:30: Ohne Worte!
Herzlich Ariadne
So Unbegreiflich
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Hallo ihr Lieben. Ich habe wieder einmal das Bedürfnis, mein Gefühlschaos niederzuschreiben...
In den letzten Tagen fühle ich mich oft wütend. Wütend darauf, zu sehen wie Andere Träume und Lebensziele realisieren, die ich zusammen mit Marco nicht erreichen konnte. Das tut so weh. Je mehr Zeit vergeht, desto häufiger realisiere ich solche Tatsachen und bin empfindlicher geworden auf Äusserungen, die in den ersten Tagen noch kein Problem waren...
Ich bin immer noch unglaublich müde, körperlich müde. Habe meinen Körper wohl sehr maltretiert in den letzten 6 Wochen. Ich war bereits vor Weihnachten sehr müde und fühlte mich ausgebrannt. Ich habe über 2 1/2 Jahre auf der Arbeit enormes geleistet, war eine wichtige Teamstütze. Ich arbeite in einer Führungsfunktion mit rund 25 Mitarbeitenden und habe eigentlich meine absolute Traum-Arbeitsstelle. Eine Stärke (und gleichzeitig auch eine Schwäche) von mir ist, dass ich an mich selber sehr hohe Ansprüche stelle. Eigentlich fordere ich von mir selber mehr, als alle Personen um mich herum. Dadurch bin ich in meinem Beruf erfolgreich, es führt wohl aber auch dazu, dass ich mich selber überfordere.
Ich hatte immer eine grosse Stütze bei allem was ich gemacht habe. Jemand der mir zu gehört hat. Jemand der mir etwas gekocht hat, wenn ich mal wieder sehr spät von der arbeit nach Hause gekommen bin. Jemand, der mir viele verschiedene Arbeiten im Haushalt abgenommen hat, wenn ich zu müde war oder mit Migräne das Bett nicht verlassen konnte. Jemand der sich um mich gekümmert hat, wenn ich mich wie jetzt traurig und überfordert gefühlt habe. Jemand, der für mich da war. Mein über alles geliebter Marco! :13:
Immer wieder habe ich zu ihm gesagt: "ich weiss nicht was ich ohne dich machen würde." Er war mein ein und alles. Er war meine Familie und mein Leben.Er wurde mir für immer genommen.
Man sagt, dass jeder Mensch seine Lebensaufgabe hat. Ich stelle mir sehr oft die Frage, was die Aufgabe von Marco war und was meine ist. Ich war mir immer sicher, dass wir beide für einander geschaffen waren. Wie wir uns gefunden und lieben gelernt haben, wie wir uns ergänzt und gegenseitig unterstützt haben, wie wir zusammen funktioniert haben. Es war einfach unglaublich. Und genau so unglaublich ungerecht ist es, dass wir nicht zusammen alt werden dürfen. Unser grosser Wunsch und Traum war es, eine kleine Familie zu gründen. Auch das ist uns verwehrt worden. Warum nur? Es ist so unfair. Marco war so voller Liebe für alles und jeden, er respektierte jedes Lebewesen und und jeden Menschen so wie er war.
Warum nur werden uns die liebsten Menschen so früh weggerissen?Warum tut ER das? Ich bin mit dem Glauben an IHN gross geworden. Ich habe mich gerne für die Kirche engagiert, habe während meiner Ausbildungszeit Sonntagschule (vorschulischen Kirchenunterricht für Kinder) gegeben. Irgendwie habe ich mich immer wohl gefühlt und Trost und Erfüllung im Glauben gefunden. Aber jetzt habe ich enorme Mühe mit IHM. In den ersten 2 Wochen nach der Beerdigung bin ich noch in die Kirche gegangen. Ich bin völlig emotionslos dort gesessen und habe versucht mir einen Reim auf das zu machen, was der Pfarrer sagte. Oder irgendetwas zu spüren, Antworten zu bekommen. Aber ich habe nichts gefunden. Ich bin so wütend auf IHN. Die letzten zwei Sonntage war ich nicht in der Kirche. irgendwie hat es für mich nicht gestimmt. Ich bin gespannt, ob sich daran im Laufe der Zeit etwas ändert. Ich lasse es auf mich zukommen.
