Mein Herz ist bei dir

  • Hallo linchen, danke für Deine lieben Worte. Ja es ist, wie wenn man amputiert wurde. 1/3 von mir existiert noch. 2/3 hat mein Kind mitgenommen. Manchmal bin ich böse, dass sie nicht besser auf ihre Gesundheit geachtet hat. Und uns zurück gelassen hat. Dann denke ich wieder, sie war so eine tolle Frau und würde nicht wollen, dass wir so leiden. Und wenn ich total verzweifelt bin, denke ich, was hättest du getan, wenn ich, deine Mama gestorben wäre? Dir ist erspart geblieben, hinter unserer Urne irgendwann mal nachzugehen. Das hast Du immer gesagt, dass du das nicht schaffen könntest. Trotzdem hättest du es besser geschafft als deine Eltern.

    LG INES

  • Liebe Ines,


    das hab ich auch immer gesagt ich hatte auch eine Vorstellung was wäre wenn Mama geht.


    Was dann kam war Hölle pur es war grausam.

    Ich verstehe mich bis heute nicht ich war still ich hab nicht geschrien ich bin nicht zusammen gebrochen ich war still....ich weiß das meine Trauertherapeutin mir das sehr schön erklärt hat.


    Ich hab mich abgeschaltet meine Seele hat sich von meinem Körper irgendwohin zurück gezogen damit ich überleben kann.

    Es gab diese Sekunden der Nachricht ich wollte sterben ich kann das Gefühl in diesem Moment überhaupt nicht erklären dafür gibt es keine Worte.

    Ich konnte nicht weinen ich hatte Weinkrämpfe ganz schlimm bis hin zum Erbrechen und Atemnot.


    Es ist überhaupt nicht zu erklären was da passiert in diesem Moment und die Tage und Wochen danach.


    Ohne das Forum ohne meine tolle Therapeutin wüsste ich nicht wo ich heute wäre.


    Vlg. Linchen

  • Hallo babajaga

    Schlimm, dass du deinen Partner verloren hast, aber noch viel schlimmer ist es ein kind zu verlieren. Ja, es tut scheisse weh. Bei dir ist es noch ganz frisch, Schlimm einfach. Ich habe die ersten Wochen nur existiert, konnte komischerweise mehr organisieren als jetzt nach 7 Monaten. Das war einfach der Schock am Anfang. Wichtig wären Familie oder gute Freunde. Ich habe auch keines von beiden. Darum schreibe ich auch in diesem Forum.

    Trotzdem müssen wir uns bewusst sein, dass es unseren Kindern jetzt gutgeht und wir aus Liebe zu unseren Kindern diesen Schmerz auch aushalten. Sie sind es uns wert.

    LGINES

  • Hallo Linchen, ja wenn die Mutter stirbt, weiss man, dass man alleine ist. Meine Mama ist 2018 gegangen. Sie war 85. Bis zum Schluss habe ich es nicht realisiert und einfach geglaubt, sie lebt ewig. Ich konnte immer mit jedem Problem zu ihr kommen. Und gerade jetzt, vermisse ich sie so sehr, denn sie hat ihre Enkelin sehr gerne gehabt. Ich vermisse ihr Mitgefühl ihr Verständnis, sie fehlt einfach. Ich habe in den Jahren 2 Lebensmenschen verloren. Eine Mutter und ein Kind kann niemand ersetzen.

    Fühle Dich umarmt Ines

  • Liebe Kathi,


    Ich bin viel zu selten hier bei dir zu Besuch, dabei lese ich doch so aufmerksam alles, was du schreibst, hier und in anderen Wohnzimmern.
    Dir geht es doch auch nicht gut und das nicht nur wegen des unfassbaren Erdrutsches ... Und dennoch bist auch du jemand, genau wie Pia, die für andere da ist, Trost spendet und auch Mut macht, gerade was andere Mamas angeht, die auch ein Kind haben, das vorausgegangen ist. Du gehörst zu denen, die deutlich zeigen, dass der Schmerz nie vergessen wird - und das muss er auch nicht - aber vor allem dass die Liebe und das Band einer Mama (oder eines Papas) zu dem Kind niemals je vergessen oder je entzweit werden können. Und das weitest du aus auf die Liebe an sich. Danke dafür!

