Ewiges Auf und ab

  • Liebe Michi!


    Ich kann Dich gut verstehen, Deine Wut und Deinen Schmerz! Und Deine Trauer über Deinen geliebten Mann, der alles für Dich war! Er war Dein Leben und Dein ganzes Fühlen und Denken. Gerade dann, wenn man mit einem Menschen so zusammen gewachsen ist wie Du und Dein Willi, dann ist der Verlust umso schlimmer zu verkraften und damit zu leben! Man sucht jemanden oder etwas für das man die Schuld geben kann.


    Ich denke aber, liebe Michi, dass keiner Schuld hat....


    Es ist einfach passiert, ich glaube daran, dass wir alle für eine bestimmte Zeit hier sein dürfen, und dass unsere Zeit hier auf Erden vorbestimmt ist, dass der Tag des Todes für uns vorbestimmt ist, der Tag wann wir "gehen müssen", egal wann und egal wen wir dann in grossem Schmerz zurücklassen müssen....und auch egal wie...die einen "dürfen" leise gehen, andere " müssen" einen Leidensweg gehen, bis sie auch gehen "dürfen"...Warum das so ist, werden wir wohl nie erfahren, zumindest nicht hier auf dieser Welt.


    Liebe Michi, Du bleibst zurück mit Deinem unendlichen Schmerz und den vielen Tränen, vielleicht verstehst Du nicht und fragst Dich auch warum Dein Mann zuerst gehen musste....Vielleicht ist es so, dass Du die doch Stärkere bist, dass Du Dein Leben ohne ihn irgendwann besser meistern kannst als Dein Willi ohne Dich....!?!?!?


    Ich denke nicht, dass das Haus Schuld hat. Dein Willi hat dieses Haus geliebt, er liebte diese ganze schwere Arbeit, die damit zusammen hängt, das hättest Du ihm nicht nehmen können....denn er hat es ja immer mit viel viel Liebe gemacht.


    Das Haus war - wie Du es auch warst - sein Leben, sein Werk, Euer gemeinsames Werk - ! Und es ist nun auch ein Ort für Dich mit den vielen schönen Erinnerungen..., die Du dort immer haben kannst und wirst! Es ist immer ein grosses Stück Willi!


    Lass Dir viel Zeit für Entscheidungen, die Du vielleicht eines Tages bereuen könntest, die dann nicht mehr rückgängig machen kannst...!


    Liebe Michi, ich umarme Dich und wünsche Dir viel viel Kraft....und denke dran, wir sind für Dich da, wann immer Du "reden" willst, wann immer Du es brauchst...


    :24: Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Manuela,
    danke für deinen liebevollen Zuspruch. Wahrscheinlich hast du recht. Es gibt keinen Schuldigen. Manchmal ist man so verzweifelt, dass man einen Buhmann sucht, keinen findet, und dann einfach das oder den nächst Besten den schwarzen Peter zu schiebt. Ich bin in den letzten Monate x---male die Wochen und Monate vor Willis Tod durch gegangen. Ob ich was übersehen habe, etwas ignoriert habe, oder einfach kapituliert habe, weil ich schon so oft gequängelt habe, dass er doch zum Arzt gehen soll... Ich weiß es nicht, 10000000 Fragen keine Antwort. Aber einmal werden all unsere Fragen beantwortet. Dann wenn wir selber heimgehen dürfen. Ich glaube auch, dass alles eine gewisse Vorbestimmung hat. Vielleicht hat es mit vorigen Leben zu tun, wie man öfter hört und liest, wenn man im vorigen Leben an Situationen festgehangen hat und nicht weiterkam, dass man sie wieder und wieder und wieder durchleben muss. Früher hab ich immer gesagt: Ich bin davon überzeugt, dass wir alle bei unserer Geburt eine Kerze mitbekommen. Diese Kerze bläst erlöscht, wenn das Leben vorbei ist. Der liebe Gott allein kann bestimmen, wann das Kerzerl ausgeblasen wird. Mir ist halt so unbegreiflich, warum der liebe Gott zu läßt, dass manche wirklich so furchtbar leiden müssen, ehe sie gehen dürfen. Diese Frage beschäftigt mich schon fast mein ganzes Leben. Meine Oma war sehr sehr krank und ich noch sehr sehr klein als sie starb...


