Ich habe meinen Mann vor knapp drei Monaten "gehen lassen müssen". Mitte 40 stehe ich mitten im Berufsleben und gestalte auch meinen Alltag völlig selbständig. Nach aussen hin scheint es, als ob ich den Verlust meines geliebten Mannes, der mir so vieles war, gut verarbeite. Ich komme zurecht, obwohl ich die bekannten Hochs und Tiefs sehr intensiv erlebe.
Obwohl ich mir mittlerweile professionelle Hilfe holte, die extrem hilfreich und anregend ist, habe ich ein grosses Bedürfnis, mit anderen Menschen, die Ähnliches erlebt haben, auszutauschen. Mein Mann ist zu Hause gestorben, ich habe ihn auch noch zwei Tage zu Hause behalten und erlebte dies als sehr hilfreich. Ich spreche nach wie vor mit ihm und gehe mit vielen Themen rund um Tod, Sterben und "Neuer Weg" ziemlich offen um.
Vielleicht findet sich ja jemand, der Interesse daran hat, über Erfahrungen auszutauschen - wenn es auch nur ist, einander seine Erlebnisse zu erzählen und dabei voneinander zu lernen... Ich freue mich auf Antwort ... und da der Benutzername ja nur Symbol sein soll, ich heisse Giovanna.
Erfahrungs- und Erlebnisaustausch
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Liebe Giovanna
Ich heisse Sandra und komme auch aus der Schweiz (Oberkulm, Kanton Aargau). Es ist schön, dass du den Weg in dieses Forum gefunden hast, ich heisse dich still und herzlich willkommen.
Es tut mir unendlich leid, dass dein Mann dich für immer verlassen hat. Ich finde keine Worte für diese traurige Situation, die Trost spenden könnten. Es gibt wohl auch keine.
Wir teilen das gleiche Schicksal, auch mein geliebter Marco ist, 33jährig, in der Nacht vom 26.12. auf den 27.12.11 in unserer Wohnung völlig unerwartet an einem Herzstillstand verstorben. Seit diesem Moment bewegt sich für mich die Erde in anderen Bahnen... In den ersten 4-5 Wochen habe ich nur funktioniert und versucht, irgendwie bei Kräften zu bleiben und zu "überleben". Seit ca. 2-3 Wochen schlägt die Trauer voll zu. Ich fühle mich immer wieder verzweifelt, schwach und oft auch leer.
Ca. 2 Wochen nach der Beerdigung habe ich mit einer "Arbeitstherapie" wieder angefangen (war anwesend, hab mein Büro aufgeräumt und ein wenig rumgewerkelt...) Ich wurde jedoch immer wieder körperlich krank (Erkältung, Fieber, Husten), weil wohl mein Körper einfach zu wenig Kraft hat in dieser schweren Zeit. Die letzten zwei Wochen war ich nicht mehr bei der Arbeit. Ich mag gar nicht daran denken, was dort alles erledigt werden müsste (obwohl ich keinen unmittelbaren Druck habe, meine Stellvertretung organisiert ist, mein Team und mein Vorgesetzter haben enorm viel Verständnis, ich bin so dankbar).Auch ich habe mich dafür entschieden, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Einerseits wegen der Trauerbewältigung, andererseits auch, weil ich echt Angst habe, mich bei der Arbeit so zu überfordern, dass ich richtig abrutsche.
Hast du Familie, Freunde oder Bekannte, mit denen du über alles sprechen kannst?
Liebe Grüsse und eine gute Nacht wünscht dir
Sandra -
Liebe Giovanna
Ich heisse Sandra und komme auch aus der Schweiz (Oberkulm, Kanton Aargau). Es ist schön, dass du den Weg in dieses Forum gefunden hast, ich heisse dich still und herzlich willkommen.
Es tut mir unendlich leid, dass dein Mann dich für immer verlassen hat. Ich finde keine Worte für diese traurige Situation, die Trost spenden könnten. Es gibt keine?!
Wir teilen das gleiche Schicksal, auch mein geliebter Marco ist, 33jährig, in der Nacht vom 26.12. auf den 27.12.11 in unserer Wohnung völlig unerwartet an einem Herzstillstand verstorben. Seit diesem Moment bewegt sich für mich die Erde in anderen Bahnen... In den ersten 4-5 Wochen habe ich nur funktioniert und versucht, irgendwie bei Kräften zu bleiben und zu "überleben". Seit ca. 2-3 Wochen schlägt die Trauer voll zu. Ich fühle mich verzweifelt, schwach und oft leer.
