Liebe Petra
Ich danke dir für deine an mich gerichteten analytisch präzisen, treffenden Ausführungen von heute Vormittag. Sie haben mich angespornt, meinen Weg nach besten Kräften weiter zu gehen. Ich bin bestrebt, Daliahs "Auftrag" zu erfüllen, nur bereitet mir das "Wie" öfter Kopfzerbrechen.
Seit dem 28.06.2019 führe ich zwei Tagebücher mit Eintragungen positiver (Lichtblicke, gute Erfahrungen und Erlebnisse, über die ich mich freue) und negativer Begebenheiten. In Anlehnung an Astrids Beitrag vom 28.06.2019 in meinem Thread
Zitat:
"Lieber Nelson,
da würde ich dich fragen, ob wir als Etappenziele am Erkennen und Konservieren einzelner Momente mit Lebensfreude arbeiten sollen.
Wir würden ein bisschen darüber sprechen, was das für dich bedeuten würde.
Und dann würde ich dir vielleicht die Geschichte von der weisen Frau mit den Bohnen erzählen:
Die Weise Frau und die Bohnen
Es war einmal eine sehr alte, weise Frau. Sie hatte ein recht
beschwerliches Leben.
Jeden Morgen, bevor sie ihr Tagwerk begann, legte sie sich eine
Kittelschürze um. Dann ging sie in ihre Speisekammer und nahm
eine Handvoll Bohnen aus einem Sack. Diese steckte sie sich in die
rechte Tasche ihrer Schürze.
Wann immer ihr im Laufe des Tages etwas Schönes begegnete – das
Lächeln eines Kindes, der Gesang eines Vogels, der Klang einer
Klangschale, ein Mitmensch, der ihr eine Freundlichkeit erwies, der
Duft einer schönen Tasse Kaffee, ein Sonnenstrahl, der ihr Gesicht
traf oder ein schattiger Platz in der Mittagshitze – kurz gesagt, für
alles, was ihr Herz und ihre Sinne erfreute, ließ sie eine Bohne von
der rechten in die linke Schürzentasche wandern.
Am Abend, bevor sie sich schlafen legte, nahm sie die Bohnen aus der
linken Tasche ihrer Kittelschürze. So betrachtete sie, was ihr an
diesem Tage Schönes widerfahren war. Bei jeder einzelnen Bohne
wusste sie noch ganz genau, was ihre Freude ausgelöst hatte.
Und wenn sich auch nur ein einziges Böhnchen in ihrer linken
Schürzentasche fand, dann war es für sie ein Tag, an dem es sich
gelohnt hatte, zu leben. (Verfasser unbekannt)
Und dann würde ich dir ein Säckchen mit Bohnen geben und dich fragen:
gab es heute schon einen Moment, in dem du eine Bohne von der linken in
die rechte Tasche hättest legen können.
Dann würden wir darüber sprechen, was solche Momente für dich sind.
Und als HÜ würdest du die Aufgabe bekommen, diese Übung jeden Tag zu
versuchen und am Abend die Momente, die eine Bohne wert waren für dich
in ein Tagebuch zu schreiben.
In ein anderes Tagebuch würdest du schreiben, was die schweren Momente sind,
denn auch die gehören dazu und sollen gesehen werden.
Und dann würden wir uns in 7-14 Tagen wieder treffen."
...
führe ich seit dem 28.06.2019 zwei von mir "Bohnentagebücher" + und - benannte kleine Hefte. Deine oben genannte Antwort an mich bzw. was sie in mir auslöste, habe ich heute im +-Bohnentagebuch eingetragen.
Die Tagebücher vermögen keine Wunder zu bewirken. Ich fand, es sei den Versuch wert, mir damit vorhandener Mosaiksteinchen von Lebensfreude besser bewusst zu werden, ohne die Kehrseite der Medaille zu unterdrücken.
Liebe Grüsse
Nelson_180916