiner Nähe war, hat sein Tod auch sehr mitgenommen. Er war die ersten Wochen sehr verunsichert weil mein Mann einfach nicht mehr da war und hat sich viel verkrochen. Danach hat er glücklicherweise mich akzeptiert und beschmust nun mich. Ich bin froh, dass die beiden bei mir sind. Ihnen muss ich nichts erklären, die trösten mich auf ihre Art.
Du kannst mich sehr gern in den Arm nehmen , natürlich.
Mir fehlen mir die Umarmungen und die körperliche Nähe zu meinem Mann enorm. Einfach in den Arm genommen werden ist etwas tolles. Sollten wir öfter machen in diesem kurzen Leben.
Ingrid
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Für heute verabschiede ich mich und wünsche allen einen schönen Abend.
Danke dass ihr mich so freundlich aufgenommen habt.
Ingrid
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liebe Kiara. ich sitze hier und weine um euch. es tut mir so lied. Mehr fällt mir nicht ein,aber es ist schön,dass du hierher gefunden hast. wir sind eine Gemeinschaft und füreinender da. herzlich willkommen!
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Liebe Kiara!
Herzlich Willkommen hier, gut dass du diesen Ort gefunden hast.
Es tut immer wieder gut sich mit anderen Trauernden auszutauschen, ich wünsche dir, dass es dir auf deinem Weg auch helfen wird!
Liebe Grüße Hedi
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Liebe Kiara,
Deine traurige Geschichte rührt mich sehr an. Dass eure letzte gemeinsame Zeit von so viel Leid geprägt war, tut mir sehr leid. Hilft es vielleicht, dir zu sagen: ja, das zu erleben war furchtbar, aber es ist vorbei, für ihn und für dich? So ähnlich gehe ich mit den Bildern um, die sich mir vom Sterben meines Mannes eingebrannt haben.
Ein erneuter Umzug und Ortswechsel müssen gut überlegt werden. Verkehrsanbindung, gute Nachbarschaft, Nähe zu den Kindern und Enkelkindern, im günstigsten Fall hat man das alles ( ich leider auch nicht).
Und die Gestaltung des "Lebens alleine"? Ich weiß nicht, ob ich da schon viel weiter bin, aber mir hilft es, an Dinge anzuknüpfen, die ich schon früher gerne und auch alleine gemacht habe.
Ich wünsche dir gutes Vorankommen auf deinem Trauerweg. Bestimmt hilft dir das Leben und Schreiben hier im Forum dabei.
Mitfühlende Grüße
Sabiene
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Hallo Bettinalein, Hedi und Sabiene,
meinen Dank an euch für die nette Begrüßung.
Dass ich die Bilder und Erinnerungen an die letzten schweren Woche nicht richtig verarbeiten kann setzt mir sehr zu. Es gab noch mehr Situationen z.B. im Krankenhaus. Wegen Corona musste mein Mann einen Tag auf die Isolierstation. Normal, aber dort wurde nicht berücksichtigt, dass er kein rein körperliches Leiden hat. Er konnte sich in vielen Dingen nicht mehr selbst behelfen, vor allem abends wenn der Hirndruck stieg. Dann funktionierte er nur noch, ich weiß gar nicht wie ich es beschreiben soll. Dinge, die er schon sehr lange macht, eben automatisch, wie essen, daran hat er sich zum Glück noch erinnert. Waschen, Körperpflege, selbst umziehen ging da aber oft nicht mehr. Er saß also allein da, keiner vom Personal hat ihm beim An- oder Auskleiden, Zähneputzen unterstützt. Gar nichts. Am nächsten Morgen erhielt ich vom Pfleger einen Anruf, dass mein Mann heim will. Ich habe ihn zusammen mit meinem Schwiegersohn abgeholt. Mein Mann war wieder wie meist morgens und vormittags, klarer. Aber er konnte kaum laufen und der Pfleger hat ihn die schwere Reisetasche selber tragen lassen. Auf Station waren sie wohl der Meinung mein Mann wäre ein widerspenstiger Patient. Solche Idioten: mein Mann war todkrank.
