Verloren im Leben

  • Liebe Mama, du hast noch gesagt gehabt das dir niemand hilft. Leider ist es die Wahrheit alles ist schief gegangen und dieser Zustand hält weiterhin an. Egal was ich versuche, ich bekomme keine Hilfe. Der Tag heute war zum kotzen.

  • Liebe Malin, es tut mir sehr leid, dass es dir nicht gut geht. Das Gefühl keine Hilfe zu bekommen kenne ich gut. Wir werden uns wohl selber am eigenen Kragen aus dem Sumpf ziehen müssen. Unsere Mamas hätten es so gewollt. Meine fehlt mir heute auch sehr. Es ist so schwer vorstellbar, dass ein Mensch einfach nicht mehr da ist. Ich drücke dir die Daumen dass du doch noch einen Menschen findest der dich unterstützt. Manchmal kommt Hilfe aus den seltsamsten Richtungen.

  • Liebe mutterseelenallein,

    danke für deine Worte. Dieses "nicht mehr da" das habe ich noch immer nicht wirklich verstanden. Unsere Mamas sind doch immer dagewesen. Ich hoffe du hast recht und irgendwie, irgendwo finde ich noch Unterstützung.

    Ich denk an dich und hoffe bei dir läuft es etwas besser.

  • Liebe Linchen,


    danke für deine Worte. Ich muss irgendwie fremde Hilfe organisieren. Es fällt mir aber unendlich schwer und es funktioniert nicht wie erhofft. Meine Mama ist weg und die Verwandten interessieren sich nicht dafür wie es meinem Vater geht. Das ist eine Sache die schwer zu begreifen ist. Sonst waren sie um diese Jahreszeit mehrmals im Monat zum Grillen zusammen und jetzt ist alles so, als hätte man sich nie gekannt. Ich versteh die Menschen nicht.

  • Liebe Malin,


    es tut mir sehr sehr leid, wenn ich das lesen muss, dass niemand mehr kommt.

    Tatsächlich kann auch ich die Menschen nicht mehr verstehen.

    Es ist nicht schwer, mal anzufragen, ob man mal mit 2 Salaten und ein paar Grillsachen vorbei schauen soll, nach dir und deinem Papa fragen und über die Mama erzählen, ja auch gemeinsam weinen...🫂

  • Liebe Pia,


    da erwartest Du schon extrem viel😏🙄😬😑

    Am besten gar nicht kommen und sich auch nicht melden dann muss man sich erst gar nicht damit auseinandersetzen.


    So ist das heute leider nicht nur in dem traurigen Bereich es gibt viele Bereiche dafür gilt das selbe.

    Sich damit auseinandersetzen ist nun einmal eine Aufgabe und wenn ich das doch schon alles im Beruf tun muss und mit den ganzen anderen Situationen im Alltag warum dann noch mit was was zusätzlich belastet statt Spaß und Spiel und Heile tolle Welt.

    Traurig aber es ist so.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Pia, liebe Linchen,


    danke für eure Antworten. Ja, so sind Menschen leider. Einfach vorbei kommen, macht man offensichtlich nur solange es etwas Positives gibt. Kostenlos essen und trinken, konnten sie bei meinen Eltern über Jahre. Mein Vater hat bei Umzügen und allen möglichen geholfen. Das zählt alles nicht. Es ist Verwandtschaft mütterlicherseits. Vielleicht haben sie immer nur wegen meiner Mama Kontakt gehalten. Ich verstehe es nicht. Die Welt ist ungerecht.


    Für meinen Vater ist das alles noch schwerer zu begreifen. Er hat mehrfach gefragt was er falsch gemacht hat. Weshalb nach mehreren Jahrzehnten, der Kontakt abgebrochen wird, ohne jegliche Erklärung. Einigen dieser Personen wünsche ich das sie in eine ähnliche Situation geraden. Irgendwann ist bei denen auch der Partner nicht mehr da.


    Im nächsten Leben werd ich eine Katze oder ein Hase. Jedenfalls bitte kein Mensch.

  • Morgen wird wieder schlimm. Die Wohnung meiner Eltern betreten kostet immer wieder Kraft. Kraft habe ich aber nicht. Meinen Vater kann ich nichts recht machen, alles passt ihm nicht. Er ist aber auf Hilfe angewiesen. Heute hat er sich wieder verlaufen. Ich will meine Mama zurück, ich will nicht mit ihm alleine sein.

  • Liebe Malin , ich wünsche dir ganz viel Kraft für heute. Die Wohnung , ein Ort wo man dich geborgen und aufgehoben fühlt ist in solchen Situationen immer schwer aufzusuchen. Die Erinnerungen fliegen durch die Wohnung .

