Beiträge von hopeless

    Meine Liebe Libelle,


    hab leider länger nicht an dich geschrieben, aber der Schmerz und die Trauer haben derzeit die Oberhand.


    Ich weiß nicht ob es an den kommenden Feiertagen liegt, denen ich mit Schrecken entgegen sehe, oder ob es an mir liegt. Ich versuche stark zu sein, aber es gelingt mir nicht.
    Die Schwarze Christbaum Kugel ist etwas sehr schönes, wenn auch sehr trauriges. Du wirst sie ansehen und an das "Fehlen" deines Papas denken. Hast du nicht vielleicht noch etwas anderes, das du auf den Baum hängen kannst, wo du dann mit einem Lächeln und schönen Gedanken bei deinem Papa bist. Vielleicht tröstet dich das ein wenig.


    Ich kann deine Gefühle so gut nach empfinden, und spüre wie du dich nach deinem Papa sehnst. Er war dein Fels in der Brandung, genau wie meine Mam, und jetzt, ich denke mir oft, woran soll ich mich jetzt festhalten. Es ist aber gut das du deine Mam hast, und deinen Sohn. So weißt du wenigstens, du bist nicht allein.


    Ja, ich weiß, auch wenn wir andere Menschen um uns herum haben, die Lücke die unsere Lieben hinterlassen haben, kann niemand schließen.
    Liebe Libelle, ich hoffe du hast diesen ersten Adventsonntag einigermaßen überstanden.
    Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und umarme dich ganz fest.
    deine Hopeless

    Liebe Silvy,


    falls es dich interessiert, es gibt einige gute Bücher über das Leben nach dem Tod. Ich lese derzeit sehr viel, weil ich den Glauben daran wieder finden möchte.
    Es gibt einen eigenen Thread darüber .


    So wie du habe ich in der letzten Zeit auch oft darüber nachgedacht, warum ich meine Mam nicht öfter in den Arm genommen habe oder ihr gesagt hab wie dankbar ich für alles bin. Ich denke, so lange sie da sind, wir sie sehen oder anrufen können, sie neben uns sind, solange ist das - -bitte nicht falsch verstehen -
    im Alltag untergegangen. Jetzt wo wir es nicht mehr können, vermissen wir es. Das Sprichwort stimmt " Du weißt erst was du verloren hast, wenn der Mensch nicht mehr da ist "
    Aber ich glaube das eine Mutter und ein Vater immer fühlen was ihre Kinder für sie empfinden.
    Ich habe auf das Grab meiner Mam etwas hingestellt, zwei Engel halten eine Kugel und auf der steht " Liebe braucht keine Worte "


    Liebe Silvy, ich wünsche dir das du deine Schuldgefühle verlierst und das du bald wieder Freude am Leben hast. Auch wenn es noch schwer ist, aber alles braucht seine Zeit.
    :24: Hopeless


    Mütter halten
    die Hände ihrer Kinder für eine Weile, aber ihre Herzen für Immer.

    Liebe Petra,


    ich weiß aus eigener Erfahrung was es heißt, wenn Freunde einen überfordern.
    Man will helfen, aber es wird einfach zu viel. Du spürst es ja schon, und Menschen die einem nicht gut tun, vor allem wo du ja selbst einen Anker brauchst an dem du dich festhalten kannst, sollte man meiden. Das heißt jetzt nicht das du die Freundschaft mit ihr brechen sollst, aber einfach eine Pause einlegen, so wie Kühlwalda und Amitolla vorgeschlagen haben.


    Das ist nicht leicht, weil man ja nicht weiß wie die Freundin reagieren wird, aber wenn sie dir eine gute Freundin ist, dann wird sie dich verstehen und das akzeptieren. Und wenn nicht.......
    Du wirst - irgendwie -wieder Menschen treffen, die dich und deinen Kummer verstehen, da bin ich mir sicher.


    Bis dahin sind wir ja auch noch da. <3


    :30: deine Hopeless

    Liebe Hanna,


    muss dir kurz ein paar Zeilen schreiben. Es tut mir sehr leid das deine Mutter so ist wie sie ist, und du das büßen musst - ganz hart gesagt.


