Mein wundervoller Sohn

  • Guten Morgen


    Ich denke ich werde sie dunkelbraun färben lassen ,habe ja jetzt so ein Mix aus dunkelblond und grau.


    Ich leide ja seit Jasons tot unter schweren Einschlafstörungen,bin ernsthaft Frau der Augenringe aber das ist mir egal ,bin ja nicht auf einem Schönheitswettbewerb.

    Naja gestern Abend im Bett waren die Gedanken wieder da.


    Mit Jasons tot hat die Stunde Null begonnen,das Gefühl das es keinen Morgen mehr gibt.

    Das ist natürlich besser geworden,es gibt jeden Tag einen Morgen ,meistens einen wo ich zu meiner Arbeit gehe ,das beste was ich machen konnte,aus die Arbeit soll mich ablenken ist eine Art von liebe geworden ,es ist weder eine Zumutung noch was anderes negatives mehr.


    Da sagt doch letzten eine Kundin zu mir das ich wunderschön bin ,und ich dachte nur sie soll mal lieber zum Augenarzt gehen.Es fällt mir bei sowas schwer das anzunehmen weil ich körperlich und auch seelisch schwer angeschlagen bin.

    Ich habe über 10 Kilo abgenommen und bekomme auch kein Kilo mehr drauf.

    Ich merke mittlerweile das ich viel zu geben habe was ich ja nicht geben kann zumindest nicht meinen kleinen.

    Es mag kitschig klingen auch wenn mein Herz noch verschlossen ist ist da ganz viel Liebe die darauf wartet vergeben zu werden ,an wen auch immer ,

    Da wäre dann das nächste Problem , sicherlich werd ich irgendwann mal wieder einen Mann kennenlernen , für jeden Mann ist das was ich erlebt habe die Zumutung schlecht hin, unberechenbar sind Trauer und Schmerz.

    Ich kann und darf nicht erwarten das ,das jemand mitmacht.

    Habe auch schon darüber nachgedacht für immer alleine zu bleiben ,ist ja nicht so das ich einen Mann brauche ,komme bestens alleine zurecht.

    Allerdings ist da dann wieder der Gedanke das ich mir selbst verbiete glücklich zu werden.

    Natürlich hängt das eigene Glück nicht von einem Mann ab ,aber er könnte das Leben bereichern.


    Und unerträglich der Gedanke das ich mein Leben lang zum Grab meines Kindes gehen werde.Bis heute verstehe ich nicht wie das passieren konnte ,wieso mein unschuldiges Baby so unglaublich grausam sterben musste.Egal was noch kommt das wird für immer die schlimmste Tragödie sein ,mein persönliches Trauma .

    Heute ist Sonntag ,Jason wurde an einem Sonntag geboren,geboren ist das falsche Wort ,man hat ihn mir rausgerissen und ihn 20 Minuten reanimiert.


    Wünsche allen einen schönen Sonntag

  • Liebe Mama von Jason,

    wie ich nicht online deinen Herzensbeitrag gelesen habe standen mir Tränen in den Augen....

    Jaaaaa, ich will dich in allen diesen Gefuehlen und Gedanken nicht so viel zitieren .


    ALLES , jedes Wort und jeden Satz habe ich gelesen und war tief bewegt... und sehr viel mit dem Kopf nicken wegen vieler Erinnerungen auch von anderen Frauen die ähnliches wie du erlebt haben war dabei...

    Eines will ich sagen.

    Es kommt sehr häufig vor , das es zu einer Trennung oder Scheidung kommt wenn das gemeinsame Kind verstirbt...

    Sehr, sehr häufig...

    Lasse dir Zeit mit einem neuen Partner . Wenn du verspuerst das es DIESER neue Mann sein soll , dann ist es der richtige Zeitpunkt.

    UND

    warum sollte er dich nicht lieben und mit dir leben wollen wegen dem Tod von Jason? Ihr werdet ganz viel darueber sprechen ... Auch vorher , bevor ihr eine tiefere Bindung eingeht...

    Auch das haben andere Mamas erlebt mit Kindern und neuem Partner.

    Ich hatte dir schon einmal geschrieben , das du dir vielleicht dennoch eine Trauerbegleitung suchen solltest . Auch das ein Hospiz diese Trauerbegleitungen anbietet.

    Ich empfehle es dir auch jetzt einmal ...

    Entscheiden wirst du ja , was du möchtest...


    Jetzt "muss " ich dich doch zitieren !

    Und unerträglich der Gedanke das ich mein Leben lang zum Grab meines Kindes gehen werde.Bis heute verstehe ich nicht wie das passieren konnte ,wieso mein unschuldiges Baby so unglaublich grausam sterben musste.Egal was noch kommt das wird für immer die schlimmste Tragödie sein ,mein persönliches Trauma .