    Ich habe sehr viel von Elisabeth Kübler Ross gelesen, das war meine EInstiegsliteratur. Seither habe ich tonnenweise Bücher verschlungen. Nach Willis Tod hat mir die Lektüre sehr geholfen.


    Du schreibst, dass ich vielleicht doch stärker bin, und darum nicht vor Willi gehen durfte. Das hat mir meine Schwester auch gesagt. Er war ein Bär von einem Mann, der Schwäche niemals zeigen wollte oder konnte. Sie meint auch, dass unsere Liebe so stark war, dass er womöglich daran zerbrochen wäre. Er hat sich wegen mir von seiner gesamten FAmilie losgesagt, und meine Familie als seine betrachtet. Natürlich wären sie ihm genauso beigestanden, wie mir, aber ich glaube, er hätte nicht so viel Hilfe angenommen und sich dagegen verschlossen--- und dann--- gar nicht auszudenken. Dabei hab ich ihm noch wenige Tage vor seinem Tod im Spassgespräch gesagt: Nur dass das klar ist mein Schatz: Ich bin die erste, um das Drüben zu erkunden, ich hol dich dann schon nach, wenns passt. Er hat sich einfach nicht daran gehalten. Er wollte nie etwas mit Behörden zu tun haben, das war sein größter Graus. An den Behördengeschichten und der Verlassenschaft wär ich fast gescheitert...das mal ein ander mal.


    Überhaupt waren einige seltsame Dinge vor seinem Tod. Kleinigkeiten nichts besonderes, aber im Nachhineine....: Da war mal sein eigenes Bild, das er für die Ahnengalerie aussuchte ca. 6 Wochen vor seinem Tod. Warum sucht ein vermeintlich gesunder Mensch ein Bild für die Ahnengalerie aus. Dieses Bild war dann meine Krücke für die ersten WOchen. Dann wollten wir in den Supermarkt um Brot zu kaufen und eine Kiste Bier, da wenige Tage später der Fliesenleger kommen sollte, der ohne Bier gar nicht erst angefangen hätte. Aus diesen 2 Dingen auf der Einkaufsliste wurde ein € 150,--Einkauf. Alles Dinge die sich halten, verpackte Wurst- Speck- Käse- und Fleischwaren für Wochen auf Vorrat. Brot zum einfrieren....Naschereien für mich weil ich so eine super Süße bin. Das hab ich allerdings erst bei der Kassa mitbekommen, da er diese DInge unter wichtigem versteckt hat. Ich hätte es sonst wieder ausgeräumt. Ich musste dann tatsächlich sehr lange nicht zum Supermarkt. Ein paar Kleinigkeiten hat meine Schwester dann zwischendurch beim Greißler besorgt. Haben nie zuvor so einen Einkauf gemacht. Dann fand ich einige hundert Euro in seiner Geldtasche, obwohl er immer nur Minimalstbeträge mithatte.... Ein Gruß von drüben, weil ja alle Konten gesperrt wurden??? Da waren halt so einige DInge, wo ich mir denke, dass Menschen ein Gefühl bekommen, noch vorzusorgen oder so ähnlich. Das waren so für mich markante Dinge, die mir den kalten Schauer über den Rücken jagten, da ich darüber nachgedacht habe, ob er etwas geahnt hat, und mit mir nicht darüber reden wollte, um mich nicht zu beunruhigen... Ach ich weiß es nicht.


    Bitte entschuldigt, ich schreib und schreib und schreib.... so wie ich viel rede - muss ich auch hier viel schreiben. Danke herzlichst fürs zuhören :2:


    Das Haus betreffend: Ich mach keine unüberlegten Handlungen, das habe ich mir geschworen.