    Aber es ist vollkommen in Ordnung wenn du dein Leben lebst, das ist nicht egoistisch, das ist die Recht.
    Wenn ich deine Zeilen lese dann bewundere ich deine Geduld mit ihr, ich glaub ich hätte ihr damals - als sie "gebaggert" hat mal ein kleines bisschen Rizinus ins Essen gegeben. :D Ich weiß, das war jetzt böse und ist eigentlich ganz und gar nicht meine Art, aber wenn ich lese was sie sich so geleistet hat, und wie sie dich behandelt hat und noch immer tut, und wie sie über deinen verstorbenen Mann redet, so was macht man nicht, das ist schon schlimm.
    Ich denke es ist gut das du dich abnabelst, und an dich denkst.


    Ich hoffe du hattest einen angenehmen Tag und nicht zu viele traurige Gedanken
    deine Hopeless

    Hallo meine Lieben,


    ich erzähle euch jetzt von meinem Traum der letzten Nacht, das ich seit dem sehr beunruhigt bin weil ich ihn nicht richtig deuten kann..
    Ihr wisst ja das ich immer hoffe von meiner Mam zu träumen, und das erst einmal der Fall war und der Traum sehr traurig war.
    Also: Mam sitz in unserer alten Wohnung ( in der wir zuletzt gewohnt haben und diesmal sehe ich ihr Gesicht, was beim ersten Traum nicht so war) im Rollstuhl, sieht so aus wie zum Schluss bevor sie ins Spital kam. Die Haare noch mit Welle und blond. Dann bin ich im Hof und sehe einen Mann der schon den ganzen Tag dort herumläuft. Ich kenne ihn nicht. Ich schaue nach rechts und da seh ich auf einmal fast meine ganze Familie zusammen stehén wie bei einem Klassenfoto. Einige Gesichter habe ich erkannt, es waren sogar der Bruder meiner Mam, und dessen Frau dabei. Sie sind aber schon verstorben. Vor dem Haus auf einer Bank sitzen meine Cousine, ihr Mann und die Schwester ( die auch schon verstorben ist) meiner Mam .
    Ich frage was mach ihr den hier und meine Cousine sagt, " wir machen ein Familien Foto ". Das habe ich richtig gehört.
    " Aber wir haben uns nicht getraut euch zu fragen, Mama und dich, weil ihr ja trauert. " -und das habe ich - hört sich jetzt vielleicht verrückt an - im Gedanken meiner Cousine gelesen.
    Ich geh zu Mama in die Wohnung zurück und sag ihr - "Die machen ein Familien Foto "
    ich seh sie an und denke - aber sie wollten uns nicht fragen weil wir ja trauern. Mama verseht das und sagt aber zu mir " Aber ich mach auch mit "
    Und ich denke mir , aber ich kann das nicht und mach nicht mit.
    Dann geh ich wieder raus und sag zu meiner Cousine, " Mama macht mit, ich muss nur den Nachbarn finden, damit er mir hilft den Rollstuhl über die Treppen runter zu tragen." Dann bin ich aufgewacht.
    Das ist so verwirrend, den im Traum war Mama noch am Leben, und trotzdem hat es einen Trauerfall gegeben, der Mam und mich betroffen hat. Das Schlimme war, und das macht mir Sorgen, das ich meinen Bruder und seine Frau nicht dabei gesehen hab. Wo er doch mit Mam das Wichtigste in meinem Leben ist.
    Ich bin glücklich und traurig zugleich, hab von Mam geträumt, sie hat zwar nicht geweint aber auch nicht gelacht, sie war so ruhig. Aber wo war mein Bruder ???
    Ich hab die letzten Tage immerfort geweint, weiß nicht was los ist, und jetzt dieser Traum.
    War das ein Zeichen oder war es einfach nur ein Traum ???


    Hopeless

    Liebe Angie,


    das letzte Wort von meiner Mam zwei Tage vor Ihrem Tod, war " heim ". Sie konnte eigentlich nicht mehr reden aber das hat sie geschafft. Und was hab ich getan - nichts.
    Ich werde das nie im Leben vergessen.


