Plötzlich ist mein Vati nicht mehr da

  • Hallo,ihr Lieben!
    Ja,komisch,auf diesen Tag hab ich ja richtig "gewartet".Mir ging es auch die letzten Tage eher bescheiden,hab ganz real von meinem Bruder geträumt,sogar seine Stimme gehört.
    Aber heute? Ich bin ganz ruhig,denke an ihn und an meine Tochter zugleich.
    Mit meiner Mutti wollte ich mich treffen.Dann kam ein Anruf von der Steuerberaterin :wacko: ,ich war froh,alles fertig zu haben.Nun fehlte doch noch was.Na,und sie wollte es möglichst gestern haben.Was tut man nicht alles für ne Rückzahlung. :wacko:
    Zu meinem Bruder geh ich morgen,er hätte darüber gelacht und gesagt:"du mal wieder :sleeping: "
    Mal sehen,wie lange die innerliche Ruhe anhält.
    :2: :2: Das ihr da seit und an mich denkt!
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Susanne!
    Na ja,es geht so.Der Jahrestag meines Bruders ist vorbei,aber nun kommen-ob ich will oder nicht-diese ganzen Erinnerungen.Wie z.B. "vor einem Jahr haben wir geplant,was wir zu Ostern machen" ?( Ich kann nichts dagegen tun,sie kommen ungefragt.
    Hab mal wieder in den Taschen meiner Tochter "gekramt",das war gar nicht gut-hätte ich nicht gedacht.Aber irgendwann muss man doch mal...oder?
    Mein Sohn meinte nur"Mutti warte noch,du bist eben doch noch nicht so weit".
    Meine Kleine hat in ihrem Schrank auch ein paar Dinge gefunden,die ihr meine Große damals beim Ausziehen dagelassen hat :95:
    Na ja,im Moment lenkt mich die Arbeit sogar etwas ab.
    Liebe Grüße an dich :30:
    Deine Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Karla,
    setz dich nicht unter Druck, wegen der Taschen deiner Tochter. Dein Sohn hat ganz recht: Du bist noch nicht so weit. Da gibt es keine Zeitangaben wie in einem Kochrezept. Das ist ganz individuell. Du hattest ja auch noch andere schwere Dinge zu bewältigen. Irgend wann wirst du bereit sein, auch wenn es vielleicht noch Jahre dauert,- egal.


    Ich finde es toll, dass die Arbeit dich ablenkt. Ich bin derzeit gar nicht fähig Arbeit anzunehmen. Therapeutin meinte, dass ich derzeit weder vermittel- noch einsetzbar bin.... Mein Verlust liegt schon über 91 Wochen zurück. Hatte bis letzten Dezember einen Job. Das war alte Routine, aber neues geht derzeit einfach nicht.


    Ich wünsch dir ganz viel Kraft, schick dir ein riesiges Energiepaket, damit es dir ein klein wenig besser geht.


    Würd dich jetzt einfach gern :30: und trösten.


    Liebe Grüße
    michi

  • Ach Karla, das alles ist so schwer :24: . Unsere Gedenktage liegen ja dicht beisammen. Mein schlimmer Tag liegt noch vor mir :13: .

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Ja,liebe Susanne,der 30.März ist nicht mehr weit.Man weiß,das dieser Tag kommt.So ging es mir bei meinem Bruder,da war ich irgendwie drauf vorbereitet,und es ging mir gar nicht soo schlecht.Aber bei meinem Vati,als der zweite Todestag kam,dachte ich, es wird genauso.Aber denkste,es kam knüppeldick.Christine hat mal gesagt (sinngemäß) eben WEIL man denkt,es geht schon.
    Weißt du schon,was du an diesem Tag machst?
    Ja,die Taschen meiner Tochter(zwei sind es),ich hab mitunter einfach das Bedürfnis darin zu "kramen",Dinge von ihr in der Hand zu halten,die sie berührt hat.Sie riechen noch nach ihr.Ihre Tagebücher aber,die hab ich nur "gestreift",denn deren Inhalt ist mehr als hart.Sie beschreibt ja darin ihre Krankheit usw. Das wird noch dauern das zu lesen. :95:
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Karla, nimm Dir Zeit, oder besser, gib Dir Zeit. Erst wenn Du ganz sicher bist, dann lies darin :24:


    Was ich mache? Manuela hatte so eine wunderschöne Idee. Die greifemich auf. Fahre am Morgen den Ballon kaufen und hänge ein kleines Kärtchen daran. Damit gehe ich zum Grab und lasse denn Ballon fliegen. :33:

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Karla,
    es gibt Situationen, da kann man nicht viel sagen, und doch würd ich dich einfach gerne in den Arm nehmen und dich trösten. Ich kann gut verstehen, dass du die Taschen deiner Tochter durchkramen magst. Diesen Gerucht aufnehmen. Gerüche sind manchmal wirklich ganz starke Emotionen hochkommen lassend. Hab ein Hemd von meinem Mann noch heute auf dem Kleiderständer hängen. Es hat monatelang gerochen, hab ich mir halt eingebildet oder auch nicht, ich weiß es nicht. Wie du sagst: DINGE DIE SIE BERÜHRT HAT....
    Tagebuch lesen ist wahrscheinlich das aller schlimmste für dich und das bedarf eines wirklich guten Allgemeinzustandes. Aber das weißt du selbst am besten. Wenn dein Herz am lautesten danach ruft, wirst du die Bücher zur Hand nehmen.


    Ich nehm dich jetzt mal virtuell ganz doll :30: :24: und versuche dir eine Riesenpackung Kraft zu schicken.


    Ganz liebe Grüße
    Michi

  • Ja,liebe Michi,
    es überkommt mich oft regelrecht.Dann MUSS ich einfach diese eine Tasche öffnen,von der ich weiß,das darin ihr Schmuck ist (eine Kette trägt meine kleine Tochter),an ihrem Parfüm rieche ich,halte ihre Armbanduhr in den Händen.Ihr Hello Kitty Handtuch => dann das heulende Elend..... :33:
    ....wie jetzt auch phuuu :95:
    Du schreibst immer so lieb :2: :2:
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Karla,


    :24: :30:
    Denke an dich
    Jutta


    (PS: erstens unter Zeitdruck und zweitens um diese Uhrzeit fällt mir nichts "besseres" ;) ein, mein Kopf ist noch leer.)

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Karla,
    ich bewundere dich aufrichtig, wie du gelernt hast, mit der wohl schlimmsten Erfahrung die eine Mutter machen kann, umgehst. Du hattest so viele Seelenschmerzen in den letzten Jahren zu verkraften, aber das Kind---- Dass du nicht einfach aus dem Leben gekippt bist und nun in einer psychiatrischen Anstalt dahinvegetierst, ist unglaublich. Du kannst ganz mächtig stolz auf dich sein, ich bins jedenfalls. Vor allem hast du für uns anderen Leidenden hier immer so viel Trost und Herzlichkeit, dass einem das Herzchen übergeht.


    Lass dir alle Zeit der Welt, die du brauchst, um alles zu tun, was du meinst, dass noch getan werden muss. Glücklicherweise hast du keinen Druck. Eine liebevolle Familie und sehr gute Freunde sind in dieser Zeit wohl genauso wichtig, wie die Luft zum atmen. Da kann ich wirklich mitreden. Bald 93 Wochen ist es bei mir her, aber so arg vermisst wie jetzt---- :33:


    Liebe Karla, ich hoffe so sehr, dass es dir bald wieder besser geht. Ich denk so viel an dich. Versuch dir ein ganz dickes Energie- und Kraftpaket zu schicken.


    Nehm dich ganz lieb in den Arm und geh mit dir den schlimmsten Weg im Gedanken.


    Liebe Grüße
    Michi

  • Liebe Karla



    Mir fehlen die Worte.Ich hab bei dir gelesen.Tut mir leid das ich nicht da war.


    Das ist zuviel auf einmal.Ich hoffe deinen Mann geht es wieder besser,


    Und dann arbeitest du auch noch im Krankenhaus.Immer kranke Leute um dich.



    Ich hab auch gestern ein bisschen bei Heinz gelesen.Wieviel kann ein Mensch verkraften?


    Es muss wirklich sehr viel sein.Und du bist eindeutig ein bewundenstwärter Mensch.Es gibt Menschen die brechen


    unter kleinsten Bedingungen zusammen.



    Es ist toll wenn man Sachen von seinen Kindern in die Hand nehmen kann.Mir wurde damals soviel weggenommen.Und ich war


    zu schwach um mir die Sachen zurück zu holen.Heute ist es zu spät.Es sind nicht viele Sachen von meinen Kind geblieben.


    Und keiner hatte es verstanden.Ich hatte durch den langen Krankenhausaufenthalt bei meinen Eltern gewohnt.Meine Schwester war gerade


    hoch schwanger und nahm sich halt die Sachen.Für mich war das eine harte Zeit.