    Es tut mir leid um deinen Vater , für Ihn sicherlich auch eine neue Situation und damit geht jeder Mensch anders um. Ich erlebe das selbst bei mir und meiner Mutter. Die Trauer macht einen Vergesslich, Namen und Orte fallen einem nicht mehr ein. Man geht wohin und wenn man da ist, weiß man nicht mehr was man da wollte . Ich kenne das nur zugut gerade und schreibe mir vieles auf sonst würde ich sicherlich noch mehr vergessen als jetzt schon.

    Versuche es in kleinen Stücken , ich stückel auf gerade aufgaben in viele kleine Teilabschnitte. Es geht halt nicht mehr wie früher. Der geliebte Mensch fehlt halt und das jeden Tag aufs neue ob man das will oder nicht.

    Aber du kannst auch Hilfe in Anspruch nehmen für deinen Vater , es gibt sicherlich Anlaufstellen auch ein deiner Nähe wo man Hilfe bekommen kann für deinen Papa und/oder für dich/euch .

    MfG

    Nafus

  • Danke Nafus, für deine lieben Worte.

    Anlaufstellen wo man Hilfe bekommen könnte gibt es. Mein Vater will aber alles nicht. Er will nicht mit fremden reden und dort seine Probleme teilen. In ein betreutes Wohnen hätte er umziehen können, möchte aber nicht. Vielleicht überlegt er sich das mit der Zeit noch anders. Es gibt Tage da sagt er selbst das es so nicht geht aber am nächsten Tag ist er überzeugt allles alleine zu schaffen. Er hat auch früher fast nie Hilfe von anderen angenommen, hat alles in Haus und Garten alleine gemacht. Sein Charakter war schon immer schwierig.


    Vergesslich bin ich auch geworden oder besser gesagt, schnell unkonzentriert. Im Gedanken immer woanders.

  • Liebe malin,


    das ist normal das Du vergesslich bist unkonzentriert dagegen kannst aber was tun, das es besser wird.


    Mit Deinem Papa ja das ist ein großes Problem das ist natürlich schwer zu lösen.

    Vielleicht einfach mal Rat holen bei seinem Arzt oder bei einer Trauerbegleitung.


    Vlg. Linchen

  • Überall sind Menschen die sich auf den Urlaub freuen. Mich erreicht noch nicht einmal die Tatsache das Sommer ist. Meine Welt ist eine andere geworden. Eine Welt die ich nicht will, die aber da ist.


    Meine Mama hatte vor einiger mal gesagt, wenn das mit meinem Vater so weiter geht, können wir uns auf einiges gefasst machen. Ich hab nicht weiter drüber nachgedacht. Sie war ja da, hätte alle Probleme gelöst. Täglich gibt es Dinge die ich sie fragen möchte.


    Jetzt hat er wenigstens einen Termin beim Arzt zugestimmt. Vielleicht ändert sich dadurch anschließend zwangsläufig etwas.

  • Liebe malin,


    vielleicht holst Du Dir mal Hilfe also ich meine das es helfen kann.


    Es wird immer wieder Situationen geben und natürlich strengt das an, mein Papa ist gestern erneut oder wieder mal gefallen direkt auf die rechte Seite mit der künstlichen Hüfte liegt jetzt im KH mit Schmerztherapie und Physio in der Hoffnung das es hilft.

    Sonst muss evtl. doch ne OP kleine heißt es gemacht werden.


    Das ist emotional anstrengend und auch körperlich weil man schlicht nicht weiß was kommt.


    Durch diese Situationen müssen wir nun alleine durch es nützt nichts, natürlich bitte ich auch Mama um Unterstützung und das alles noch mal gut gegangen ist aber auch Sie haben nicht immer Einfluss darauf.


    Vlg. Linchen

  • Hoffentlich geht es deinen Papa bald wieder besser.

    Das sind so Situationen vor denen ich Angst habe, Verletzungen, Unfälle und alles was dann zu organisieren wäre.

    Für meine persönlichen Probleme gibt es nicht so richtig Hilfe und fremden Menschen möchte ich auch nicht alles erzählen. Hatte auf eine Sozialarbeiterin gehofft, die hat aber keine freien Termine.

  • Liebe Malin,<3


    JA, Gräber sind so stumm...


    wie meine Mama starb waren wir auch oft traurig und ja hätten gern ihren Rat gehört, obwohl wir alle erwachsen waren. Da hatten wir aber noch unseren trauernden Vater.

