Allein, nur noch ich.

  • Liebe Manuela,


    erst mal und aus ganzem Herzen "Krebs ist Schei***" - sorry für den Kraftausdruck, aber ich denke jeder der einen geliebten Menschen an diese Krankheit verloren hat, wird das verstehen.


    Meine Frau und ich haben 6 Jahren lang gekämpft und jetzt ist sie fort. Seit 4 Monaten kämpfe ich jetzt damit das zu verarbeiten und damit fertig zu werden. Die Einsamkeit - vor allem in unserem gemeinsamen Zuhause - ist schrecklich. Ich verstehe so gut wie du dich fühlst und es ist einfach so unendlich schwer zu begreifen, dass der geliebte Mensch nicht jeden Moment wieder nach Hause kommt.


    Jeder von uns trauert anders - jeder muss seinen weg finden, damit fertig zu werden - aber man muss den Weg nicht ganz alleine gehen. Ja, oft sitzen wir im dunklen Zimmer und starren allein die Wand an und ja, oft sind wir unter Menschen und fühlen uns doch ganz allein und verlassen. Das gehört wohl dazu... aber es ist gut, dass du hier bist und dich zumindest so nicht isolierst.


    Ich wünsche dir ganz viel Kraft


    LG

    Rüdiger

  • Hallo Rüdiger,

    danke für deine lieben Worte.

    Bei mir werden es am Dienstag 12 Wochen und ich habe das Gefühl es wird von Tag zu Tag schlimmer.

    Ja, es ist so wie du es beschreibst, selbst unter Menschen fühle ich mich allein, einsam, verloren und verlassen. Wie soll bzw. kann man das aushalten. Ich bin fast nur noch am weinen. Es tut so weh. Mir scheint die Kraft immer mehr zu schwinden, je mehr ich zur Ruhe komme.

    Eine gute Nacht

    Grüße Manuela

  • Liebe Pusteblume61,


    das ist doch völlig normal 12 Woche ist gar nichts, sowas dauert.

    Wenn Du hier in verschiedenen Wohnzimmern liest wirst Du vieles feststellen was mit Dir völlig identisch ist mit dem was und wie Du fühlst.


    Trauer fordert von uns alles ab Trauer ist so viel mehr und kostet unglaublich viel Kraft raubt Energie deshalb kommt es oft dazu das man viel mit Zucker essen will und trotzdem nicht zunimmt sondern abnimmt das war bei mir so.


    Der Körper braucht Energie.


    Dieses einsam und verlassen fühlen ist sowas von normal und das alles dauert einfach.

    Ob nun jemand unter Menschen gehen mag oder nicht das ist total unterschiedlich von Mensch zu Mensch nur sollte man niemals etwas tun wo man sich unwohl fühlt in der Situation.


    Vlg. Linchen

  • Guten Morgen Manuela,


    Mir geht es nach 13 Wochen genauso.

    Auch wenn viele Menschen um mich sind geh ich benommen an ihnen vorbei, nehm das Umfeld nicht wirklich wahr. Die Realität hämmert sich täglich stärker ins Bewusstsein, man will es nicht wahrhaben und versteht es einfach nicht. Diese Entgültgkeit und ständig die Frage nach dem warum, wofür. Gehst durch die leere Wohnung, siehst die Bilder und Klamotten. Gestern war eine sehr gute Freundin da. Sie hat sich von den Kleidern was ausgesucht Es war schwer, wie Schlussverkauf. Sie ist die Einzige der ich etwas davon gegeben hab, weil ich weiß dass sie die Sachen würdigt und meine Frau ihr die auch gegeben hätte. Sie hatte ein schlechtes Gewissen. Den Rest behalte ich, es sind noch soviel. Irgendwie für mich ein richtiger Schritt auch wenn's weh tut. Sie kann sie leider nicht mehr benutzen und so haben sie noch einen Sinn. So versuche ich ihr gerecht zu werden.

