mein stiefvater und meine mama

  • Ich bin heute so was von hin und her gerissen. Jetzt glaube ich, dass mir so einen Aufenthalt doch mehr schaden würde als das er früchten würde. Meine Ängste nehmen die Oberhand. Ich werde jetzt morgen in der Früh mal meine Ärztin anrufen und entweder bitten um einen früheren Termin oder ihr schildern wie meine Gefühlslage momentan ist. Heute war es so eine richtige, fiese Depritag, wo ich nur unten hocke und das Gefühl habe über mir ist nur schwarz. Einerseits möchte ich gerne mehr Hilfe in Anspruch nehmen, anderseits möchte ich das jeder mir fernbleibt und ich meine eigene Suppe weiter kochen kann... auch wenn die schon längst versalzen ist.
    Werde jetzt aber versuchen mir in dem Ganzen nicht reinzusteigern und versuche mich mit Tee und die Zeitung, Buch oder einen Film etwas abzulenken.
    Kathrin

    Alles wird gut. Es gibt viel Trauriges auf der Welt und viel Schönes. Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben, als man ertragen kann, doch dann stärkt sich indessen das Schöne und berührt wieder unsere Seele. (Hugo von Hofmannsthal)

  • Liebe Kathrin!
    wie sehr wünsche ich dir das es besser wird
    das du entlich über wasser sein kannst :24:


    heute hab ich bei der fahrt nach Ried an dich gedacht
    wegem dem Urteil vom autolenker
    irgendwie glaube ich haben wir die gleiche suppe zu löffeln


    ich wünsche dir vom ganzen herzen das der Aufenthalt dich stärkt und sicherheit gibt
    las dich sachte :24: , deine maki

  • Habe heute in der Früh die Ärztin angerufen und habe einen Extra-Termin bekommen, morgen um 07:00 - mal schauen ob mein Hirn dann schon wach genug ist, ihr meine Gefühllage zu schildern.
    Und weil ich doch irgendwie überlege wegen einen stationären Aufenthalt, war ich mutig (weil ich hasse telefonieren) und habe sowohl bei der Tagesklinik Kufstein als auf der psychotherapeutische Station in Hall angerufen, um mich zu erkündigen wie lange die Wartezeiten sind. In Kufstein ca. 3 Monate, in Hall wäre eine Aufnahme möglich ab 24.01, Dauer ca. 8 Wochen.
    Habe mir aber gleichzeitig auch die Telefonnummer einer Psychotherapeutin rausgesucht, wobei ich vielleicht ambulant eine Unterstützung bekommen könnte (hatte schon mal vor vielen Jahren mit ihr Kontakt - zu meiner ehemaligen Psychologin in IBK möchte ich nicht mehr, weil mir der Aufwand zu groß ist).
    Meine Ängste bezüglich stationäre Aufnahme: mein vertrautes Umfeld verlassen müssen - dauernd (in gewisser Maße) unter Beobachtung stehen - kaum Freiraum - kaum Privacy
    Vorteile: intensivste Beschäftigung mit mein ich - Auffang wenn ich emotional abstürze - Stabilisierung
    Mein Mann hat es halt schwer mit der Gedanke, dass ich evt. stationär eine Therapie machen möchte. Er unterstützt mich da schon, aber er hat dann gleich soviele (irrationale) Ängste. Das macht es für mich natürlich auch nicht leichter.´


    Tagsüber auf der Arbeit war ich sehr nachdenklich und es fiel mich schwer mich auf meine Patienten zu konzentrieren (habe ich mir aber nicht anmerken lassen). Gerade heute hat mir der Primar (mein Chef) gefragt wie es mir geht - nach der Chefvisite, mitten in der Halle auf der Rolltreppe (also den Ort wo man auf so eine (banale) Frage gefasst ist). Habe dann geantwortet; es geht, so halbwegs - was zwar nicht die ganze Wahrheit war, aber auch nicht gelogen ist.


    Nach der Arbeit bin ich noch zur Bücherei und habe mich dann gefreut (ja diese Momente gibt es Gottseidank auch noch) weil ich das Buch "die Bücherdiebin" ergattert habe. Soll anscheinend sehr gut sein.
    Lese aber gleichzeitig schon das zigte Mal, Veronika beschließt zu sterben von Paulo Coelho - ich liebe es.

    Alles wird gut. Es gibt viel Trauriges auf der Welt und viel Schönes. Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben, als man ertragen kann, doch dann stärkt sich indessen das Schöne und berührt wieder unsere Seele. (Hugo von Hofmannsthal)

  • Liebe Kathrin...


    Die Bücher von Paulo Coelho sind einfach fantastisch....!


    Aber nun zu Dir: Ich könnte mir vorstellen, dass Dir eine stationäre Aufnahme dennoch gut tuen würde...sicher wärest Du längere Zeit weg..., aber vielleicht ist genau dieses " weg sein" für Dich gut, einfach ganz konzentriert auf DICH zu sein, vieles aufzuarbeiten, eben diese intensive Betreuung, um Dich besser wieder stabilisieren zu können....So wärest Du eine Weile weg von allem und könntest Dich nur auf das konzentrieren, was Dich betrifft....wäre sicher effektiver als eine ambulante Therapie, wo Du abends wieder im normalen Alltag gefangen wärest....!