Ja es kostet wirklich viel Kraft, dieses ganze Gefühlschaos. Ich bin während dem schreiben jetzt sehr müde geworden. Hoffentlich habe ich eine einigermassen erholsame Nacht vor mir. Ich würde gerne wieder einmal ausgeruht aufwachen.
Euch allen einen schönen Sonntag!
Herzliche Grüsse, Sandra -
liebe Sandra,
das mit der Kirche kann ich sehr gut nachvollziehen, mir ging es auch so, meine Patres haben zu mir gesagt, das sie es sehr gut verstehen, wenn man wütend auf Gott ist, ja auch wenn man so etwas wie Hass fühlt, schließlich hat er uns das Liebste genommen und unser Leben so verändert und zerstört. Auch ich habe so empfunden, ich habe an jedem Kreuz das ich gesehen habe, mit ihm gehadert und war sehr zornig, aber eine Antwort bekommet man da ja eh nicht. Ich bin auch einige Zeit nicht mehr in die Kirche gegangen, erst später wieder, trotzdem frage ich IHN immer noch, warum er mir meinen Sohn weggenommen hat, ich kanns einfach nicht verstehen, aber wer kann das schon?
Deine Kraft brauchst Du jetzt erst einmal für Dich und Du stehst an erster Stelle. Du leistet Schwerstarbeit, sonst brichst Du unter der Belastung zusammen. Mir hat es immer gutgetan, arbeiten zu können, man ist gezwungen an etwas anderes zu denken und das bedeutet in gewisser Weise eine kleine Erholung, bevor die nächste Welle einen trifft. Eine kleine Unterbrechung des Gedankenkarusells.
Ich wünsche Dir auch, das Du etwas Ruhe im Schlaf finden kannst und wenigstens ein paar Stunden Ruhe findest.
LG Mona
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Liebe Sandra!
Diese Fragen nach dem Warum und das hadern mit Gott kenn ich nur zu gut.Meine Tochter war so alt wie dein Marco als sie 29.August gegangen ist.
Warum hat er das zugelassen,was für einen Sinn soll es haben daß unsere Lieben so früh gehen mußten?????Bin oft weinend in der Kirche gesessen ,hab mit ihm geschimpft und auch oft gefragt warum er nicht mich statt meiner Tochter zu sich genommen hat,warum,warum......Alles Fragen auf die wir keine Antwort bekommen,ich hab viele Bücher gelesen,Stunden im Internet verbracht und steh doch wieder am Anfang.
Ihr hattet noch soviel vor,eine Familie gründen,Zukunftspläne und mit einem Schlag ist alles vorbei und nichts ist mehr wie es einmal war.Auch diese Aussagen von wegen das war sein Weg oder da wo er jetzt ist geht es ihm gut sind auch kein Trost es tut einfach nur so weh allein weiterleben zu müßen.
Trauerarbeit kostet viel Kraft,man fühlt sich einfach nur müde, ausgelaugt und dann noch dein anstrendender Beruf,kein Wunder daß dir alles zuviel wird.
Schick dir eine liebe Umarmung
Annemarie
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Liebe SternSandra,
vergiss über deinem Schmerz und deiner Trauer nicht, auf dich selbst zu achten und, wenn notwendig, ein wenig kürzer zu treten. Es kostet ungemein viel Kraft zu verarbeiten, was geschehen ist und das zehrt an uns. Versuche im Rahmen deiner Möglichkeiten nur das zu tun, was du möchtest und was dir gut tut. Ein bisserl gesunder Egoismus ist jetzt angesagt, wie nie zuvor.Die vielen Fragen, die einem durch den Kopf schwirren und auf die es keine Antwort gibt, sind schlimm. Vor allem, weil sie kommen, wann immer sie wollen und je mehr du versuchst, sie zu verdrängen, umso stärker werden sie. Ich beneide alle, die sich am Glauben oder an sonst irgendetwas festhalten können. Ich selbst gehöre eher zu den Zweiflern. Ich habe keine Ahnung, was mit uns nach dem Tod passiert, ob wir wiedergeboren werden oder ob es ein Leben danach gibt. Natürlich wünsche ich mir, dass ich meine Lieben wieder sehe. Aber ich glaube auch nicht an einen großartigen Plan oder Sinn in unserem Dasein. Es gibt sicherlich Dinge zwischen Himmel und Erde, die uns unbegreiflich sind, aber ob dazu ein Leben nach dem Tod gehört, vermag ich nicht zu beantworten.