Ca. 2 Wochen nach der Beerdigung habe ich mit einer "Arbeitstherapie" wieder angefangen (war anwesend, hab mein Büro aufgeräumt und ein wenig rumgewerkelt...) Ich wurde jedoch immer wieder körperlich krank (Erkältung, Fieber), weil ich wohl mein Körper einfach zu wenig Kraft hat. Die letzten zwei Wochen war ich nicht mehr bei der Arbeit. Ich mag gar nicht daran denken, was dort alles erledigt werden müsste (obwohl ich keinen unmittelbaren Druck habe, meine Stellvertretung organisiert ist, mein Team und mein Vorgesetzter haben enorm viel Verständnis, ich bin so dankbar).Auch ich habe mich dafür entschieden, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Einerseits wegen der Trauerbewältigung, andererseits auch, weil ich echt Angst habe, mich bei der Arbeit so zu überfordern, dass ich richtig abrutsche.
Hast du Familie, Freunde oder Bekannte, mit denen du über alles sprechen kannst?
Liebe Grüsse und eine gute Nacht wünscht dir
Sandra -
Liebe Sandra
Weisst Du, dass wir ganz nah beeinander wohnen? Ich wohne im oberen Wynental...
Ich habe ganz wenige ganz enge Freunde und eine so liebevolle Schwester, welche mich eng begleiten. Es tut sehr gut, dies zu wissen und in den ersten Wochen war es für mich überlebenswichtig. Jetzt, wo ich regelmässig in eine Trauerbegleitungs-"Therapie" gehe (Rosmarie Zimmerli in Schinznach Bad - eine Topfrau, absolut breit abgestützt, bodenständig, offen, einfühlsam und hilfreich mit allem, was sie tut), habe ich nebst dem Schreiben auch noch eine Quelle gefunden, mich mit dem Ganzen aufbauend zu beschäftigen.Dass Du Dich ganz zurückziehst, die ganze Energie fürs momentane Überleben brauchst und die Arbeit jetzt einfach für eine Zeit nicht Priorität hat, kann ich so gut verstehen. Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst, um wieder in Ausgleich zu kommen und "obsi" sehen zu können. Bestimmt hilft Dir dabei die Unterstützung der "Beratung" auch. Wie sieht es bei Dir mit Unterstützung von Freunden, Familie aus? Gerade in solch existenziellen Situationen ist es ja manchmal verblüffend, welche Menschen einem nahe kommen und welche sich entfernen...
Einen lieben Gruss in die Nacht -
Giovanna
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Liebe Giovanna
Das ist ja speziell, dass wir zwei Leidensgenossinnen so nahe beieinander sind...
Ich bin im Schützenverein aktiv und habe viele sehr liebe Kameradinnen und Kameraden, die sich rührend um mich kümmern. Gerade heute war ich mit einem Teil von ihnen den ganzen Tag unterwegs. Auch ich habe eine Schwester, die mir gerade durch diesen schlimmen Schicksalsschlag sehr wichtig geworden ist. Unsere Beziehung war lange nicht die beste und engste. Doch als ich in jener Nacht vom Rettungsdienst gefragt wurde, ob es jemanden gibt, der zu mir kommen könnte, ist mir auf Anhieb nur sie eingefallen. Sie wohnt ebenfalls im oberen Wynental und ist um halb 3 Uhr nachts zusammen mit ihrem Mann innerhalb von 15 Minuten zu mir gekommen. Die beiden haben mich noch in der gleichen Nacht bei sich aufgenommen. Ich war die ersten 5 Tage sehr viel bei ihr und konnte immer wenn mir danach war, bei ihr übernachten (auch heute noch, wenn mir die Decke auf den Kopf fällt....).
