Mein Leben ist nur noch ein Scherbenhaufen

  • Liebe Karin

    Ich bin genau 10 Jahre jünger als du - 57- und erlebe nach 8 Wochen genau das gleiche wie du. Ich habe in den letzten 7 Jahren Papa,Mama und meinen geliebten Mann verloren. Meinen Schatz am 13.4. - mein Bruder und meine Schwägerin sind so mit ihrem Leben beschäftigt das sie zwar bei der Verabschiedung waren aber sonst höre ich genau nichts. Meine Tochter versucht sich Zeit zu nehmen aber sie hat einen sehr stressigen Job und ist bekennender Single und liebt ihr Leben alleine. Mein Freundeskreis ist nicht so groß und natürlich sind alle wieder in ihrem Leben zurück. Ich versuche gerade mir ein neues, soziales Umfeld aufzubauen mit Frauen die auch alleine sind und vor allem an den Wochenenden genauso alleine zu Hause sind wie ich. Da 3 Witwen (ich hasse dieses Wort) dabei sind verstehen die mich wenigstens.

    Die Welt draußen dreht sich weiter - ich fühle mich zeitweise wie ein Fremdkörper darin

    Trotzdem noch einen halbwegs schönen Tag

    Liebe Grüße

    Karin :24::30:

  • Liebe Karin und liebe Karin,

    das erlebt man so oft in der Welt; wenn man nicht nah betroffen ist, geht man schnell wieder in seinen gewohnten Alltag rüber.
    will sich gar nicht weiter damit befassen.

    Das ist für uns unbegreiflich.
    Verstehen werden sie es, wenn ihnen dieser Alptraum selbst passiert.

    Heute ist wieder einer dieser Tage wo ich mir wünsche dass mein Gehirn gelöscht wird.

    Ich wünsche Euch einen besseren Tag


    Nicole

  • Liebe Karin56,


    ich hab gerade mal Dein Schicksal gelesen, es tut mir unsagbar leid das es so passieren musste und so ausgegangen ist trotz der Impfung.

    Das ist natürlich überhaupt nicht schön gar nicht darauf kann man schlecht eine gute Antwort geben, gerade ich nicht, die wirklich ein absoluter Befürworter der Impfung ist und ich da auch wenig tolerant war und bin bei denen die sich nicht impfen lassen.

    Was soll man angesichts dessen noch schreiben oder sagen was einen helfen könnte.

    Ihr habt alles getan um Euch zu schützen alles was richtig war und dennoch ist es so ausgegangen aus welchen Gründen auch immer.

    Das dieser Virus leider sehr komplex ist und nicht ganz klar warum es so ist wie es manchmal ist.

    Auf der anderen Seite kann das natürlich leider auch bei jedem anderen harmlosen Virus passieren.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Karin56,


    das glaub ich Dir, das Problem in der Zeit war natürlich auch das vieles durcheinander lief und viele Symptome sich natürlich auch ähneln und es wirklich nun verdammt schwer ist zu sagen war das der Grund dieses Virus oder war da vorher schon was was man nicht gesehen hat....hat A zu B geführt oder B zu A oder war es C.

    Dieses Ratespiel hatte ich aber schon mit Mama viele Jahre vor dem Virus wo die Ärzte Ratespiel gemacht haben bis ich dazwischen ging.


    Am nächsten Tag war sie in einer spezial Klinik die dann tatsächlich die Ursache gefunden haben.


    Was bleibt bei Dir ist die Ungewissheit und der Verlust und der Schockzustand.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Karin,


    vermutlich haben Einige hier feststellen müssen, dass sich der Freundes- und Familienkreis nach dem Tod der Lieben verändert.


    Auch bei mir ist das so. Für alle anderen geht das Leben eben weiter- verstehen können es nur die, die selbst einen Verlust erlebt haben. Und auch da tun sich deutliche Unterschiede auf.


    Es ist leider nur eine Erkenntnis. Vielleicht hilft es Dir trotzdem.

  • Ihr Lieben, eigentlich wollte ich gar keine Beiträge mehr schreiben, aber wenn man so voller Trauer steckt, wo soll man damit hin, die einzigen die Trauer verstehen seit ja doch ihr hier im Forum. Ich fühle mich mittlerweile wie auf dem Abstellgleis, habe das Gefühl es hat keiner mehr wirklich ein Ohr oder gar Zeit für mich. Bei jedem Familienmitglied ist irgendwas wichtiger als das was ich zur Zeit erlebe. Es tut so weh, zu merken es ist jetzt keiner mehr da für den du wichtig bist. So nach dem Motto, die kommt schon alleine klar. Meine Schwägerin bricht total zusammen weil sich sohn und Schwiegertochter scheiden lassen wollen und jammert mir damit die Ohren voll wie schlecht sie sich fühlt. Meine Tochter meint, Mama du must jetzt mal abschließen und nach vorne gucken. Sogar meine Therapeutin sagt sie müssen rausgehen unter Leute und sich nicht mit Trauer beschäftigen. Ich habe das Gefühl ich drehe durch, mache ich was falsch, benehmen ich mich unnormal weil ich nach 13 Wochen immer noch trauere und meinen Mann wahnsinnig vermisse und keine Lust auf irgendwelche Aktivitäten habe. Ich hoffe ihr versteht wenigstens was ich meine.

    Liebe Grüße Karin

  • Liebe Karin,

    ich verstehe dich so gut,und ich weiß was du meinst.Es ist leider so ,dass viele nach recht kurzer Zeit nicht mehr mit unsere Trauer konfrontiert werden möchten ,was ich traurig finde.