Er war so froh, dass er übers Wochenende mit heim konnte. Daheim hab ich ihn erstmal gewaschen. Er trug noch die gleichen Sachen wie bei der Aufnahme ins KH. Dann gab es Pommes die er so gern mochte auch wenn er nicht mehr viel essen konnte. Dann ruhte er sich etwas aus. Leider konnte er kaum schlafen, da er, damit der Hirndruck bis zur OP nicht zu sehr stieg, hochdosiertes Kortison einnahm. Er war daheim aber es ging ihm nicht gut. Ihr könnt euch vorstellen wie schlimm es für ihn gewesen sein muss, morgens wieder klarer denken zu können und genau zu merken was mit ihm passiert, dass er sich im Lauf des Tages immer mehr verliert. Das hat doch niemand verdient und das quält mich noch heute unbeschreiblich.
Ich bin davon überzeugt, dass es ihm jetzt gut geht, dass er sogar zu mir kommt wenn ich ihn brauche, dass er das Leid hinter sich gelassen hat und er sich das Gleiche für mich wünschen würde. Aber ich weiß nicht wie ich das machen soll. Ich fühle mich regelrecht schuldig, weil ich nicht mehr getan habe oder tun konnte.
Ihr glaubt gar nicht wie gut es mir tut, das einfach einmal loszuwerden. Bisher habe ich das niemandem erzählt.
Ingrid
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Hallo Bettinalein, Hedi und Sabiene,
meinen Dank an euch für die nette Begrüßung.
Dass ich die Bilder und Erinnerungen an die letzten schweren Woche nicht richtig verarbeiten kann setzt mir sehr zu. Es gab noch mehr Situationen z.B. im Krankenhaus. Wegen Corona musste mein Mann einen Tag auf die Isolierstation. Normal, aber dort wurde nicht berücksichtigt, dass er kein rein körperliches Leiden hat. Er konnte sich in vielen Dingen nicht mehr selbst behelfen, vor allem abends wenn der Hirndruck stieg. Dann funktionierte er nur noch, ich weiß gar nicht wie ich es beschreiben soll. Dinge, die er schon sehr lange macht, eben automatisch, wie essen, daran hat er sich zum Glück noch erinnert. Waschen, Körperpflege, selbst umziehen ging da aber oft nicht mehr. Er saß also allein da, keiner vom Personal hat ihm beim An- oder Auskleiden, Zähneputzen unterstützt. Gar nichts. Am nächsten Morgen erhielt ich vom Pfleger einen Anruf, dass mein Mann heim will. Ich habe ihn zusammen mit meinem Schwiegersohn abgeholt. Mein Mann war wieder wie meist morgens und vormittags, klarer. Aber er konnte kaum laufen und der Pfleger hat ihn die schwere Reisetasche selber tragen lassen. Auf Station waren sie wohl der Meinung mein Mann wäre ein widerspenstiger Patient. Solche Idioten: mein Mann war todkrank.
Er war so froh, dass er übers Wochenende mit heim konnte. Daheim hab ich ihn erstmal gewaschen. Er trug noch die gleichen Sachen wie bei der Aufnahme ins KH. Dann gab es Pommes die er so gern mochte auch wenn er nicht mehr viel essen konnte. Dann ruhte er sich etwas aus. Leider konnte er kaum schlafen, da er, damit der Hirndruck bis zur OP nicht zu sehr stieg, hochdosiertes Kortison einnahm. Er war daheim aber es ging ihm nicht gut. Ihr könnt euch vorstellen wie schlimm es für ihn gewesen sein muss, morgens wieder klarer denken zu können und genau zu merken was mit ihm passiert, dass er sich im Lauf des Tages immer mehr verliert. Das hat doch niemand verdient und das quält mich noch heute unbeschreiblich.
Ich bin davon überzeugt, dass es ihm jetzt gut geht, dass er sogar zu mir kommt wenn ich ihn brauche, dass er das Leid hinter sich gelassen hat und er sich das Gleiche für mich wünschen würde. Aber ich weiß nicht wie ich das machen soll. Ich fühle mich regelrecht schuldig, weil ich nicht mehr getan habe oder tun konnte.
Ihr glaubt gar nicht wie gut es mir tut, das einfach einmal loszuwerden. Bisher habe ich das niemandem erzählt.
