Hallo zusammen.
Ich lese schon seit längerem als Gast mit und nehme meinen Mut zusammen und schreibe.
Mein Name ist Michael und ich bin 30 Jahre alt. Begonnen hat alles im Jänner 1997.
Meine über alles geliebte Oma, bei der ich aufgewachsen bin und von der ich vieles gelernt habe und Mutti genannt habe, verstarb qualvoll an einem seltenen Lungenleiden. Ich habe sehr lange gebraucht um das halbwegs zu verkraften.
Jetzt aber bin ich am Ende.
Im August 2001 habe ich die für mich wundervollste Frau der ganzen Welt kennengelernt. Wir haben im Mai 2005 in aller Stille und nur mit den Beiständen im Salzburger Schloss Mirabell geheiratet. Nicht einmal unsere Eltern wußten bescheid. Wir haben uns im Juni 2006 ein Haus gekauft und dieses hergerichtet und bewohnt. Alles voll ihrer Liebe und überall ist ihre Handschrift zu finden.
Zwei Wochen nach meinem 30sten Geburtstag, am 10. März diesen Jahres um 08:00 Uhr habe ich meine Pipi ins Büro gebracht. Vor dem Aussteigen gab´s ein Bussi, dann habe ich ihr nachgesehen und bin gefahren. Um 08:33 Uhr rief mich eine liebe Kollegin an und sagte mir, ich solle ins KH St. Pölten fahren. Angeblich sei meine Frau gestürzt und sie komme dann mit der Rettung ins Spital.
Irgendwie wartete ich vor dem KH und habe jeden Rettungswagen "begutachtet". Aus welchem Bezirk, wer sitzt drinnen udgl. Nichts. Ich habe dann im Büro meiner Frau angerufen und man sagte mir, dass versucht wird sie ins Spital zu bringen. Ich solle Geduld haben. Eine Sekunde später rief ein guter Freund an, und fragte wann wir am abend bei Bekannten seien - Geburtstag. Ich erwiderte und sagte, dass ich es nicht weiß, da ich im KH auf meine Frau warte - sie sei gestürzt.
Irgendwie hatte Martin einen siebten Sinn, setzte sich ins Auto und kam zum Spital. Danke Martin!
Um 10:25 Uhr ging ich dann zum weiß ich nicht wievielten Mal zur Information. Ja meine Frau sei da und liege auf Station blabla.
Dort angekommen rief man eine Ärztin. Diese erklärte mir dann in einem Zimmer, dass meine Frau gestürzt ist, wieder das Bewusstsein erlangte, es verlor, wahrscheinlich einen Lungeninfarkt hatte. Ich besann mich immer wieder auf die Aussage: "Sie hat das Bewusstsein wieder erlangt". Dann erklärte mir die Ärztin, dass zwei Notarztteams und 6 Sanis meine Frau intubierten, ich weiß was das ist (in dem Moment aber verdrängt), und sie wiederbelebten. Sie kam dann ins Spital, mit blauen Lippen (was das bedeutet, weiß ich auch - in diesem Moment eben auch nicht) und wurde noch lange Zeit wiederbelebt. Aber erfolgreich wie ich hoffte, denn sie ja hat das Bewusstsein wiedererlangt.
Und dann kam: aber es hat nicht gereicht. Ihre Gattin ist vor 5 Minuten verstorben. Alles - alles - alles ist zusammengebrochen.
Mit 26 Jahren, nie geraucht oder getrunken, gesund ernährt! Pumperlg´sund wie man sagt. Wir wollten nächstes Jahr Kinder haben. Ich weiß nicht wie es weitergeht oder weitergehen soll. Ich habe keine Ahnung und auch nicht wirklich viel Lebensmut und Kraft.
Ich kann jetzt im Moment nicht mehr. Ich werde demnächst weiterschreiben. Es geht nicht.
Meine kleine Sonnenblume, ich werde Dich immer lieben - bis in alle Ewigkeit.