    Einen guten Start in die Woche

    Vlg Billi

  • Liebe Manuela,

    Wie du richtig beschrieben hast, selbst unter Menschen fühlt man sich einsam, das habe ich erst gestern wieder bemerkt, als ich auf der Geburtstagsfeier meines Enkelsohns war. Alle lachen und sind fröhlich, man selbst sitzt allein dabei und wünscht sich so sehr das der Partner auch da wäre. Was ich an mir festgestellt habe, ich kann mich nur noch sehr schlecht auf Unterhaltungen konzentrieren, mit Leuten mit denen ich mich früher gerne unterhalten habe, wird mir das ganz schnell zuviel. So kenne ich mich eigentlich überhaupt nicht.

    Liebe Grüße Karin

  • Ihr Lieben,

    mir geht es genauso wie Du Karin beschreibst. Wenn man mit anderen zusammen ist, fühlt man sich so einsam.

    Die Themen der Unterhaltung interessieren einen gar nicht und kommen einem total belanglos vor.

    Die Gedanken kreisen eh nur um eins.

    Wenn man dann nach Hause kommt, ist die Einsamkeit noch spürbarer, denn der Mensch mit dem man alles besprechen

    würde, ist nicht mehr da.

    Dann hilft wie immer nur noch weinen.

    Liebe Grüße

  • Hallo Ihr Lieben,


    Ich kann Euch da auch leider nur Recht geben.

    Ich fühle mich ebenfalls genauso wie Ihr.

    Es ist einfach nur schrecklich, diese Einsamkeit, auch wenn man sich unter Menschen befindet.

    Und das "nach Hause kommen" ist besonders schwer. Früher war es das Schönste, wieder zu Hause bei meinem Mann zu sein, jetzt ist es das Schlimmste, alleine in der Wohnung zu sein :13:

    Ich kann mir zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorstellen, das das jemals anders werden kann...

  • Ihr Lieben,

    ihr sprecht mir aus der Seele,ich empfinde wie ihr.

    Noch gebe ich die Hoffnung nicht auf,dass es irgendwann einmal erträglicher wird.

    Im Moment finde ich die Wochenenden auch besonders schlimm.

    Wünsche euch einen ruhigen Tag.

    Glg🌻☀️Elke

  • Ihr Lieben,

    Ich hab mich auch immer auf zu Hause gefreut. Wenn schon das Auto meiner geliebten Sonne da stand wusste ich,

    - alles gut. Es war Leben in der Wohnung, ich fühlte mich sofort wohl. Oft hab ich auch von unterwegs angerufen. Ich bin gleich da. Dann war mein Getränk schon auf der Terrasse. Und meine Frau hat mir schon zugewunken. Ich hatte mich nie einem Menschen so offenbart und umgekehrt. Wie schön das Leben war und wie grausam es dann werden kann...

  • Lieber Billi,

    genauso war es bei uns auch gewesen, wenn mein Mann unterwegs war meldete er sich und teilte mir mit, dass er gleich nachhause kommt. Ich vermisse das so sehr. Oft passiert es mir jetzt auch noch, dass ich den Gedanken habe ich müßte ein Ereignis meinem Mann erzählen wenn ich nachhause komme, dann fällt mir schlagartig ein, er ist ja gar nicht mehr da. Es tut so furchtbar weh und keiner außer ihr kann diese Gefühle die wir haben verstehen.

  • Ihr Lieben,

    wir alle empfinden fast gleich, ich verstehe einfach nicht warum einem so grausam mitgespielt wird. Wir versuchen den Tag so gut wie möglich zu ertragen und wofür? Um noch mehr Tage anzureihen? Ich weiss echt nicht mehr wie es weitergehen soll.

    😪

  • Hallo Pia, wie treffend diese Sätze sind.

    Wir können, glaub ich, bald alle nicht mehr.

    Woher jeden Tag die Kraft kommt um aufzustehen weiß ich bis heute nicht.

    Es ist und bleibt sooo schwer, so entsetzlich, so unfair, so unverzeihlich, so traurig und es tut nur weh.

    Lieber Gruß, Kathi