Ich schicke dir eine vorsichtige :24: und wünsche dir ruhige, erholsame Nächte.
Alles Liebe
Dschina
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Mona, Annemarie und Dschina: danke für eure Zeilen.
Mein Körper scheint mich seit diesem schlimmen Tag immer wieder in die Schranken zu weisen. Ich habe mir vor 2 Wochen, als ich mit meiner "Arbeitstherapie" begann, eine heftige Erkältung eingefangen. Irgendwie habe ich diese nicht richtig auskuriert, sie hat mich nun schon zum zweiten Mal wieder flach gelegt. Und das zusätzlich zur restlichen körperlichen Schwerstarbeit :4:
So bin ich jetzt wieder zu Hause, mit Tee's, Dampfbädern, Wickeln usw. und versuche mich soweit zu beschäftigen, dass ich nicht laufend am grübeln bin.
In diesen Momenten fehlt mir Marco ganz besonders. Er war ein super KrankenpflegerEs muss wohl so sein wie es ist mit meinem Krank sein. Ich kann mich auf der Arbeit eigentlich gar nicht konzentrieren. Wenn ich ehrlich mit mir selbst bin, mag ich auch gar noch nicht ans arbeiten denken...
Ich wünsch euch einen schönen Nachmittag.
Sandra -
Liebe Sandra,
Du mußt Dich erst einmal richtig auskurieren! Daß Du Dich noch nicht auf die Arbeit konzentrieren kannst, ist ganz normal. Ich konnte die ersten Monate auch nicht richtig arbeiten, machte überall Fehler und fing immer wieder zum heulen an. Es ist ganz ok, daß Du da Pause machst, die brauchst Du ganz einfach!
Hast Du nicht etwas, was Du schon lange einmal daheim machen wolltest, wo Du sonst keine Zeit dafür hattest? Ein bestimmtes Buch lesen, einen Film schauen...........Geschenke basteln. Du schreibst in deinem Profil, daß Du die Vereinsarbeit als Hobby hast, gibt es da vielleicht administrative Arbeiten, die Du von daheim machen kannst?
Ich z.Bsp. habe momentan echt viel zu tun mit meinem Verein, die Webseiten aktualisieren, Mitglieder anschreiben, Ausschreibungen für das nächste Treffen vorbereiten, Plakate und Folder gestalten, zumindest komme ich in den Stunden, wo ich daran arbeite nicht zum Nachdenken.
Vielleicht fällt Dir ja da noch etwas ein?
Ich schick Dir ein großes Kraftpaket, gute Besserung und :24: :30:
Alles Liebe
Evi
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Hallo Sandra!
es ist schön zu lesen das du dir die "auszeit" auch nimmst
was nicht selbstverständlich ist
ich kenne viele (auch mich) die am zahnfleisch drüber weiter machen :wacko:
das du so oft krank wirst ist doch verständlich, oder?
deine kraft ist so wie bei einer Batterie messung, auf ROT
jede kleine noch so leichte tätigkeit ist anstrengend und ned kraft tankend sondern raubend
zumindestens ging es mir auch monate lang soooo
Evi´s idee finde ich toll und wirklich auch Kraft tankend
etwas fürs eigene gemüt zu tun gibt viel kraft
ich ging gerne Sauna, Malte, Rätselhefte, Handarbeit,..... es tat und tut vollll GUTich wünsche dir baldige gesundheitliche besserung und möge deine Batterie in richtung Grün steigen
in liebe maki
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Es ist schön, mit euch im Austausch zu stehen!