    Übrigens: Ich hab morgen ein Vorstellungsgespräch in Wien....d.h. MICHI MUSS MIT DEN ÖFFIS FAHREN.... Oh Graus.



    Liebe Grüße und dicke Umarmungen :24: :30:
    Michi

  • Lieber Josef,
    ich war heut nicht nur kurz draußen, sondern richtig "unterwegs" Habe mich überwunden, mich ins Auto gesetzt und eine Freundin besucht. Meine Zwerge natürlich im Schlepptau. Ich war 4 Stunden weg. Davor und danach mit den Wauzis eine ordentliche Spazierrunde.... Mein Bedarf an außer Haus Aktivitäten für heute mehr als befriedigt. Morgen muss ich nach Wien zum Vorstellungsgespräch. Oh diese ÖFFIS. Davor graut mir schon sehr. Hab allerdings eine gute Zeit (12 Uhr), d.h. außerhalb jeglicher Verkehrsspitzen. Werde dann morgen oder übermorgen berichten, wie es mir ergangen ist. Ich muss mir noch den Stadtplan genau ansehen. ;(


    Liebe Grüße
    Michi

  • Hallo Ihr Lieben,
    jetzt bin ich grad wieder ganz verschwunden unter einer Woge des Wellenmeeres:


    Bei der Verabschiedungsfeier für meinen Willi habe ich ihm 2 Lieder mitgeschickt: When I die von No Mercy und Time to said goodbye von Bocelli. Beide Lieder haben uns sehr viel bedeutet. Was lag also näher, diese spielen zu lassen. Obwohl mir das erst eine halbe Stunde vor Beginn eingefallen ist. Es war ein Geistesblitz, ich hatte das Empfinden, mein Schatz sitzt in meinem Ohr und sagt: Hey was ist mit unseren Liedern... lass sie spielen, das macht die Aktion festlicher. Ich bin am Sarg beinahme komplett zusammengebrochen, als die Musik einsetzte. Es war so schön, so schmerzhaft --- so schöne Erinnerungen an glückliche Tage und dann steht man vor dem Sarg.... und kann nur eine Holzkiste streicheln..... Es hat so unendlich weh getan. Ohne die vorher genommenen Medikamente hätte ich das nicht durchgestanden. Diese Lieder habe ich danach nie wieder aufdrehen können, weil es so weh tut. Ich hab auch sonst keine Musik mehr an, ich ertrage es nicht. Habe auch monatelang keinen Fernseher aufdrehen können.


    Als ich vorhin den Laptop aufgedreht habe, habe ich eure Nachrichten beantwortet und dann nachgesehen, was sonst noch kam..... EIne wunderschöne Präsentation mit Bildern aus der Schweiz, dazu erklang Bocelli..... :13:


    Sorry kann nicht mehr weiter schreiben, sehe nichts mehr.


    Bis bald
    eure
    Michi

  • Liebe Michi!
    ich verstehe dich das es untendlich weh tut


    auch nach jahren, ergeht es mir so
    habe am montag ein schreiben bekommen wo
    Abi der 15 geburstag gratuliert wurde und die neue clubkarte geschiekt wurde
    ales lieb und schön, wenn sie es ned gewust hätten ;(


    es tut unbeschreiblich weh
    wenn "das was uns verbindet" mit den liebsten menschen die wir verloren


    es hören oder es zu hören bekommen


    aber anderseits empfinde ich es als schön, wenn im radio auf einmal das lied spielt
    und ich kann einen augenblick
    diese tage oder diese szenen vor augen habe
    "wie es wahr...."


    in liebe maki

  • Liebe Maki,
    ich danke dir aufrichtig für deine liebevollen Zeilen. Es stimmt schon, dass uns manche Lieder an gemeinsame Zeiten mit unseren Lieben Vorangegangenen erinnern. Dieses Lied von Boelli hat Willi so gern gehört. Wir hörten es oft gemeinsam, er hat sich da richtig reinfallen lassen können. Als ich es jetzt nach so langer Zeit das erste Mal wieder hörte, war aber nur die Erinnerung an die Verabschiedung präsent. Als ich da in der Bestattungshalle stand, vor dem Sarg, er da drinnen, ich heraußen- das tat so weh, ich war kurz vorm Zusammenbruch. Ich habe diese Bilder wieder vor mir gesehen.


