Der Tod meiner Mama ist doch schon so lange her

  • Ich möchte mich Euch erst einmal vorstellen, ,ein Name ist Simone bin 34 Jahre jung und ich ich hoffe ich bin noch nicht zu alt für dieses Forum, und komme aus Hannover. Ich weiß wirklich nicht ob ich hier überhaupt richtig bin, aber man sagte mir ich sollte es hier ruhig mal versuchen. Mein Problem ist das ich mit dem Tod meiner Mutter nach so vielen Jahren wie es jetzt her ist noch nicht so gut zurecht komme. Meine Mama ist gestorben da war ich 16 Jahre jung und ich stand von jetzt auf gleich mit meinem kleinen Bruder der damals 3 war ganz alleine da,denn meine Mama ging auf die Toilette und kam nicht wieder. Ich war auch schgon über 3 Jahre in psychosomatischer Behandlung die ich dann aber abgebrochen habe weil ich nach 3 Jahren einfach nicht mehr erzählen wollte.Ich war Therapiemüde. Aber ich merke schon das mir meine Mama sehr fehlt, obwohl ich nicht so ein tolles Verhältnis zu ihr hatte, weil sie ein Alkoholproblem hatte.Ich bin hier auf der Suche nach Menschen mit denen ich mich austauschen kann, und würde mich sehr über Nachrichten von Euch freuen


    LG Simone

  • Hallo Simone


    Sei herzlich Willkommen hier. Du bist hier ganz richtig. Ein großes Beileid zu Deinem Schmerz, der ja noch immer ist und auch immer sein wird. Viele hier in diesem Forum haben Ihre Liebsten verloren. Tauschen Gedanken, Erzählungen darüber aus. Stärken sich gegenseitig mit diesem Schmerz weiter zu machen. Wir spüren aber immer wieder, dass dazu auch das Schreiben selbst hilft. Zu dem Trost der uns hier ganz Lieb umgibt.


    Wir horchen Dir gerne auch still und leise zu.


    Lieb Gruss


    Walter ( ....ein Lächeln möchte ich Dir aber gerne sofort nach Hannover schicken... :) )


  • Hallo Walter


    Vielen lieben Dank für deinen Beitrag hab mich sehr darüber gefreut. War mir nicht ganz sicher vob ich hier richtig bin 1. weil ich schon 34 Jahre alt bin und ganz viele Forum sind bis 21. Und 2. weil es bei mir ja schon 18 Jahre her ist. Ich hoffe auch das ich mich hier mit Menschen austauschen kann die das gleiche oder ähnliches erleben mussten.


    LG Simone

  • Hallo liebe Simone!
    naja du bist jünger als ich ;)


    Du bist hier ganz Richtig!!!!


    ein Herzliches Willkommen im Forum!
    meine Anteilnahme zum gehen deiner mam!
    damals wars du sehr jung "mitten in dem alter sich zu finden" und passierte es
    kann mir vorstellen das du die verantwortung über deinen noch sooo kleinen Bruder übernommen hast
    Magst erzählen (musst nicht)
    Wer kümmerte sich um euch?
    Wie ging/geht dein Bruder mit der Trauer um?
    erzähl was immer dich bedrückt, wir hören dir zu!!!!


    glaub mir (aus eigener erfahrung) dem Schmerz die Worte zu geben, hat mir geholfen/hilft immer noch


    wünsche dir viel Kraft und Mut, maki

  • Liebe Simone!
    Herzlich willkommen hier bei uns.Du bist hier vollkommen richtig!
    Wenn du uns erst näher kennengelernt und von einigen gelesen hast,wirst du (allein schon an mir) feststellen,das hier auch einige älter sind als 21,auch älter als du.
    Fühl dich also aufgenommen bei uns und schreib wann immer dir danach ist.
    Das du nach 16 Jahren nicht mit dem Tod deiner Mutter zurecht kommst ist ganz normal.Sie ist deine MUTTER und die fehlt einfach.Völlig egal,wie lange "es" her ist,dafür gibts kein Zeitlimit.
    Du warst damals außerdem fast noch ein Kind und hast einen kleinen Brüder für den du sicher da warst.
    Wie ging und geht er denn mit dem Tod eurer Mutter um?Hast du sonst noch jemanden mit dem du reden kannst?
    Fühl dich umarmt,wenn du magst :30:
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Hallo Simone. Herzlich Willkommen hier bei uns. Was spielt denn das Alter für eine Rolle? Wir alle rauern um unsere Lieben.
    Ich denke, eine Mutter könnte 100 Jahre werden, wenn sie stirbt, ist das für uns Kinder immer noch zu früh.