Ja, ich hätte schon einiges für den Verein zu tun, aber ich mag es nicht anpacken. Der (geliebte) Schützenverein ist ein schwieriges Thema in dieser Situation:
Ich wurde vor 14 Jahren vom Schützenverein unseres Dorfes angeschrieben für den Jungschützenkurs. Bei uns in der Schweiz haben alle Mädchen und Jungen zwischen 16 und 20 Jahren die Möglichkeit kostenlos im Jungschützenkurs schiessen zu lernen (dies ist eine langjährige Tradition in der Schweiz, ein Stück Volkskultur und für die Jungs ist dies eine Möglichkeit zur Vorbereitung auf den späteren Militärdienst). Ich habe mich aus Neugierde angemeldet und war von Anfang an fasziniert und begeistert von dieser Sportart. Mit zu dieser Begeisterung beigetragen hat ein freundlicher, ruhiger und zurückhaltender junger Mann, der bereits 3 Jahre JS-Kurs hinter sich hatte. In diesen smarten Typ mit Namen Marco habe ich mich Hals über Kopf verliebt....
Ich war jedoch viel zu schüchtern, Marco darauf anzusprechen, dass er mir gefällt. Ausserdem wusste ich ja nicht, ob es ihm genau so ging. Mein Liebling war genau so schüchtern wie ich Es gab da zwar schon so kleine Hinweise darauf, dass auch ich ihm nicht gleichgültig war. Da er ja 3 Jahre älter als ich war, hatte er schon den Führerschein und durfte das Auto seiner Mutter benutzen. Ich bin ausserhalb unseres Dorfes auf einem Weiler aufgewachsen und so hat mich mein Schatz immer sehr gerne nach Hause gefahren - Ich habe ein Dauerlächeln auf dem Gesicht, wenn ich so zurückdenke. Wir waren so süss unschuldig schüchtern -
Im Jahr darauf 1999 war Marco nicht mehr mit dabei im JS-Kurs weil er sich auf die Lehrabschlussprüfung vorbereiten musste. Dies hat mich unglaublich enttäuscht, so schwer verliebt ich doch war.... Interessanterweise ist er dann aber doch meistens zu Ende der Kursnachmittage im Schützenhaus aufgetaucht und hat mich dann wie selbstverständlich nach Hause chauffiert
Im Sommer desselben Jahres hatten wir ein grosses Schützenfest auf unserem Schiessstand. Marco und ich haben 3 Wochen lang Seite an Seite dort gearbeitet, haben die Zeit miteinander genossen, ohne dass etwas passiert ist. Am vorletzten Abend veranstalteten wir Nachwuchsschützen eine Bar. An jenem Abend konnte sich ein anderes Vereinsmitglied unser Verhalten nicht mehr länger mitanschauen und gab uns im wahrsten Sinne des Wortes "Schützenhilfe": er nahm uns beide zur Seite und meinte: "jetzt seht euch in die Augen und sagt euch doch endlich, dass ihr euch gern habt!" Gesagt - getan - der erste Kuss - und wir beide waren ein PaarDer Verein hat uns immer verbunden. Wir waren von März bis November jedes Wochenende für den Schiesssport unterwegs. Es war ein grosses Privileg für uns, dieses zeitaufwändige Hobby gemeinsam ausüben zu können. Wir haben uns gegenseitig unterstützt, gecoacht, miteinander gelitten, miteinander gefeiert. Wir waren auch sportlich erfolgreich. Wir waren eine Einheit, die sich unglaublich gut ergänzt hat.
