Ich bin wie betäubt

  • Ach Manu,


    es ist doch klar, daß du nicht klar denken kannst - wie soll das denn funktionieren.
    Es ist, als hätte man Scheuklappen auf und kann nur mehr sehen, was vor einem ist. In einer emotional so schwierigen Situation läßt unser Geist sehr gerne "den Rollladen runter", wie du so treffend schreibst. Ich glaube auch das ist so eine Art Schutzmechanismus. Der es halt leider aber auch verhindert, "Auswege" zu finden.
    Ich meine, auch hier gilt, trotz allem, - setze sich nicht selbst unter Druck!
    (Weiß schon - ich kann das jetzt "leicht" schreiben!)


    Wie schon geschrieben, ich glaube daran, daß sie viel länger, und vor allem viel mehr "verstehen", als wir annehmen.
    Auch wenn es nicht mehr der "Wortlaut" sein sollte, Gefühle und Gedanken werden verstanden. Gerade, wenn man eine solche besondere Beziehung hat wie du und dein Päpelchen.


    Manuela, ich schicke dir eine Tasse heiße Schokolade und wünsche dir, daß du danach ein paar Stunden tief und fest schlafen kannst.
    :24: Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Manuela. Als ich Deine Zeilen wegen der Lungenentzündung las, gingen meine Gedanken sofort in Richtung des Vaters meiner Freundin.
    Der war im Alter von 88 Jahren gefallen und hatte, wie kann es auch anders sein, einen OBSH Bruch.
    Bekam dann auch noch eine Lungenentzündung und ist ganz friedlich eingeschlafen. Er hatte keinen Kampf. Ganz ruhig und entspannt lag er da......
    Am 1. Februar werden das zwei Jahre.
    :24: Manu, ich denke an Dich und Dein Päpelchen.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Hallo Manuela,
    nun ist es also soweit und die Entscheidung kommt auf dich zu. Ela un Jutta haben eh schon alles geschrieben, am besten und am richtigsten ist
    das du nicht über Leben oder Tod entscheidest, sondern über die Länge. Das ist sehr richtig. Genauso ist es, einer Freundin von mir geht es momentan gleich, der Vater ist in der totalen Demenz und geht von einer Lungenentzündung zur nächsten. Mit 68!! Er bekommt auch nur noch Schmerzmittel und ist sehr friedlich. Wir warten eigentlich auch jede Stunde auf die Nachricht. Bitte sei nicht zu traurig, Manu, du kannst nichts mehr ändern! Du hast alles für ihn getan, und das weiss er!!! Sag ihm alles was du ihm sagen willst, er versteht dich sicher. Aber bitte gib dir keine Schuld oder mach dir keine Vorwürfe, du hast wirklcih alles gemach!!! Ich denk fest an dich, und hoffe das dein Päpelchen in Frieden von dir gehen kann. :24: :24: :24:
    Alle Kraft der Welt schickt dir Mia

  • Hallo liebe Manuela!


    Nun mein zweiter Versuch, den 1. habe ich vermasselt.


    Du hast schon so viele nette und hilfreiche Postings bekommen, aber ein paar Zeilen möchte ich dennoch dalassen.


    Du machst dir sooo viele Gedanken um deinen Päpelchen, du warst immer für ihn da und bist es bis zuletzt. Er weiß das und hat das immer gespürt!!! Du hast nun diese wichtigen Worte zu ihm gesprochen, ja, es war sehr schwer - ich weiß. Aber ich bin stolz auf dich!! Ich denke, er hat diese wahrgenommen und gehört. Ihr habt eine soo wunderbare Beziehung und Liebe zueinander und ein gegenseitigees Sorgen und Kümmern, jahrelang hast du dich nun um dein Päpelchen gekümmtert, welch Freude und Glück für ihn, dich zu haben. Du wägst all deine Gedanken und Entscheidungen ab, du nimmst nichts auf die leichte Schulter. Du hast das immer gut gemacht. Trotz all deiner Selbstzweifel. Du bist fabelhaft!!


    Darf ich dir nun kurz erzählen, wie es mir mit meinem Vater ergangen ist? Er hatte Lungenkrebs. Auch ich machte mir natürlich Gedanken, w i e es enden wird. Bereit zu gehen war mein Vater, das hatte er mir drei Wochen vorher erzählt. Er konnte ruhig einschlafen, hinübergehen, in die Heimat zu seinem Schöpfer. Und ich war dankbar, dass es so ruhig passiert war. Ich wünsche dir nun, dass dein Vater auch ruhig gehen möge.


