Hallo zusammen

  • Heute war ich bei einer Psychologin und es hat mir wirklich gut getan obwohl ich etwas Angst davor hatte.Ich dachte mir ......da ist die angst , da musst du hin........
    Mein Mann war vor ein paar Monaten , genau bei dieser Psychologin und sie hat dementsprechend seine Geschichte gekannt.Es hat mir dann gut getan , als sie mir Sachen gesagt hatte , welche ich so nicht wusste , weil er mich vermutlich nicht belasten wollte und es mir leichter fiel über ihn zu sprech en und meine Geschichte mit einweben konnte.Ich muss den Weg trotzdem weiter gehen und diesen unendlichen Schmerz ertragen aber vielleicht hilft es mir , wenn ich dies mit professioneller Hilfe tun kann.Ich wünsche es mir , dass ich es schaffe.
    Mein Tag heute war schon etwas besser .Erst gegen Abend wurde ich wieder traurig und im Moment bin ich wieder am heulen.Ich hätte , nie gedacht , dass das so weh tut.Aber es stimmt schon, je grösser die Liebe, desto grösser der Schmerz. Danke fürs zuhören und ich wünsche euch allen , die ihr traurig seid einen Moment der Ruhe und des Lichts.

  • Hallo zusammen
    Gestern hatte ich einen etwas besseren Tag , bis am Abend.Heute war es dann wieder ganz schlimm.Irgendwie habe ich immer einen Tag , der etwas geht und der nächste Tag ist dann wieder eine Katastrope.Auch wenn ich mal einen Moment die Trauer vergesse , dann kommt sie danach mit doppelter wucht.Habt ihr auch Erfahrung damit??
    Ich habe gelesen , dass es Menschen gibt , welche die Sachen des Verstorbenen so sein lassen wie und wo sie sind.Für mich ist das der absolute Horror.Wenn ich wieder etwas von ihm sehe oder in einer Schublade finde , ist das immer ganz schlimm und ich muss meist fürchterlich weinen.Ich weiss nicht ob ich etwas komisch bin oder so zartbesaitet.Auch bei meinem 17jährigen Sohn versuche ich stark zu sein aber sobald er weg ist oder im Zimmer ist , breche ich innerlich zusammen.Am morgen ist es auch immer schlimm , wenn ich erwache und mir alles ins Bewusstsein kommt , ist meist der ganze Morgen schon gelaufen.Manchmal muss ich auch so heftig weinen , dass ich denke es hört nicht mehr auf und verschlingt mich wie ein böses Monster.Meist brauche ich dann jemand und mit der Zeit wird es besser.Aber diese Weinattaken sind so heftig.Ist das normal ???Mein Verlust liegt erst etwas über 3 Wochen her aber ich habe manchmal das Gefühl, dass ich diesen Schmerz und das Gefühl von Verlassen und allein sein, nicht mehr aushalten kann.Es ist echt schlimm!!!
    :2: für eine Antwort. Es tut gut , wenn man merkt , dass da jemand ist , der diesen Schmerz kennt. :33: :33: :33:
    Eine liebe :24: von Kat

  • Hoi Kathrin


    Ich freue mich für dich, dass du gestern einen besseren Tag hattest. Diese Tage sind sehr wichtig, weil wir uns erholen und Kräfte sammeln können für diejenigen Tage, die wieder schwer und dunkel sind. Und die kommen wieder, mit Sicherheit. Das ist auch bei mir so. Ebenfalls das Gefühl, dass es nach besseren Momenten umso heftiger wieder runter geht... Es ist schwierig das zu ertragen, aber es wird besser mit der Zeit! Die besseren Tage werden mehr, diese positiveren Zeiten werden immer länger. Und es tönt vielleicht abgedroschen - aber ich habe mich daran gewöhnt, dass immer wieder Momente voller Verzweiflung kommen. Ich nehme sie dann halt einfach, wälze mich in der Trauer (mal mehr und intensiver, mal weniger, gestern Abend waren mal wieder so Stunden, hast du ja in meinem Thread mitbekommen.... :() und warte, bis es wieder vorbei geht. Und das tut es gott sei dank auch :24:


    Das mit den Sachen unserer Liebsten, was so sehr schmerzt wenn wir es ansehen müssen: ich glaube da geht jeder individuell und unterschiedlich mit um. Mir geht es mit vielem so wie dir. Ich musste vieles aus meinem Blickfeld räumen und das gesamte Schlafzimmer umgestalten. Sonst würde ich regelmässig vor lauter Schmerz zusammenbrechen... ;(


    Verlass dich auf dein Gefühl. Wenn du etwas nicht mehr sehen kannst, versuch es wegzuräumen. Du musst es ja nicht gleich weggeben oder entsorgen. Aber es nicht mehr ansehen müssen kann schon helfen. Und vielleicht möchtest du es ja später doch wieder haben, wenn aus den schmerhaften Erinnerungen schöne und liebevolle werden... wer weiss...
    Ich habe am Anfang alle Fotos von Marco und alle gemeinsamen von uns beiden umgedreht. Ich konnte sie einfach nicht mehr ansehen ohne direkt in Weinkrämpfe zu verfallen. Mit der Zeit, und mit Hilfe des Seelsorgers, habe ich die Fotos wieder umgedreht. Und jetzt sind sie fast die wichtigsten Schätze, die ich habe!


