Mein wundervoller Sohn

  • Liebe Jason Mama,


    wie gerne würde ich dich in die Arme schließen und gemeinsam trauern.


    Es ist unvorstellbar für Menschen, die so etwas nicht erlebt haben. Es ist so schrecklich, sein Kind zu verlieren.



    Dass du Angst vor Weihnachten hast , kann ich so gut nachvollziehen. Bitte halte durch. Ich wünsche dir von ganzem Herzen die Kraft, diesen Horror durchzustehen.



    In trauernder Verbundenheit


    Thomas

  • Hallo

    Das Bild ist sehr schön, dankeschön...


    Ist es normal das man weil man trauert nicht mehr ernst genommen wird?

    Ich sage ich will keine weiteren Kinder und mein Mann und meine Frauenärztin sagen wir sprechen in einem Jahr nochmal...

    Ich fühle mich wie ein kleines Kind und wie kann ich das ändern?

    Vorallem denken alle das ich einen an Waffel habe

  • Oi weh... kannst du auf Durchzug stellen? Ich lerne auch täglich dazu, was ich besser für mich behalte. Wir haben sicherlich einen an der Waffel. Aber das bleibt voraussichtlich auch so. Das ist unser neues "Ich". Wir müssen den Rest unseres Lebens unser totes Kind betrauern. In jeder neuen Phase, die es in seinem Leben gehabt hätte und nun nie haben wird, werden wir neu trauern. Um die verlorene Zukunft unseres Kindes.
    Meine Waffel bleibt jetzt anders. Nicht immer so wie heute, aber nie mehr so wie früher. Damit muss der Rest der Welt leben.

    Woher soll irgendjemand wissen, was in einem Jahr ist?

    Lass dich nicht auch noch ärgern und schau was du mitteilst und wem. Auch das ist Teil unseres ungewollten Lebens.

    Unsere Toten sind nicht abwesend nur unsichtbar,

    sie schauen mit ihren Augen voller Licht in unsere Augen voller Trauer.

    Es gibt ein Wiedersehen auf einer anderen Ebene.

    Und die Seelen unserer Vorausgegangenen begleiten uns

    Aurelius Augustinus

  • Man muss erst lernen in so einer Situation auf Durchzug zu schalten, bzw. Daran zu denken was der Gegenüber dazu sagen könnte, sage auch viele Sachen schon nicht mehr z. B das am 9.12 Jason zwei Monate alt geworden wäre und uns auch schon anlächeln würde...

    Hab nämlich schon zu hören bekommen das ich so nicht denken darf, weil es dann noch schlimmer wäre für mich.... Habe nur gesagt das es schlimmer wohl kaum werden kann... Mir persönlich fällt nichts schlimmeres ein als das, das eigene Kind Tod ist...

  • Liebe Jason's-Mama,


    ich denke mal das die beiden das nicht böse gemeint haben, sondern eher jetzt schauen wir einfach mal was in 1 Jahr oder auch 1 1/2 Jahren ist.

    In der ersten Zeit ist das vollkommen unmöglich überhaupt einen Gedanken daran zu verschwenden, wobei das bestimmt auch je nach dem auch anders sein kann.

    Es gibt was das angeht kein richtig oder falsch.

    Was Du jetzt erst mal brauchst ist Verständnis und Ruhe einfach nur atmen, überleben von einem auf den anderen Tag alles andere wird die Zeit zeigen.


    Vlg. Linchen

  • das am 9.12 Jason zwei Monate alt geworden wäre und uns auch schon anlächeln würde...

    genau so etwas machen einem wohlmeinende Mitmenschen so richtig nachhaltig kaputt! Denk du nur dran, liebe Mama. Schreib es hier hin. Hier redet dir das hoffentlich niemand aus. Dein Bub lächelt bestimmt auch da, wo er jetzt ist. Der trauernden Mama hilft das nicht wirklich. Nur vielleicht ein winzigst kleines bisschen... manchmal... für ganz ganz kurz.

    Unsere Toten sind nicht abwesend nur unsichtbar,

    sie schauen mit ihren Augen voller Licht in unsere Augen voller Trauer.

    Es gibt ein Wiedersehen auf einer anderen Ebene.

    Und die Seelen unserer Vorausgegangenen begleiten uns

    Aurelius Augustinus

  • Gibt es auch nicht Liebe Jason's- Mama es gibt nichts schlimmeres....ich weiß ganz sicher das meine Mama nie im Leben es überlebt hätte wenn mir was passiert wäre niemals sie hätte aufgehört zu leben zu essen zu trinken.

    Das ist der Grund warum ich jeden Tag kämpfe aufstehe und weiter mache für Sie um Ihr Andenken zu bewahren.


    Vlg. Linchen

  • .ich weiß ganz sicher das meine Mama nie im Leben es überlebt hätte wenn mir was passiert wäre niemals sie hätte aufgehört zu leben zu essen zu trinken.

    Liebes Linchen,

    ich kenne dich hier als besonders liebe und mitfühlende Person. Ich möchte dir aber ganz kurz erklären wie so etwas bei mir (und anderen Müttern, mit denen ich sprechen konnte) ankommt. Es klingt, als ob andere meinen, wir trauern nicht ausreichend, wenn wir nicht auf der Stelle aufhören zu leben weil unser Kind gestorben ist. Es ist wie eine unbeabsichtigte Wertung. Als wäre es für uns scheinbar nicht so schlimm wie für andere. Ich weiß, das wolltest du nicht sagen und denkst das auch nicht. Aber so wirkt es auf Mamas oft.

    Unsere Toten sind nicht abwesend nur unsichtbar,

    sie schauen mit ihren Augen voller Licht in unsere Augen voller Trauer.

    Es gibt ein Wiedersehen auf einer anderen Ebene.