    Dir alles Liebe und viel Kraft für diese schweren Stunden ;(


    Deine Linda mit Umarmung :30:

  • Servus Manuela,
    ich habe soeben deinen Eintrag gesehen. Ich kann mich so gut in dich hinein fühlen. Ich selber bin hier noch recht neu. Eigentlich bin ich hier, weil ich meinen geliebten Mann vor 84 Wochen einfach so...mitten in der Nacht verloren habe. Er starb unter meinen Händen.
    Ich habe allerdings auch meinen geliebten Vati verloren. Das ist zwar schon fast 25 Jahre her, aber es tut noch immer weh. Er war mein Fels in der Brandung, er war vom Alter her auch so etwas ähnliches wie mein Opa. Der Verlust eines geliebten Menschen ist furchtbar. Ganz schlimm ist aber der körperliche und geistige Verfall eines Menschen. Mein Vati hatte Krebs, der nach 5 Jahren wieder zurückkehrte und dann nochmals fast 2 Jahre alles langsam im Körper meines Vatis zerstörte. Er legte sich mit etwa 90 Kilo hin und starb mit weniger als der Hälfte.
    Wenn man jemanden zu dem man immer aufblickte erlebt, wie er scheibchenweise von der Krankheit zerfressen wird....---das tut so weh.
    Liebe Manuela, ich kann dir nur raten so viel wie möglich Zeit mit Päpelchen zu verbringen, aber das machst du sowieso. Sei da für ihn. Seine Seele ist nicht verwirrt oder krank, nur der Körper......--die Seele spürt die Liebe, die du ihr entgegenbringst.
    Ich wünsche dir viel Kraft für das alles, das noch auf dich zukommen wird.


    Liebe Grüße
    Michi

  • Liebe Manuela,
    du hast schon so viele tolle und hilfreiche Postings bekommen, die ich alle nur unterstreichen kann, ich möchte dir noch eines sagen: Früher hat man gesagt: "Die Lungenentzündung ist der Freund des alten Mannes", weil sie einen beschwerdefreien Tod ermöglichte. Lies mal hier den Artikel dazu, ich denke, der trifft es auf den Punkt:


    "Was ist so schlimm am Sterben?"


    Alles, alles Liebe
    Christine

  • Meine Lieben!


    Danke an Euch alle für Eure lieben Zeilen, und Danke Christine für den Artikel...!


    Hier ist alles unverändert....unverändert schlimm....die Kräfte meines Päpelchen lassen immer mehr nach, am Wochenende gingen die Augen kaum noch auf, und wenn sie mal kurz aufgingen, so fielen sie Sekunden später wieder zu....


    Das Reden und Schreiben über das alles und über das was ich fühle fällt mir schwer obwohl ich darüber reden möchte, kann ich es nicht, nicht immer....Es tut einfach nur weh...!


    Am Samstag sind wir in Päpelchens Wohnung gefahren, um dort mal nach dem Rechten zu sehen und etwas zu holen....Wir standen beide in der Küche und hatten die Tränen in den Augen, dachten das Gleiche und sprachen es auch gleichzeitig aus..." Jeden Moment muss doch Päpelchen uns hören, dass wir da sind und mit seinem Rollator um die Ecke kommen und uns verschmitzt anlachen"....So war es früher, aber es kam niemand....
    Ach, dann schläft er sicher noch, wir gehen mal schauen....So war es früher, aber als wir ins Schlafzimmer gingen, war das Bett leer, kein Päpelchen lag da drin....und auch im Wohnzimmer war er nicht....


    Es war ein schlimmes Gefühl für uns beide....und wir wissen, er wird auch nie mehr dort sein....Er ist nicht mal für ein paar Tage in der Klinik..., er kommt nie mehr zurück in seine geliebte Wohnung....


    Es liegt in Gottes Hand, ja, aber wenn es einen Gott gibt, warum lässt er es zu, dass Päpelchen sich so quälen muss....? Darauf werde ich wohl nie eine Antwort bekommen.....


    Danke nochmal an Euch alle!
    Eure Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Manuela,
    ich habe so oft an euch denken und habe jetzt Deine Zeilen von heute gelesen.
    Ach Manuela, ich weiß einfach gar nicht was ich sagen / schreiben soll.
    Ich wiederhole mich, aber viel viel Kraft will ich schicken.
    In Gedanken bei euch
    Liebe Grüße sendet
    Josef

  • Ach Manu,


    ich kann mir den moment in der Wohnung so richtig vorstellen.
    Das ist schwer. Man weiß das alles, aber irgendwann kommt diese komplette Erkenntnis, dass es wahr ist und kein böser Traum, dass es so ist, egal ob man es so will oder nicht, egal was man tut.
    Das ist als wenn Dich eine Riesenkeule völlig unertwartet von der Seite trifft. Sie trifft Dich mit voller Wucht und haut Dich um. Ich habe diesen Moment hier gehabt. Hatte mit Jutta geschrieben und irgendetwas gesagt und auf einmal war es da. Man kann nur froh sein, wenn man in dem Moment nicht alleine ist. )Ich hatte zum Glück Jutta :) :13: :( )


    Gott lässt es zu, weil Dein Päpelchen es wollte. Dein starkes Päpelchen. Er wollte so lange, wie es ihm möglich ist bei Dir sein. Nur jetzt, wo er nicht mehr kann, kann er nicht mehr sagen, dass es jetzt gut ist.
    Und ich hoffe, Du bist mir jetzt nicht böse.
    Aber sieh es jetzt einmal als Deine Stärke für Dein Päpelchen.
    Du kannst es sagen.
    Also gräme Dich nicht vor Deiner Entscheidung. Sie lag Dir so schwer auf der Seele.
    Aber so wie Dein Päpelchen bei Dir sein wollte so lange es geht, wie er es Dir einmal gesagt hat,
    so darfst Du jetzt entscheiden, dass er es war.


