Und der Mut ist so müde geworden und die Sehnsucht so groß.
(Rainer Maria Rilke)
Und der Mut ist so müde geworden und die Sehnsucht so groß.
(Rainer Maria Rilke)
Die Sehnsucht nach dem, was es nicht mehr gibt, ist die qualvollste aller Sehnsüchte. 💔
(Dr. Michael Kloska)
Liebe Jasmin,
tatsächlich bin ich nur noch selten im Forum und wenn, dann lese ich nur noch mit, ohne selbst aktiv zu sein.
Es fällt mir schwer, Worte zu finden, anderen Mut zu machen, wo ich doch selbst so mutlos bin.
Es sind nun schon 14 Monate vergangen und seitdem begleitet mich diese tiefe Traurigkeit. Es vergeht kaum ein Augenblick, in dem meine Frau in Gedanken nicht bei mir ist.
Ich hoffte, dass die Erinnerung an das, was mal war, mich irgendwann trösten würde. Stattdessen ist es die Trauer darüber, was nie mehr sein wird, was mich jeden Tag mehr schmerzt.
Meine Trauergruppe ist zurzeit meine einzige Stütze. Ich wüsste nicht, wo ich heute wäre, wäre ich nicht durch Zufall auf diese Gruppe gestoßen.
Herzliche Grüße Ralph
Lieber Ralph,
Ich wollte mal nachfragen, wie es Dir geht? Ich hoffe, Du bist einigermaßen ok.
Fühle Dich gedrückt 🫂.
Lg Herzschmerz
Hallo und vielen Dank fürs Nachfragen, ich versuche über die Runden zu kommen, aber das gelingt mir eher schlecht als recht.
Herzliche Grüße Ralph
Vielen Dank lieber Matthias und herzliche Grüße.
Seitdem meine Frau nicht mehr an meiner Seite ist, begleitet mich diese nie gekannte lähmende Traurigkeit.
Ich bin förmlich wie betäubt, ich erledige Dinge, ohne darüber nachzudenken oder Freude dabei zu empfinden, als wäre ich in einer Blase gefangen und alles um mich herum läuft in einer anderen Welt und mit seiner eigenen Geschwindigkeit ab.
Wenn ich mit den Problemen des Alltags konfrontiert werde, ist es ihr Mut und ihre Zuversicht, die mir jetzt fehlen und mir wird wieder bewusst, dass ich diesen Weg bis zum Schluss ohne sie gehen muss.
Mit dieser Vorstellung stehe ich einfach nur da, Angst und Panik steigen in mir auf und mein Herz schlägt bis zum Zerbersten.
Und obwohl ich tagtäglich von Menschen umgeben bin, bin ich doch allein.
Niemand, mit dem ich meine Gedanken und Gefühle teilen kann und der mich versteht oder es zumindest versucht.
Sie haben ihr eigenes Leben, abseits von meinem und ICH muss Verständnis haben.
Verrückte Welt.
Heute vor einem Jahr kamst Du ins Krankenhaus.
Wir waren so voller Hoffnung und hätten nie daran gedacht, dass Du nicht mehr nach Hause kommen würdest.
Selbst die Ärzte in der Klinik waren zuversichtlich und wollten Dich noch in deiner letzten Woche therapieren.
Du warst immer der Stärkere von uns beiden, das ist mir heute bewusster denn je.
Dich in unserer letzten gemeinsamen Woche so schwach und zerbrechlich zu sehen, hat mir mein Herz gebrochen.
Du fehlst mir so unendlich.
Deine Nähe und Wärme, die ich nie wieder spüren werde und Deine liebe und sanfte Stimme, die ich nie wieder hören werde.
Ich werde fast wahnsinnig bei dem Gedanken an diesen Scherbenhaufen der jetzt mein Leben ist.
Die Gedanken an Dich und die Traurigkeit begleiten mich durch den Tag.
Jetzt scheint alles so sinnlos, denn erst Du hast meinem Leben einen Sinn gegeben.
Nichts wird mehr so sein, wie es mal war. Nie mehr.
Bei mir sind es die Verwandten meiner verstorbenen Frau, die den Kontakt abgebrochen haben, was die Sache für mich aber nicht weniger schmerzhaft macht.
Ich habe auch gedacht, ich hätte dieses Kapitel für mich abgeschlossen und wäre darüber hinweg. Ich habe Rufnummern gelöscht, damit ich nicht in Versuchung komme, nochmal Kontakt aufzunehmen.
Aber in Momenten, in denen ich am Boden liege und Hilfe brauchen würde, finden die Gedanken doch wieder einen Weg in mein Bewusstsein.
Viel wurde versprochen und Hilfe angeboten, aber nichts wurde gehalten.
Ich habe mich schon oft gefragt, wie Menschen nur so sein können und wie meine Frau über das Verhalten ihrer Familie denken würde.
Liebe Karin,
es tut mir sehr leid, dass Du so wenig Unterstützung in deinem näheren Umfeld hast.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie enttäuscht Du über das verletzende Verhalten deiner Familie bist.
Gibt es in deiner Stadt oder Gemeinde keine Trauergruppe oder -café?
Ich habe damit nur die besten Erfahrungen gemacht.
Der Hospizdienst, der auch unsere Trauergruppe ins Leben gerufen hat, hatte einen Städtetrip mit Stadtführung organisiert.
Ich war sehr skeptisch, ob ich das schaffen würde und wollte gar nicht erst teilnehmen, aber es waren so viele liebe Menschen dabei, die mir Mut gemacht haben.
Natürlich wird das heimkommen in die leere Wohnung dadurch nicht leichter, aber für den Moment war es eine große Hilfe.
In Gedanken bin ich bei Dir.