Ich habe die beste Schwester der Welt. Sie ist jünger als ich, hat selber gesundheitliche Probleme und trotzdem ist sie so unglaublich stark! Bin extrem stolz auf sie. Wir sind uns sehr viel näher gekommen in dieser dunklen und schweren Zeit. Überhaupt ist mir meine Familie viel wichtiger geworden, auch mein jüngerer Bruder, der so lieb und hilfsbereit ist und versucht mich auf andere Gedanken zu bringen.Ich habe einerseits guten Kontakt zur Pfarrerin, welche mich begleitet. Habe früher mehrere Jahre Sonntagschule gegeben und kenne sie von dort gut. Ich habe sie sehr bewusst ausgewählt, konnte mir niemand anderes vorstellen für diese Situation. Andererseits bin ich bei einer Psychologin, welche mich berät und unterstützt. Sie ist spezialisiert für Traumabewältigung (obwohl ich nicht oder noch nicht an einem Trauma leide, wie sie mir erklärt hat)
Nach Bad Schinznach habe ich mich nicht mehr "getraut", weil wir sehr viel dort zum entspannen und bädelen waren. Ich kann mir noch nicht vorstellen, ohne ihn dort hin zu gehen...
e liebe Gruess
Sandra -
hei ihr beiden...
erst mal, find ich es erschütternd was ihr erleben musstet, das euer wichtigster mensch sozusagen, das lebenselexier und die lebensfreude plötzlich unerwartet genommen wurde.
ich kann das so sehr gut nachvollziehen wie das sein muss
ich bin zwar noch jung, vielleicht die jüngste hier, aber irgendwie komm ich mir seit dem tod meines papas, erwachsener vor. weil ich einfach zurechkommen muss, soviel sich verändert auf eine art und weise und meine kindheit nicht mehr wirklich da ist..vor jz bald einem jahr ist er bei einem skiunfall ums leben gekommen, und einfach nicht mehr nach hause gekommen. 3 tage später sah ich ihn das letzte mal, es war schrecklich, dieser anblick von hilflosigkeit, schwäche, LEERE.. es war ein unfassbar trauriges gefühl ihn so liegen zu sehen, ohne seinen charakter, ohne seine meinungen, seine ausstrahlung... einfach nur noch schwach und leer.. und nicht mehr der starke, verständnissvolle, oft schwierige, beschützende familienvater.
obwohl der anblick sehr sehr schlimm war, und ich lang gar nicht in den raum reingehen konnte. bin ich froh ihn gesehn zu haben.
wie war das für euch?!. als ihr ihn so saht, ohne "seele" mehr??mein herzliches beileid und einen stillen gedanken für euch..
lg -
Liebe Tresl
Danke für deinen lieben Eintrag. Ich habe schon öfter still in deiner Geschichte mitgelesen. Es tut mir so unendlich leid, was du in deinem Alter mitmachen musst. Ich kann mir gut vorstellen, dass du durch die ganze Situation und die Trauerarbeit erwachsener geworden bist! Wir werden gezwungen, uns zu verändern, dadurch, dass uns der liebste Mensch im Leben genommen wurde. Schliesslich ist, wie du schreibst, auf einmal alles anders, da können wir nicht die gleichen bleiben... Ich glaube auch, dass man an der Trauerarbeit wachsen kann.
Bei mir war das mit dem "noch einmal sehen können" etwas speziell. Marco ist ja in unserer Wohnung gestorben. Wie später festgelegt wurde, ist er ungefähr in jenen Minuten gestorben, als ich ihn gefunden habe. Ich habe ihn somit da schon gesehen gehabt, als er noch "normal" ausgesehen hat. Ich habe ja auch mit den Wiederbelebungsmassnahmen begonnen, bis der Rettungsdienst vor Ort war. Mir ist klar, dass dies für viele Aussenstehende unfassbar erscheint. Viele haben auch Mühe damit, es anzuhören wenn ich es erzähle, weil es sie betroffen macht und ihnen unangenehm ist. Rückblickend ist die Tatsache, dass ich ihm so nah sein konnte, auch noch Körperkontakt mit ihm hatte, für mich etwas unglaublich tröstliches. Ich konnte bei ihm sein, als er übergetreten ist... Für mich ist es kein Zufall, dass ich genau in jenem Moment aufgewacht bin...
Ich konnte anschliessend entscheiden, ob ich Marco aufbahren lassen möchte oder nicht. Ich habe es getan für all jene, die ihn nicht wie ich auch im letzten Moment noch gesehen habe. Selber habe ich ihn auch noch ein letztes Mal besucht. Es war das erste Mal, dass ich eine aufgebahrte Person gesehen habe. Ich hatte mir vorgestellt, dass er so aussieht wie ich ihn bei uns in der Wohnung hab liegen sehen und bin unglaublich erschrocken, als diese leere Körperhülle vor mir war. Für mich war das nicht mehr mein Marco, sondern nur eine Hülle, die eine erschreckende Ähnlichkeit mit meinem Mann hatte. Ich konnte ihn auch nicht mehr anfassen, weil ER das nicht mehr war (deshalb bin ich froh, dass ich ihm in jener Nacht noch einmal über den Kopf gestreichelt habe).