    Als er dann starb waren wir alle zwischen 55 und 65 Jahren alt.

    Meine Schwester sagte richtig "jetzt muessen wir wirklich erwachsen werden".


    Natuerlich waren wir erwachsen und konnten auch alle unsere Probleme und unseren Alltag meistern !

    DOCH

    man will manchmal einfach den Rat und die Liebe der Eltern spueren .


    Ja, manchmal will man nicht jemand "Fremden" seine Probleme erzählen. Doch es kann wirklich helfen weil dieser Mensch fachliche Qualifikationen hat UND nicht in dem Trauerschmerz ist.


    Wenn du magst kannst du ja dennoch auch dir hier immer wieder einmal Rat holen .

    Alles Bestmögliche wuensche ich dir

    <3 Sverja

  • Ich glaub das mit dem erwachsen werden klappt bei mir nicht oder es dauert sehr viel länger.

    Stimmt Fremde haben fachliche Qualifikation aber wichtiger wäre oft ein Mensch der meine Familie und meine Vergangenheit kennt, wo ich nichts erklären muss. Das die sozialen Kontakte alle gleich mit abgebrochen sind, hinterlässt zusätzlich viel Enttäuschung.


    Ich weiß nicht mal ob ich hier Rat suche. Das Schreiben ist mehr eine Art Flucht, die Gedanken sortieren, aufschreiben was gerade passiert ist oder was ich denke.

    Eigentlich ist es sinnlos, denn es ändert nichts.

    Was würde man ohne Internet machen?


    Als meine Oma gehen musste, war das damals auch schlimm. Ich war noch Kind hab das alles nicht so verstanden. Meine Mutter hatte ihre Geschwister, die Familie war zusammen. Keiner wäre damals einfach weggegangen, weil ihm die Trauer der anderen zu anstrengend ist. Genau das fehlt jetzt, Zusammenhalt.


    ;(

  • liebe Malin,<3


    Ich glaub das mit dem erwachsen werden klappt bei mir nicht oder es dauert sehr viel länger.

    ich habe bei einer trauernden Tochter , die auch um ihre Mama trauert geschrieben, das die Trauer , gerade wenn sie noch frisch ist man ein geschriebenes Alter auf der Geburtsurkunde stehen hat , aber es nicht ist durch die Trauer....

    Stimmt Fremde haben fachliche Qualifikation aber wichtiger wäre oft ein Mensch der meine Familie und meine Vergangenheit kennt, wo ich nichts erklären muss

    ja, Trauer macht auch muede und man verstummt häufiger...

    Das die sozialen Kontakte alle gleich mit abgebrochen sind, hinterlässt zusätzlich viel Enttäuschung.

    oh ja, das sorgt sehr fuer Enttäuschung. Fuehl dich einfach mal , wenn du es dir vorstellen kannst vorsichtig umarmt ..oder habe die Vorstellung , das ich einfach neben dir sitze und dir zuhöre<3

    Ich weiß nicht mal ob ich hier Rat suche. Das Schreiben ist mehr eine Art Flucht, die Gedanken sortieren, aufschreiben was gerade passiert ist oder was ich denke.

    Eigentlich ist es sinnlos, denn es ändert nichts.

    Doch es passiert ja was. Du schreibst das du durch das schreiben Gedanken sortierst und das du erzählst was dir im Alltag passiert . Das , genau das, machen auf ihre Art und Weise doch WIR ALLE. .

    Babajaga912  <3 schreibt sogar täglich an ihren geliebten Mann<3 und Bettinalein auf andere Art und weise durch Snoopy Geschichten und Bilder.

    Wir alle sind so verschieden vielfältig im Ausdruck unserer Trauer...

    Was würde man ohne Internet machen?

    Ja, das wäre völlig anders. Dann könnte ich dir gerade nicht schreiben. Das wuerde ich bedauern

    doch

    Als meine Oma gehen musste, war das damals auch schlimm. Ich war noch Kind hab das alles nicht so verstanden. Meine Mutter hatte ihre Geschwister, die Familie war zusammen. Keiner wäre damals einfach weggegangen, weil ihm die Trauer der anderen zu anstrengend ist. Genau das fehlt jetzt, Zusammenhalt.

    JA, da gebe ich dir recht. Wir brauchen SEHR auch den familiären , realen Zusammenhalt . Ich möchte aber noch dazufuegen auch FREUNDE und Freundinnen gehören fuer mich dazu.

    Ich wuensche und schicke dir jetzt leider nur gedankliche Gruesse die dich wegen des Internets erreichen , doch sie haben dennoch eine Energie... eine herzliche <3

    <3Sverja