Abschied von meiner Sonne 2

  • Liebe Andrea,


    :2: für deine lieben Worte und Anteilnahme.



    Ich wohne im Ruhrgebiet.


    Es ist im Moment alles zu viel für mich und ich bin sehr verzweifelt.


    Mein physischer und psychischer Zustand war seit meiner akuten Trauerzeit noch nie so unten. Ich kann gefühlt nichts mehr... weder Essen machen... Haushalt in Ordnung halten... Erledigungen termingerecht erledigen... noch nicht mal die wenigen sozialen Kontakte wahrnehmen. Für das alles muss ich mich anstrengen und schaffe es nur ansatzweise mit viel Mühe.


    Gestern z. Bsp. habe ich es kaum aus der Fußgängerzone ( musste meine reparierten Hörgeräte abholen) mit Rollator bis zum Autoparkplatz geschafft. Ich bin wie betrunken gelaufen... Blutdruck total unten.


    Jede Stufe oder Bordstein, Kopfsteinpflaster sind ein Hindernis für mich... ich kann mich nicht mehr erinnern, dass ich jemals unbedarft und ohne sie zu bemerken, diese "Hindernisse" genommen habe.

    Und ich will diese Zeit zurück. Aber trotz üben gelingt es mir nicht. Mittlerweile beneide ich jeden, der es locker macht. Ich muss mich jetzt bei jeder Unebenheiten oder Stufe festhalten und konzentrieren... aber bei einer Stufe oder am Bordstein ist kein Geländer... der Rollator ist dabei ein weiteres Übel.

    Es fällt mir alles so schwer... und wenn ich alleine (wie meistens) unterwegs bin, habe ich Angst, dass ich falle und keiner hilft... kennt mich... oder ist einfach für mich da.


    Das alles zermürbt mich zusehends... zieht mich runter... nimmt mir die Lebensfreude... und dabei bin ich erst 70... keine 100.

    Es wird nicht besser, sondern bestimmt schlimmer werden. Das macht mich fertig.


    Lg Luise

  • Meine Lieben,


    heute ist ein sehr warmer Tag, auch noch

    abends.

    Alle Nachbarn nutzten ihren Balkon und Garten und hatten gute Laune. Nur mir schnürt sich der Hals zu und bin traurig und

    verzweifelt.


    Meine Krebserkrankung und die anderen körperlichen Einschränkungen nehmen immer mehr Raum ein... belastend und eigentlich für mich nicht mehr aushaltbar.

    Ich kann keine Freude mehr empfinden... Zukunftsangst bestimmt mein Denken und Handeln.

    Wenn ich mich körperlich etwas besser fühle, trenne ich mich seit einiger Zeit von Sachen und Kleidung, will wohl mein Leben aufräumen.

    Meine Wohnung... meine Terrasse interessieren mich nicht mehr... ich werfe sogar Deko - Artikel, die ich immer jahreszeitlich aufstelle, in den Müll.


    Meine Terrasse ist aufgrund des feuchten Winterwetters dieses Jahr sehr mit Grünbelag behaftet. Auch Blumenkübel usw.. Aber ich bin zu schwach, um es zu entfernen. Letztes Frühjahr konnte ich alles noch bewältigen... putzen und bepflanzen...brauchte zwar viele Tage und immer Pausen, aber hinterher Freude am Gestalten gehabt.


    Und heuer geht es überhaupt nicht.

    Nun versuche ich gerade mir Hilfe zu organisieren für diese Arbeiten, auch für gründliches Fenster- und Rahmenputzen.


    Habe da jemanden an der Hand, aber musste letztes Jahr schlucken, als die Bezahlung für 3,5 Stunden gefordert wurde... ich habe gezahlt aber eigentlich beschlossen denjenigen nicht mehr zu fragen.


    Aber sonst kenn ich keinen, es ist ja auch schwere Arbeit, die gut bezahlt werden soll, aber ich glaube, ich werde benutzt weil ich alleine und angewiesen bin auf diese Hilfe.


    Ein älteres Ehepaar (Nachbarn) zahlte für vergleichbare Arbeiten an dieselbe Person wesentlich weniger.


    Aber ich werde es wieder vereinbaren und zahlen , ich selber schaffe es nicht. Muss es woanders einsparen... wird schon irgendwie gehen.


    Das sind so meine "kleinen" Probleme, nicht nur Krankheit und Trauer... aber belasten mich auch.


    Lg Luise

  • Liebe Luise,


    finde ich ganz schlimm wenn man das so macht das ist nicht schön gar nicht.

    Vielleicht findest Du ja noch jemand anderen der Dir das machen könnte.


    Ich verstehe Dich wenn man sich so schwach fühlt und ist das ist nicht schön wo soll man da dann noch Freude haben.