    Du hast dich schon auf eine gewisse Art und Weise von deinem Rudy verabschiedet, wenn auch unbewusst. Ein Kuss, ein Blick, du konntest in seine Augen sehen, die Liebe sehen.
    In diesem Augenblick wart ihr zusammen, jeder hat die Anwesenheit des anderen wahrgenommen und gespürt.


    Meine Mam war durch das Morphium in einer Zwischenwelt - wie der Arzt zu mir sagte. Sie konnte die Augen nicht richtig öffnen aber auch nicht richtig schließen. Ich glaube - nein ich weiß das sie fast alles mitbekommen hat, den sie hat ja auch geweint. - Aber das ist eine andere Geschichte. Worauf ich hinauswill - ich war bis zum letzten Herzschlag neben ihr, hab sie gestreichelt, ihre Hand gehalten, sie geküsst und mit ihr geredet. Aber durch ihre zeitweilige Demenz kann es sein das sie gar nicht wusste das ich es war, die bei ihr war. Und das zerreißt mir das Herz.


    Das letzte was meine Mam vielleicht von mir wahrgenommen hat, war, das ich sie nicht "heim" gebracht habe, und das vielleicht jemand fremder neben ihr war als sie gegangen ist. Sie war sehr traurig und das ist so schrecklich.



    Das letzte was Rudy von dir wahrgenommen hat, bzw. gespürt hat ist euer Kuss, euer Blick, und da war er glücklich, das ist wunderschön ......
    Vergiss den Blick in den Sarg, denke an den Blick in seine Augen.


    Ich wünsche dir das du deinen Rudy immer spürst........


    hopeless <3

    Liebe Petra,


    es tut mir in der Seele weh wenn ich deine Zeilen lese. Es gibt im Leben nur wenige die nachvollziehen können wie es dir jetzt geht. Menschen die noch keinen solchen Verlust hatten können das nicht verstehen. Viele wissen auch nicht wie sie damit umgehen sollen, oder haben Angst was falsches zu sagen. Selbst in der Familie ist das so. Ich kenn das von mir. Meine Cousine und mein Cousin haben mir 3 Wochen nach dem Tod meiner Mam gesagt, ich könne jetzt schon mal langsam aufhören zu weinen. Nach 3 Wochen ???? Das ist doch nicht normal.


    Wenn der psychosoziale Dienst sich nicht meldet, da kannst du doch nichts dafür. Du bist an garnichts schuld. Kannst du nicht zu einer Trauergruppe gehen. Da hast du Menschen die wenigstens wissen, was so ein Verlust bedeutet.


    In diesem Forum habe ich Menschen kennen gelernt, die so wie du, so schwere Schicksale zu ertragen haben, so schlimme Dinge schon erlebt und ihre Lieben oft auf tragische Weise verloren haben.
    Wie so oft in letzter Zeit frage ich mich warum, warum müssen manche Menschen so viel Leid ertragen, warum passieren solche Dinge überhaupt. Es gibt darauf keine Antwort und wird es nie auch nie geben.
    Aber eines weiß ich, wir sind alle starke Persönlichkeiten, und wenn uns das Leben immer wieder eins drüber gibt, wir stehen wieder auf, und gehen weiter. Vielleicht nicht mehr so aufrecht wie früher, aber wir gehen....


    Der Kummer, der Schmerz, wird immer da sein, weil unsere Lieben uns immer fehlen werden.
    Aber vielleicht werden wir irgendwann für all das, was wir gutes getan haben, für alles Leid das wir erlitten haben belohnt, wenn wir unsere Lieben wiedersehn,


    Von dem
    Menschen, den du geliebt hast, wird etwas in deinem Herzen zurückbleiben: Etwas
    von seinen Träumen, etwas von seinen Hoffnungen, etwas von seinem Leben, alles
    von seiner Liebe.


