Tod beider Eltern

  • Hallo, bin durch Zufall zu euch gestoßen.


    Meine Eltern sind vor drei Wochen beim Hochwasser in Deutschland im eigenen Keller ertrunken.
    Auf meine "Warum-Wieso-Weshalb Fragen" bekomme ich leider keine Antworten.
    Allein die Vorstellung, welche Todesängste sie hatten, raubt mir die Nerven.


    Wie gehe ich damit um? Wer hat einen Rat parat?


    LG Tena

  • Hallo !
    willkommen in diesem Forum,und meine aufrichtige Anteilnahme.
    Es fehlen einem die Worte,was Du jetzt durchmachen musst,so einen grausamen schweren Schicksalschlag,dafür gibt es leider keinen Rat. Es tut mir von herzen leid,was Deinen Eltern zu gestossen ist und ich kann mir vorstellen,dass Du das ständig vor Dir siehst.
    hast Du eine Akutbetreuung bekommen,als Du die Nachricht erfahren hast?Oder bist Du jetzt hoffentlich in ärztlich guten Händen ?
    Das Ungewisse was passiert ist,ich weiss gar nicht was ich sagen soll.
    Schreib immer wenn Du magst,es ist so unfassbar traurig und ich hätte gerne die richtigen Worte gefunden ! Alles Liebe Chrisu :30:

  • Hallo!
    Willkommen bei uns.Was deinen Eltern zugestossen ist,ist unfassbar-und so sinnlos in meinen Augen.Man hat ja all die Berichte hier verfolgen können.
    Hast du denn jemand nahestehenden,mit dem du dich austauschen kannst? Aber nur Austauschen reicht hier glaub ich nicht.Wirst du vom KIT betreut?
    Schreib,wann immer du möchtest.
    Erzähl uns gerne von deinen Eltern,wenn du möchtest.
    Ganz viel Kraft wünscht
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Hallo Karla!


    Da du aus Leipzig kommst, weißt du über das Ausmaß der Tragödie Bescheid.
    Du schreibst, es war sinnlos. Weißt du, jeder Mensch, ob jung oder alt, versucht in so einer Situation sein Hab und Gut zu retten. Da ja 2002 auch schon Hochwasser war, jedoch nur bis zur Wade reichte, gingen meine Eltern und der Nachbar mit der gesammelten Erfahrúng in den Keller. Wenn sie dieses Ausmass auch nur geahnt hätten......, dann könnte ich heute meine Eltern noch umarmen.

  • Liebe Tena,


    ein furchtbares Schicksal! Mein herzliches Beileid zum Tod deiner Eltern. Auf die Warum-Fragen wirst du niemals Antwort bekommen, weil es keine gibt. Sie tauchen auf, das ist ganz normal und natürlich auch klar, aber letztlich sind es sogenannte "passive Bewältigungsstrategien". Grübelfragen lassen sich nicht beantworten, sie ziehen dich immer mehr in einen Sog von unbeantwortbaren Fragen und lenken dich von gesunden und aktiven Bewältigungsstrategien ab, welche darauf abzielen, dass dieses furchtbare traumatische Ereignis zwar sinnlos ist, aber eben einfach "geschehen ist". Aktive Bewältigungsstrategien helfen dir nach und nach dabei diesen Verlust in dein Leben zu integrieren. Das ist aber ein zähes Stück Arbeit und geht nicht von heute auf morgen!


    Lies bitte mal unseren Trauerratgeber dazu, dass du ein wenig Orientierung bekommst, was auf dich zukommt:


    ASPETOS Trauerratgeber


    Folgende zwei Artikel aus dem News-Magazin sind für dich auch wichtig:


    Der Tod als traumatischer Einschnitt


    Gefahren der Traumatisierung


    Schreib dir hier, was immer dich belastet, von der Seele.
    Wie stellst du dir die letzten Stunden oder Minuten deiner Eltern vor?
    Wie geht es dir ansonsten: Kannst du schlafen? Bist du sehr hektisch und nervös? Kannst du essen?
    Hab keine Angst, wir hören dir gerne zu, das alleine hilft und vielleicht können wir auch die ein oder andere Horror-Vorstellung entschärfen.


    Alles Liebe
    Christine

  • Liebe Tena. Mein herzlichstes Beileid zum Tode Deiner Eltern.
    Beide gleichzeitig zu verlieren muß wie der schlimmste Albtraum sein.
    Ich hatte im Fernehen einen Bericht gesehen, dass zwei Leute in ihrem Keller ertrunken sind. Das waren Deine Eltern?! :13:


    Hier bei uns kannst Du alles erzählen, was Dich bedrückt.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Tena,


    auch von mir ein ganz liebes Willkommen im Forum.
    Meine aufrichtige Anteilnahme zum Tod deiner Eltern.