Wir waren nicht nur im Schiesssport selber, sondern als Vorstandsmitglieder auch stark in der Vereinsarbeit involviert. Zusammen mit unseren gleichaltrigen Kolleginnen und Kollegen sind wir die zukünftige Generation unseres Vereins. Und nun hat sich diese riesige Lücke aufgetan :13:Am Sonntag vor einer Woche war ich zum ersten Mal alleine an einem Schiessanlass. Es hat mir fast das Herz zerissen. Ich habe mich immer wieder umgeschaut und nach Marco gesucht. Er war ja auch immer da, wenn ich im Schiessstand war Ich habe es zwar fertig gebracht, zu schiessen. Meine Gedanken waren aber überall nur nicht beim Sport selber :13:
Letzte Woche war die erste Vorstandssitzung unseres Vereins in diesem Jahr. Ich habe verschiedene neue Aufgaben übernommen. Es stand für mich nie in Frage, nicht weiterhin im Verein zu bleiben. Ich liebe meinen Sport. Ich war auch deshalb so erfolgreich, weil Marco immer in meiner Nähe war und mich unterstützt hat. Genau deshalb will ich auch weitermachen. ER würde es an meiner Stelle gleich machen und es wäre ihm nicht recht, wenn ich meine Leidenschaft nun aufgeben würde. Ich möchte gerne auch in Zukunft Erfolge feiern und sportlich weiter kommen, in seinem Sinne und in seinem Gedenken.
Aber es tut sehr weh, alleine weiter zu machen, gerade mit dem Schiesssport :33:
Unsere Vereinskameraden sind eine unglaubliche Stütze für mich. Sie waren schon immer unsere "zweite Familie", so viel Zeit, wie wir mit Ihnen verbracht haben. Diese familiäre Unterstützung berührt mich momentan ungemein und gibt mir Kraft. :2:
So, dass war jetzt wieder ein langer Beitrag... jetzt wisst ihr, wie ich meinen Traummann kennen- und liebengelernt habe.
Sandra
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Liebe Sandra,
ich habe eure Geschichte gerade mit einem lachenden und einem weinenden Auge, und vor allem sehr fasziniert, gelesen.
Du hast das sooo liebevoll geschildert, ich hatte das Gefühl dabeizusein, neben euch zu stehen.
Und ein klein wenig kommt mir "bekannt vor" - das schüchtern nebeneinander stehen, sich nicht trauen etwas zu sagen... obwohl man es doch weiß: ja, das ist er/sie - fürs Leben.
Und dann sind sie auf einmal wieder "weg", das Leben "zu Ende"...auch das eigene....so haben wir das Gefühl. Aber Sandra, das stimmt (so) nicht. Ich glaube fest daran, daß uns ihre Liebe für immer begleitet - bis wir uns irgendwann wiedersehen.Auch wenn es ein schwieriges Thema ist ... trau dich, mit der Arbeit für den Verein anzufangen - Marco wird dir ganz besonders nahe sein und dir auch zur Seite stehen.
Sicher wird es weh tun, die Gedanken wandern, aber ich glaube es wird dir auch helfen.Und ja, irgendwann wird es auch wieder "leichter", irgendwann können wir wieder "leben". Aber es dauert, beim einen länger, beim anderen weniger lang, wir Menschen reagieren (Gott sei Dank) nun mal verschieden. Es ist unsere Aufgabe, Schritt für Schritt weiterzugehen - in Richtung eines "neuen" Lebens.
Ich schicke dir ein großes Kraftpackerl, eine Portion Geduld und eine liebe :24:
Juttaach ja, das hab ich jetzt vergessen: baldige Besserung, kurier dich erst einmal richtig aus, laß dir Zeit dazu. Es ist ganz wichtig, wieder ganz gesund zu werden - sonst fehlt die Kraft für die "anstehenden Aufgaben"
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Ich finde einfach keinen Schlaf.
Eigentlich bin ich total müde, aber trotzdem komme ich nicht zu Ruhe.Es ist alles so schwer :33:
Mein geliebter Chäfer ist nicht mehr da.
Keine Wärme mehr neben mir.
Niemand mehr da zum rankuscheln.
Niemanden mehr umarmen können und neben ihm Ruhe finden.
Keine Nähe mehr. Nur noch Verzweiflung.Mein Gott, warum nur? Warum?