    Alles Liebe für dich
    Hopeless

    Ihr Lieben alle,


    immer wieder macht es mich traurig wenn ich lese wie oft unsere Lieben gehen mussten, zu einem Zeitpunkt an dem ihr Leben gerade so gewesen wäre, wie sie es sich gewünscht haben oder wie sich ihre Träume hätten erfüllen können. Bei meiner Mam war es auch so, ihr Leben war sehr schwer und von viel Kummer begleitet. Und jetzt wo wir ihre Gesundheit im Griff hatten, wo wir beide jede Stunde bewusst erleben konnten, hat das Schicksal zugeschlagen.
    Warum ist das so, ich frage mich das so oft, aber Antwort gibt es darauf wohl keine.


    Liebe Sandra, Liebe Amitolla,


    es ist so schön wie ihr eure Lieben spürt und ich wünsche euch und uns allen noch viele solche Gefühle....


    eure Hopeless

    Liebe Silvy


    Wie schon Amitolla geschrieben hat, du hast wirklich so viel für deine Mama getan. Ja, ich weiß, man hört die Worte nur glauben kann man sie nicht. Da geht es vielen von uns gleich.
    Wenn man sich, so intensiv wie du und ich und viele andere auch, um seine Angehörigen kümmert, kann es vorkommen das man die Rollen tauscht. Unbewusst. Man ist dann nicht mehr Tochter sondern schon mehr Mutter. Aber du bist die Tochter gewesen und ich glaube sehr wohl, nach deinen Zeilen zu urteilen, das deine Mama gewusst hat was sie tut oder nicht tut, bzw. was sie will oder nicht will.
    Bei meiner Mam war es eine zeitlang auch so, wie oft habe ich gesagt, gehen wir mal zur Untersuchung, aber sie wollte nicht. Und ich hab gedacht, ich kann sie doch nicht zwingen. Ich hab es akzeptiert und es war gut so. Hätte ich es bloß beim letzten mal auch akzeptiert das sie nicht wollte, dann wäre heute alles anders.
    Du schreibst in deinen Zeilen : wenn Mama hätte - dann hätte ich,- ich lese daraus, das du dir die Schuld für vieles gibst, aber auch gleichzeitig selbst die Antwort gibst, warum du keine haben brauchst. Tief im inneren weißt du, das du nicht anders handeln konntest, es war dir vorgegeben, von deiner Mama.
    Aber da du dich immer verantwortlich für sie gefühlt hast, kannst du das nicht glauben.
    Liebe Silvy, ich kenne das nur zu gut und weiß wie die Gefühle und Gedanken im Kopf verrückt spielen. Ich wünsche dir das sie bald in die richtige Richtung gehen und du ein wenig zur Ruhe kommen kannst.
    Bis dahin sind wir alle für dich da :24:
    Alles Liebe
    hopeless

    Liebe Libelle,


    wie geht es deiner Mama ?
    Ich denke das das alles auch zu viel für sie war.
    Ich kenne das Gefühl wenn man sich ständig Sorgen macht, das Gehirn ist auf Dauerstress geschaltet, wenn das Telefon läutet, zuckt man zusammen. Man kann nie richtig abschalten. Als Mam noch halbwegs gehen konnte - mit Krücken zumindest, da sie Kinderlähmung hatte, und ich in der Arbeit war, hatte ich auch immer Angst das sie stürzt. Sie hatte auch schwere Osteoporose, gleich wie ich auch. Nur ihre Wirbeleinbrüche konnte man nicht operieren.


    Wenn ich so lese was du und sie im Leben schon alles mitgemacht habt, dann muss ich dir sagen -
    " du bist eine starke Frau ", aber es wundert mich nicht, vor allem jetzt wo du deinen Papa verloren hast, das deine Kräfte am Ende sind.
    Hast du niemanden der dich ein wenig unterstützen kann, dir mit deiner Mama hilft.


    Dein Papa kann wirklich sehr stolz auf dich sein, du bist ein wunderbarer Mensch mit viel Herz und auch wenn du viele Zweifel und Schuldgefühle hast, du hast doch immer das beste gewollt und getan.
    Ich weiß sehr wohl - man hört die Worte - aber wirklich glauben kann man sie nicht. Ich wollte sie dir trotzdem sagen, den das ist meine Meinung.