    Du machst gar nichts falsch,lass andere nur reden.Wer diesen Verlust nicht selbst erlebt hat,kann nicht nachempfinden was es bedeutet und wie furchtbar das ist.

    Mache das was für dich gut ist.

    Ich schicke dir eine liebe Umarmung :24:hoffe,es hilft ein bisschen.

    Glg🌻🌸☀️Elke

  • Liebe Karin56,


    also Hallo was ist das denn bitte wieder für eine Therapeutin nur mal ganz banal gefragt....da geht mir doch wieder alles auf.


    Das kann ja wohl nicht wahr sein Sorry.

    Hallo 13 Wochen da ging nichts absolut null bei mir und bei vielen hier auch nicht und das ist völlig normal und absolut verständlich.


    Bei Deiner Tochter okay da könnte ich noch sagen ja sie möchte Ihre Mama wieder so wie sie Dich kennt, doch das wird eben nicht passieren.

    Diese Haltestelle gibt es einfach nicht mehr.

    Du bist absolut nicht verkehrt überhaupt nicht es gibt da kein richtig oder falsch.

    Ja manche stürzen sich ins Getümmel unter Menschen andere ziehen sich zurück all das gilt es zu akzeptieren.


    Vielleicht solltest Du auch Deiner Tochter klar sagen was das für Dich bedeutet.

    Es ist immer schwierig wenn man noch keine wirkliche Verlust Erfahrung machen musste.

    Natürlich Gott sei Dank für die jenigen aber für uns ist das eigentlich genau das was wir nicht brauchen Menschen die einen nicht verstehen die nicht nachvollziehen können wie es uns geht und was mit uns passiert.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Karin


    du hast so recht , wohin kann man sich sonst so wenden. Hier sind schon Menschen , die verstehen, wenngleich sich etwas verändert hat , wie schade.

    Unglaublich , was sind denn 13 Wochen, ich fasse es nicht. Das ist doch einfach nichts, absolut nichts.
    Zu dieser Zeit war ich ein Wrack . Lass dich zu nichts zwingen . Das geht mal gar nicht. Jeder Mensch , jeder Trauernde ist anders und hat das Recht seine eigene Geschichte zu leben. So wie es geht oder auch nicht geht.


    Ich weiß heute nach 1 1/2 Jahren eigentlich gar nicht wie ich das erste Jahr überstanden habe. Im Trance, kann vieles gar nicht richtig erinnern, weiß manches gar nicht mehr. Habe nur in Notfällen reagiert. Wenn ich musste oder aufgefordert wurde von Behörden oder Banken.
    Und auch jetzt, heute , geht es mir immer noch nicht gut. Ich vermisse halt meinen Mann so sehr und tief. Ich lebe damit und weiß , dass das jetzt so ist . Das Vermissen , besonders abends und an Wochenenden .

    Also , wie sollst du es denn nach so kurzer Zeit geschafft haben .
    Die Umwelt , für sie geht das Leben in ihren manchmal unnötigen Allerlei weiter. Für uns ist alles anders. Kann nur jemand verstehen, dem es ähnlich ergangen ist. Und das sind nicht zuletzt die Trauernden hier.


    Herzlichst ♥️♥️

  • Nein, was für ein Schwachsinn, 13 WOCHEN, da fing bei mir die Trauer erst richtig an. Niemals hätte ich mir vorstellen können, dann unter Leute zu gehen, gar nicht vorstellbar oder aushaltbar. Es tut mir leid, dass niemand sich mehr mit diesem Thema beschäftigen möchte bei dir. Du solltest dir eine Trauerbegleitung suchen unbedingt und zwar eine die ausgebildet ist bzw. die Therapeutin wechseln!

  • Liebe MarieSophieWu,


    da bin ich absolut bei Dir....:!:


    Liebe Sonnenschein57,


    das geht mir auch so das ich vieles nicht mehr weiß alles was mit Mama zu tun hatte ist da aber alles andere ist wie ausgelöscht.

    Nie im Leben wäre ich überhaupt im Stande gewesen unter Menschen zu gehen, da hat mir schon Einkaufen gelangt niemals auch nicht unter normalen Umständen hätte ich das gekonnt wenn Corona nicht gewesen wäre.


    Vlg. Linchen :24:

  • Ich danke euch für euer Verständnis, man fängt ja wirklich an zu glauben man übertreibt es mit der Trauer wenn man von allen Seiten mit irgendwelchen Sprüchen konfrontiert wird. Ich versuche ja schon mich so gut es geht abzulenken und mich der Situation anzupassen. Genau das was Mariesophie gerade schreibt trifft auch auf mich zu, ich habe das Gefühl erst jetzt fange ich so wirklich an zu trauern.

    Linchen, ich bin auch drauf und dran den Termin bei meiner Therapeutin abzusagen, es bringt mir nichts.

    Mein Kopf sagt mir natürlich auch, das ich mich auch wieder unter Leute begeben müsste, aber alles zu seiner Zeit, es ist ja nicht so, dass ich nur zuhause sitze, ich gehe einkaufen und habe auch Arzttermine die ich wahrnehme. Dann gehe ich ins trauercafe leider ist das nur 1 x im Monat. Ich habe auch keine Lust mir zuviel zuzumuten.

    LG an euch alle die mir so schnell geantwortet haben Karin

  • Trauerbegleitung wäre eine Idee oder eine ausgebildete Trauertherapeut/ in.


    Alles ganz langsam das ist immer noch ein Art Schockzustand nach 13 Wochen es ist noch immer nicht so richtig realisiert.


    Schreib einfach hier wir sind da und Du bist ja auch am lesen in anderen Wohnzimmern ich denke da wirst Du Dich wieder finden, denn das ist wirklich soooo häufig Thema.


    Vlg. Linchen