Mir ist es so gegangen wie dir, dass ich froh bin, Marco auch aufgebahrt noch einmal gesehen zu haben. Es hat mir geholfen, sein Äusseres "gehen zu lassen". Das was die geliebten Menschen ausmacht ist ihr Charakter, ihre Persönlichkeit, ihre Ausstrahlung, ihre Gedanken und Werte und all das verschwindet nicht. So oft wenn ich an Marco denke, habe ich all das in meinem Herzen. Und das kann uns niemand nehmen. So leben unsere Liebsten weiter, da bin ich mir sicher.Liebe Tresl, es hat mich sehr gefreut, dass du dich gemeldet hast. Wenn du das Bedürfnis hast, schreib mir doch einfach wieder. Ich fühle mich nämlich auch immer noch unter den "Jüngeren" hier im Forum....
Herzliche, stille Grüsse
Sandra -
Liebe Giovanna,
ich habe deinen Thread hierher verschoben (ich hoffe, du findest ihn auch), denn ich denke, er ist hier besser aufgehoben als in den "Organisatorischen Hinweisen".
Auch von mir ein liebes, herzliches Willkommen hier im Forum. Es tut mir sehr leid, daß du deinen geliebten Mann gehen lassen mußtest.
Es ist schön, daß du zu uns gefunden hast. Trotz des Schmerzes, den ich in deinen Worten spüre, klingst du sehr positiv. Und die Symbolik deines Benutzernamens ist sehr, sehr treffend, müssen wir uns doch nach dem Verlust eines geliebten Menschen unseren "neuen Weg" suchen.
Auch finde ich es schön zu lesen, daß du mit dem Schreiben einen Weg gefunden hast, dich mit dem was geschehen ist zu beschäftigen und es zu verarbeiten. Also bitte - schreibe hier weiter - ich bin der Meinung, daß es dir (und auch vielen anderen von uns hier) helfen kann.
Auch mit deinem "ich spreche nach wie vor mit ihm" liegst du ganz auf meiner Wellenlänge. Ich glaube fest daran, daß unsere Lieben uns "hören können" und uns auf eine ganz eigene Art und Weise weiterhin begleiten.Ich schicke dir ein Kraftpackerl und wenn du magst auch eine liebe Umarmung
JuttaLiebe Sandra, liebe TresL
eure Gedanken über das "noch einmal sehen" haben mich jetzt zum Nachdenken gebracht.
TresL - es ist wohl keine große Hilfe, aber - es ändert nicht gar so viel an den "Grundgefühlen", egal ob man 15 oder 53 ist wenn man ein Elternteil verliert. Wir waren beide einfach das Kind, das den Vater verloren hat. Auch wenn man schon lange auf eigenen Füßen stand - in der Situation ist man nur das Kind, das auf einmal keinen Vater mehr hat. Und auch der Gedanke an viele, viele Erinnerungen kann da nicht wirklich helfen. Sicher - ich kann (glaube ich) verstehen, daß Hilfe und Rat des Vater umso mehr fehlen, je jünger man ist. Und trotzdem ist es nicht wirklich viel anders- verstehst du, wie ich es meine?Und Sandra - natürlich war es kein Zufall, daß du im "richtigen" Moment aufgewacht bist. Es gibt keine Zufälle - es "fällt uns etwas zu"! Es war für dich wichtig (und richtig) Marco zu "begleiten", bei ihm zu sein. Und ein klein wenig "beneide" ich dich auch dafür - denn das ist etwas, was ich bei keinem der Menschen, die ich liebte und gehen lassen mußte, tun durfte.
Was die "leere Hülle" betrifft - für mich war es nicht erschreckend, sondern sehr "beruhigend", meinen Vater so zu sehen - bei der Verabschiedung vor dem Begräbnis - zwei Wochen nachdem er verstorben ist. Es gab mir die Gewissheit, daß das, was jetzt gleich begraben wird "nur" der Körper ist, in dem er während seines Lebens hier "gewohnt" hat. Und ich hatte das ganz starke Gefühl, daß alles, was wirklich "er" war/ist, in ganz eigener Weise hier bleibt.