    Wir haben eine schwere Zeit hinter uns, und eine schwere Zeit vor uns, und dazu brauchen wir all unsere Kraft die uns noch geblieben ist.
    Wie Amitolla und Christine geschrieben haben, du / wir alle brauchen Energie für unser neues Leben - wenn dieses neue Leben jetzt auch noch nicht vorstellbar ist - wir sind schon mitten drin. Und da ist kein Platz für Menschen die dich runter ziehen, oder von dir verlangen das du "stark" sein sollst.


    Nein sagen ist schwer, vor allem wenn man es nicht gewohnt ist, aber versuche es, und wenn es soweit ist, denk, was dein Papa dir geraten hätte.


    Ich wünsche dir und deiner Mama alles Liebe <3 und hoffe es geht ihr bald wieder besser.
    Werde jetzt noch in meinem Thread was schreiben
    Hoffe bald wieder von dir zu lesen
    :30: hopeless

    Ihr meine Lieben,


    bin heute aufgewacht- und Mam war nicht da, keine Stimme die zu dir sagt, " Gutem Morgen mein Schatz ", kein Lachen beim Fernsehen. Sie hätte sich so gefreut weil es heute geschneit hat. Sie hat es geliebt, wenn draußen alles weiß war.


    Bin so fertig,
    komm nicht drüber hinweg, das sie vielleicht gar nicht gewusst hat, das ich es war, die an ihrem Bett gesessen hat als sie gegangen ist. Die Vorstellung das sie geglaubt hat, das ich sie alleine gelassen hab, und das da wer anders war, bringt mich fast um. Durch das viele Morphium und die Demenz ist das möglich.
    Das tut so weh und ich kann nicht aufhören zu weinen.


    Meine Lieben, ich versuche mich wirklich zusammen zu reißen, aber ich schaff es nicht
    .
    Was noch dazu kommt:
    Hab heute mit der Patienten Anwältin gesprochen und die hat mir mitgeteilt, das sie nicht zuständig ist, sondern die Anwälte im LSF. Oh Gott, genau dort ist das Unglück ja passiert, die haben sie auf dem Gewissen und dort muss ich jetzt hingehen. Wie soll ich das schaffen, aber ich kann und will die nicht damit davon kommen lassen, auch wenn es Mam nicht zurückbringt. Aber das hätte sie auch nicht gewollt das ich das alles einfach so lasse. Und außerdem, vielleicht kann ich dazu beitragen, das es anderen nicht auch so geht.


    Im Moment bricht alles über mir zusammen und das Vermissen ist so stark das es körperlich schon schmerzt.


    Tut mir leid das ich schon wieder jammere, aber jeden Tag kommt wieder was dazu und ich habe das Gefühl das ich falle.......und die einzige die mich auffangen kann ist nicht mehr da.


    eure
    hopeless

    Liebe Libelle


    wenn ich deine Zeilen lese spüre ich deinen Schmerz wie meinen eigenen. Es ist als würdest du meine Geschichte schreiben.


    Ich musste auch immer stark sein, egal ob im Job, ob vor Mama oder bei meiner Krankheit. Auch nach Mamas Tod, da ich mit den ganzen Behörden Gängen, dem Wohnungsräumen und und und ganz alleine war.
    Vor allem das Räumen der Wohnung hat mir das Herz zerrissen, als ich den Herd und die Waschmaschine, die Mama so schwer zusammen gespart hat, hergeben musste, hab ich geheult. Alles weitere hab ich behalten, jeden Zettel den sie geschrieben hat. Ich hab in meiner Wohnung das Schlafzimmer rausgerissen damit ich ihre Sachen unterbringe. Ich weiß, alle sagen das ist verrückt. Aber das ist mir egal.


    Irgendwann hat man keine Kraft mehr und alles selbst die einfachsten Dinge werden zur Belastung. Ich will auch im Moment auch nicht mehr stark sein, nicht das ich es nicht versucht habe, aber warum soll ich etwas krampfhaft versuchen, das eh nicht geht, noch nicht.