    Wie die anderen schon sagten, du kannst hier alles niederschreiben, was dich bedrückt, dir auf der Seele liegt - das Niederschreiben ist zwar oft sehr schwer und es fließen viele Tränen, aber es bringt oft auch wieder ein wenig Klarheit in die meist etwas "verworreren" Gedankengänge.


    Ich schicke dir ein großes Kraftpaket für diese schwere Zeit und eine liebe Umarmung.
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Ja, ich kann es immer noch nicht begreifen, was meinen geliebten Eltern zugestoßen ist.
    Vor allem quälen mich die Fragen, wie lange sie leiden mussten und in welchem Ausmaß ihre Todesängste waren.
    Nachbarn haben noch Hilferufe gehört, doch leider vergebens.


    In mir ist jegliche Freude gewichen, alles ist mir zu viel.
    Am meisten werde ich unsere Telefonate vermissen und am 10.9.2010 war ihr Urlaub bei mir geplant.


    Wie gelangt man aus so einem tiefen Loch wieder heraus?


    LG Tena

  • Mein tiefstes Mitgefühl zu dieser Tragödie.
    Hast du profiesionelle Hilfe? Jemand zum reden?
    Es ist furchtbar was du erleben mußt und das du dich fragst was in den letzten Minuten vorging in deinen Eltern.
    Ich denke noch nach fast 2 Jahren jeden Tag an die letzten Stunden meiner Mama,aber ich durfte bei ihr sein.
    Aus diesem Loch kommst du nur mit Hilfe heraus.
    Es tut mir so leid das du so was schlimmes erleben mußt,meine Gedanken sind bei dir und deinen Eltern.


    Ich wünsch dir ganz viel Kraft
    Lisi

  • Liebe Tena,


    die Fragen, die dich quälen, kann wahrscheinlich niemand mit Sicherheit beantworten, ... Wenn du es genau wissen würdest, meinst du, das würde dir helfen?
    Ich würde dir auch sehr raten, dass du dir zusätzlich zum Forum hier noch einen Psychologen oder eine Psychologin suchst, welche sich mit traumatischen Erlebnissen und deren Bearbeitung gut auskennt. Ich würde dir empfehlen, dich nach einer Notfallpsychologin bzw. einem Norfallpsychologen umzusehen und einige Gesprächestermine auszumachen. Ich denke, das hilft dir, um mit diesen quälenden Fragen besser umgehen zu können!


    Alles Liebe!
    Christine

  • Liebe Tena,


    nachträglich auch von mir ein herzliches Beileid; es muss schlimm sein, auf einen Schlag beide Elternteile zu verlieren. Ich würde mir auch Gedanken machen, wie es ihnen in diesen Minuten ergangen ist; haben sie sehr gelitten? Was ist ihnen durch den Kopf gegangen? Einen solchen Tod hat niemand verdient und das macht so unendlich traurig.


    Deine Eltern haben sicherlich nicht damit gerechnet, dass sie in Gefahr kommen könnten, sie wären vermutlich aus dem Haus geflüchtet.


    Es tut mir so leid für dich und ich drücke dich sachte! Es muss eine sehr schwierige Zeit für dich sein! ;(


    So wie Christine es geschrieben hat, manchmal ist es vielleicht besser, wenn man die Wahrheit nicht kennt, man würde daran zermürben.


    Jeder Mensch der geliebte Menschen verliert, verliert auch momentan den Boden unter den Füßen. Ich verstehe es, wenn du keine Freude mehr an bestimmten Dingen hast.


    Denke auch, dass du psychologische Hilfe in Anspruch nehmen solltest, da dieses Ereignis aufgearbeitet gehört.


    Wir haben immer ein offenes Ohr für dich!


    lg


    Regenbogen

  • ein stilles und leises wilkommen auch von mir,
    und mein beileid zum tod deiner eltern,
    es ist schon schlimm einen verlust zu erleiden aber gleich zwei da fehlen einem die worte,
    ich möchte dich aus der fehrne umarmen,
    schlies mich allen anderen vorschreibern an rede wir sind alle gute zuhörrer,
    sehr liebe grüße sili

    Arme kleine Seele leid und Schmerz warn diese Welt.


    Kommt ein Engel nun vom Himmel,sanft im Arm,er dich jetzt hält.

  • Hallo Regenbogen,


    nein, meine Frage "Wenn du es genau wissen würdest, meinst du, das würde dir helfen?" war nicht dahingehend zu verstehen, dass es besser ist es nicht zu wissen. Sie war einfach als Frage zu verstehen, ob es tena helfen würde, wenn sie es wissen würde.


    Manche Menschen können tatsächlich besser mit der Wahrheit und den Details umgehen, weil dann die Grüblerei weniger wird und man weiß dann, woran man arbeiten muss. Andere wiederum können damit nicht umgehen. Da sind wir unterschiedlich. Ich müsste es auch ganz genau wissen!


    LG
    Christine