    Du schreibst bei Pia, dass du die Herzen, die ich dort hineingelegt habe, als vom Paradies kommend empfindest ... ich finde das wunderschön und total lieb von dir, dass du das sagst.
    Hier ein paar Herzen für dich ... auch diese in Gedanken mit der Kraft gefüllt, gut zu tun, Kraft zu spenden und vielleicht spiegelt sich in einem davon auch dein wunderbarer Sohn Christoph ✨💖




  • Liebste Pia,

    Der Weg von Christoph auf deinem Bild ist wunderschön. Ich hoffe, daß er ihn so empfinden konnte.

    Jetzt wo es regnet und kühler ist, wird es dir evtl auch etwas besser gehen. Hoffentlich. Ich wünsche es dir aus ganzem Herzen. Seit 2 Jahren sind Sommer und Sonne für mich ganz schwer zu ertragen. Dann kommen diese schrecklichen Fahrten nach Gießen zum xten Male wieder.

    Jetzt kannst du mit deiner Mama noch ein wenig vom Urlaub "ratschen". Ich war als junges Mädchen oft mit meiner Mama im Urlaub. Mein Papa konnte nicht so gut mit; er hatte Probleme mit seinen Beinen. Hatte er aus dem Krieg mitgebracht.

    Meine Mutter und ich waren dann mit dem Bus unterwegs. Das war damals was Neues..... Es war immer schön.

    Für dich war es sicher anstrengend. Natürlich war es das. Doch die Zeit, die wir mit unseren Liebsten verbringen können, ist so wertvoll wie ein Schatz. Nichts kommt zurück.

    Ich wünsche dir eine Nacht, die erholsam ist für dich. Mit deinem kleinen Mex an deiner Seite.

    Schlaf schön.🌛

    Ich sehe gerade, daß ich in meinem statt in deinem Wohnzimmer geantwortet hab. Für "gut" kann man mich nicht mehr mitnehmen.

    Ehrlich.

  • liebe Kathie<3

    bei Mutz ihre habe ich dich und deine Empfindungen und deine Ängste gelesen


    Heute treffe ich mich seit langer Zeit mit seinem Lebensgefährten. Ich hab Angst vor dem Gedanken....er ist da und Christoph.....

    Ja, das ist sehr, sehr , sehr schwer...

    Wie du weisst kenne ich es nur "indirekt" als Tante.

    Meine Schwägerin und mein Bruder hatten lange Schwierigkeiten nach dem Tode meiner Nichte ihre Freundinnen , ja sogar weibliche Verwandte wirklich "gut" um sich haben zu können.

    Erst ein gutes JAHRZEHNT war es wirklich ein JA, du darfst leben . Nicht vom Verstand her sondern vom Herzen.


    Es wird kein leichtes Treffen fuer dich heute sein , glaube ich...

    Doch es ist ein Anfang ...


    alles, alles LIEBE <3 und viel KRAFT dafuer wuenscht dir deine Wegbegleiterin <3 Sverja

