Noch ganz frisch...Witwe mit 38

  • Mit meiner Mama hatte ich gestern ein langes Telefonat. Klar, sie macht sich langsam auch schon Gedanken wegen meinem Papa, wenn es denn so weit ist.... Auf der einen Seite können wir beide es uns nicht vorstellen, dass nach dem Tod was ist. Auf der anderen Seite gibt es nun mal viel unerklärliches, wofür es keine Antworten gibt.


    Ich habe da letztens ein Video gesehen, wo eine Frau oben auf der Treppe stand, unten lag ein Luftballon. Sie sagte: "Dennis (ihr Bruder), komm bitte zu mir rauf, damit ich nicht runtergehen muss". Der Luftballon "ging" wie ein Mensch die einzelnen Stufen zu ihr hinauf (im gleichmäßigen Tempo). Daraufhin schmiss sie den Luftballon wieder runter und sagte "Dennis, komm bitte in meine Arme" - worauf der Luftballon in der Luft schwebend über die Treppe genau in ihren Armen flog. Experten, Wissenschaftler, Techniker etc. versuchten das nachzustellen: an einer unsichtbaren Schnur ziehen oder gar eine Fernsteuerung einzubauen - sie schafften es nicht! Also ??????????


    So kamen wir mal zur anderen SICHTWEISE, die ich mit euch teilen möchte:


    Es heißt ja immer: "Er ist bei dir" - Sorry, aber ich an seiner Stelle würde dann die ganze Welt bereisen und nicht nur zu Hause rumhängen.

    Oder: "Er ist jetzt im Himmel und schaut zu dir runter" - "Jetzt geht es ihm besser, er muss nicht mehr leiden" - Was, wenn es im "Himmel" so zu geht, wie bei uns herunten? Wenn die "Seelen" ebenso arbeiten müssen, und so weiter...?


    Was fühlen unsere Lieben wenn sie noch irgendwo sind ? Wenn sie vielleicht selber weinen um das verlorene Leben , um die Zeit mit uns .


    Ich kann mir nicht vorstellen , das sie in Gottes Reich ein unbschwertes Leben führen ( Leben sowieso nicht , mehr ein " Dasein" ).

    Sie haben doch auch etwas verloren .....sie haben das meiste verloren ..." Ihr Leben "


    Sie schauen doch nicht glücklich von da oben runter und denken sich , hoffentlich hören bald alle auf mit der Weinerei .


    Wo sind sie, was denken sie, denken sie überhaupt noch, gibt es die Seelen? Das Gehirn, damit auch das Gedächtnis und alle Erinnerungen sind ja gestorben, verbrannt, nicht mehr da. Und wenn ich da oben runtergucke und hätte noch den Verstand wie zu Lebzeiten, würde ich mich aber auch wundern, wenn keiner weint. Das hieße ja, mich hat keiner geliebt und keiner vermisst mich.

    Nur die Hoffnung, das noch etwas ist, gibt einem die Kraft weiterzuleben. Und auch das Wiedersehen, wenn es eins gäbe, wie würde das aussehen? Der menschliche Körper, den wir kannten, ist ja nicht mehr da, also umarmen?


    Sie wollten leben, sie wollten noch so vieles machen und sie wollten uns nicht alleine lassen. Wenn sie noch da sind, wissen sie vielleicht auch gar nicht, wie es uns geht, so wie wir nichts von ihnen wissen. Ich hoffe so sehr, dass es da noch etwas gibt, auch wenn ich nie daran geglaubt habe bzw. früher habe ich mir nie solche Fragen gestellt...


    Keiner weiß es, aber viele Autoren berichten davon , das die Seele weiterlebt .

    Es wird für alle Zeiten ein Mysterium bleiben ....

  • Liebe Ameliae,


    danke, ich mag dich, ich finde es so lieb, wenn du (auch bei anderen Beiträgen) schreibst, du magst niemanden bekehren - das wissen wir doch!


    Werde mir den Link am Wochenende anschauen, es kam grad das Witwengeld - also bin ich wieder ziemlich down.


    LG, Manu

  • Ihr Lieben ❤️


    das ist das Problem bei dem an was man glaubt oder glauben möchte. Es kund zu tun, ist eine Gradwanderung, weil ja die Ansichten weit auseinander gehen.


    Liebe manu, deine Gedankengänge sind für mich absolut nachvollziehbar. Ich selbst befinde mich ständig in dieser Maschinerie und komme weder zu einem Schluß noch zu einer befriedigenden Antwort.


    Liebe Ameliea, was du geschrieben hast, finde ich echt toll.