    Vielleicht kann ja Deine Freundin Dir ein bisschen helfen beim Pflanzen das Du wenigstens bisschen was schönes hast.


    Ist schon schlimm wenn man selber es nicht mehr kann.


    Vlg. Linchen

  • Ach, liebes Linchen,


    meine Freundin hilft mir wo sie kann. Aber mit allem kann und will ich sie nicht belasten. Sie ist mir eine gute Freundin und Stütze, immer mich da.


    Ich habe mich entschlossen die anfallenden Arbeiten machen zu lassen und werde finanziell schon damit klarkommen.


    Wenn das Wetter gut ist und ich mich auch

    gut genug fühle, habe ich doch Freude daran. Das ist es mir wert, wer weiss, wie lange ich noch in meiner Wohnung leben kann?

    Lg Luise

  • Verstehe ich, ich weiß das ist total blöde immer dieses Fragen und wenn man eh schon weiß die jenige macht schon soooo unglaublich viel für einen. <3

    Wäre halt einfach schön muss ja nicht viel sein einfach bisschen was das wäre schon ein bisschen schön für Dich.

    Blumen geben einen viel.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Babajaga,


    ich verzweifle immer mehr.

    Bin gefühlt nur noch am Weinen. Mein Zustand ist permanent schlecht.

    Ich glaube, es wird nichts mehr.


    Selbst mein Hund bemerkt es , Amy frisst seit Tagen fast gar nichts mehr, nur wenn ich sie mit der Hand füttere, nimmt sie etwas.


    Morgen muss ich zur Mammografie, wenn dann das Ergebnis auch schlecht ist (dauert aber länger) , drehe ich noch mehr durch.


    Bei den Nachbarn zu denen ich Kontakt habe, ist nun der Ehemann (demnächst 65 Jahre verheiratet) dement.


    Die Nachbarin ist total geschockt... selber auch über 80. Ruft mich immer an, aber ich kann ihr nicht helfen... nur zuhören.


    Überall nur noch Leid und Schmerz.


    Lg Luise


    Tut mir leid immer nur zu klagen.

  • Liebe Luise,

    entschuldige dich bitte für nichts. In deiner Situation ist es doch kein Wunder, dass du so fühlst. Ich nehme dich einfach mal in den Arm :24:und wünsche dir von Herzen ein positives Ergebnis.

    Lasse immer und jederzeit raus was dich bedrückt. Wir sind hier...

    Liebe Grüße Billi 🌻

  • Liebe Luise


    Ja, das ist wirklich alles verständlich bei den schweren gesundheitlichen Problemen, Kummer und Leid.

    Du Arme.
    Auch mir tut das total leid.


    Hat Amy denn schon früher manchmal nicht (viel) gefressen ?
    Kann mir vorstellen dass Haustiere einiges spüren und mitbekommen.
    Vielleicht auch dass es dir nicht gut geht.

    Und deine liebe Nachbarin.
    Demenz ist auch sehr schwierig zu (er-)tragen.

    Und du brauchst sie ja auch bzw. den Kontakt.
    Auch so wichtig.

    Alles schwierig.

    Morgen muss einfach ein positives Ergebnis her.


    LG
    Simon

  • Liebe Luise das tut mir leid das noch keine Besserung eingetreten ist . ...und bitte entschuldige dich nicht ...es ist hart was du erdulden musst ...ich wünsche dir und Amy viele kleine Lichtblicke vllt kann das schöne Wetter einwenig dazu beitragen ☀️für die Mammographie drück ich die Daumen...gib nicht auf Luise 🌻🍀

  • Liebe Luise,

    Es tut mir so leid, was du immer weiter durchmachen musst. Es bleibt wieder nur dieses eine Wort: Unfair!
    Deine Nachbarin - auch hier ein unfaires Schicksal und du sagst, du kannst nichts tun, außer zuhören - aber genau das ist doch so viel und sagt so viel über dich aus! 💖
    Ich drücke dir für den Termin heute alle Daumen, ebenso für deine Amy und nehme dich, wenn ich darf, einfach mal ganz lieb in den Arm und sende ein wenig Kraft! :24:<3

  • Liebe Luise


    Ich kann mich auch nur den Anderen anschließen . Du musst dich für nichts zu entschuldigen.

    Wer , wenn nicht wir hier in dieser Gemeinschaft hören dir zu und haben Verständnis.


    Ich wünsche dir von Herzen eine Besserung deiner Lebenslage , für dich und Amy.


    Herzlichst 🧡🧡

  • liebe Luise<3:30:<3

    fuehl dich auch von mir sanft umarmt.


    Gerade seit einem Jahr weiss ich wieder so sehr was das warten auf ein gutes bis bestmögliches Ergebnis einer Mammographie bedeutet...

    Fuehl dich mehr wie verstanden...


    sanfte Umarmungen sendet dir <3 Sverja