Mein Leben ist nur noch ein Scherbenhaufen

  • Liebe Sonnenschein,

    Ja ich weiß was du meinst, so geht es mir ja auch, ich möchte mich dann auch einigeln und mich völlig zurückziehen, weiß aber dabei, daß ich ein Mensch bin der schlecht immer alleine sein kann, da hatte ich mit meinem Mann auch oft drüber gesprochen, er war da ganz anders, er konnte gut alleine sein. Habe immer gesagt, ich hoffe das er nicht der Erste ist der gehen muss, weil ich dann aufgeschmissen wäre, leider musste er doch vor mir gehen.

    Liebe Grüße Karin

  • Liebe Karin,

    es ist so traurig, dass du zu deinem Schmerz so wenig Rückhalt aus der Familie hast. Mich hat meine Cousine auch sehr enttäuscht.

    Und genau wie du, hab ich mir immer gewünscht als erste zu gehen, obwohl mein Mann älter war, aber er wäre viel besser damit fertig geworden. Er hatte

    schon seine erste Frau und auch die Tochter jung verloren. Von Herzen wünsche ich dir weiter ganz viel Kraft und mehr Verständnis und Unterstützung.

    Es ist aber wirklich so, wer noch keinen so engen Verlust erfahren hat, kann sich nicht wirklich vorstellen wie es uns geht.

    Lieben Gruß

  • Liebe Zausel,

    Vielen Dank für deine lieben Worte, es ist wirklich erstaunlich, wie jeder der mir geantwortet hat, mich versteht und auch so empfindet wie ich, ich Zweifel ja immer an mir selbst und denke vielleicht bin ich einfach nur zu empfindlich, aber scheinbar ist mein Empfinden doch nicht verkehrt. Ich denke nur immer gerade wenn ein Angehöriger Sorgen hat oder so wie ich einen geliebten Menschen plötzlich verloren hat, dann muss man doch füreinander da sein, ich bin die jüngste von 3 Geschwistern meine beiden Brüder sind wesentlich älter, aber von Empathie ist da nichts zu spüren. Wenn das mein Mann mitbekommen würde, dass würde ihm verdammt weh tun. Denn er wusste wie sehr ich Familienmensch bin. Er könnte damit leben, und ich leide darunter.

    Liebe Grüße Karin

  • Liebe Karin, es ist sehr schwer, wenn Familie und Freunde/Bekannte nicht mit unserer Trauer umgehen können/wollen. Auch ich habe am Anfang sehr darunter gelitten und es ging mir dadurch noch schlechter. Mit der Zeit habe ich akzeptiert, das es so ist und mich von vielen Menschen distanziert und gelöst. Ich versuche inzwischen auch die andere Seite zu verstehen, denn wenn mein Partner noch leben würde, unser Leben würde auch einfach so weiter gehen. Es sind nun Menschen an meiner Seite, die zumindest versuchen zu verstehen, die mich akzeptieren, wie ich jetzt bin. Damit geht es mir insgesamt und mit meiner Trauer besser. Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft. LG Wunderblume

  • Guten Morgen ihr Lieben,

    wenn Familie und Freunde uns nicht so empathisch unterstützen wie wir es einfach auch brauchen, dann ist es besser , man baut sich neue Kontakte, ein neues Netzwerk auf.

    Das ist sehr anstrengend, aber oft fühlt man sich von fremden Menschen zunächst besser verstanden als von vermeintlich engen Freunden oder Familienangehörigen.

    Ich versuche auch beide Seiten zu verstehen, möchte mich aber nicht als Almosenempfängerin verstehen, sollte mich jemand besuchen, Anteilnahme an meinem Schicksal ja, aber bitte ehrliche und verständnisvolle.

    Es nützt, nach einigen Monaten, auch nichts mehr sich diese Unterstützung zu wünschen, wenn man sie in dieser schweren Zeit nicht bekommen hat, kann man auch ohne diese, von bestimmten Menschen, zurechtkommen.

    Man muss sich dann leider anderweitig orientieren und versuchen darüberhinaus mit sich selbst und seinem anderen Leben klarzukommen.

    Dann ist es besser auf gewisse Leute zu pfeifen.

    Man muss sich das selbst einfach wert sein und gucken, was man mit den Tagen anfangen kann bis dass man sich wieder in einem gewissen Leben wiederfindet.