Es ist so unfair. Alles ist weg, nichts mehr wie vorher.
Mir ist so schwer ums Herz. Es tut so unbeschreiblich weh. :13:Mein Gott, warum hast du das zugelassen?
Marco, ich vermisse dich so sehr :13:
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Liebe Sandra!
Ich möchte dir so gerne etwas tröstliches schreiben aber in dieser schlimmen Zeit gibt es keinen Trost.Alle Worte dieser Welt bringen uns unsere Liebsten nicht mehr zurück,wir müßen irgendwie weiterleben, irgendwie überleben und jeder neue Tag ist ein Kampf der viel Kraft kostet.
Auf diese Frage an Gott"warum hast du das zugelassen", werden wir nie eine Antwort bekommen,ich weiß auch nicht was er sich dabei gedacht hat als er uns das Liebeste genommen hat,bin oft heulend in der Kirche gesessen,hab mit ihm gehadert,geschimpft ,ich habs jetzt aufgegeben es hilft sowieso alles nichts.Wir müßen unseren Weg allein weitergehen wir haben keine andere Wahl auch wenn es uns so schwer fällt.
Diese schlaflosen Nächte kenn ich nur zu gut,ich bin zum Arzt gegangen und hab mir was verschreiben lassen um wenigstens ein paar Stunden Schlaf zu bekommen,es ist wichtig daß der Körper auch eine Erholungspause bekommt weil du sonst irgenwann zusammenklappst.
Wichtig ist daß du jemanden zum reden hast,liebe Menschen die für dich da sind ,dich einfach in den Arm nehmen,daß war das was mir immer am meisten gefehlt hat und auch jetzt noch immer fehlt und fühl mich oft so verloren und einsam.
Schick dir eine sachte Umarmung :30:
Alles liebe
Annemarie
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Liebe SternSandra,
ich konnte die erste Zeit auch kaum schlafen. Normalerweise bin ich ein echtes Murmeltier und brauche relativ viel Schlaf, aber nach dem Tod meines Mannes waren zwei bis drei Stunden pro Nacht das Höchste der Gefühle.
Für die erste Zeit hilft es, wenn du dir Medikamente vom Arzt verschreiben lässt, aber nimm sie nicht zu lange, denn die meisten davon sind nicht ungefährlich, weil sie nach längerem Einnehmen abhängig machen. Ich habe noch immer eine Packung Beruhigungstabletten auf dem Nachtkasterl liegen, obwohl ich sie schon seit Wochen nicht mehr genommen habe. Aber allein der Gedanke daran, dass sie da sind, falls es gar nicht mehr zum Aushalten ist, hilft schon weiter. Und wenn ich wirklich wieder einmal total zittrig und nervös bin, dann nehm ich halt eine, um wenigstens im Schlaf meine Ruhe zu finden.
Ich wünsche dir gute Besserung und :30:
Dschina
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Liebe Sandra, es ist normal, dass du nicht schlafen kannst, weil dein Körper natürlich mit Stress reagiert. Dschina hat schon recht, diese Medikamente sind nicht ungefährlich, aber natürlich solltest du auch schlafen, um ein wenig zur Ruhe zu kommen. Nimm sie nicht zu lange und oft hintereinander. Für normal bauen sich diese Belastungsreaktionen nach wenigen Wochen von selber ab. Wenn das nicht so ist, solltest du auf andere Medikamente umsteigen, was, ist aber Sache eines Facharztes für Psychiatrie.
Liebe Grüße
Ariadne -
Hallo SternSandra81
Sorry wenn ich erst so spät in Deinen Thread platze..... es ist mir aber wichtig.
Vorerst aber mein Aufrichtig Beileid zu Deinem Verluste. Zu Deinem Verluste Marco. Zum Verluste Deines zweiten Ichs.
Vorab... Die Liebe bleibt... nur das Leben wird mit der Zeit anders. ...... Aha, Du meinst das Leben ist ja jetzt schon Anders.... Hast Recht. ....Ich meine aber das LEBEN für den normalen Alltag. Jetzt ist es ja "nur" ein Funktionieren. Ist auch Gut so, in der ersten Fase der Trauer.