Herzliche Grüße Ralph
Liebe Nicole,
auch wenn die Trauer und der Schmerz zur Zeit noch alles andere beherrschen, so hoffe ich doch, daß mich die schönen Erinnerungen an die gemeinsame Zeit mit meiner Frau irgendwann trösten können und mein Leben wieder etwas erträglicher wird.
Die Erinnerungen kann uns niemand nehmen, sie werden für immer bei uns sein.
Herzliche Grüße Ralph
Man möchte, was wir im Moment fühlen und durchmachen, in Worte fassen, aber es gibt nichts, was diesen Zustand auch nur annähernd beschreiben kann.
Wir versuchen es trotzdem, weil es uns vielleicht zumindest etwas hilft, wenn wir den Menschen im Forum unsere Gedanken und Gefühle mitteilen.
Hier sitze ich nun allein, der Ausblick von hier oben auf das Meer aus Lichtern der Stadt würde auch Dir gefallen.
Es ist kühl, aber das würde uns nicht stören, ich würde Dich in den Arm nehmen und Du würdest dich an mich schmiegen. So könnten wir ewig da sitzen und die Nacht und den Blick auf die Welt genießen.
Es braucht so wenig zum Glücklichsein.
Wie gern hätte ich Dich jetzt bei mir, ich vermisse Dich mehr als es Worte jemals ausdrücken könnten.
Deine Liebe und Wärme die Du mir geschenkt hast, fehlen mir jeden Tag ein bisschen mehr.
Gestern ist es wieder passiert.
Meine Schwester hatte mich einen Tag zuvor gefragt, ob ich mit ihr am Samstag eine Wanderung machen möchte.
Nach kurzem Zögern habe ich mich aufgerafft und zugestimmt.
Das Wetter war ideal und die Exkursion durch die Natur abseits ausgetretener Wege war sehr entspannend.
Wir waren mehrere Stunden in den nahegelegenen Wäldern unterwegs, sind durch eine Schlucht gestiegen und waren an Orten, an denen man auch mal die Seele baumeln lassen konnte.
Dann habe ich mich auf den Heimweg gemacht.
Noch bevor ich daheim die Wohnungstür aufgeschlossen hatte, schoss mir dieser Gedanke durch den Kopf:
"Die heutige Wanderung hätte Tina sicher auch gefallen, die muss ich unbedingt gemeinsam mit ihr wiederholen"
Für einen kurzen Augenblick dachte ich, sie würde daheim auf mich warten und das alles so wäre wie früher.
Ich habe mich auf den Boden gesetzt und bin in Tränen ausgebrochen.
Liebe Karin,
ich glaube, wenn sich zwei Menschen so bedingungslos lieben, bedarf es nicht vieler Worte, um zu wissen, was der andere denkt und fühlt.
Eine solche Verbindung wächst über Jahre und Jahrzehnte.
Diesen (perfekten) Zustand wird es zumindest für mich nie mehr geben und das ist der Grund, warum mir das Leben jetzt so sinnlos erscheint.
Man kann versuchen, dem Leben mit Arbeit, Hobby oder anderen Dingen einen neuen "Sinn" zu geben, aber es wird doch nie wieder dasselbe sein.
Herzliche Grüße Ralph
Je inniger die Beziehung zwischen zwei Menschen war, desto stärker wird auch die Trauer und der Schmerz sein, wenn einer von beiden stirbt.
Das Fundament für das glückliche und sorglose Leben, das ich geführt habe, gibt es nicht mehr.
Ich mache mir nichts vor, mit dem Tod meiner Frau hat mein Leben seinen Sinn verloren.
Ich lebe nicht mehr, ich existiere nur noch.
Mein größter Respekt gilt allen, die ihren Verlust irgendwann akzeptieren und ihrem Leben einen neuen Sinn geben können.
So geht es mir auch. Im muss mich Tag für Tag im hier und jetzt zurechtfinden und schon das gelingt mir nicht.
Wenn ich ehrlich bin, habe ich keine Kraft für die Zukunft zu planen. Eine Zukunft ohne meine Frau erscheint mir derzeit ohnehin nicht lebenswert.
Manchmal schreie ich meine Wut einfach heraus, kann aber nicht sagen, dass es mir hilft.
Dieses Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit kannte ich früher nicht.
Vor dem Tod meiner Frau hatte ich mein Leben im Griff, zumindest dachte ich das. Aber es ist nur ein schmaler zwischen grenzenlosem Glück und unsagbarer Verzweiflung.
Die schlaflosen Nächte fordern ihren Tribut, ich wache erst nach 8 Stunden auf, fühle mich aber trotzdem wie erschlagen.
Mein erster Gedanke bist Du.
Ich greife zu meinem Smartphone und schaue mir die Bilder von unserem letzten gemeinsamen Urlaub an.
Dass Du nicht mehr bei mir bist, ist für mich nach wie vor unbegreiflich und die Sehnsucht wird mit jedem Tag größer.
Wut, Verzweiflung und Resignation wechseln sich ab und bringen mich an die Grenze dessen, was ich ertragen kann.
Nichts wird leichter oder besser, nicht jetzt und nicht in Zukunft.
Ich liebe Dich und werde es immer tun, bis auch ich irgendwann meine Augen für immer schließe.
Vielen Dank, die wünsche ich Dir auch.
Ich habe meinen ersten Freund geheiratet, 37 Jahre voller Vertrauen, Liebe...bei uns lief es wie Zahnräder ineinander, perfekt und so voller Vertrauen...alles weg.
Und ich Spätzünder meine erste Freundin, wir waren 26 Jahre zusammen, 6 davon verheiratet.
Wie schnell die Zeit vergeht, wenn man glücklich ist.
Wir haben nie einen Gedanken daran verschwendet, dass es mal anders sein könnte.