Ingrid
wenn es dir hilft und dir gut tut,erzähle es uns. wirlesen immer mit und versuchen bei dirzu sein. ich glaube auch,dass es hilfreich sein kann über so ein trauma (und das ist es meiner meinung nach) zu sprechen
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Hallo Bettinalein,
Danke dir. Es hilft mir das von der Seele zu schreiben. Meine Hoffnung ist, mich damit vom vorwiegend gefühlsmäßigen Erleben etwas zu distanzieren. Ich stecke oft noch so tief drin, begreife inzwischen aber so langsam welche Punkte mir die meisten Probleme bereiten. Die Erinnerungen, das Gefühl, dass ein riesiges Stück aus mir herausgerissen wurde, Schuldgefühle und die Frage wie ich mein zukünftiges Leben angehen kann. Das ist wie ein Hamsterrad aus dem ich bisher noch nicht aussteigen kann. Jetzt bin ich immerhin an dem Punkt an dem mir klar ist dass ich selbst handeln muss. Nichts überstürzen aber auch nicht abwarten, dass jemand anderes mein Leben für mich in die Hand nimmt. Mit ganz kleinen Schrittchen voran.
Das ist schwierig für mich. Wir sind jung zusammengekommen, haben während der langen Jahre natürlich viel miteinander erlebt und ich wusste immer ganz fest, dass er da ist wenn es schwierig wird, egal was es ist. Jetzt fühl ich mich wie ein verunsichertes kleines Kind und würde es fast als Identitätskrise bezeichnen.
Mir ist bewusst, dass es vielen anderen ebenso geht und dass ich mich wegen meiner empfundenen Unfähigkeit mit der Situation konstruktiver umzugehen nicht zu schämen brauche. Wenn Trauer linear ablaufen würde, wäre es einfacher, so ist es aber nicht, eher ein quälendes Chaos.
Die Berichte über eure Verluste erinnern mich sehr an meinen Schmerz in unterschiedlichen Phasen meiner Trauer. Und ich könnte jedesmal heulen weil es mir so Leid tut dass ein Mensch das durchmachen muss. Auch wenn wir alle wissen, dass fast immer einer zuerst geht ist es unglaublich schwer.
Liebe Grüße, Ingrid
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Hallo Bettinalein,
Danke dir. Es hilft mir das von der Seele zu schreiben. Meine Hoffnung ist, mich damit vom vorwiegend gefühlsmäßigen Erleben etwas zu distanzieren. Ich stecke oft noch so tief drin, begreife inzwischen aber so langsam welche Punkte mir die meisten Probleme bereiten. Die Erinnerungen, das Gefühl, dass ein riesiges Stück aus mir herausgerissen wurde, Schuldgefühle und die Frage wie ich mein zukünftiges Leben angehen kann. Das ist wie ein Hamsterrad aus dem ich bisher noch nicht aussteigen kann. Jetzt bin ich immerhin an dem Punkt an dem mir klar ist dass ich selbst handeln muss. Nichts überstürzen aber auch nicht abwarten, dass jemand anderes mein Leben für mich in die Hand nimmt. Mit ganz kleinen Schrittchen voran.
Das ist schwierig für mich. Wir sind jung zusammengekommen, haben während der langen Jahre natürlich viel miteinander erlebt und ich wusste immer ganz fest, dass er da ist wenn es schwierig wird, egal was es ist. Jetzt fühl ich mich wie ein verunsichertes kleines Kind und würde es fast als Identitätskrise bezeichnen.
Mir ist bewusst, dass es vielen anderen ebenso geht und dass ich mich wegen meiner empfundenen Unfähigkeit mit der Situation konstruktiver umzugehen nicht zu schämen brauche. Wenn Trauer linear ablaufen würde, wäre es einfacher, so ist es aber nicht, eher ein quälendes Chaos.
Die Berichte über eure Verluste erinnern mich sehr an meinen Schmerz in unterschiedlichen Phasen meiner Trauer. Und ich könnte jedesmal heulen weil es mir so Leid tut dass ein Mensch das durchmachen muss. Auch wenn wir alle wissen, dass fast immer einer zuerst geht ist es unglaublich schwer.
Liebe Grüße, Ingrid
huhu...ich finde,du bist auf einem guten weg. Du kannst sehr gut deine Gefühslage beschreiben und weisst,warum und wieso du so empfindest. du schreibst sehr klar,besonnen und dennoch emotional. es ist schwer ,einen so haten weg miteinander gehen zu müssen,gearde wenn der andere dann leiden muss,bevor er geht.letztendlich müssen wir aber alle alleine "Hinübergehen" auch wenn unsere Liebsten dabei sind. mache dir bitte nicht so viele Vorwürfe,du konntest nicht mehr tun,als ihn zu begleiten. und das hast du getan. ich finde dich grossartig.
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