    Auch Düfte haben so intensiven Erinnerungsfaktor. Willi hatte ein sehr markantes Liebelings After shave. Ich hab mich irgendwann mal davon "gesättigt" abgerochen davon. Er hat dann wegen mir gewechselt. Er fand keines das für ihn richtig toll war. Also kam er wieder zum Ursprung zurück. Diesen Duft hatte ich lange in der Nase. Ein Hemd, das das er als letztes getragen hat, hat sehr lange nach ihm gerochen. Dieses Hemd hängt heut noch am Kleiderständer. Mittlerweile riecht es nur mehr nach Staub, aber ich geb es nicht weg.
    Im Badezimmer ist sein Fach auch noch so, wie wenn er noch da wär. Da steht auch noch sein Duft drinnen....---manmal nehme ich eine Nase davon--- und bin einfach nur traurig.


    Ach Maki, manchmal hab ich das Gefühl, am Stand zu treten,--und nicht vom Stand zu kommen.


    Ich wünsche dir ganz viel Kraft. Danke nochmal für deine herzlichen Worte. Es tut immer gut, mit euch zu plaudern.


    Danke, dass es euch für mich gibt.


    Innigste Grü´ße
    Michi

  • Lieber Josef,
    ja der Tag war eigentlich ganz in Ordnung. Bin frühzeitig aufgebrochen, da meine kleine Hundedame sehr heftig gebrochen hat, und ich Angst um sie hatte. Glücklicherweise ist nichts schlimmes passiert. Sie dürfte was gefressen haben beim Spaziergang und hat sich dessen entledigt. Aus- Gott sei Dank. Ich hatte große Angst um sie.
    Heute hatte ich dann um Rambo Angst. Der kleine blutete heftig aus der Hinterpfote und hat seine Tapser im ganzen Haus hinterlassen. Ich wurde panisch, weil es nicht aufhörte zu bluten. Musste dringend weg, da ich einen Vorstellungstermin hatte. Hab die Tierärztin angerufen, die hier im gleichen Ort wie ich wohnt. Sie hat gemeint, dass ich gleich zu ihr heim kommen soll. Auch hier glücklicherweise nichts ernstes. Er hat die Kralle verletzt (wahrscheinlich hängen geblieben). Es hörte dann doch recht rasch auf zu bluten und ich konnte nach Wien fahren zum Vorstellungsgespräch.


    Dieses Wien fahren ist für mich Horror pur. So viele Menschen in den ÖFFIS. Es war überall so eng, so voll.... Ich hab es überstanden. Am Montag werde ich mehr erfahren in Sachen Job.
    Ich hoffe sehr, dass es mit dem Job was wird. Es wäre nur 18 km zu fahren. Nur 2 Tage in der Woche jeweils 12 Stunden. Das wäre ideal für mich, da ich doch am liebsten daheim in meiner Höhle mit meinen Zwergen bin. Hier fühl ich mich einfach sicherer als draußen in der Welt..... Viele Menschen machen mir einfach Angst. Ich war niemals so zurückgezogen wie jetzt, aber so geht es mir besser.


    Ich danke dir für deine freundlichen, lieben Worte.


    Liebe Grüße
    Michi

  • Liebe Michi,


    da war es bei Dir jetzt aber in vielerlei Hinsicht sehr aufregend.
    Schön, dass es Deinen beiden gut geht.
    Und toll, dass Du es zum Vorstellungsgespräch geschafft hast.
    Ich drücke Dir die Daumen, dass es was wird.
    Das wäre für Dich wahrscheinlich gut, dass Du auch mal raus musst.
    Und es wäre nicht zuviel auf einmal.