    Ich habe einen guten Freund, der grosse pyschische Probleme hat, der nimmt sich genau diese Auszeit...und es tut ihm gut. Mittlerweile erkennt es schon selbst, dass es wieder so weit ist und ein Anruf genügt, er bekommt wieder einen Platz....Er kommt gestärkt zurück. Gesprächstherapie alleine, in Gruppen und Maltherapie...Es hilft ihm und er fühlt sich gut dabei.


    Du musst unbedingt an Dich denken...!!!


    Pass auf Dich auf, ja?
    Eine liebe :24:
    Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Kathrin,


    ich kann Deine Angst, ststionär zu gehen, verstehen.
    Aber wen Du mit dem Gedanken spielst, solltest Du es auch tun.
    Denn Du scheinst Dir bewußt zu sein, dass du das brauchst.
    Ich war vor Jahren auch stationär auf Kur wegen Depressionen. Es war nicht leicht da hin zu gehen.
    Denn eingeengter ist natürlich Einiges.
    Daheim macht man alles anders.
    Heimweh kommt auch öfter einmal.
    Aber in Deinem Alltag kannst Du Dich nicht gut auf Dich konzentrieren.
    Da gibt es immer Ablenkungen, diewir manchmal natürlich auch brauchen, aber beim Aufarbeiten geht das halt nicht immer.
    Toll, dass Du schon die ersten Schritte gemacht hast und angerufen hast.
    Das Dein Mann sich Sorgen macht ist irgendwie sein gutes Recht.
    Aber darauf kannst Du jetzt nicht schauen.
    Du musst jetzt auf Dich schauen und was Dir gut tut.


    LG, Ela

  • Danke für Eure Antworten.
    War heute in der Früh bei der Ärztin. Wir machen nochmals eine Medikamentenänderung und übers WE soll ich die Schlafmedikation mal erhöhen um einen etwas mehr erholten Zustand zu erreichen.
    Wegen dem stationären Aufenthalt meinte sie, dass es mir vielleicht gut tut um aus dieser Schiene, wo ich jetzt feststecke, zu geraten. Sie meinte auch, ein Vorgespräch kann man immer machen, das muss noch nicht heissen, dass man den Termin zur Aufnahme dann wirklich wahrnimmt. Sie meinte, ich könnte es mir als extra-Spur halten und falls es mir noch nicht gut geht oder noch nicht besser geht bis Ende Jänner dann kann ich da einsteigen, wenn es mir besser geht, dann freut sich jeder und dann kann man noch immer absagen. Also ich hab da angerufen und hab am 20.12 ein Vorgespräch.
    Kathrin

    Alles wird gut. Es gibt viel Trauriges auf der Welt und viel Schönes. Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben, als man ertragen kann, doch dann stärkt sich indessen das Schöne und berührt wieder unsere Seele. (Hugo von Hofmannsthal)

  • Liebe Kathrin,


    das klingt mir doch nach einem guten Plan!


    Toll, daß du es geschafft hast, gleich den Termin fürs Vorgespräch zu fixieren. :thumbup:


    Alles Gute für dieses Gespräch und alles Liebe, :24:
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Das WE war wie erwartet (wegen Beruhigungsmedikation) ruhig und angenehm. Ich bin schon ewige Zeiten nicht mehr so ruhig, innerlich, gewesen. Hat gut getan.
    Am Samstag hab ich eigentlich nichts angestellt, aber heute bin ich mit meinem Mann eine Schneeschuhwanderung gegangen. Wir waren ca. 4 Stunden unterwegs. Es war anstrengend aber sehr schön, und oben war die Landschaft wie in ein Märchenbuch, so ruhig, so selig.
    Morgen fängt die Arbeitswoche wieder an. Ich hoffe, ich schaffe sie leichter als die Vergangene.
    Im Kopf schwirren mir noch viele Fragen, Bedenken und Ängste wegen den stationären Aufenthalt. Bin halt arg am überlegen ob mir das wirklich weiterhilft, aber mein Bauchgefühl sagt schon. Werde versuchen mir da nicht all zu irre zu machen bis ich das Vorgespräch hinter mir habe.
    Wünsche Euch noch einen schönen Sonntagabend.
    Kathrin

    Alles wird gut. Es gibt viel Trauriges auf der Welt und viel Schönes. Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben, als man ertragen kann, doch dann stärkt sich indessen das Schöne und berührt wieder unsere Seele. (Hugo von Hofmannsthal)

  • Liebe Kathrin,


    du hattest doch heute das Vorgespräch?
    Magst uns erzählen, wie es dir dabei gegangen ist? Was haben sie gesagt?