    Mein Vater gehörte auch keiner Kirche, noch sonst etwas an, er hat es geschafft die Bibel zweimal zu lesen. Was er glaubte hat er mir vermittelt, nicht um mich zu überzeugen sondern weil ich es wissen wollte, weil ich auch verzweifelt einen Weg suchte... und einzig an diese, seine Glaubenssätze halte ich mich was nicht heisst dass ich daran glaube, ich versuche es, denn ich ging immer konform mit ihm.


    Mein Papa hat mir vor einigen Jahren etwas anvertraut, was kaum jemand weiß. Als junger Mann wollte er sich das Leben nehmen und in dieser Situation ist ihm "Gott" begegnet, was auch immer man sich unter Gott vorstellen mag und darauf hin konnte er sein Leben ändern und im Vertrauen leben. Wie diese Begegnung war... dass er es mir erklären konnte, dazu kam es nicht mehr... 😢


    Vielleicht hätte mir dies mein Leben erleichtert...


    Es ist ein weitreichendes und "schwieriges" Thema und nicht einfach zu thematisieren... eben, weil wir nichts wissen... mein Papa "wusste" es... ❤️💔


    Ich wünschte uns allen ein großes Stück inneren Frieden zu Lebzeiten, wenn es nur irgend möglich wäre 💚🍀


    Die vielen Fragen, Ängste, Schmerz und Zweifel die wir haben... es ist und bleibt schwer...

  • Liebe manu1984w,


    das stimmt nicht die Seele geht der Körper wird verbrannt die Seele ist etwas anderes, man nimmt alles mit du darfst Dir das nicht so vorstellen wie hier.


    Natürlich werden sie auch Aufgaben haben es wäre ja sonst langweilig da wo sie sind.

    Es liegt außerhalb unserers Verstandes und unserer Wahrnehmung was dort ist wo auch immer sie sind.


    Ich bin auch überzeugt jeder schafft sich seinen Ort wie er es möchte.

    Der eine wird irgendwo wie Peter Pan herumfliegen, der nächste lebt in einem Blumenmeer der nächste ist irgendwo bei den Sternen usw. usw. es ist eine völlig andere Dimension wenn Du so willst.


    Außerhalb von Zeit und Raum losgelöst aus dem Körper den sie einmal hatten.


    Natürlich sind sie nicht immer um uns aber sie sind da wann immer wir sie brauchen.

    Manche werden auch bleiben das mag durchaus sein.


    Ich glaube aber nicht an das Thema Medium aus sehr bestimmten Gründen nicht.

    Auch nicht an die Lehre der Kirche, dennoch glaube ich das sowohl Jesus als auch Maria ganz bestimmt besondere Menschen waren und alle die mit ihnen waren.


    Vlg. Linchen

  • Hallo, ihr Lieben!


    Hab lange überlegt, wie ich das am besten formulieren soll. Nun besann ich mich eines besseren - das seid ja IHR!


    Mein Papa hatte statt Donnerstag am Freitag seine erste Chemo (sein zuckerwert war zu hoch). Gestern kam er heim. Heute früh ging er schon eine ordentliche Gassi-Runde mit dem Hund. Es geht ihm gut. Er spürt bis jetzt nicht die geringsten Nebenwirkungen. Er freut sich.


    Ich wünsche mir ja wirklich vom ganzen Herzen, dass die Chemo bei ihm gut anschlägt. Mein Papa noch viele Wochen, Monate, Jahre lebt.


    Aber ich kann mich nicht darüber freuen, ich kann es nicht so empfinden. Ich sehe meinem Papa im Grab... Seit das mit meinem Mann war (es schaut nicht so schlecht aus, und 4,5 Stunden später ist er gestorben) kann ich an ähnliche Worte/Sätze wie "es ist nicht so schlimm", "es geht mir gut", und so weiter, nicht mehr glauben

  • Oh liebe manu, das kann ich so gut verstehen... die "Erfahrung" hat uns eines besseren belehrt.


    Wir können nur versuchen, die Zeit, den Augenblick bewusst zu genießen, so lange sie noch da sind.


    Es kann ja sein, dass es ihm wirklich gut geht, das wäre so schön, ja ich weiß... aber wir wissen es nicht ❤️💔💚🍀

  • Außerdem nimmt die Chemo auch viel vielleicht hilft es den Körper was zurück zu geben.


    Den Körper unterstützen ist eine super Sache und das kann man mit soetwas auf jeden Fall.

    Wie Amelia schon sagt es hilft auch uns das wie alles alles versuchen was geht.


    Das Du diese Gedanken hast ist völlig normal absolut. Verlustängste sind nach so einer Situation absolut normal.

    Versuch es zu unterdrücken um für Deinen Papa da zu sein.