  • Liebe Kathie. Ich bin neu im Forum. Mein Sohn ist am 8.September gestorben. Ich sehe immer noch nicht durch im Internet, wie das aufgebaut ist. Aber ich habe schon viel geschrieben und viele Antworten bekommen. Mein Enkel wird mir das mal demnächst in Ruhe erklären. Ich schreibe aus zweierlei Gründen. Zum einen schreibe ich mir etwas von der Seele, weil ich weiß ,dass Schreiben etwas mit dem Menschen macht. Warum sonst schreiben Betroffene ganze Bücher. Zum anderen fühle ich mich nicht so einsam, wenn ich lese ,dass da jemand an mich denkt und mir manchmal mit einem Rat auch hilft. Ich stelle auch fest,wie oft im Leben, daß die Menschen sehr unterschiedlich sind.Ich bin noch ganz am Anfang mit meinem Verlust. Ich muß in der Zukunft lernen müssen , damit zu leben. Nichts bringt mir meinen Sohn zurück .Ich kann nicht sagen, was mit mir in der nächsten Zeit passiert. Ich wünsche mir,daß ich es kräftemässig schaffe. Ich bin schon 80.Da muss man aufpassen ,daß man nicht die Grenzen des Erträglichen überschreitet.Ich habe mir fest vorgenommen , daß ich das schaffe .Mein Sohn wäre sehr unglücklich, wenn sein Muddelchen nicht wieder auf die Beine kommt. Ich habe noch 2 Kinder und 3 Enkel. Dabei ist ein Enkel, der mich über alles liebt. Ich habe Verantwortung.Mein Sohn begleitet mich in Gedanken überall hin.Das gibt mir Kraft .Das hilft mir. Ich spreche jetzt schon mit ihm in Gedanken und manchmal laut.Das ist mein Weg ,mit seinem Tod zu leben.

  • Liebe Kathi.Ich habe die Beiträge von dir gelesen und sehe erst jetzt, daß sie von 2022 sind. Dann sind ja jetzt 2Jahre vergangen .Nun frage ich mich, wie geht es dir?Ich möchte keine direkten Fragen stellen, das steht mir nicht zu. Heute vor 5 Wochen habe ich meinen Sohn verloren durch plötzlichen Herzstillstand.Ich hatte auch ein sehr enges Verhältnis. Er lebte allein und ich auch. Dadurch hat man eine enge Beziehung ,die aber nicht automatisch entsteht. Wir haben uns einfach gut verstanden. Am kommenden Donnerstag ist die Beerdigung. Ich habe in den vergangenen Tagen viel nachgedacht, wie ich nun damit leben soll. Ich habe an anderer Stelle schon viel über meine Gedankenwelt geschrieben. Ich habe noch 2Töchter und 3Enkel. Ich bin also nicht allein. Trotzdem ist der Schmerz groß. Er hinterlässt eine große Lücke, die niemand ersetzen kann. Ich sehe ihn immer vor mir,spreche mit seiner Stimme, durchlebe seine Gewohnheiten.Ich bin zu der Ansicht gekommen, daß man im voraus nicht sagen kann ,wie man damit leben wird. Es gibt sehr viele Ratschläge in den Medien. Das ist alles bestimmt gut und richtig. Trotzdem ist der Umgang mit dem Tod etwas ganz Individuelles, was einfach passieren wird. Ich wünsche mir von ganzem Herzen ,daß ich eines Tages, wenn ich an seinem Grab stehe , meinen ganz persönlichen Frieden gefunden habe.Ich möchte wieder Freude am Leben finden. Das würde mein Sohn wollen. Die Erinnerungen werden mich begleiten immer und überall. Deshalb, liebe Kathi ,habe ich dich gefragt, wie es dir nach den 2 Jahren jetzt geht. Ich bedanke mich im Voraus, wenn du mir schreiben könntest. Liebe Grüße von Christine.

  • Liebe Kathi.Ich bin es nochmal. Ich möchte noch etwas sagen. Wir Menschen hier auf Erden wissen nicht, ob es nach dem Tod etwas gibt. Viele Religionen beschäftigen sich damit. Ich habe meinen ganz persönlichen Glauben. Damit erleichtere ich mir meine jetzige Lage. Ich glaube daran, daß es irgendetwas noch gibt. Daß mein Sohn und ich noch verbunden sind,daß er mich sieht und hört. Es ist ein Glauben und dazu da,unsere Welt ein bisschen besser zu machen, als sie ist. Dein Sohn war so jung, er hatte doch das Leben noch vor sich.