    Heute ist Sonntag ,Jason wurde an einem Sonntag geboren,geboren ist das falsche Wort ,man hat ihn mir rausgerissen und ihn 20 Minuten reanimiert.

    Du hast es ganz zum Schluss geschrieben . Fast zum Schluss mit dem Nachsatz

    "wuensche allen einen schönen Sonntag"

    Meinem Gefuehl nach , weil ich auch deinen allerersten Trauerbeitrag gelesen habe wird der Sonntag noch eine Weile sehr , sehr schwierig sein.

    Gestatte dir das !

    Es ist immer noch viel, viel zu kurz her .

    Du bist auf dem Weg das verändern zu wollen und machst es ja auch schon. Arbeiten gehen ist durchaus hilfreich. Das machen ja viele trauernde Mamas und ueberhaupt Trauernde.

    Es ist mehr wie ein Haarschnitt und die Färbung ebenso !

    Du nimmst dich wahr/war !!

    Du lebst ja in diesem Körper . Da ist schon viel ich schreibe mal dennoch Selbstliebe in dir die geweckt wird .

    Auch kann es sein das du wieder zunimmst. Einfach die so schwierige Geduld haben wird dir zeigen wie es weiter geht .


    Es geht ja immer weiter !

    und wir begleiten UNS dabei.. Zwar "nur" virtuell" doch auch das kann intensiv sein

    glaubt Sverja

  • Hallo

    Ich kann mir schlecht vorstellen das ein aussenstehender Mann wirklich versteht was das für harte Konsequenzen für mein Leben sind.

    Bei der Arbeit würde niemals jemand auf die Idee kommen das ich mein Kind beim sterben begleitet habe und beerdigen musste.Da bin ich die Person die ich vor Jasons tot war ,taff und selbstbewusst.

    Ich werde immer besser was das Schauspielern angeht ,nur habe ich auch ein Privatleben ,das besteht nun mal nicht aus dem vorgegeben Sonnenschein wie ich ihn bei der Arbeit habe.

    Da bin ich über jede Sekunde froh die ich überlebe, mein privates ich empfindet das Leben als Zumutung.

    Es wäre äußerst schlecht wenn mir mein zukünftiger Partner bei der Arbeit begegnet,weil diese Frau von da, ist nicht die richtige,oder ist da die richtige und im privatem nicht.Oder ich habe noch keinen Weg gefunden mein Arbeits Ich mit nach Hause zu nehmen.

    In meiner Freizeit werde ich nie jemanden kennenlernen,da ich so gut wie nie raus gehe ,wenn nur mit den Kids oder zum Friedhof.

    Einkaufen brauche ich nicht da ich täglich direkt an der Quelle bin und es direkt vor Ort kaufe...


    Mein Leben ist so widersprüchlich,jetzt das,gleich das und morgen wieder ein anderes Gefühl.

    Alles ist unberechenbar geworden ,auch ich bin unberechenbar,kann jetzt auf einem normalen Level sein und gleich wieder voller Hass und Rachsucht gegen die in meinen Augen verantwortlichen.Das macht ein beständiges Leben doch schon etwas schwerer.Und damit kann keiner umgehen der es nicht selber erlebt hat und nachvollziehen kann was in einem vorgeht ,davon mal ab möchte ich glaube ich so einen auch nicht haben, auch wenn er mich verstehen würde.

    Sicher würde man sich ja vorher besser kennenlernen,sollte es soweit kommen, und die Person nicht schreiend weg rennt.


    Deshalb denke ich werde ich auch erstmal keinen kennenlernen , ich brauche wahrscheinlich noch Zeit ,obwohl keine Zeit der Welt mir mein Kind wiederbringt.Ach keine Ahnung ,ne gewisse Neugier ist ja meinerseits vorhanden was mein zukünftiges Leben betrifft

  • So heute ist wieder ein Sonntag ,schreckliche Tage ,meinen wöchentlichen Wein Anfall hatte ich gestern am Grab ,heute war ich auch wieder da und in mir ist wieder alles erstarrt , innerlich tot.

    In ein paar Tagen werde ich 40 Jahre ,ein Jahr näher das ich zu Jason darf,wann auch immer das sein wird...

    Dieses auf und ab ist ein absolutes Unding ,


    Vor ein paar Monaten habe ich eine Mutter von einem anderen Babygrab getroffen und gefragt ob sich das Gefühl am Grab sich ändern wird (ihre Tochter ist 15 Jahre tot) sie meinte es ändert sich.Nach den aktuellen zwei Tagen fällt es mir schwer das so zu glauben,ich bin auch die einzige bei den sechs Babygräbern die regelmäßig da ist bzw auch das Grab pflegt .

    Lässt das wirklich nach ?

    Ich habe das Gefühl ich bin zu schwach für dieses Leben,für das was ich ertragen muss.