    Alles Liebe

  • Liebe Ela,
    genau wie du es sagst: Ein wenig raus müssen, aber doch nicht zu viel. Ich hoffe, dass es was wird. Ist zwar ganz was anderes, aber das ist nicht so wichtig. Die letzen Jahre war ich Sekretärin, der zukünftige Job wäre Portier- Empfangtätigkeit bei nicht sehr üppiger Bezahlung. Ist mir aber nicht das wichtigste. Da ich eine kleine Witwenrente beziehe, kann ich mit dem kleinen Gehalt mein Auslangen finden. Die Freundin meines Sohnes hat das mal gleich nach der Matura gemacht, da sie keinen Job fand. Sie hat nie so viele Bücher gelesen, wie in der Zeit, wo sie dort beschäftigt war. Willi sagte damals: Spatzl: Ich würd mir wünschen, dass du das mal machen könntest, dann könnt dir deine Chefin "den verlängerten Rücken" entlang gleiten, :rolleyes: - du hättest keinen Stress und könntest endlich deiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen: LESEN BIS ZUM ABWINKEN..... :thumbsup: Sollte das also wirklich positiv werden, glaub ich bald, dass mein Willi da seine Finger mit im Spiel hat....


    Danke fürs Däumchen halten-- kanns brauchen.


    Liebe Grüße
    Michi

  • Lieber Josef,
    ja ich bin auch heilfroh, dass meine Zwerge gesund und fröhlich sind. Heute waren wir noch nicht draußen, da es vormittags sehr stark geregnet hat. Meine Zuckerpuppen ziehen es vor, bei Regen alles zusammen zu kneifen, um nur ja nicht hinaus zu müssen. Mittlerweile hellt es ein wenig auf. Vielleicht gehen wir ja nach dem Mittagessen eine Runde. Hab am Vormittag intensiv geputzt, da ich gestern doch einige Blutspuren von Rambos verletzter Pfote übersehen habe. Abends bekommen wir lieben Besuch, somit wird das heut wieder ein sehr kurzweiliger Abend werden.


    Danke fürs Daumen drücken i.S. Job. Bin schon sehr neugierig, was ich am Montag erfahren werde. Sag dann natürlich gleich Bescheid.


    Liebe Grüße und schönen Tag noch.
    Michi

  • Liebe Michi!


    Ich wünsche Dir eine schöne Zeit mit Deiner Mami, geniess diese Zeit einfach und denke nicht soviel daran, was alles passieren könnte....!
    Es ist gut, dass Du sie zu Dir geholt hast. Damit hast Du ihr sicher eine grosse Freude gemacht....Sie ist sicher sehr froh, eine solch liebe Tochter zu haben....!


    Auch Dir wird es gut tun, ein bisschen Abwechslung ist sicher auch da, Ablenkung, wenn auch nur ein bisschen, tut Dir auch gut, und es lenkt ein wenig von Deinem eigenen Schmerz ab....
    Es muss ja irgendwie weitergehen....und die Welt draussen dreht sich ja auch weiter, nur wir verstehen nicht, dass sie nicht merkt, dass einer fehlt....!


    Ich habe auch nach Mamis plötzlichem Tode mich sehr um mein Päpelchen gekümmert...hab versucht, es ihm schön zu machen, ihm zu helfen, für ihn da zu sein....und doch frage ich mich, ob ich wirklich genug getan habe.....Denke, das fragt man sich immer!


    Deshalb geniess die Zeit mit Deiner Mami, und grüss sie lieb von mir!


    Lass Dich :24: liebe Michi
    Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Manuela,
    ja, die Welt dreht sich weiter.... das hab ich anfangs überhaupt nicht verstehen können. Wie kann das Leben weitergehen, wo man doch in einem Schmerz sitzt, der einen fast umbringt.