    Du hast so viel hinter dir, wie wir alle hier im Forum, und du hast jedes Recht - auch mal nicht mehr zu können--ich sag absichtlich nicht "schwach" zu sein, den das ist keine Schwäche, sondern der Schmerz und die Trauer nehmen uns alle Energie.
    Nach so kurzer Zeit ist das ja auch ganz verständlich, und es wird auch noch eine Weile dauern bis wieder ein halbwegs "normaler" zustand erreicht ist.


    Was die anderen von dir erwarten das zählt nicht, was zählt bist jetzt du und deine Mam. Viele Menschen können das nicht verstehen oder nachempfinden, weil sie in so einer Situation noch nie waren. Ich denke hier im Forum hatten alle mal diesen Punkt erreicht, und erleben es auch immer wieder mal.


    Ich kann verstehn das du nicht in die Nähe des Hauses fahren kannst, und wenn es nicht geht dann tu es auch nicht. Du spürst schon den richtigen Zeitpunkt wenn du so weit bist.
    Ich muss 2x pro zu unserer alten Wohnung fahren um den Postkasten von Mam zu leeren und es zerreißt mir jedes mal das Herz.


    Das mit dem NEIN sagen, ja das ist so eine Sache. Falls du möchtest kannst du in meinem Thread lesen was bei mir zu diesem Thema los ist, bin im Moment auch in einer Zwickmühle was das Helfen angeht. Ich möchte ja, aber es zieht mich runter.
    Wenn es dir zu viel wird, sag diesen Freunden das du im Moment einfach nicht kannst. Und wenn sie das nicht verstehn, ja, dann sind sie keine richtigen Freunde.
    Das letzte was du jetzt gebrauchen kannst, sind noch mehr Verpflichtungen, Sorgen und Verantwortung.


    Du und ich haben aber bei all dem Kummer auch etwas worauf wir stolz sein können:


    DU BIST GANZ GENAU SO WIE DEIN PAPA
    ICH BIN GANZ GENAU SO WIE MEINE MAMA


    Sie leben in uns weiter:
    mit all den Stärken und "Schwächen", die sie auch mal gezeigt haben
    mit all dem Lachen und den "Tränen", die sie auch mal geweint haben,
    das waren sie, das hat sie ausgemacht,
    und das sind jetzt wir, wir machen damit weiter.

    Ach ja, den Brief den ich Mama schreibe werde ich unter die Steine am Grab legen damit ihn keiner sieht.
    Es ist schade, das wir alle so weit auseinander sind und uns nicht persönlich drücken können.
    So mach ich das eben virtuell :24:
    Bis....hopeless

    Liebe silvy789


    zuerst mal mein tiefes Mitgefühl zum Verlust deiner Mama.


    Ich weiß, das alles was ich dir jetzt schreibe, deinen Schmerz und die Schuldgefühle nicht lindern werden, da es mir fast genauso geht wie dir.
    Aber du hast hier geschrieben, und das ist sehr gut. Hier sind viele liebe Menschen die auch trauern, oder Schuldgefühle haben. Das ist ganz normal.


    Ich bin zwar kein Arzt aber ich glaube nicht das du den Tod deiner Mutter verhindern hättest können. Wie hättest du voraussehn können, wie sich die Beschwerden deiner Mam entwickeln. Du hast ja geschrieben das sie öfter etwas gehabt hat. Du konntest doch nicht immer daneben sein.
    Weißt du, ich war die letzten 12 Jahre Tag und Nacht neben meiner Mam, hab bei ihr gelebt und konnte ihren Tod auch nicht verhindern.


    Deine Mam hat im Leben viel mitgemacht, aber sie hatte dich, Du warst für deine Mama da, hast was mir ihr unternommen und hast dich um sie gesorgt, das ist viel mehr als manch andere Kinder für ihre Mütter tun.
    Und sie hat das sicher zu schätzen gewusst und dich auch sehr lieb gehabt.


    Wenn unsere Lieben nicht mehr da sind, dann kommen immer diese Gedanken - hätte ich bloß mehr Zeit gehabt, hätte ich nur mehr getan, warum hab ich das und das gesagt. Oh liebe Silvy, das kennen wir hier alle nur zu gut, vor allem ich, glaub mir. Aber egal wie viel wir getan haben, wir werden immer denken das es zu wenig war.