Möchte Dir mit meinem Einstieg in diesem Thread empfehlen, alles was Du weist von Deinem Marco und Dir(mit Dir) einfach niederzuschreiben. Einfach so wie es Dir gerade einfällt. Einfach zu jeder Zeit wenn Du Zeit dazu hast, und Du es auch kannst. Es wird zu Beginn schwer sein, aber rasch immer besser werden.. Schreibe... Schreibe... Vielleicht irgendwann sogar in Buchform. Für Dich. Wenn Du möchtest auch für Andere. Schreiben über das Liebste hilft unglaublich. Und Du erzählst und schreibst sehr Gut. Es liest sich sehr Gut.
Ich selbst habe sehr viel geschrieben, und immer wieder diese Schreiben fortgesetzt... Mir hat dies speziell in den ersten beiden Jahren nach Christa, (rückwirkend)unglaublich geholfen. Voriges Jahr hab ich dann angefangen ein Buch zu schreiben. Im Moment steht das Projekt still, was aber nicht heißt, dass es dann doch einmal so fertig wird, wie ich es mir wünsche.
Ich wünsche Dir eine Gute Zeit, nicht nur für's Schreiben. Und Einen dieser hier..... :022:
Lieb Gruss
Walter (...)
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Ich habe euch ja schon mal geschrieben, dass ich sehr Mühe habe mit dem Schlafen. Es ist nicht nur das Einschlafen alleine, sondern auch die Tatsache, dass ich nicht mehr in unserem Bett schlafen konnte. Es hat mich einfach zu sehr geschmerzt. Daher habe ich wochenlang auf dem Sofa im Wohnzimmer gedöst (schlafen wäre wohl zuviel gesagt...).
Mit der Zeit ist mir der Gedanke gekommen, ich könnte das Schlafzimmer umgestalten, in der Hoffnung, so eine Art Neuanfang zu starten. Und auch wieder bequemer und ev. erholsamer schlafen zu können. Zuerst habe ich mir neue Bettwäsche gekauft. Letzte Woche Montag habe ich mit Hilfe meiner Schwester den Kleiderschrank von meinem Schatz ausgeräumt und sortiert. Den grössten Teil der Kleider werde ich spenden. Die Stücke die mir besonders viel bedeuten, habe ich sorgfältig in zwei schön verzierte Boxen verpackt und aus dem Schlafzimmer verbannt. Es gibt zwei oder drei Sweat-Jacken, die Marco immer getragen hat, diese konnte ich bisher nicht mal anschauen, ohne dass die Tränen in Strömen geflossen sind. Diese Jacken riechen immer noch nach ihm...
Am Samstag hat mir dann mein Bruder geholfen, Marco's Kleiderschrank zu demontieren und die Möbel umzustellen. Nun habe ich ein neues Schlafzimmer. Eigentlich freut es mich, etwas neues zu haben, dass ich auch ziemlich gelungen eingerichtet finde. Andererseits ist es sehr komisch und traurig, weil ich so Marco und seine Sachen fast ganz aus dem Schlafzimmer verbannt habe...
Nach unserer Hochzeit habe ich zwei meiner Lieblingsfotos auf Foto-Leinwände spannen lassen und im Schlafzimmer aufgehängt. Ich habe mir lange überlegt, ob ich diese Fotos nun weghängen soll. Habe sie aber gelassen, sie sind doch so schön! Und Marco ist so doch noch bei mir, wenn ich schlafe (oder nicht) und wacht über mich...Letzte Nacht hat es wieder lange nicht geklappt mit dem Einschlafen. Habe mir zum x-ten Mal den wunderschönen Film "Bodyguard" mit Kevin Kostner und Whitney Housten angesehen - und zum Filmschluss einen fürchterlichen Heulkrampf bekommen.