Für mnche Menschen ist das sicher schwer zu verstehen - doch mir hat es sehr geholfen und ich bin froh darum.Ich :24: euch, alles Liebe
Jutta -
Liebe Giovanna!
möchte dich hier in unsere mitte Willkommen heißn
schön das du hier her gefunden hast
meine tiefste ANTEILNAHME zum frühen gehen deines Gattenes ist die leere die hinterlassen wird
mit der wir zurecht und umgehen lernen müssen/sollen
es ist die liebe
die wir gaben und nahmen
die übergeht
weil dieser besonndere mensch
dem wir es gerne geben würden
nimma da ist
es ist .....
so vieles , das wie bei kleinen babys wieder gelernt sein will zu recht zu kommen auf dieser weltsorry kann dich nicht aufbauen, bin im traurigental
in liebe maki -
Hallo, Ihr Lieben
Es ist Sonntag und an einem Sonntag ist mein Mann ins Jenseits gereist und deshalb sind die Sonntage für mich immer sehr, sehr traurig. Seit 84 Tagen wache ich allleine auf, weine und lache ohne meinen Mann, arbeite und lerne ohne ihn, freue mich und ärgere mich ohne ihn... und brauche noch immer leise Musik und Licht, um einschlafen zu können ohne ihn.
Mir kommt manchmal der Film "Das Lied vom traurigen Sonntag" in den Sinn und obwohl es darin gewalttätiger um Leben und Tod geht (Nazionalsozialistische Zeit und die Thematik "Umgang mit Aufrichtigkeit, Opportunismus und Freunden"), ist der Titel sehr passend für mich und meine Sonntage. Kennt jemand von Euch den Film?Dann versuche ich, meinen Mann wenigstens in Gedanken zu suchen, ihm alles Liebe und Stärkende zu schicken, damit er seinen Weg gut bestreiten kann. Bestimmt kommen diese stärkenden "Strahlen" an und bestimmt werden sie auf ihrem Weg dorthin auch alle die Menschen streifen, welche gleich ihm im Jenseits auf der Reise sind. Vielleicht ergeben viele solcher guter Gedanken ja sogar den nächsten Regenbogen... der dann als sichtbare Brücke zwischen Dies- und Jenseits steht. Der nur beschritten werden muss, um in Kontakt zu kommen mit den Lieben...
In dieser Hoffnung denke ich an alle unsere Lieben -
Giovanna
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Guten Morgen liebe Giovanna,
das ist so verständlich.......Sonntage sind eh so eine Sache, man hat Rituale mit dem Partner und plötzlich fehlt er und dadurch
fehlt er uns natürlich umso mehr. Ich drück Dich ganz fest.Ich persönlich glaube das es unseren Lieben drüben im Licht so gut geht, denke das es dort so schön ist das sich dies von uns niemand
auch nur annähernd vorstellen kann. Worte können das nicht ausdrücken. Natürlich schicken wir Ihnen liebevolle Gedanken und denken
an Sie.
Das mit der Verbindung ist sehr schön, mit dem Regenbogen- Du wirst bestimmt einen eigenen Weg finden um mit Deinem lieben
Mann "kommunizieren" zu können und Verbindung zu haben.
Wir die zurück bleiben müssen für uns einen neuen Weg ins Leben zurück finden und dies ist wohl ein sehr schwerer Weg aber Sie
beschützen und begleiten uns auch ganz stark und geben uns Kraft.Ich wünsche Dir das Du irgendwann einmal "Sonntage" positiv leben kannst und viel positve Kraft und gute Energie.
Alles Liebe
Lena -
Danke, liebe Lena, für Deine guten Gedanken und die lieben Worte. Sie helfen. Den neuen Weg finden, da bin ich täglich dran. Und auch das "Mich-unbeschützt-Fühlen" ist ein Thema, mit dem ich mich momentan stark beschäftige. Meine Trauerbegleiterin kann mir da gute Impulse geben, doch machen müssen wir einfach selbst. Es ist wohl einfach so: Was man nicht selbst erkennt durch das Tun, "sitzt" nicht so richtig;-).
Auch Dir wünsche ich einen guten Sonntag, mit einigen Herzwärmern!
Giovanna
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Liebe Giovanna,
herzlich Willkommen hier im Forum. freut mich, dass Du hierher gefunden hast.