    Sehr anstrengend…, vielleicht wird die Anstrengung mit der Zeit aber auch belohnt.

    Ich wünsche es uns allen.

    Einen guten Start in die Woche

    Elisabeth

  • Liebe Elisabeth, ich kann Dir nur zustimmen. Und ja, es ist sehr anstrengend, aber es lohnt sich. Auf Verständnis hoffen, wo keines ist, es bringt einem ja nichts. Ich fühle mich inzwischen mit meinem "neuen", anderen Umfeld verstanden und wohl. Meine Trauer ist mittendrin, muss nicht draußen bleiben. Es ist ein langer Weg, der auch sehr schmerzhaft war, aber es lohnt sich. LG Wunderblume

  • Liebe Elisa, liebe Wunderblume,

    Da habt Ihr sicher Recht. Im Zweifelsfall muss man sich Alternativen suchen. Ich bin in der glücklichen Lage, dass mein Umfeld doch recht stabil ist und ich nur wenige Ausfälle (Kommentare o. ä.), was einen verletzt. Dafür bin ich dankbar. Dennoch merke ich, dass die Haltung vieler Außenstehender sich dahingehend ändert, dass die Erwartungshsltung da ist, es müsse mir doch nun nach über 5 Monaten besser gehen. Ich glaube, dass viele Nicht- Betroffene nicht in der Lage sind, den Schmerz, die Wucht und die Dauer der Trauer einzuschätzen. Also letztendlich liegt das abnehmende Verdtändnis oft schlicht und Ergreifend an der mangelnden eigenen Erfahrung. Ich versuche, das genau so zu sehen und nicht persönlichste nehmen denn zum Glück bin ich überwiegend von Menschen umgehen, die mir wohlwollend gegenüberstehen.
    lg Herzschmerz

  • Guten Morgen ihr Lieben!

    Liebe Karin,


    der Spruch ist so traurig - und so wahr. Genau dieses Thema, dieses Gefühl, nicht verstanden bzw. noch nicht mal wahrgenommen zu werden in meiner Trauer, treibt mich auch gerade sehr um. Ich kann im Moment noch überhaupt nicht damit umgehen, dass keiner auch nur mal fragt, wie es mir geht, geschweige denn mir wirklich mal zuhören möchte. Ich hoffe, dass man dieses "ich mache alles mit mir selbst aus" irgendwann lernt.


    Herzliche Grüße

    Tine

  • Liebe Herzschmerz, da hast Du wirklich Glück, bei den meisten ist das leider nicht so. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, das das Verständnis mit der Zeit auch immer mehr abnimmt. Nach einem Jahr ist es eigentlich gänzlich weg. Trauerjahr, das haben die meisten Menschen im Kopf. Nur die, die ähnliches erlebt haben, die wissen, das nach einem Jahr die Trauer, das Vermissen eben nicht einfach mal so weg ist. Bei mir sind es inzwischen 22 Monate. Inzwischen muss ich mir kaum noch blöde Kommentare und Floskeln anhören. Leider kommt nun eher der Spruch, wenn Du einen neuen Partner hättest, dann würde es Dir besser gehen. Ohne Worte. LG Wunderblume

  • Ja das Verständnis der Menschen für uns Trauernde ist wirklich sehr unterschiedlich. Es ist Glück für diejenigen, die verständnisvolle Menschen in dieser schweren Zeit in ihrem Umfeld haben, die auch mit der Trauer umgehen können. Ich hatte und habe es leider nicht. Entweder wurde von mir erwartet das ich mich melde, was ich nicht konnte, oder das Thema wurde gar nicht mehr angesprochen. Es wurde einfach tot geschwiegen, keiner fragte mal nach wie es mir geht oder ob ich Hilfe benötige. Mittlerweile habe ich mich damit so gut es geht abgefunden das sie so sind. Mal mehr und mal weniger. Weh tut es mir aber immer noch. Ich versuche meinen eigenen Weg zu finden und ihn zu gehen. Am 19.10. sind es erst 7 Monate her seitdem er von mir gegangen ist.

  • Liebe Karin,


    ja mir geht's so wie Dir in meiner unmittelbaren Mitwelt.Es wird schon lange erwartet, daß ich endlich abgeschlossen habe. Das sogenannte Trauerjahr ist schließlich auch rum.