Danach hatte ich das dringende Bedürfnis, mir Marco's liebste Sweat-Jacke zu holen und anzuziehen. Es war so tröstlich, und hat sich angefühlt wie eine warme, innige Umarmung von meinem Liebling... Sein Kopfkissen eng umschlungen bin ich dann endlich gegen halb zwei Uhr morgens eingeschlafen.Heute morgen habe ich mir lange eines der beiden Hochzeitfotos angeschaut. Mein Liebster war ein wunderschöner Mann... Speziell aufgefallen sind mir seine attraktiv kurz geschnittenen Haare. Ich habe es so geliebt, ihm über den Kopf zu streicheln...
Ach mein lieber Herzkäfer, du fehlst mir so...
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Liebe Sandra,
ich freu mich für Dich, daß Du es geschafft hast, das Schlafzimmer umzugestalten und Veränderung zu machen.
Alles, was ich bis jetzt geschafft habe ist, neue Bettwäsche zu kaufen und auch darin zu schlafen. Putzis Sachen hängen noch wie immer im Schrank, hatte schon einmal einen Termin mit meinem Schwager, mir zu helfen mit dem Ausräumen vom Kleiderschrank, habe aber wieder abgesagt, ich konnte einfach nicht. Ich möchte auch das Schlafzimmer umgestalten........na, vielleicht schaffe das alles mit den Frühjahrsputz.
Mir ging es so mit Putzis Morgenrock, den hatte ich auch sehr lange zum Kuscheln und einschlafen.
Ich würde die Fotos auch dort lassen, es schmerzt zwar, aber es kommen auch schöne Erinnerungen wieder......
Alles Liebe
Evi
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Liebe Sandra,
mir haben die Trancen sehr geholfen, hätte es nicht geglaubt, ich kann sie Dir nur empfehlen....
Alles Liebe
Evi
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Es ist mir heute ein grosses Bedürfnis, ein riiiiiiiiiiiiieeeeeesiiiiiiiiig grosses Dankeschön auszusprechen!
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Erst einmal an euch alle, die in meinem Thread mit dabei sind. Ihr seid so eine super Unterstützung für mich. Die vielen lieben Worte, Ratschläge und Tipps. Oder auch mal nur eine stille Umarmung. DANKE
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Ich möchte mich auf diesem Weg aber auch bei meinem Umfeld bedanken. Ich habe so viele hilfsbereite und verständnisvolle Menschen um mich herum. Angefangen bei meiner Familie und den engsten Freunden, die mich einladen und motivieren zum Essen zu kommen, zu Veranstaltungen zu gehen oder an Ausflügen teilzunehmen. Es ist immer wieder schön, mit euch zusammen zu sein!
Weiter bedanke ich mich bei meinen vielen Vereinskameradinnen und -kameraden. Ihr seit einfach so toll und lieb, ihr bietet mir so viel Unterstützung und Hilfe an. Ich kann nicht alles annehmen im Moment, weil es mir fast zu viel wird. Aber ich bin euch dankbar für das Angebot und hoffe, ihr habt Geduld und könnt/wollt auch dann fürm ich da sein, wenn es für mich geht. Ein weiterer spezieller und tiefer Dank geht an mein Arbeitskolleginnen, meine Mitarbeiterinnen und meinen Vorgesetzten. Ihr zeigt unglaublich viel Verständnis für meine Situation und dafür, dass ich jetzt Zeit für mich brauche, um zu trauern und zu neuen Kräften zu kommen. Dies ist alles andere als selbstverständlich, dass ist mir bewusst! Ich hoffe und möchte auch so bald als möglich wieder so fit sein, um wieder bei euch zu sein und euch zu unterstützen.:2:
Meine grosse Liebe ist nicht mehr bei mir, dafür so viele liebe Menschen. Ihr gebt mir Kraft, Wärme und Trost um mich in dieser schweren und dunklen Zeit auf den Beinen zu halten.
:2: :2: :2:
Heute war ein anstrengender Tag. Als Dank dafür ist mein quälender Husten wieder zurück :wacko:
Ich hoffe auf eine erholsame Nacht, was ich euch auch wünsche!LG Sandra
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