    Oh Gott.
    Hoffentlich verstehst Du was ich sagen wollte.
    Ich weiß selbst nicht, ob ich es jetzt richtig gesagt habe.


    Ich denke ganz fest an euch.
    :24: :30:
    Ela

  • Liebe Ela,
    ich meine, du hast das sogar sehr gut und richtig gesagt.



    Die Kraft seiner Liebe zu dir, Manuela, hilft deinem Päpelchen, so lange wie möglich bei dir zu bleiben. Und vielleicht braucht es jetzt die Kraft deiner Liebe, um ihm beim letzten Schritt zu helfen. Pure, reine Liebe, die den anderen über sich selbst stellt.
    Verzeih mir, ich weiß, das ist alles so hart.
    Und ich wünsche euch beiden von ganzem Herzen, daß er einfach friedlich einschlafen kann.


    In Gedanken bei dir, ich halte dich, wann immer du es möchtest
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Ela und liebe Jutta...


    Eure beider Worte haben mich zutiefst berührt..... :33: und ich weiss, Ihr habt Recht...in allem was Ihr schreibt. Ich habe Deine Worte, liebe Ela, genauso verstanden wie Du sie gemeint hast....Danke Euch beiden dafür....


    Ich denke auch, dass es die Kraft seiner Liebe zu mir ist..., die ihn bleiben lässt, die Sorge, die er hat, dass er mich nun zurücklassen muss....auch wenn vieles unbewusst noch ist...., ich weiss, dass er diese Sorge immer hatte...und die ist geblieben....
    Ja, mein starkes Päpelchen....das war er immer, immer für seine Lieben da, immer ....Und wenn ich jetzt sehe, wie er mich anschaut, wenn wenn er mal wacher ist.....ein so fragender und hilfloser Blick....Heute nachmittag war es wieder so.....


    Und jetzt braucht es die Kraft meiner Liebe, ja Jutta, da hast Du Recht...


    Er darf sich nicht mehr quälen, ich hoffe auch, dass er ruhig einschlafen darf...., dass er sein Gehen nicht merkt....


    Heute habe ich nochmal mit dem Arzt gesprochen, er war nochmal bei Päpelchen...und wir machen es nun so, wie der Arzt letzte Woche gesagt hat...kein Antibiotikum mehr..und ich hoffe, dass es richtig ist so...., dass er nicht leiden muss....er bekommt im Falle eines Falles etwas, was ihn dann nicht leiden lässt....Der Arzt sagte aber auch wieder, dass es für mich hart werden wird....denn ich werde Päpelchen dann wirklich jeden Tag etwas mehr sterben sehen....


    Ich kann jetzt nicht mehr schreiben...mir laufen im Moment die Tränen...
    Eure Manuela :24:

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Ich kann Dir nur sagen, dass ich an Dich denke
    immer wieder
    Auch wenn ich Dich nicht tragen kann,
    auch wenn ich Dich nicht trösten kann
    ich kann bei Dir sein
    und das bin ich.
    Je t'embrasse



    (Wenn die Herzen Trauer tragen von Lucy L!u)



    Der Titel sowie das Bild haben micht irgendwie berührt

  • Liebe Manuela ,


    Ich hoffe das dein Vater so gehen kann wie mein Vater …


    Einfach einschlafen .


    Mein Vater hat ein paar Tagen vor seinem Tod zu meine Mutter gesagt ;


    Ich habe keine Angst vom Sterben ,es ist nicht schwer …..



    Vielleicht empfindet dein Vater auch so und kann es nur nicht mehr sagen ….


    Liebe Manuela ,ich wünsche dir viel kraft und ich denke an dich … :24:



    Alles Liebe .


    Mara.

  • Liebe Manuela,
    ich denke jeden Tag an dich! Ich habe mit meiner Frau über deine wiklich tragische Situation gesprochen. Meine Frau Monika, musste ihre einzige Schwester
    erst vor ein paar Jahren gehen lassen. Ein schlimmer Hirntumor, keine Chance. Sie war bei ihr als sie gegangen ist.
    Sie weiß wie du fühlst und ich soll dir sagen das sie bei dir ist.


    Mach dir bitte keine Vorwürfe. Meine Worte vieleicht hölzern, aber ich weiß auch nicht so recht wie ich dir beistehen kann.


    Päpelchen wird sanft einschlafen, davon bin ich überzeugt.


    Du bist sehr tapfer.


    In Gedanken bei dir!


    Heinz Dieter