    Ich gebe immer mein bestes ,auch im Hinblick auf Jason aber der Schmerz bin ich also es fühlt sich so an als wäre ich mein persönlicher Schmerz und deshalb schaffe ich es nicht.Ich will wieder glücklich werden ,kann es aber nicht weil ich es anscheinend nicht wirklich will oder kann ,ich will nicht mehr trauern um etwas was ich nicht ändern kann ,aber es sitzt so tief das ich es nicht abschütteln kann .Die Trauer und der unerträglich Schmerz erinnern mich daran das Jason wirklich da war.


    Lasse ich den Schmerz und die Trauer gehen ,lasse ich auch Jason gehen.


    Ach und die Haare sind aber gefärbt habe ich sie nicht sehe nicht ein für alles zusammen 150 Euro zu bezahlen,das zeigt wie lange ich nicht mehr beim Friseur war.

  • In fünf Tagen würde Jason seinen zweiten Geburtstag feiern ,ich hätte ihm selbstverständlich viele Geschenke gekauft ,so wie es eine Mutter macht.

    Am Ende findet gar nichts statt ,kein Kind was sich über seine Geschenke freut und ich bin keine Mutter die viele Geschenke kauft.Zwar bin ich Mutter ,aber nur von einem Kind was in meiner Erinnerung existiert und auf wenigen Fotos.Niemals werden mehr Fotos gemacht werden weil es diese Zukunft nicht mehr gibt.Es gibt gar keine Zukunft mehr,zumindest keine die mich erfüllen würde,ich werde niemals seine erste Freundin kennenlernen niemals auf seiner Hochzeit sein und niemals werde ich Enkelkinder von Jason bekommen.Er hat alles mit genommen,und nur Schmerz hier gelassen,über das nicht gelebte Leben von ihm aber auch von mir.

    Wie auch im letzten Jahr kann ich nur sagen ,es wird niemals besser werden oder vergehen.Täglich stehe ich an seinem Grab und muss das unfassbare lesen, dort auf seinem Grabstein steht der unendliche Horror geschrieben ,diese unfassbare Tragödie,mein persönliches Trauma.Wie auch im letzten Jahr frage ich mich wie es dazu kommen konnte,was habe ich getan um diese lebenslange Strafe zu erhalten? Niemals werde ich darauf eine Antwort bekommen ,ich darf nur das Resultat der nie enden Frage sehen und ertragen.

  • es tut mir so leid,deinen schmerz lesen zu dürfen. du arme Mama vom kleinen Jason. Dein kleiner engel wird immer in deinem Herzne sein. Fühl dich mal umarmt. Ein Kind zu verlieren ist das schlimmste,was passieren kann.;(;(;(:24::30:

  • Diesen Worten kann ich mich nur anschließen.


    Es dauert einfach so ein Trauma irgendwie zu überwinden damit leben zu lernen.


    Lass Dir einfach Zeit.


    Deine anderen Kinder können die Dich ein bisschen rausholen und Dir ein bisschen Freude und Kraft geben?


    Für Sie lohnt es sich zu kämpfen und das tust Du ja auch.

    Alles andere braucht eben seine Zeit.


    Vlg. Linchen

  • Zum Glück vertrete ich immer noch die Meinung das ich mich mal für alle meine Kinder entschieden habe.Auch wenn die Statistiken gegen mich oder wenn man es anders rum sieht für mich sprechen.


    Wie lächerlich meine Angst am Anfang war ,ich könnte ihn vergessen.Niemals wird das passieren er ist mein erster und letzter Gedanke am Tag.

    Er ist in meinem Herzen ,solange ich lebe

  • Ach ....liebe Jasons Mama<3.....

    mir fehlen jetzt viele Worte ...

    ja eines bleibt ...

    deine Liebe und dein vermissen von Jason..

    und deine Liebe zu ALLEN deinen Kindern bis zu deinem Lebensende

    glaubt deine <3 Sverja

  • Es ist so ein absoluter Horror, wenn man sein Kind, egal wie alt, nur noch so besuchen kann. Ich fühle vollkommen mit dir.
    Der Ausdruck deiner Liebe zu Jason ist wunderschön!

    Unsere Toten sind nicht abwesend nur unsichtbar,

    sie schauen mit ihren Augen voller Licht in unsere Augen voller Trauer.

    Es gibt ein Wiedersehen auf einer anderen Ebene.

    Und die Seelen unserer Vorausgegangenen begleiten uns

    Aurelius Augustinus

  • Ja ,das Wort HORROR beschreibt das ganz perfekt.

    Die innere Machtlosigkeit ,rein gar nichts dagegen machen zu können macht das ganze nicht besser.Hätte mir vor ein paar Jahren jemand gesagt das mein Leben mal so aussieht ,ich hätte ihm nicht ein Wort geglaubt weil es so absurd ist.

    Sicher wusste ich immer das auch der Tod zum Leben dazu gehört aber doch nicht so.Am Ende bleibt die Sprachlosigkeit darüber ,weil es dafür keine Worte gibt.