    Und die Seelen unserer Vorausgegangenen begleiten uns

    Aurelius Augustinus

  • Das ist ein schöner Gedanke, er war so wunderschön uns sein Lächeln ist sicher so süß...

    Hatte gerade heute wieder ein Gespräch mit der Arzthelferin von der Frauenärztin da meine Blutwerte nicht okay sind...

    Ihr guter Rat, ich soll an mich denken...

    Bin leider zu oft ehrlich und habe zu ihr gesagt das ich mir selber egal bin... Es interessiert mich nicht ob ich die nächste bin oder nicht...

  • Ich weiß auch das alles noch sehr frisch ist, und klar Sichtweisen ändern sich in laufe der Jahre, aber ich bezweifel wirklich ganz stark, das wenn mein kleiner Prinz Jason ein Jahr alt werden würde, ich plötzlich einen Kinderwunsch entwickeln werde...besser wäre gewesen wenn sie es so hinnehmen würden und sich den Rest denken...

  • mal wieder schreibe ich unendlich ...ja unendlich zögerlich...

    nein

    ich glaube das ein Mama zu Mama Austausch und Wegbegleitung fuer dich "hilfreicher" ist...


    Das möchte ich nur schreiben ...

    in einem Jahr glaube ich nicht das du anders denkst und fuehlst wegen einer neuerlichen Schwangerschaft...

    Liebe , "stille" Gruesse

    Sverja

  • Ich weiger mich gegen Trauer - Begleitung

    Weil das würde mir nicht helfen... Ich komme hier relativ rational rüber, in der Realität ist das ganz anders, ich bekomme Jason's und meine Tragödie nicht über die Lippen ohne zu weinen, schreiben hilft, reden nicht...


    Meine Schwester wollte mich zu einem Pur Konzert einladen, musste ihr sagen das ich da nicht hin kann weil es das eine oder andere Lied gibt was ich nicht ertragen kann /könnte

  • Liebe Jason's Mama,

    Dein kleiner Liebling und mein Sohn haben am gleichen Tag Geburtstag.

    An diesem Tag war mein Sohn 3 Monate und 25 Tage nicht mehr auf dieser Welt. Er ist jetzt 39 Jahre alt.

    Auch mir sagen viele, ich sollle wieder ins Leben zurückkehren und auf mich aufpassen. Es ist mir genauso egal wie dir was mit mit passiert. Nur uns geht es etwas an; sonst niemand. Das süße Lächeln schenkt dir Jason wenn es Zeit ist das er dich abholt in seine Welt. Es gibt wirklich Tage da ist die Traurigkeit zu groß für ein Herz.

    Herzlichst Kathi

  • Also... Ich werde sehr "nervös" wenn Ratschläge erteilt werden wie "wieder ins Leben zurückkehren"... welches Leben ohne das geliebte Kind...


    ... oder... irgendwann wieder ein Kind zu bekommen...


    Ratschläge sind in dem Entsetzen und der unfassbaren Trauer überhaupt nicht angebracht... kann man nicht einfach da sein, zuhören und auffangen wenn möglich ❤️💔

  • Vielen Dank, Pia!!

    Unsere Toten sind nicht abwesend nur unsichtbar,

    sie schauen mit ihren Augen voller Licht in unsere Augen voller Trauer.

    Es gibt ein Wiedersehen auf einer anderen Ebene.

    Und die Seelen unserer Vorausgegangenen begleiten uns

    Aurelius Augustinus

  • Die Begruenderin dieses Forums hat einmal richtig geschrieben


    "Ratschläge sind auch Schläge"


    Das hat mich tief beeinflusst ... Allerdings merke ich leider auch immer wieder das Worte oft so unzureichend sind...

    Sverja

  • Ich bin einfach der Meinung, Ratschläge sollten nur dann erteilt werden, wenn die betreffende Person darum bittet, ungewollt und ungefragt empfinde ich es tatsächlich so, wie Sverja beschrieben hat.


    Ich kenne das selbst zur Genüge und mich hat das innerlich so gestresst, weil ich dachte, ihr habt doch weder Ahnung noch eine Vorstellung wie es mir geht. Und letztendlich fängt man noch an sich zu erklären, gar zu rechtfertigen, was garnicht angeht. Wer das selbst nicht erlebt kann sich nur eine "Vorstellung" davon machen wenn er sehr einfühlsam ist.

  • Hallo, entsetzen ist das perfekte Wort dafür, jeden Morgen aufs neue kommt es...


    Ich habe noch gar nicht von meinem Prinzen erzählt, er war nicht nur wunderschön er hatte auch schon im Bauch einen Charakter...

    Jeden Morgen hat er mich aus dem Bett gescheucht, nachts war es okay wenn ich liege aber Tagsüber durfte ich mich weder hinsetzen und hinlegen schon gar nicht...

    Nur im Auto durfte ich sitzen, das fand er super, wehen eine Ampel war rot oder man musste tanken...


    Er war ein Kämpfer, nach der Geburt kam er durch reanimation wieder was schon fast eine halbe Stunde gedauert hat, dadurch das ein Gefäß gerissen ist, ist er (fast) verblutet,anderthalb Tage hat er gekämpft, aber leider haben sich seine Organe nicht erholt und der Hirnschaden war zu groß...

    Er hat mir in den anderthalb Tagen soviel beigebracht...


    Wir mussten überlegen welches Leben lebenswert ist... Mein Mann und ich nicht einer Meinung... Bei mir wäre ein Leben wo er beatmet und über die Sonde ernährt werden müsste nicht lebenswert gewesen. Alles andere hätte ich hingenommen um ihn nicht zu verlieren...

    Ich bin so froh das wir diese Entscheidung nicht treffen mussten, Jason hatte keine Kraft mehr zum kämpfen...