Liebe Charly,
das kann ich sehr gut vestehen, das du den Mut nicht dazu hattest zu schreiben, das du wie ich, dieses " nicht fühlen, versteinert zu sein in dir hast.
Ich hatte genauso wie du bedenken,das mit meinem Trauerprozess etwas nicht stimmt auch wenn ich weiß das er individuell sein kann. Heute morgen dachte ich, jetzt habe doch endlich den Mut einfach zu fragen, weil was kann mir schon passieren, außer das keiner antworten würde. Aber siehe da, ich habe festgestellt ich bin nicht alleine damit.
Auch wie du, habe ich große Angst davor keinen Zugang mehr zu meinem Mann zu finden und gleichzeitig habe ich Angst vor diesen mächtigen Gefühlen die andere Trauernde beschreiben.
Was deine Frage angeht bzgl. des träumens ist es bei mir so, das ich auch wenig von meinem Mann träume. Ich hatte am Anfang mal einen Traum wo mein Mann mir auf die Frage, an was er denn gestorben ist die Antwort gab, an einer Lungenembolie. Bei meinem Mann war es eine ungeklärte Todesursache mit V. a. Lungenembolie oder Aneurysma. Es hatte mir keine Ruhe gelassen, ich stellte mir immer wieder diese Frage. Ob es dann wirklich die richtige Antwort war oder ob mein Unterbewusstsein sich da einfach nur gemeldet hat weiß ich nicht.
Dann bilde ich mir ein, das ich ein paar Wochen nach dem mein Mann gestorben war eine Nachtoderfahrung hatte. Ich hatte einen langen Spaziergang gemacht in den Nachbarort wo ein kleiner Weihnachtsmarkt war. Auf dem Weg dort hin bekam ich solche Rückenschmerzen, das ich dachte, Mensch Anja hoffentlich komme ich bald dort an. Aufeinmal hatte ich das Gefühl mein Mann nimmt mich an die Hand, so wie wir es immer gemacht haben wenn spazieren gegangen sind und es war als wenn er sagen würde " komm Schnuggel du schaffst das schon" und er hatte seinen Mutmachenden und flappsigen Gesichtsausdruck.
Keine Ahnung was es war, aber es war schön.
Aber seitdem bekomme ich keinen Zugang mehr
Einen ganz lieben Gruß an dich
Anja