    Ich hab meine Familie lieb und vielleicht wussten sie es damals nicht besser.Aber für mich war es ganz schlimm.



    Wie geht es auch mit der Therapie?Ist sicher eine gute Entscheidung.Das mit den Brief schreiben finde ich ganz eine schöne Idee.


    Hab das auch gemacht.Tagebuch geschrieben,Gedichte geschhrieben.



    Lass dich ganz fest von mir drücken.

  • Liebe Connie!
    Du musst dich doch nicht entschuldigen! Hast doch selbst mit der Trauer um deinen Manuel (find das Foto einfach süß),und mit deinen drei anderen Kindern zu tun.Wie alt sind sie mittlerweile? Wenn ich mich recht erinnere, ist Thomas der Jüngste und war,als du zuletzt schriebst fast noch ein Baby-oder?
    Ja Connie,ich bin froh ein paar Sachen von meiner Tochter zu haben.Aber die hab ich auch in aller Eile (um genau zu sein ,in zwei Stunden) zusammengesucht.Mein Sohn und meine (fast)Schwiegertochter haben mich begleitet und auch ein wenig "angetrieben",sie hatten Angst,das ich mir zuviel zumute.Ständig sagte er:"Mutti,lass doch,nicht da auch noch reinschauen,kannst nicht alles mitnehmen".Es war sooo schwer,zu entscheiden.Habe versucht,die persönlichsten Sachen mitzunehmen,z.B.alle Tagebücher,einige CD´s,Parfum,Schminke,Schmuck ,ein Paar Schuhe,und einen Riesenteddy(ca.1m groß).Im Nachhinein fällt mir so viel ein,wonach ich hätte sehen können(müssen?).Hab dann zwei Tage später dort angerufen bzw.mehrere Mails geschrieben,man möge mir noch diverse Dinge schicken.Keine Chance,man hatte ihr Zimmer bereits leer geräumt und alles verteilt,obwohl ich mir noch 4 Wochen Zeit erbeten hatte.Hab das auch schriftlich.Aber ich wollte nicht streiten.
    Ja,meine Arbeit lenkt mich mittlerweile ab.Das war nicht immer so.War lange krank geschrieben.Natürlich kommen immer wieder Tiefs,bin z.B. grade wieder in einem drin.Räume in den Sachen meiner Tochter,berühre immer wieder ihren Schmuck.Manchmal denke ich,ich quäle mich selbst,weil immer wieder Schuldgefühle hochkommen. ?(
    Weil immer wieder Fragen kommen,z.B.was hätte sie heute,bei diesem schönen Wetter gemacht.Sie war viel draußen,liebte die Natur.


    Das du von Manuel nicht mehr so viel Sachen hast,ist schade.Aber da sieht man,das man in einer absoluten Ausnahmesituation ist,wenn einem das Liebste genommen wird.


    Meinem Mann geht es gottlob gut.
    Nun hab ich sehr viel geschrieben.
    Lass dich drücken :30:
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Es istgrade alles wieder total besch.... :4:
    Vorhin in meinem Dienst (hatte Spätd.) ist eine sehr gute nahe Bekannte gestorben.Ausgerechnet in meinem Dienst.Ich musste ihren Mann benachrichtigen.Ich "musste" sie zurechtmachen. :33:
    Ihr Mann hat so sehr geweint,und mir haben einfach die Worte gefehlt.Am Nachmittag hat er sie noch besucht,wir haben uns unterhalten,über meine Kinder usw.
    Und wenige Stunden später...
    Liebe Grüße
    karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Karla :24: , was soll ich jetzt schreiben :13:
    Es ist einfach unfair. Du hast zu viel mit gemacht und jetzt wieder so etwas. :13:

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Liebe Karla!


    Ach meine Liebe!! In den Arm nehm ich dich Mal! :30: Dir hatten die Worte gefehlt. Aber sei versichert, die hat es nicht gebraucht. Der Mann weiß von deiner Wertschätzung dieser guten Bekannten gegenüber.Er weiß auch, dass gerade du mitfühlst, ihn verstanden fühlst. Und ich finde es wunderbar, dass genau D U ihr diese Dienste erwiesen hast. Ein Geschenk an sie. Wenn es dir auch sehr schwer gefallen ist, so warst du doch in ganz wichtigen Momenten für sie da, für ihren Mann da.


    Ganz liebe Grüße


    Linda