    Ich weiß wie schwer soetwas sein kann, doch Du wirst es Dir niemals verzeihen können wenn Du nicht alles versucht hast.

    Natürlich wird der Tag irgendwann kommen aber Dein Papa hat Hoffnung und die solltest Du mit Ihm teilen.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Ameliea,


    habs leider noch nicht geschafft, mir deineLinks anzuschauen. Ich denke, dazu muss ich mal selbst ein wenig zur Ruhe kommen, um mich darauf einzulassen, mich konzentriert damit zu beschäftigen. Das mit den Heilkräutern finde ich ebenfalls interessant - mein verstorbener Mann hat kürzlich eine Infobroschüre zu Kurkuma erhalten...

  • Ihr Lieben,


    ich finde es echt toll, dass ich dieses Forum und hier zu euch gefunden habe. Die Verbundenheit durch unser aller Trauer und Schicksale schweißt doch irgendwie zusammen, auch wenn wir uns nicht persönlich kennen. Wir können uns gegenseitig zum X-ten Mal das gleiche Vorjammern, und dennoch kommt immer eine Antwort, ein Mitgefühl, eine Gefühlsteilung, eure eigenen Ansichten zu diesem oder jenem Thema was wiederum zu Denkanstöße führt... und und und.


    Ich danke euch allen. :2:



    Ich habe ja schon ein paar Mal kurz meinen Neffen erwähnt. Er hat mir ja damals im Juni beim ersten kritischen KH-Aufenthalt meines Mannes erklärt, dass es ihm egal ist, ob der Walter stirbt oder nicht. Also ist mein Neffe dadurch für mich gestorben.


    Mein Neffe war leider schon immer so. Weder zu Geburtstagen, Weihnachten meldete er sich - nur, wenn er etwas wollte/brauchte, dann meldete er sich, lieferte dann auch eine Gegenleistung, und das wars. Auch seiner Mutter gegenüber: Er bringt ihr regelmäßig seine Schmutzwäsche (die Gemeinschaftswaschmaschine, die er hat, will er nicht verwenden), macht ihr als Gegenleistung etwas. Doch als sie z.B. krank und zu schwach war um selbst zur Apotheke zu gehen, ignorierte er sie und kümmerte sich lieber um seine Drogen.


    Nun erfuhr mein Neffe das mit meinem Papa - seinem Opa. Auf einmal "fällt ihm wieder ein, dass er eine Familie hat". Er rief mich 2mal an - ich ignorierte ihn, so wie er mich all die Monate...


    Gestern schrieb er mir auf WhatsApp:

    Da du ja anscheinend selbst zu feig bist hab ich von der Oma erfahren das du keinen Kontakt mehr willst. Nehme ich an, selbst schuld.


    Meine Antwort:

    Ich und feig... Schade dass ich nicht mehr lachen kann. Wer war denn zu feig und hat sich die ganze Zeit nicht gemeldet und gefragt, wie es mir geht, oder ob ich etwas brauche... Aber mit einem vernebelten Hirn kann man ja soweit nicht denken.


    Und er:

    Ist in Ordnung. Ich lasse dich in deinem Glauben und wünsche dir alles Gute.


    Mein Neffe ist mir egal, aber es regt mich trotzdem auf. Erstens mal seine Formulierung: "feig", "selbst Schuld", "ich lasse dich in deinem Glauben". Da kann er mich sowieso mal. Zweitens erkenne ich darin keinen Zusammenhang... und Drittens, warum fragen MICH alle "Was hast du mit dem Marco?"

  • ....Also ist mein Neffe dadurch für mich gestorben....


    Gestern schrieb er mir auf WhatsApp:....


    Meine Antwort:.....

    Entschuldige, Manu, wenn ich hier wieder einmal so reinschneie.... ich lese viele Texte und ab und zu, wenn ich eine Diskrepanz sehe, frage ich nach - wertfrei frage ich nach und hoffe, das kommt auch so an bei dir.


    Ich hab deinen Text gekürzt zitiert, um zu unterstreichen, wo ich die Diskrepanz sehe: einerseits "er ist für mich gestorben" und andererseits antwortest du.... Ich weiß, wie schwierig Familieninterna sind, als Außenstehender sieht man die Dinge anders.


    Doch wenn du sagst, er ist für dich gestorben, warum antwortest du dann?


    Meine Frage zielt rein auf den Grund ab, der dich zu einer Antwort bewegt hat und soll bitte kein Vorwurf sein! Ich weiß, eine Frage, die mit "Warum" beginnt, wird oft als Vorwurf verwendet und dann auch so empfunden, das ist aber gar nicht meine Intention. Es geht nur um die Frage nach dem Grund für deine Antwort.