Auch ich (und unsere beiden Kinder) fand es sehr hilfreich, daß wir gemeinsam meinem/unseren Putzi hinüberbegleiten durften.
Danke für Deine E-mail, ja wir haben sicher viel gemeinsam in unserer "offenen" Denkart, die vielleicht andere nicht verstehen, aber, wenn sie sie hier lesen können, auch vielleicht anders darüber denken lernen. Denn es macht vieles leichter, ist meine Meinung.
Ganz toll finde ich den Tipp, den Du Dschina in ihrem Thread geschrieben hast:
"Ich übe mich momentan darin, wenn ich weine, meine Augen nicht zu schliessen, damit ich im "Hier und Jetzt" bleibe - ein Tipp meiner Trauerbegleiterin. Und es ist wirklich verblüffend: ich versinke nicht in Trauer, erhole mich schneller und kann auch noch lossprudeln darüber, was mich denn grad traurig macht. Für mich ein toller Tipp!"
Es stimmt, das wird mir erst jetzt bewußt. Wenn ich weinen mußte, dabei weiter arbeitete, oder auch nur in den Garten raus ging.............war es leichter zu bewältigen, als wenn ich mich hingelegt habe, mich meinem Schmerz sozusagen "ganz ungeteilt" hingegeben habe, da war es immer sehr lange und furchtbar......
ich wünsche Dir alles Gute und schick dir liebe Grüße
Evi
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Hallo, Ihr lieben Helferinnen von überall!
Ich muss unbedingt etwas loswerden! Immer wieder hörte oder las ich, dass die Wut die kleine Schwester des Schmerzes ist und dass sie meistens kommt beim Trauern. Nur bei mir, da kam gar nichts von Wut, nie. Ich hatte auch keinen Grund, fand ich.
Und jetzt, gestern, da brach sie so unvermittelt los, dass es mich überwältigte! Und zwar nicht gegen das Leben oder das "Schicksal" oder gegen die Tatsache, dass ich meinen Mann gehen lassen musste, sondern gegen die unglaublich ignorante, menschenverachtende und akkurat arbeitende Bürokratie, die Menschen wie Nummern verwaltet, in ihren Lebensgeschichten rumwühlt noch lange nachdem sie diese schon abgeschlossen haben! Diese Bürokratie, die interessiert ist an funktionierenden Teilen einer Gesellschaft, die weder Mitgefühl für, noch Interesse am Menschen hat! Der es egal ist, ob ein kleines Menschlein sich da eben hochgerappelt hat mit Müh und Not, um sich wieder irgendwie "anständig" ins Leben zu integrieren! Die nicht fragt: Was lernst Du, Mensch, was gibst Du anderen Menschen weiter und wie hilfst Du Deinen Mitgeschöpfen? Sondern, die fragt: Was können wir Dir nehmen, was sagt das Gesetz, welches sind die Bestimmungen und Paragraphen?
Im Leben meines Mannes wird nun rumgewühlt, als wäre es eine Kiste voller Schnäppchen, als könnte da jeder, der möchte, auch nochmals reingucken, um vielleicht noch irgendwas Brauchbares zu ergattern... Das wäre nicht nötig gewesen, das macht mich so wütend und damit komme ich nur klar, wenn ich diese grauenhafte Wut umpolen kann in wütenden Arbeitseifer, ich kenne das von mir. Glücklicherweise habe ich einen grossen Garten, kann Holz fällen, Holz spalten, bald wieder ackern und jäten und so meine Wut "transformieren".
Ja, das wollte ich jetzt einfach unbedingt loswerden und da ich weiss, dass mich hier viele verstehen, mache ich es hier - an diesem Platz, der mir in letzter Zeit auch so etwas wie Heimat gibt und Gewissheit, dass es doch noch ganz viele liebevolle Menschen gibt, die ohne Erwartung und nur mit einem grossen Herzen ausgestattet, verstehen, Anteil nehmen und helfen wollen - danke Euch allen!
Giovanna
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Liebe Giovanna,
wie gut ich Dich verstehe.................auch ich habe einen solchen "Hürdenlauf" teilweise hinter mir und er ist auch noch nicht abgeschlossen. Ja, da kann einen schon eine Wut überkommen und man möchte denen allen :4:
Es ist aber gut, dass Du Deine Wut so abbauen kannst. Ich bin da leider eher chaotisch und blockiert und brauche dann jemanden zum Reden, um wieder "runter" zu kommen, mich zu beruhigen.