    Bei Dir sind es erst knapp 7 Monate. Das ist noch frisch. Nach 7 Monaten kam ich ja erst hierher. Völlig verzweifelt. Hatte alles weitgehend alleine mit mir ausgemacht. Die damaligen Arbeitskollegen und Kolleginnen kamen damit auch nicht klar und es gab bis auf eine Ausnahme kaum Mitgefühl.

    Das war dann letztlich auch mit ein Grund,warum ich da aufgehört hatte.


    Ich wünsche Dir jetzt schon, daß Du die Kraft findest für den 19.10. und werde dann an Dich denken.


    Liebe Grüße

    Matthias

  • Liebe Wunderblume,

    Mann oh Mann, so blöde Kommentare braucht man nicht. Nicht jeder sucht händeringend nach „Ersatz“ für den Liebsten. Das tut weh! Aber auch ich habe schon die Empfehlung bekommen zu Daten (nach 5 Monaten). Da muss man sich wirklich bemühen, die Fassung zu bewahren….

    Ich glaube auch, dass man Trauernden Max. 1 Jahr zugesteht, danach kann man wohl kein Verständnis mehr erwarten. Schlimm!

    Lg Herzsch

  • Liebe Herzschmerz, inzwischen kenne ich alle gängigen Sprüche und Floskeln zur genüge und es trifft mich auch nicht mehr wirklich. Die Aufforderung mir einen neuen Mann zu suchen, da muss ich mich echt zurück halten, um nicht unfreundlich zu werden. Zumal ich oft genug kommuniziert habe, das das für mich nicht mehr in Frage kommt. Was ist daran nicht zu verstehen? Wahrscheinlich denken diese Ratgeber, neuer Partner, Problem gelöst, fertig. Ja, es ist wirklich nicht einfach. Aber ich gehe einfach meinen Weg, egal was andere sagen oder denken. Ich bin in diesem Leben, in dem ich nie sein wollte. Und ich trauere so lange, wie es eben dauert. Vielleicht auch für immer. Natürlich ist es nach 22 Monaten anders, als am Anfang. Das Vermissen ist aber noch genau so stark und präsent. LG Wunderblume

  • Liebe Wunderblume,

    Das glaube ich Dir gerne, dass es nicht mehr viel gibt, was Du noch nicht gehört hast. Ich war schon entsetzt, dass man glaubt, es würde für mich in Frage kommen, nach ein paar Monaten zu Daten. Waaaaaas? Wer kann das? Aber klar, ein schnelle „Problemlösung“ mag das in Frage kommen. Ich glaube auch, dass das Vermissen bleiben wird auch wenn die Trauer vielleicht milder wird….

    Lg Herzschmerz

  • Liebe Herzschmerz, natürlich ist Trauer individuell, auch die Zeit, die jeder braucht. Die Menschen sind ja verschieden. Und ja, es wird milder, die Trauerwellen kommen seltener. Für mich persönlich ist das Vermissen trotzdem nicht weniger geworden. LG Wunderblume

  • Ich finde es ein Unding, wie manche Menschen sich verhalten... Mein Papa war schwer krank und wir bekommen ständig zu hören "er muss nicht mehr leiden, seht das als Trost". Natürlich ist es wahnsinnig erleichternd, dass er nicht mehr leiden muss. Dennoch hat man den Schmerz, dass er weg ist und man ihn nie wieder sehen kann oder ihn sprechen kann, trotzdem vermisst man die Person ja. Das nimmt einem nicht den Schmerz...

    Das verstehen viele Menschen nicht..

  • Ihr Lieben,


    Ach Mensch immer das selbe Spiel ich glaube diese Dinge wurden hier schon tausende male geschrieben und es ist schlimm das es in den Menschen da draußen nicht ankommt das diese blöden Floskeln Phrasen Plateauten einfach schlicht nur weh tun verletzten sind und überhaupt nicht tröstend und auch schon gar nicht nett oder lieb gemeint sein können.

    Sondern einfach nur für den Mülleimer und mit den jenigen die das von sich geben kann man nur das machen jedenfalls gedanklich und hier.:4::4::4::4::4::4::4::4:


    Vlg. Linchen