    :24:dich feste, alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Hallo ihr Lieben,


    war am Montag zum Vorgespräch und ich habe nun einen Aufnahmetermin für den 24.01 bekommen. Die Therapie dauert dann bis 18.03. Das Vorgespräch war gut, aber nachher war ich so richtig deprimiert. So ein langer Aufenthalt, so eine lange Trennung von mein Mann bevorstehend hat mich vorerst nochmal weiter hinein der Depression gedruckt, aber ich sehne mich auch nach der arbeitsfreie Zeit, einer Zeit wo ich mich nicht um anderen kümmern muss, sondern Zeit habe für mich. Ich habe da zwar viele Ängste aber der Versuch ist es wert und abbrechen kann man immer.
    Habe nun auch meinem Chef mitgeteilt, dass er mit einen längeren Krankenstand rechnen muss. Er war sehr verständnisvoll.
    Zuhause weiss bis jetzt meine Schwester es. Irgendwie fällt es mir schwer denen das daheim zu ermitteln. Werde aber schauen, dass ich noch vor Weihnachen meinem Papa und Bruder informiere.


    Ich wünsche Euch allen ein besinnliches Weihnachtsfest.


    Kathrin

    Alles wird gut. Es gibt viel Trauriges auf der Welt und viel Schönes. Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben, als man ertragen kann, doch dann stärkt sich indessen das Schöne und berührt wieder unsere Seele. (Hugo von Hofmannsthal)

  • Liebe Kathrien - du Mutige! :)
    Gehe auf den Krankenstand Schritt für Schritt zu. Dein Mann wird dich ja besuchen und manchmal tut es einer Beziehung auch gut, wenn man mal ein bissl weniger aufeinanderpickt. Und dir wird der Krankenstand auch gut tun, da bin ich sicher!
    AL
    Christine

  • Liebe Kathrin!


    Es ist gut zu lesen, dass Du einen festen Termin für eine stationäre Behandlung bekommen hast...Ich denke fest, dass es Dir helfen wird in dieser Zeit vieles aufzuarbeiten. Und Du hast konzentriert diese Zeit für Dich, und nur für Dich! Das ist wichtig! Toll, dass Du einen so verständnisvollen Chef hast, das ist in der heutigen Zeit nicht so selbstverständlich. Und auch genau das, wird Dir in dieser Zeit helfen, dass Du sie für Dich nutzen kannst, in Ruhe nutzen kannst, ohne Angst, um Deinen Job zu haben!


    Dein Mann kann Dich besuchen, Ihr könnt telefonieren, und er steht zu Dir, er unterstützt Dich in dem, was Du machst, auch das ist toll!


    Und ich finde es toll, dass Du es machst. Es kostet viel Kraft, aber es wird Dich sicher einen grossen Schritt nach vorne bringen, liebe Kathrin!


    :24: Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Kathrin!
    Dieser Schritt zeigt deine Stärke.Ich wünsche dir weiter so viel Kraft!
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Kathrin,


    den ersten Schritt hast du gemacht.
    Du bist zum Arzt gegangen, Du hattest das Vorgespräch und Du hast jetzt einen Termin.
    Das ist doch toll!


    Dein Chef sitzt Dir nicht im Nacken und du hast jetzt endlich einmal Zeit, Dich um Dich zu kümmern.
    Es hört sich jetzt sehr lang an und zwischendrin wird es Dir vielleicht auch mal lang vorkommen, und das Heimweh wird auch mal da sein.
    Aber die Zeit vergeht schneller, als wie Du denkst.
    Du wirst schon sehen!


    Für mich waren damals die ersten Tage ganz komisch. Man muss sich erst einmal orientieren und weiß gar nicht so recht, was man da nun soll.
    Dann kann man sich so langsam eingewöhnen und schliesst Kontakte.
    Und erst dann kann man sich auf das Ziel konzentrieren.


    Versuche, nicht jetzt schon an das Abrechen zu denken.
    Mache Dir nicht unnötig Angst.
    Die anderen werden das schon schaffen.
    Sicher nicht so, als wenn Du da wärst, denn das bist Du ja nicht.
    Aber es wird gehen.


    Geniesse es einmal für Dich zu sein, Dich um Dein Wohlergehen zu kümmern, nicht putzen, kochen, usw. zu müssen.
    Nimm Urlaub vom Alltag.
    Und erhole Dich.


    Ich wünsche Dir alles Liebe.


    LG, Ela.

  • Liebe Kathrin. Gratuliere Dir zu Deinem Erfolg :028: .
    Das wird schon werden.
    Ela hat ja schon alles gesagt..... :24:

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Leute,
    danke für Eure Antworten sie bedeuten mich richtig viel. Ich bin gerührt von so viel Verständnis.
    Ich wünsche Euch für 2011 viel Kraft, Liebe und innere Frieden.
    Alles Liebe,
    Kathrin

    Alles wird gut. Es gibt viel Trauriges auf der Welt und viel Schönes. Manchmal scheint das Traurige mehr Gewalt zu haben, als man ertragen kann, doch dann stärkt sich indessen das Schöne und berührt wieder unsere Seele. (Hugo von Hofmannsthal)