    Schreibe hier alles was Dir auf dem Herzen liegt, wir hören zu :24:

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Simone,


    ein herzliches Willkommen hier im Forum. Es tut mir sehr leid, daß du deine Mama so früh verlieren mußtest.


    Egal wie lange es her ist - deine Mama fehlt in deinem Leben, sie wird dir immer fehlen. Aber vielleicht hilft es dir, hier niederzuschreiben, was dich bedrückt, wenn etwas "ausgesprochen" ist, ist es auch meist ein bissel leichter zu tragen. Also - wenn du magst, erzähle uns, was immer dir auf dem Herzen liegt, wir sind für dich da.


    Alles Liebe, und wenn du magst auch eine liebe :24:
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.


  • Hallo Liebe Jutta


    Vielen lieben Dank für deinen Beitrag, hab mich sehr darüber gefreut. Danke für deine Anteilnahme. Ich merke schon das es mir gut tut wenn ich mich hier austauschen kann und freue mich darüber das ich für dieses Forum nicht zu alt bin, denn bei manchen wo ich mich angemeldet hatte hieß es ich wäre zu alt. Gerade jetzt geht es mir nicht so gut, denn mein Opa also der Vater meiner Mutter ist 86 und hatte vor 5 Wochen einen Schlaganfall hat jetzt Pflegestufe 1 , nun ist er in eine kleine Wohnung in unserem Haus gezogen und ich und mein Mann pflegen ihn. Jetzt wäre es z.B schön wenn meine Mama seine Tochter da wäre


    LG Simone

  • Meine Mutter ist auch schon seit 21 Jahren tot. Sie hatte auch ein Alkoholproblem und ich habe sie sehr lange nicht verstanden. Ich war damals
    erst 16 Jahre als sie von uns ging und die Trauer über die Mutter bleibt wohl immer im Herzen. Ich denke noch oft an sie, aber es wurde mit den Jahren besser
    und ich habe heute selber Familie und das Leben geht einfach weiter.
    Du solltest dich vielleicht mal bewußt mit dem Thema auseinandersetzen und die Trauer an liebevolle Erinnerung weichen lassen. Ich habe lange daran geknappert
    das sie mich alleine ließ und habe mir oft an ihrem Grab gedacht: Ich hasse dich du hast mich alleine gelassen du bist schuld das es mir so schlecht geht.
    Erst als ich selber Mutter wurde und mich mehr in ihr Schicksal hineinversetzten konnte, konnte ich ihr verzeihen und ich gehe nun mit einem guten Gefühl zum Grab.
    Alles Liebe für die Zukunft


  • Hallo Katze


    Vielen Lieben dank für deinen Beitrag, ich hab mich sehr darüber gefreut.Dann ist das bei dir auch schon länger her, das was du schreibst das du deine mama lange nicht verstanden hast, kann ich nur zu gut nach vollziehen. ich denke immer warum hat sie mich alleine gelassen, warum hat sie so viel getrunken sie hat doch für uns eine Verantwortung zutragen. Warum hat sie nicht gekämpft.Fragen über Fragen.Meine Mama ist anonym beigesetzt ich habe ihr einen Brief geschrieben und ihn an der stelle wo sie liegt vergraben.Ich habe meiner Mutter auch oft die Schuld daran gegeben das es mir teilweise so schlecht ging depressionen usw.aber ich glaube das ist falsch.Ich habe eine psychotherapie 3 jahre lang gemacht um zu lernen damit besser zu gehen zu können, nach 3 Jahren hab ich aber die Therapie abgebrochen, denn ich wollte einfach nicht mehr reden.Ich gehe aber so oft ich kann und ziemlich regelmäßig zum Grab.Ich wünsche dir auch alles liebe und gute und würd mich freuen wieder von dir zu hören