    Ich erwarte auch gar nicht, dass du die Antwort hier hinschreibst, sie könnte persönlicher sein, als du es hier kundtun möchtest. Aber vielleicht lohnt es sich für dich, darüber nachzudenken.... nur ein Gedanke....


    Alles Liebe,

    Puzzle

  • Liebe Puzzle,


    Ich habe meinem Neffen NUR dieses eine Mal geantwortet, weil ich mich wegen "feig" usw. angegriffen fühlte. Und auch, weil ich nicht weiß, was ihm meine Mutter/seine Oma als Grund für meine Ignoranz erklärte...

  • Und genau das finde ich auch so toll hier - es kommen Denkanstöße und nicht nur Mitleids-Bekundungen, Danke Puzzle!

  • Liebe Puzzle, Liebe manu1984w,


    ja ich finde es auch gut das es diese Denkanstöße immer mal wieder hier gibt wo man sich selbst hinterfragt. Denn es tut Dir weh dieses Verhalten und offenbar ist er für Dich nicht ganz aus der Welt.


    Wenn es so wären hättest Du bestimmt nicht geantwortet.

    Ich kann verstehen das Du geantwortet hast.

    Ich hätte es höchst warscheinlich auch, auch mit der Wahrscheinlichkeit das ich mich erneut ärgern werde und das es mir erneut weh tun wird.


    Vielleicht hilft es Dir es einfach hier zu schreiben um es loszulassen.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Puzzle,


    Ich habe meinem Neffen NUR dieses eine Mal geantwortet, weil ich mich wegen "feig" usw. angegriffen fühlte. Und auch, weil ich nicht weiß, was ihm meine Mutter/seine Oma als Grund für meine Ignoranz erklärte...

    Zuerst einmal danke, dass du mich nicht missverstanden hast.


    Dein Neffe hat dich provoziert und er hatte Erfolg (deine Antwort). Viele Menschen lernen in ihrem Leben, dass sie mit Provokation Erfolg haben… dass dieser oft negativ ist, das erkennen sie nicht. Mit seiner Provokation hat er dich in deiner Enttäuschung über ihn bestätigt und eine Aussprache/Versöhnung noch schwieriger gemacht.

    Nun wäre es an dir, der Älteren, Weisheit und Güte zu zeigen…. Normalerweise… doch normal ist in unserer Situation leider gar nichts mehr….
    Und schon haben wir den Konflikt…. *seufz* was für ein Mist….


    Ich wünsche dir von Herzen, dass du einen Weg findest, mitsamt der schweren Bürde der Trauer zu ein bisschen Frieden für deine Seele zu kommen.

    Alles Liebe,

    Puzzle

  • Liebe Manu, liebe Puzzle,


    wenn ich hören würde, dass es ihm egal ist, ob Walter stirbt, dann könnte ich da keine Güte in irgendeiner Form mehr aufbringen.

    So eine Aussage ist ein absolutes No-Go.

    Er hat mir ja damals im Juni beim ersten kritischen KH-Aufenthalt meines Mannes erklärt, dass es ihm egal ist, ob der Walter stirbt oder nicht. Also ist mein Neffe dadurch für mich gestorben.

    Liebe Manu, wenn dich alle fragen, was du gegen Marco hast, dann sage ihnen doch, was er damals geäußert hat. Das scheint ja niemand mitbekommen zu haben. (Wahrscheinlich weiß er es selbst nicht mehr...)


    LG

    Mena

  • Liebe Manu,


    spar Dir Deine Kraft für anderes!


    Kontakt blocken und am Besten gleich die Nummer löschen - so hab ich es gemacht mit einigen 'Störenfrieden'. Ich fühl mich seitdem sehr viel befreiter und besser!


    Lg Susanne 💫⭐🌟

  • Papa geht (oder ging?) es heute nicht so dolle. Ihm war schlecht und er war viel am WC. (Telefonat mit Mama)


    Auch nimmt er viel ab obwohl er ordentliche Portionen isst. Freitag hatte er noch knappe 62kg, heute nur mehr 57kg. Ich weiß der Krebs frisst mit...


    Auch hustet er manchmal Blut mit. Ich weiß, bluthusten ist ein Zeichen für lungenkrebs. Aber vor der Chemo hatte er das nie...


    Sagte Mama, sie sollen mal beim hausarzt anrufen und nachfragen. Auch ob es sowas wie einen Krebs - ernährunsplan gibt - die Antwort: Papa muss am Freitag eh ins KH (zur Kontrolle?), da fragt er dann alles und sagt auch alles


    Super, sind ja noch ein paar Tage...