    Vielleicht hilft es dir ein wenig wenn du hier schreibst, du wirst hier immer ein liebes Wort und viel Unterstützung bekommen.
    Denk bevor du schlafen gehst, an die schönen Dinge die ihr zusammen gemacht habt, das sind Erinnerungen die euch verbinden und keiner nehmen kann.


    Ich wünsche dir viel Kraft :24:
    Hopeless

    Liebe Sandra,


    du hast allen Grund dich auch mal zu loben.
    Was du alles schon gemacht hast, da gehört schon viel Kraft dazu.


    Wenn ich hier deine Zeilen lese dann kommt mir manchmal vor - und jetzt halte mich nicht für verrückt -
    als wenn Rob zu mir sagen würde," oh yes, that`s my Girl "


    Schon eigenartig, denn meine Mam kann ich nicht spüren, aber Rob und die anderen gegangenen, fühle ich manchmal. Vielleicht weil ihr alle mit so viel Liebe von ihnen schreibt, aber egal warum auch immer , es ist ein schönes Gefühl.


    Liebe Sandra, wünsche dir auch eine schöne gute Nacht
    Hopeless

    Meine Lieben,


    nach vielen vielen Tränen , die noch immer fließen, tut es gut eure Worte zu lesen.


    LIebe Hanna, schön das das mit der Bank so gut geklappt hat, :thumbsup: das ist jetzt sicher eine große Last weniger.
    Liebe Amitolla, bin froh :8: das ich heute wieder was von deiner starken Energie spüre, aber ich finde es auch gut und wichtig wenn du uns an deinen "Seelentiefs" teilhaben lässt, so können wir dich auch ein wenig trösten.


    Hab mir heute überlegt, das ich meiner Mam etwas zu Weihnachten schenken möchte, auch wenn sie nicht mehr da ist.
    Wir haben das immer gemacht, nur eine Kleinigkeit, aber was von Herzen.


    Ich möchte ihr eine Kerze machen mit dem Zeichen für unendliche Liebe drauf. Eine für sie, eine für meinen Bruder und eine für mich.
    So sind wir durch etwas persönliches verbunden, den in unseren Herzen ist sie sowieso für alle Ewigkeit.


    Hab so etwas noch nie gemacht, also wollt ich euch fragen ob jemand von euch weiß wie das geht.
    Im Netz hab ich keine gescheite Anleitung gefunden, das gießen ist nicht so das Problem, aber wie bekomm ich das mit dem Zeichen hin ??


    Werd versuchen jetzt etwas zu schlafen, da mein Kopf und die Augen vom weinen schon weh tun.


    Ihr Lieben, euch allen eine gute, friedliche Nacht


    Liebe Libelle, liebes Pappakind
    denke ganz fest an euch :30:


    eure auch sehr traurige Hopeless

    Hallo Pappakind22


    es tut mir so leid das du deinen Papa verloren hast, ich schicke dir mein inniges Mitgefühl.


    Es ist immer sehr schwer jemanden zu verlieren den man so lieb gehabt hat, und die richtigen Worte zu deinem Verlust gibt es im Moment gar nicht.
    Deinen Schmerz kann dir keiner nehmen, aber wenn du hier schreibst, wirst du so liebe Menschen haben, die dich unterstützen in dieser schweren Zeit.


    Wir alle hier haben einen Menschen verloren den wir geliebt haben, wir trauern, wir weinen und wir vermissen, das muss auch so sein. Aber wir hoffen auch, manchmal mehr, manchmal weniger, aber mit den Lieben hier im Forum wird alles ein wenig leichter, weil man weiß das jeder hier versteht was man gerade durchmacht.
    Und das Problem mit den "Erben" kennt hier auch so mancher.


    Ich finde es sehr schön das du bei deinem Papa warst, als er gegangen ist. Das war für ihn sicher sehr beruhigend. Er hat dich sicher gespürt und wenn es auch sehr traurig war, war es sicher der innigste Moment in eurem Leben, und den kann euch keiner je nehmen.


    Liebes Papakind22,


    ich wünsche dir und deiner Mama viel Kraft für die nächste Zeit


    ich :24: dich ganz fest
    hopeless