    LG Simone

  • ich habe leider nie eine Therapie oder ähnliches gemacht. Bei uns wurde nie viel über Mama gesprochen. Mein Vater verunglückte als ich 3 Jahre alt war bei einem Verkehrsunfall. Ab diesem Tag nahm das Schicksal seinen Lauf. Wir wohnten bei meinen Großeltern, Mamas Eltern im Haus. Ich ging weiterhin zur Arbeit und meine Großeltern waren immer da für mich. Ihnen habe ich viel zu verdanken. 1998 bekam ich dann einen Sohn und die Welt schien wieder mal so richtig in Ordnung, bis bei meiner Oma Darmkrebs festgestellt wurde. Das war eine schlimme Zeit und ich habe viel geweint und in dieser Zeit war mein Partner der Fels in der Brandung. Er hat mich immer unterstützt und hat sehr auf meine Gefühle rücksicht genommen. 2000 stab sie dann und ich habe sie nur noch toter im Krankenhaus gesehen. denn sie stab eine Stunde nachdem ich gegangen bin. Ihre Tochter, meine Tante war bei ihr. Ich konnte lange nicht los lassen und litt wie ein Hund, doch nun denke ich mit viel Dankbarkeit an sie zurück.
    2008 stab dann mein Opa mit 97 an Altersschwäche, vielleicht liest du mal MEIN OPA IST GESTORBEN dann verstehst du vielleicht besser das ich nun mit dem Tod besser zurecht komme und keine Minute bereue die ich an seiner Seite war.
    Ich habe mit meinen 38 Jahren schon so viel Leid, aber auch Freude erfahren und ich lasse mich nicht unterkiegen. Ich hoffe du kannst deine Trauer auch überwinden und wieder glücklich in die Zukunft schauen.

  • Hallo Simone,


    meine Mutter war auch alkoholkrank und als Kind dachte ich mir immer, wir hätten Schuld, weil sie trinkt.


    Nun ist es leider so, dass die Sucht den Verstand ausschaltet - die Gier nach Alkohol ist stärker und lässt Alkoholiker nicht mehr normal denken. Die Familienangehörigen können dann leider auch nicht helfen.


    Meine Mutter hat immer die Starke gespielt und dann aber heimlich zur Flasche gegriffen. Früher habe ich sogar Ekel vor ihr gehabt, weil ich den Anblick nicht mehr ertragen konnte und jetzt denke ich mir oft, wie arm sie eigentlich war. Sie musste trinken, um ihr Leben ertragen zu können. Meine Mutter ist dann vor vielen Jahren alleine und einsam bei einem Bekannten verstorben.


    Verstehe mich nicht falsch, aber du darfst deiner Mutter keine Schuld an deinen Depressionen geben - jeder Mensch ist für sein Leben selbst verantwortlich und hat es selber in der Hand. Leider gibt es schlimme Schicksalschläge, aber im Großen und Ganzen macht unser Leben das aus was wir denken bzw. daraus machen! Ich habe von daheim nicht viel mitbekommen - keine Ausbildung, kein Selbstwertgefühl etc. aber ich habe mein Leben in den Griff bekommen - man muss nur an sich selbst glauben.


    lg
    Regenbogen

  • Liebe Simone!


    Herzlich willkommen bei uns und mein herzliches Beileid zum Tod deiner Mutter.


    Die Bindung zwischen Mutter und Kind ist ja eine Lebenslange und so ist der Verlust eines Kindes für eine Mutter ein furchtbarer und extremer Verlust. Die Trauerarbeit ist hier sehr langwierig und besteht oft ein Leben lang, weil die Bindung ja bestehen bleibt und damit auch der Schmerz um den Verlust.


    Umgekehrt - wenn eine Tochter die Mutter verliert (so wie bei dir) und zwar zu einem Zeitpunkt, wo sie selbst noch "ein halbes Kind" ist und die Mutter bräuchte, ist es auch sehr schwierig. Eure Bindung war sehr stark, obwohl ihr auch Konflikte hattet, und du hattest durch ihren Tod dann keine Möglichkeit mehr dich von ihr "loszulösen" - das ist eine normale Entwicklung, die in der Pubertät geschieht, einfach dass man sein eigenes Erwachsenenleben starten kann. Dann hast du wahrscheinlich deinem Bruder gegenüber eine Doppelrolle eingenommen: Du warst ihm Schwester und Mutter gleichzeitig.


    Ich kann verstehen, dass du nach 3 Jahren therapie-Müde wurdest. Hattest du den Eindruck, dass dir die Therapie was gebracht hat. Wenn nicht, dann war es nicht die richtige Therapie. Und: Bei Depressionen genügt meist eine Therapie alleine nicht, es sind hier auch Medikamente nötig! Nimmst du Medikamente oder hast du welche genommen?