    Die letzten 2 Tage war ich vorm Durchdrehen. Gestern Bewerbungsendgespräch. Aus dem Gespräch wurde ein Probearbeitstag bis 14 Uhr. Dann noch zu unserer Gemeinde fahren um ein Leumundszeugnis zu organisieren, dann nach Wien um die Arbeitskleidung auszufassen. Kam dann um 19 Uhr abends heim und war fix und foxi. Dazwischen rief mich eine Therapeutin an, bei der ich um einen Platz auf der Warteliste bat (geht bei uns nicht ohne Wartezeit auf Krankenschein) Normalerweise wartet man 6-12 Monate. Für nächste Woche hab ich meinen ersten Termin. Heut war mein erster Arbeitstag. Mir schwirrt der Kopf, ich bin leer --- im Kopf und gleichzeitig überfüllt. Kann nichts mehr aufnehmen. Wenn man älter wird, ist ein Neuanfang nicht grad witzig. Ich hab das Gefühl, dass ich mir genau nichts gemerkt hab. Glücklicherweise nur 24 Wochenstunden aufgeteilt auf 2 mal 12 Stunden. Dienste kreuz und quer, Tag und Nacht. Diese Woche 3 Tage Einschulung zu jeweils 8 STunden.... Ich kam nicht viel zum Nachdenken. Ob es gut ist...??? Ich vermisse ihn aber trotzdem jetzt gerade besonders. JEtzt wär er da, würde mich trösten und mir Mut machen..... Meine Mami ist ja grad bei mir, die managt meinen Haushalt soweit, dass ich mich nur mehr zum Essen hinsetzten brauch, wenn ich heim komme. Sie knuddelt meine süßen Zwerge, um ihnen den Mamaentzug leichter zu machen.


    Ich hoffe, dass ich bald wieder Frau meiner selbst bin, denn neuer Job und Therapieplatz innerhalb eines Tages war mir fast zu viel. Ich kann derzeit kaum schlafen, weil mein Kopf so voll ist.


    Du machst dir Sorgen, ob es wirklich genug ist, was du für dein Päpelchen tust...... Dein Päpelchen hat das Glück in Liebe geborgen zu sein, er will nicht, dass du dir Sorgen machst, das weiß ich. Seine Seele ist so glücklich mit dir,da bin ich mir ganz sicher. Ich verstehe dich und deine Sorgen aber. Ich denk mir auch immer: Ich könnte Mami öfter holen..... Diese Sorge wird uns niemand nehmen können. Wir haben halt alle auch noch ein eigenes Leben, Alltag und Sorgen die wir bewältigen müssen.....
    Mach dich nicht so fertig. Nicht jeder hat so viel Liebe von seinem Kind erfahren wie dein Päpelchen.....


    Werde die nächsten paar Tage nicht hier im Forum sein. Melde mich bald wieder.


    Sei ganz fest umarmt.


    Herzlichste Grüße auch von meiner Mami


    Michi

  • Liebe Michi,


    :2: für Deine Worte. Du schreibst immer mit soviel Herz und Gefühl. Deine Worte berühren mich immer ganz tief!


    Der erste Arbeitstag ist immer schwer, alles ist neu, man denkt und fragt sich wie man sich das alles nur merken soll....Es ist doch alles neu und man kann noch nicht alles können....Du darfst Dich nicht selber unter Druck setzen....Versuch es gelassen anzugehen, Du wirst sehen, es wird dann jeden Tag etwas besser und leichter!
    Ich kann verstehen, dass Dein Mann Dir jetzt so besonders fehlt. Das Auffangen nach so einem harten Tag fehlt, der Trost und das Mut machen fehlt.
    Deine Mami ist bei Dir. Ich finde es schön, dass es so ist, So bist Du nicht alleine, sie unterstützt Dich wie sie es kann, das hilft Dir sicher sehr.


    Pass auf Dich auf!
    Deine Manuela mit einer grossen :24:

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.