Ich wünsch Dir, dass das alles bald vorbei ist
alles Liebe
Evi
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Liebe Giovanna,
was ist denn konkret passiert, was ist denn der Auslöser für deine Wut?
LG
Ariadne -
Hallo liebe Giovanna,
war gerade wieder mal so unendlich traurig, dass mein Liebster heute nicht bei uns sein kann, so dass ich hier im Forum gelesen habe und auch deinen Eintrag gefunden habe. Ich möchte dir auch mein allerherzlichstes Mitgefühl aussprechen - vielleicht ist es ein winziger Trost, dass es auch andere gibt, denen ein ähnliches Schicksal zuteil wurde.
Und das gute ist, dass man hier verstanden wird, dass niemand von einem erwartet, dass man nach einigen Monaten wieder "normal" ist und das schon überwunden hat. Mich macht es oft total wütend, wenn gerade meine Mutter von mir erwartet, dass es mir doch inzwischen wieder besser gehen soll. Das tut es ja auch - aber halt nur manchmal. Und dann kommen nun mal wieder Tage, wo alles genauso schlimm ist, wie kurz nach seinem Tod. Wo die Sehnsucht unendlich wird und ich ihn einfach noch einmal berühren können will.
Diese Unwissenheit der anderen, wie es einem geht. Ich renne natürlich nicht heulend bei der Arbeit rum, da reiß ich mich so gut es geht zusammen. Aber wie es in mir drin aussieht, können sich wohl nur die wenigsten Kollegen vorstellen.
Heute ist mein Geburtstag und es tat so gut, dass wenigstens ein Kollege den Mut hatte, mir weiterhin viel Kraft zu wünschen. Wenigstens einer, der nicht vergessen hat, was passiert ist bzw. auch den Mut hat, es offen anzusprechen. Die meisten Menschen sprechen nie über das, was war. Und deshalb ist dieses Forum hier so wichtig. Weil man das große Bedürfnis hat, über diesen Menschen, den wir verloren haben, zu sprechen. Es gibt so unendlich viele schöne Erlebnisse, die man mitteilen möchte, Begebenheiten... manchmal ist es bei mir so, dass ich schon ohne Traurigkeit daran denken kann und es einfach wie eine Schatzkiste für mich ist. An schlechten Tagen tut jede Erinnerung weh.
Wie ist das bei euch? Habt ihr Bilder oder so am Schreibtisch oder zuhause aufgestellt? Oder geht ihr auf den Friedhof ans Grab, um ihm Nahe zu sein?
Ich habe meinem knapp 5jährigen Sohn ein Kissen mit einem Foto vom Papa anfertigen lassen. Das wird bei uns ganz oft bekuschelt, mal von ihm, mal von mir. War eine ganz gute Idee.Für mich war es übrigens auch eine gute Erfahrung, dass ich ihn aufgebahrt nochmal sehen konnte. Einerseits war ich beruhigt, dass er durch den tödlichen Verkehrsunfall wirklich äußerlich so gut wie keine Verletzungen hatte und immer noch genauso aussah wie vorher. Er war nicht entstellt, sondern hatte sogar als Toter noch einen süßen Froschmund
Andererseits war es auch für mich eine Erleichterung, dass er so eindeutig tot aussah. Man sah sofort, dass das nicht "er" war, sondern nur noch eine Hülle, die wie eine etwas zu klein geratene wächserne Puppe aussah. Irgendwie seltsam. Und ich hatte auch nicht das Bedürfnis ihn nochmal anzufassen. Oft wünsche ich mir aber, dass ich bei ihm hätte sein können, als er sterben musste. Wie gerne hätte ich ihn im Arm gehalten. Ich hoffe, dass er wenigstens in Gedanken noch bei uns sein konnte; er war ja am Weg zu uns und wir saßen am Fensterbrett, sahen zur Straße raus und warteten schon sehnsüchtig. Wie konnten wir ahnen, dass er so einen Unfall hat?Ich drück euch alle und hoffe, dass ihr nicht sauer seid, weil ich nicht oft die Energie und Zeit habe zu schreiben. Bin also meistens ein stiller Mitleser und nur in Gedanken bei euch.
Schöne Grüße auch an Maki: Meinem Sohn tut die Spieltherapie, die du mir empfohlen hast, sehr gut. Er geht wahnsinnig gerne hin und es hat sich auch schon einiges gebessert.