    Alles Liebe


    Christine

  • Liebe Christine


    Danke für deine netten Beitrag, hab mich sehr darüber gefreut. Ja ich war wirklich sehr therapie müde, ich kann schon sagen das sie mir in einigen Sachen was gebracht hat, denk anstöße etc. Ich habe 3 Jahre lange 1 mal in der Woche Therapie gehabt, und ich hätte auch weiter gemacht aber ich fragte meine Therapeutin ob wir nicht evtl alle 14 tage machen können aber da war sie nicht mit einverstanden, sie meinte das könnte man kurz vor Ende der Therapie machen. Sie wollte die Therapie noch um 2 Jahre verlängern aber ich wollte dann einfach nicht mehr.Ja ich nehme seit 5 Jahre eine Antidepressiva Citalopram 20mg. Ich denke immer ich merke garnicht das sie mir was bringt, mein ,ann sagt dann immer man merkt es erst wenn man es absetzt.Ich habe immer mal wieder eine depressive Phase. Gerade jetzt im Moment mein opa 86 hatte vor 5 Wochen einen Schlaganfall, und nun ist es so das er zu uns gezogen ist und ich ihn mit meinem Mann zusammen pflege.Wäre gerade schön wenn jetzt meine Mama noch da wäre und ihrem Papa helfen könnte

  • Liebe Simone,


    das klingt nach einer schrägen Therapeutin! Was war das für eine Art Therapie? Eine Psychoanalyse?


    Wenn 3 Jahre nix Wesentliches weitergeht, wird sich auch nach 5 Jahren nichts ändern.


    Wegen der Antidepressiva: Es ist natürlich auch mit Antidepressiva so, dass Belastungen - wie die Pflege deines Opas - natürlich spürbar werden.


    Aber vielleicht sind es auch nicht die richtigen Anitdepressiva - es sprechen nicht alle Menschen darauf an. Mitunter muss man die Dosis erhöhen oder aber ein anderes Präparat probieren.


    Woran merkst du denn deine Depressionen, welche Symptome hast du?


    AL


    Christine

  • Also ich muss sagen im nachherein habe ich es schon bereut das ich die Therapie abgebrochen habe, so konnte ich jeden Woche jemanden erzählen was mir auf den Herzen liegt. Doch ich denke auch vielleicht hat es einfach nicht so gut gepasst. Manchmal bin ich da raus und hab gedacht ohh war ja super heute, und manchmal ging ich da raus wo ich mich fragte und warum war ich heute nun da. Ich habe das schon probiert mein Antidrpressiva zu erhöhen also 40 mg ist mir zu viel, ich will ja auch nicht rum rennen als wenn ich völllig bedröhnt bin.Meine Depressionen äußern sich in dem ich manchemal so Phasen habe in dem alles doof ist ich alles in frage stelle, ich viel weine und am liebsten nicht mehr morgens nicht aufstehen möchte, am besten die decke über den Kopf ziehen.

  • Hallo Simone,


    wie lange dauern denn die Phasen und wie oft hast du solche Phasen?


    Hatte deine Mutter auch Depressionen? Nahm sie Medikamnete? Bzw. ist das eine Krankheit, die eine genetische Veranlagung in deiner Familie hat?


    In jedem Fall würde ich prüfen lassen, ob die Citalopram die richtigen Antidepressiva sind bzw. vielleicht brauchst du auch 30 mg, wenn 40mg zu viel ist.


    Zur Therapie: Ich würde dir in jedem Fall anraten, wieder einen Versuch zu machen, aber nicht bei deiner ehemaligen Therapeutin und keine Psychoanalyse. Versuche es über eine psychologische Ambulanz. Mir hat der Ansatz der Systemischen Familientherapie gut geholfen. Ich war jeweils nach einem halben Jahr bei 14-tägigen Sitzungen wieder auf dem Damm!


    AL, Christine

  • Liebe Simone !
    Sei willkommen,und ein Tod kann nie so lange her sein,bei einem wichtigen Menschen,dass es nicht schmerzt.
    Mein Papa ist seit achtundzwanzig Jahren tot und ich sehe ihn noch immer vor mirwie er leibt und leibt,mein Sohn verstarb vor knapp zweieinhalb Jahren.
    Christine hat dir sehr gute Ratschläge gegeben,sie weiss wovon sie spricht,habe viele Medikamente probiert,viele haben eben den gegenteiligen Effekt.
    Ich hätte eine indiskrete Frage,weisst du warum deine Mama trank,aber ich kann Dir im Brustton einer nicht perfekten Mutter sagen,IHR WARD NICHT SCHULD!!!!Du warst so jung und dein Bruder hatte Dich,aber du hattest niemand der dir helfen konnte.
    Wie ist euer Verhältniss heute ? Weiss er noch sehr viel ?
    Entschuldige,diese Fragen!
    Alles Liebe Chrisu :24: