Ewiges Auf und ab

  • Hallo Ihr Lieben,
    ich wurde gebeten, mal ein eigenes Thema zu bringen und da sitz ich nun und grüble wie bzw. was ich euch denn schreiben kann.
    Mein Leben ist seit dem plötzlichen Tod meiner großen Liebe ein ewiges Auf und Ab. Immer wenn ich denke, dass es jetzt ganz langsam aufwärts geht, kommt die nächste Woge der Trauer, die mich einfach übermannt. Ich bin dann so verzweifelt. Ich habe meinen Mann so sehr geliebt, wir waren ein richtig gutes Team. Er war mal mein Boss, als er als Chef anstrengend wurde, habe ich ihn sicherheitshalber geheiratet.... Nein Spass. Es war wirklich Liebe. Bin davon überzeugt, dass nicht jeder Mensch das Glück hat, die große Liebe kennen zu lernen. Ich hatte das Glück, und dafür bin ich meinem Schicksal auch sehr dankbar. Obwohl ich mit meinem Schicksal auch sehr oft hadere. Wir hatten 10 Ehejahre, 12 gemeinsame Jahre und vorher noch ein paar nicht so ganz erlaubte Jahre.... ABER: In all diesen 19 Jahren gab es keinen Streit, kein böses Wort. Er hat mich geliebt, obwohl übergewichtig, er hat mich geliebt obwohl immer schon leicht depressiv veranlagt und auch oft grundlos grantig. Ich habe ihn geliebt, weil er einfach ER war. Mein bester Freund, mein Boss, meine starke Schulter, mein Lebensmensch in allen Belangen. Mit ihm lebenslang auf einer einsamen Insel wär immer ein Traum von mir gewesen. Das Schicksal meinte aber: STOPPPPPP Jetzt holen wir diesen guten Kerl zu uns ins Himmelreich, um den Engerln auch mal die Chance zu geben, sich um einen richtig guten Menschen zu kümmern. Somit haben sie ihm (wahrscheinlich) einen Herzinfarkt geschickt, und ihn mir auf diesem Weg aus dem Leben gerissen. Ich habe eine halbe Stunde um sein Leben gekämpft wie eine Löwin, aber ich habe verloren.
    Seither ist nichts mehr, wie es mal war. In dieser Nacht wurde mein Leben aus den Angeln katapultiert. Meine Familie steht mir bei. Immer noch, obwohl es doch schon über 1 1/2 Jahre her ist. Ich war schon öfter in der Situation, wo ich tatsächlich eine Stunde nicht an meinen Schatz gedacht habe, da hab ich dann immer gleich ein schlechtes Gewissen, aber ich weiß dass das nicht vernünftig ist. Ich habe aber genau so viele ganz schlechte Tage, wo ich einfach nur tot sein will. In Wirklichkeit wünsche ich mir nichts mehr vom Schicksal, als dass ich endlich zu ihm darf. Das ist in Wahrheit mein größter Herzenswunsch. Ich werde aber nicht selber Hand an mich legen, da ich mir sicher bin, dass ich dann nochmal dasselbe in einem anderen Körper durchleben muss. DAS WILL UND KANN ICH NICHT NOCHMAL ERTRAGEN.


    So meine Lieben, ihr habt jetzt ein wenig meinen Mann kennen gelernt. Ich hoffe, dass ihr mir eur Meinung - Gefühle - Einstellung zum Thema Auf und Ab übermitteln werdet. Ich freue mich auf regen Gedankenaustausch. Ich umarme euch alle herzlichst und bedanke mich dafür, dass ihr mich bei euch aufgenommen habt.


    Herzlichst
    Michi

  • Liebe Michi,


    herzlichen Glückwunsch zu Deinem eigenen Thread. :D
    Schön.
    Dafür bekommst Du von mir ein zweites "Herzlich Willkommen im Forum".


    Dein Verlust ist groß.
    Unser aller Verlust ist groß.
    Deswegen können wir hier auch über so vieles reden, was wir abderswo gar nicht oder anders verpackt erzählen.


    Manchmal hab ich das Gefühl als wenn wir wie amputiert sind nach so einen Schicksalsschlag.
    Auf einmal fehlt etwas ganz bedeutendes.
    Natürlich würde hier wahrscheinlich ein jeder sagen, dass er dieses oder jenes von sich hergeben würde, um diesen Menschen zurück zu bekommen oder auch nur eine kurze Weile wieder bei sich zu haben.
    Aber so geht es halt nicht.
    So wie jemand der auf einmal eine Hand, einen Arm, ein Bein oder oder oder verliert, erst einmal sein GANZES Leben umstrukturieren muss und Hürden aufgezeigt bekommt, welche er vorher nicht im entferntesten als solche gesehen hätte, so gehen auch wir diesen Weg.
    Anders ja, aber gleich.
    Denn die Seele ist auch ein Tel unseres Körpers, unseres Seins.


    Jeder geht diese Zeit anders. Beim einen geht es schneller, beim anderen nicht.
    Aber spüren, dass etwas fehlt, das werden wir immer.


    Ich wünsche Dir, dass Deine Tage besser werden, dass auch Du Dich hier öffnen kannst und wohl fühlst.
    Ich wünsche Dir Licht und Freude als neue alte Bekannte in Deinem Leben.
    Ich wünsche Dir Kraft, DIR wieder einen Platz in Deinem Leben zu geben.


    Und wie schon der Herr Lindenberg so schön gesagt hat: "Hinter'm Horizont geht's weiter."


    Alles Liebe,
    Ela
    :24:

  • Liebe Ela,
    ja der Vergleich mit dem amputierten Körperteil passt perfekt. Genau so empfinde ich es. Ich habe manchmal das Gefühl in einem bösen nicht enden wollenden Albtraum fest zu stecken. Ein Teil in mir ist sich bewusst, dass er nie wieder kommen wird, der andere Teil kann das nicht akzeptieren. Ich liege im Bett - dreh mich auf "seine" Seite und rede mit seinem Bild vor der Urne, ich rede mit dem Fotopolster - ich rede mit allen Bildern die zuhauf im Haus herum stehen. Ich fühle mich hier im Schlafzimmer ihm am nächsten. Hier fühl ich mich am wohlsten. Ich lebe fast im Schlafzimmer, obwohl ich ein ganzes Haus mit 90 m2 zur Verfügung habe. Der Rest wird kaum genützt. 2 Zimmer stehen komplett leer. Ich bin auf der SUche nach einer kleinen Wohnung mit Minigarten für meine kleinen Wauzis. Mein Problem ist derzeit, dass ich arbeitslos bin, und deswegen mit meinen Finanzen sehr gut haushalten muss. Eine Wohnung ist derzeit nicht drin, auch wenn ich ja irgendwann mein Haus verkauft haben werde. Die Übergangszeit ist aber nicht zu finanzieren. In diesem Haus steckt in jedem Winkel die Erinnerung. WIr haben uns dieses alte Haus gemeinsam gekauft, Willi (jetzt weißt du endlich seinen Namen) hat in liebevoller Kleinstarbeit jedes Jah ein Stück renoviert und für unsere Bedürfnisse hergerichtet. ABER allein ist mir das alles hier zu groß geworden. Es gehören auch 1300 m2 Garten dazu, die in Schuss gehalten werden wollen. Ich weiß, dass Willi das verstünde, dass ich von hier flüchte, um eine überschaubare Wohnung zu finden. Vielleicht fällt mir ja dann auch ein Neubeginn ein wenig leichter. Derzeit glaub ich aber noch gar nicht daran, denn ich hab ihn ja vor allem im Herzen und nicht an dieses Haus gebunden. Ach Ela, ich wünsch mich so sehr zu meinem Schatz. Jeden Abend stell ich mich raus, schau zum Himmel und frag ihn, wann er mich denn endlich abholen darf. Ich bekomme aber nie eine Antwort. Ich bin doch erst 44 und hab womöglich noch viele Jahre vor mir. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, wie ein Leben ohne Willi ausschaut, obwohl ich ja schon mitten drin bin im LEBEN OHNE WILLI. Ich konzentriere mich derzeit ausschließlich auf meine 4beiner. Die Zwerge machen mir richtig Freude. Es ist so schön, wenn sie sich an mich kuscheln, wenn ich weine, so als ob sie sagen wollen: Hey Mami, wir brauchen dich, wir sind auch traurig, dass Daddy nicht mehr da ist, aber wir brauchen dich. Die Liebe, die von den Zwergen aus kommt, ist unbeschreiblich. Sie verfolgen mich auf Schritt und Tritt. Seit Daddy wegging und nicht wieder kam, sind sie immer an mir.... so als ob sie Angst hätten, dass Mami auch geht. Vorige Woche war meine Mami da. Da hatte ich ein Vorstellungsgespräch. Ich war insgesamt 4 Stunden unterwegs. Mein kleiner Racker hat mich 4 Stunden gesucht, hat Mami gesagt....Tiere sind einfach ehrlich....


    Liebe Ela ich mache Schluss für heute. Hab mein Abendmedi schon geschluckt,und mir fallen gleich die Augen zu. Ich danke dir, für die Einführung zum Thema "eigenes Thema". Ich bin halt ein richtiger Dusel im WWW.... Hab Dank ---
    Ich wünsche eine geruhsame Nacht.


    Bis bald
    herzlichst
    Michi

  • Liebe Michi,


    das "ewige Auf und Ab", das nennen wir hier "Wellenmeer" und das ist ganz normal. Auf und Ab, Flutwelle und Ruhephasen sind sogar ein Zeichen einer gesunden Trauer, weil dazwischen auch immer wieder eine Erholungsphase wichtig ist, bevor die neue Schmerzwelle kommt. Es ist zwar bei dir über 1 1/2 Jahre her, aber was sind das im Vergleich zu 19 Jahren. Lass dir Zeit und freue dich über gute Phasen, auch wenn sie noch so kurz sind. Du brauchst auch kein schlechtes Gewissen zu haben, wenns dir mal gut geht, denn die Trauer kommt sowieso wieder von alleine. Ziel des Trauerprozesses ist kein Leben ohne Willi, sondern ein Leben mit Willi in deiner Erinnerung. Er wird immer einen wichtigen Platz haben! Viele Trauernde haben am anfang den Wunsch "nachzusterben", wie konkret ist dieser Wunsch bei dir wirklich? Wird er stärker?
    Grüße mir deine zwei Wauzis!
    AL
    Christine

  • Liebe Christine,
    Wellenmeer-- hab ich schon gelesen, danke für die Aufklärung. Ja mein Willi hat für immer und ewig einen Sonderplatz in meinem Herzen. Ich bin halt nur leider so ein furchtbar plastischer Mensch. Ich muss immer was zum angreifen haben.... drum empfinde ich es als "Leben ohne Willi". Ich hab seine Stimme im Ohr. Ich glaube zu wissen, was er mir in jeder Situation raten oder sagen würde. Er würd mich festhalten und mir Kraft spenden, er würde mir zuhören und einfach weinen und reden lassen. Er würde nicht wollen, dass es mir so geht, wie es mir geht... Ich würde auch nicht wollen, dass er so leiden würde, wenn ich vorher hätte gehen dürfen.


    Nachsterben.... mein einziges Lebensziel besteht darin, zu ihm zu kommen. Die ersten paar Wochen habe ich täglich morgens sein Bild genommen, bin mit ihm in den Garten gegangen, den er so geliebt hat und hab einfach nur geschrieen, geweint, getobt -- und ihm immer wieder gebeten, mich doch endlich nachzuholen, mich doch nicht hier so einsam zurück zu lassen. Hab ihm gebeten, er möge beim lieben Gotte eine Sondergenehmigung erbitten, dass er mich schon früher zu sich holen darf, damit ich nicht so allein da zurück bleiben muss. Wochenlang hab ich gebettelt, jetzt mach ich es immer noch - aber im stillen. Jetzt stell ich mich abends wenn es finster ist raus, meine Wauzis drehen ein paar Hofrunden und ich schaue zum Himmel: WILLI WO BIST DU? Hast du die Sondergenehmigung nicht bekommen, warum denn nur, was hab ich verbrochen, hier verrückt zu werden. Ich will doch nur zu dir. Bitte hol mich doch endlich ab. Ich warte auf dich, Tag und Nacht. Diese und ähnliche Sätze sag ich in die finstere Nacht --- manchmal still für mich - manchmal laut hinaus.... Es ist immer noch mein erklärtes Ziel: ICH WILL ZU IHM. Aber ich leg nicht Hand an mich selbst. Meine Angst, nicht bei ihm ankommen zu dürfen und womöglich in einem anderen Körper zurück an den Start zu müssen ist einfach zu groß. So sitz ich da und wart aufs sterben. Ziele habe ich keine, und auch keine Freude am Leben. Nur wenn ich mit meinen Wauzis zusammen bin, bin ich ruhig. Das streicheln ihres Felles, der Blick in die treuherzigen Teddybärknopfaugen läßt mir regelmäßig das Herz übergehen. Ich bin so dankbar, dass ich meine Trauerbegleiter habe. Ohne die beiden, wär ich wohl schon durchgedreht.


    Danke, dass ich hier sein darf. Es tut so gut, sich das alles von der Seele zu schreiben.


    Danke euch allen, dass ihr mich aufgefangen habt, dass ihr mir die Hände reicht.


    Traurige Grüße
    Michi


    P.S.: Heut vermiss ich ihn wieder ganz stark.

  • Liebe Michi,
    hast du Freunde oder hast du dich sehr zurückgezogen in den letzten 1 1/2 Jahren?
    Dein Schmerz ist groß, das ist "normal" - wie gesagt - nach 19 gemeinsamen Jahren. Ich denke aber, dass es gut wäre, wenn du dir bewusst öfter etwas Gutes tust - über die Zeit mit deinen Wauzis hinaus.


    Du bist mit dem "Nachsterben-Wollen" ein bissl in einer Zwickmühle, aus der müssen wir dich rausholen, meine ich: Du willst nachsterben, siehst aber gleichzeitig (Gott sei Dank!), dass das keine gute Idee ist, weil wir ja nicht wissen, was genau dann kommt und ob es dich wirklich an dein Ziel führen würde. Du merkst ja selbst, dass das keine gute Idee ist....
    Gedanken sind ja wie Filter: Du hast Momentan den Filter "Es ist so schlimm ohne Willi und ich will zu ihm" drinnen. Diesen "Filter" wird man nicht so schnell los, das ist klar, aber kannst du wenigstens mal versuchen ihn für einige Momente durch einen anderen Gedanken auszutauschen, z.B. den, den du selber ja schon formuliert hast: "Ich hab deine Stimme im Ohr. Ich glaube zu wissen, was du mir in jeder Situation raten oder sagen würdest. So bleibst du bei mir und stützt mich. Ich bin so dankbar für die 19 Jahre." Es ist klar, dass das den Schmerz nicht wegnimmt, aber vielleicht färbt es ihn ein bisschen anders ein.......
    AL
    Christine

  • Liebe Christine,
    danke für die lieben Worte. Ich habe eine handvoll gute Freunde, auf die ich mich zu 100% verlassen kann. Die wissen aber auch, dass sie zu mir kommen müssen. Ich fahre nicht weg von daheim, wenn es sich auch nur irgendwie vermeiden läßt.


    Ein ehemaliger Kollege möchte mich demnächst nach Wien einladen, das empfinde ich derzeit als ob er meinte: fahren wir 2 mal rasch zum Jupiter. Ich war seit Willis Tod noch nie alleine weg. 3 mal Mittagessen mit der Familie in einem Lokal, ---- und da hab ich mich überhaupt nicht wohl gefühlt. Da soll ich nach Wien fahren. Der gute Mensch würde mich sogar holen und wieder heim bringen. Eine Strecke ca. 60 km..... Den mag ich total gern. Ein liebevoller herzensguter Mensch, der seit Jahren in eine Frau verliebt ist, die ihn schon vor 3 Jahren in die WÜste geschickt hat. Er ist noch mit ihr in Kontakt, und macht, was sie von ihm verlangt. Ich tröste ihn dann immer wieder und bestärke ihn, doch endlich aufzuwachen, denn er habe doch was viel besseres verdient....ich bin nämlich eine richtig gute Trösterin. Wir haben schon viel miteinander geweint. Ein lieber Kerl, der sich seiner Tränen einer Freundin gegenüber nicht schämt.


    EIne wunderbare Nachbarin und 2 tolle Mädels in etwas größerer Entfernung, aber beide wären immer für mich da, wenn ich sie anriefe und Hilfe erbitten würde.
    Ich bin also nicht allein, auch eine tolle ganz kleine Familie gibt mir Rückhalt. Manchmal fahre ich die auch besuchen. ABer nur ganz selten.


    Ich hoffe auf die Therapie.


    LG
    Michi

  • Liebe Michi...


    auch von mir ein herzliches Willkommen bei uns....und für Deinen eigenen Thread....ich hatte Dir in einem anderen mal geschrieben, denke, dass er untergegangen ist, umso schöner ist es nun, dass Du Deinen eigenen nun hast und Dir jeder besser schreiben kann....
    Ich kopiere Dir, dass was ich Dir mal schrieb hier rein....ok?



    Im Moment fällt das Schreiben mir schwer...geht nicht so gut...
    Lass Dich dennoch lieb umarmen
    Deine Manuela


    Liebe Michi!




    Ich möchte Dich auch noch verspätet hier bei uns in der Forumsfamilie
    Willkommen heissen.....und Dir danken für die vielen so lieben Worte,
    die Du mir schon geschrieben hast..... :24:


    Es tut mir unendlich leid, zu lesen, dass Du Deinen geliebten Mann so
    plötzlich verloren hast...Ja, das tut weh.....ich weiss, wie schrecklich
    so ein plötzlicher und unerwarteter Tod ist....Dieses "Nicht Begreifen"
    wollen und können steht wohl immer ganz weit vorne...


    Ihr ward so überaus glücklich miteinander....da bricht einfach alles weg und zusammen....




    Es ist schwer, die richtigen Worte zu schreiben, ich möchte Dich auch so
    gerne etwas trösten...., ich weiss, dass das nicht leicht ist....


    es ist alles noch so frisch, auch wenn es schon oder erst 84 Wochen her ist...Trauer kennt keine Zeit, liebe Michi....




    Es ist schön, dass Du zu uns gefunden hast....Hier ist immer jemand da,
    der Dir zuhört..., Dir einen Rettungsring zuwirft oder ein Taschentuch
    reicht...wir begleiten Dich auf Deinem Weg, wir sind bei Dir, wenn der
    Kummer noch so gross ist...Schreib Dir alles von der Seele! Das ist
    wichtig!




    Sei lieb von mir umarmt


    Deine Manuela :24:




    PS: Liebe Michi, magst Du nicht einen Thread nur für Dich eröffnen, dann
    ist es leichter, mit Dir zu schreiben und Dein Geschriebenes immer
    sofort zu finden....!?

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Michi,


    ich finde es so schön, dass Du zu uns gefunden hast und hier sprechen kannst.
    Du vertraust uns Dinge an, sprichst über Sorgen, Ängste und Deine Trauer.
    Du bringst Dich selbe ein und versuchst anderen zu helfen und Du möchtest auch mit uns lachen.


    Manchmal mache ich mir Sorgen wenn Du davon sprichst, Deinem Mann nachfolgen zu wollen.
    Aber ich finde es gut, dass Du mit uns darüber sprichst.
    Denn das kann man auch nicht immer nur für sich denken. :24:


    Natürlich wäre es für Dich ein großer Schritt, mit nach Wien zu fahren.
    Es kostet Dich sicher Überwindung und Kraft.
    Aber ich möchte michda Christine und Josef anschliessen.
    Versuche es einmal.
    Vielleicht brauchst Du solche Schritte, um von der Stelle zu kommen. Und sie werden Dir von Mal zu Mal leichter abgehen.


    Du fragst immer nach einer Sondergenehmigung.
    Sei mir jetzt nicht böse Michi, aber ich denke dass Du für Anderes verplant worden bist.
    Du sollst hier sein, weil Du für Dich noch Dinge erfahren sollst, erleben sollst.
    Und Dein Mann hat da sicher ein großes Mitspracherecht dabei gehabt.


    Versuche Deinen Lebensradius Stück für Stück wieder zu erweitern.
    Wenn es zuerst nur Spaziergänge sind, oder mal in den Nachbarort zum einholen.
    Danach mal ein Kaffeekränzchen und dann mal einen Tagesausflug.


    Du sollst hier sein.
    Erobere Dir Dein Leben zurück.
    Zwar ohne seine KÖRPERLICHE Anwesenheit, aber nicht OHNE ihn.


    GLG;
    Ela

  • Liebe Michi,
    ich glaube Ela hat da ganz recht, wenn Sie sagt:


    <<<<
    Du sollst hier sein.
    Erobere Dir Dein Leben zurück.
    Zwar ohne seine KÖRPERLICHE Anwesenheit, aber nicht OHNE ihn
    >>>>>>


    Ich will Dir auch alles alles Liebe und Gute wünschen und Dir dafür auch viel viel viel Kraft schicken.


    In kleinen Schritten, Du schaffst das ganz ganz bestimmt.


    Viele liebe Grüße sendet Dir
    Josef

  • Ach ihr Lieben,
    vielen Dank für euren Zuspruch. Ich bin momentan wirklich gefangen im Wellenmeer. Täglich anders, stündlich anders. Immer wenn ich glaub, jetzt bin ich "drüber" kommen die Tränen, die Einsamkeit und die Trauer in mir hoch. Ich habe allerdings das Gefühl, dass mir das Schreiben hier sehr gut tut. Ich denke, dass ich hier zu euch gefunden habe, meine größte Hilfe ist, die ich bekommen kann.


    Ja ich werde die Einladung nach Wien annehmen, der liebe Kerl gibt mir eh noch ein wenig Zeit, um mich mal mit dem Gedanken vertraut zu machen.


    Ich werde mich auch sehr bemühen, manchmal auch meine lieben Leute zu besuchen und nicht immer nur sie hier empfangen. Im Kopf weiß ich ja so vieles, kann andere wunderbar trösten, Mut zusprechen und motivieren, nur bei mir selber bin ich eine Niete im logischen Umsetzen meiner Gedanken.


    Ja vielleicht darf ich einfach noch nicht nachgehen, weil ich noch einiges zu lernen habe, zu erleben habe, zu erfühlen habe. Der liebe Gott wird sich schon was dabei gedach haben, als er mich ins Leben stieß. Wenn ich da bei euch allen sein kann, geht es mir richtig gut. Eine Selbsthilfegruppe mit wahnsinnig netten Menschen. Wir alle hier haben schon so böses erfahren im Leben, wir alle mussten schon die schlimmste Erfahrung machen, die ein Mensch machen kann. Ich glaube, dass das unglaublich stark verbindet. Ich fühle mich euch so nahe, als ob ich euch alle schon lange persönlich kennen würde.


    Ich freue mich sehr darüber, dass ihr mich so auffangt. Euch allen meinen innigsten Dank. :2:


    Jetzt möchte ich einen Riesenknuddler an euch alle schicken. Seid liebevoll umarmt. :30:
    Michi

  • Liebe Michi,
    danke für Deine lieben Zeilen. Es ist schön zu hören, dass Dir das Schreiben hier gut tut, wie Du sagst.
    Auch für Dich eine Riesenknuddler.
    Alles alles Liebe und Gute und viel Kraft will ich Dir nochmals schicken.
    Viele liebe Grüße sendet
    Josef

  • Lieber Josef,
    danke für den Knuddler, er angekommen. Wenn ich hier bei euch herinnen im Forum bin, haben meine 2 kleinen haarigen Trauerbegleiter eine Verschnaufpause. Die Zwerge werden von mir hart rangenommen. Immer muss ich sie streicheln, drücken, mich an sie kuscheln, sie abbusseln und festhalten. Die 2 lassen das alles mit teilweise kaum zu verstehender Engelsgeduld über sich ergehen. Ich war heute schon eine Stunde mit den Zwergen unterwegs. Ich wohne ja in einem kleinen Dorf, wo es sehr ruhig ist. Ich genieße es ganz besonders, mit meinen Lieblingen draußen zu sein. Ich gehe immer auf Feldwegen zwischen den Weinbergen. Es ist so schön, die frische Luft einzuatmen. Heute noch dazu strahlender SOnnenschein und milde 5 Grad. Die täglichen Spaziergänge sind auch sehr gut für mich. Gut dass ich die Zwerge habe, denn ohne die würde ich sicherlich nicht raus gehen. Ich mach das nur für sie, weil es ihnen gut tut....


    Liebe Grüße
    Michi

  • Liebe Christine,
    ja ich muss mich für den Tritt in den Allerwertesten auch ganz artig bedanken. Es ist komisch. Im Normalfall bin ich so, dass ich immer alles sofort mache und nichts au die lange Bank schiebe, aber bei allem was mit Wien fahren, ÖFFIS benutzen zu tun hat, winde ich mich wie ein nicht enden wollender Wurm. ABER: Ich mach es.
    Versprochen. Wird zwar nicht heut oder morgen sein, vielleicht auch erst in einem Monat oder 2, aber ich tu es.


    Danke nochma--- für den Tritt :P


    Liebe Grüße
    Michi

  • Liebe Michi,


    Ich habe mich RIIIIEEESSSSIG über den Riesenknuddler gefreut.
    :8: :8: :8: :8:


    Virtuelles Gruppenkuscheln hat schon was. :P


    Fühl Dich zurück geknuddelt.
    :24:
    LG,
    Ela

  • Liebe Michi,


    ja frische Luft und Natur tut immer gut. Schön, dass Du die Spaziergänge machst. Momentan ist es bestimmt doppelt schön, bei den milden Temperaturen und dem schönen Wetter.


    Viele liebe Grüße sendet Dir
    Josef