Liebe Grüße aus Nürnberg!
Melanie
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Heute war es so, so schlimm und ich fand fast nicht mehr aus der Trauer raus - das habe ich so schlimm noch selten erlebt. Ich war in unserem wunderschönen Garten, habe viel gearbeitet und dabei ging es mir sehr gut. Ich habe hie und da auch etwas mit meinem Mann geplaudert. Als ich dann jedoch nach getaner Arbeit auf der Gartenbank sass und zufrieden auf das Erledigte schauen wollte (so haben es mein Mann und ich oft gemacht - meist kam noch die eine unserer Katzen und zwängte sich zwischen uns zwei, doch diesen Kater mussten wir im Oktober 2011 einschläfern lassen), überkam mich eine solche Traurigkeit, die so unendlich schwer wog. Ich kriegte sie den ganzen Abend nicht weg, musste immer wieder weinen - so kenne ich das Trauern nicht, irgendwie konnte ich die Trauer nach einer gewissen Zeit immer "umlenken" in Dankbarkeit oder auch fürsorgliche Gedanken an meinen Mann, doch heute... Und in diesen Situationen fallen mir dann alle die Dinge ein, für die ich jetzt alleine sorgen muss und zweifle daran, dass ich es schaffe, obwohl ich erst gestern noch guten Mutes war.
Ich hätte meinem Martin so gerne wieder hier, würde ihn so gerne nochmals knuddeln, halten, mich mit ihm freuen am Frühling, an all den Knospen, die spriessen, er würde mit dem Fotoapparat durch den Garten "philosophieren" und ich wäre einfach nur glücklich... Mein Kopf weiss, dass es wieder aufwärts geht und ich kenne diesen Weg ja auch bestens. Nur das Herz ist momentan einfach so schwer - . Ich habe meinen Trauerprozess mit Riesenschritten begonnen und vielleicht kann ich die Phasen halt nur extrem durchleben?Umso mehr bin ich froh, dass ich es hier "abladen" kann, darf und ich weiss, dass mich viele verstehen, das tut sehr gut - merci!
Giovanna, die mit der Trauer ringt... - Ihr seht, ein wenig Schalk klingt doch schon wieder durch
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Liebe Giovanna,
gehts dir wieder ein bissel besser?
Diese "Tsunamiwellen", die so hinterrücks über uns herfallen sind sooo fies. Man kann sie nicht vorhersehen, nix dagegen tun, sie eigentlich nur "aussitzen" und versuchen, darauf zu vertrauen, daß es wieder besser wird. :24:
Es sind grade mal drei Monate, daß Martin nicht mehr bei dir ist. Da kann es nicht immer klappen, die Trauer "umzulenken", wie du es beschrieben hast. Ich möchte fast sagen: es ist erstaulich, daß es dir überhaupt schon gelingt. Du bist sehr stark. Und ich bin mir sicher du wirst auch alles schaffen - auch wenn du manchmal deine Zweifel daran hast (wer zweifelt nicht immer wieder mal).
Ja, vertrau deinem Kopf - der "weiß" in diesem Fall schon richtig! Und für dein schweres Herz schicke ich dir einen Sonnenstrahl. Er soll es wärmen und dir ein bischen Licht bringen.
Und lade ruhig ab hier - wir verstehen dich.Ich hoffe, du schläfst schon tief und fest (ich geh jetzt auch endlich ins Bett und hoffe ich kann schlafen), :24:
Jutta -
Liebe Giovanna
Ich kann dich so gut verstehen. Auch mich fegt der Trauersturm immer wieder mit unglaublicher Wucht zu Boden, und das oft in oder nach Situationen, in denen ich es nie gedacht hätte. Auch ich muss oft viel und lange weinen. Allerdings habe ich, wenn es wieder vorbei ist, den Eindruck, dass mich diese schlimmen Löcher mit dem schier unaushaltbaren Schmerzen irgendwie weiter bringen. In der tiefen Trauer fühle ich mich Marco oft am nahsten, dann spüre ich ihn...
Giovanna, du bist eine unglaublich starke Frau, ich bewundere dich wirklich sehr!
Ich wünsche dir, dass du dich oft an der langsam spriessenden Natur erfreuen kannst und schicke dir viele liebe und warme Gedanken talaufwärts
Herzlich, deine Sandra
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