    Ich wünsche dir eine gute Nacht und :30: dich lieb.
    Sandra

    Auch wenn alles einmal aufhört -
    Glaube, Liebe und Hoffnung nicht.
    Diese drei werden für immer bleiben.
    Doch am höchsten steht die Liebe.

  • Liebe Kathrin,


    Sandra hat das sehr gut beschrieben.
    Dieses auf und ab - das "Wellenmeer" - es ist ganz normal, das geht wohl allen so. Und es ist auch gut, daß es so ist. Die "guten" Zeiten, die Pausen, die brauchen wir um Kraft zu schöpfen für die nächsten "stürmischen Zeiten". Versuche, diese "besseren" Tage genau dafür zu nützen.
    Es ist richtig, immer wieder mal "auszusteigen", um dann wieder "einsteigen" zu können, und die Trauerarbeit weiter zu bewältigen.


    Was die Sachen von Andreas betrifft - auch da stimme ich Sandra voll zu. Wenn dich etwas belastet, dann versuche, es "außer Sichtweite" zu bringen.
    Meine Mutti z.B. hat das Badezimmer in ganz kurzer Zeit "umgeräumt" und alle Sachen meines Vaters weggeräumt. Es war ihr unerträglich, Zahnbürste, Rasierapparat,... immer vor Augen zu haben. Andere wieder brauchen es, alles so zu lassen wie es immer war.
    Vertraue deinem Gefühl. Du bist ganz sicher nicht "komisch" und auch nicht zart besaitet. Es ist doch erst ein paar Tage her, daß du Andreas verloren hast - ALLES, jede Reaktion ist völlig "normal"! :24:


    Vielleicht kannst du versuchen deine Weinattacken (die nach dieser kurzen Zeit auch völlig normal sind) nicht als "böses Monster" zu sehen sondern als "Helfer"?
    Diese Attacken können uns nicht "verschlingen" - unser Körper schaltet irgendwann "von selbst" ab. Und meist bleiben wir dann zwar völlig kraftlos aber doch auch "ruhiger" zurück.
    Drei Wochen sind nichts - versuche, Geduld zu haben.
    Auch das Gefühl "es wird immer schlimmer" - ist völlig normal. Denn die schlechte Nachricht ist - es wird erst einmal "schlimmer". Je mehr wir begreifen, daß wahr ist, was wir nicht wahr haben wollen.
    Aber die gute Nachricht ist - "irgendwann" wird es auch wieder leichter. Irgendwann können wir uns mit dem Geschehenen "arrangieren". Können "akzeptieren", daß unser Leben nun anders weitergeht, als wir es uns erwünscht, erträumt, "erwartet" haben.
    Es kostet viel Kraft, viel Ausdauer, viel Geduld - aber irgendwann wirst du erkennen, daß es "der Mühen wert" war, durchzuhalten.


    Ich schicke dir ein großes Kraftpackerl und eine liebe :24:
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Kat!
    Das was Du schreibst ,das Du die Sachen nicht sehen kannst glaub ich gut zu kennen.
    Bei mir war es so das ich wenn ich ins Zimmer meines Sohnes gegangen bin sofort Weinkrämpfe bekommen hab.
    Ich war total hin und her gerissen zwischen alles verändern oder so lassen.
    Es ist mir fast ein Jahr nicht gelungen etwas zu ändern jedes mal wenn ich es probiert habe endete es mit schlechten Gewissen und vielen Tränen.
    Auch das Gewand was die Brüder nicht wollten konnte ich erst vor kurzem weggeben aber nur im zerschnittenen Zustand .
    Ich möchte auf keinen fall das die Sachen jemand anderer trägt .(so blöd bin ich). :4:
    Also ich wollte Dir damit sagen es ist völlig normal das unsere Gefühle Achterbahn fahren,und es braucht viel Geduld und Kraft bis man damit umgehen kann.
    Wie schon alle anderen geschrieben haben" IRGEND WANN "wird es leichter !
    Wünsche Dir viel Kraft ganz liebe Grüße Renate :24:

  • Vielen Dank für eure lieben Worte.Am Morgen wenn ich aufstehe ist es immer so schlimm.Eine völlige Leere in mir und immer wieder die gleichen Fragen.Wie soll es weitergehen, wie soll ich das schaffen , schon wieder so ein schrecklicher Tag............. :13: :13: :13:

  • Liebe Kathrin!
    erst einmal :30: :30:
    Meine Vorschreiberinnen haben alles schon treffend beschrieben. Jeder geht anders mit den Sachen und Erinnerungstücken um.Ich hab das jetzt dreimal ziemlich kurz hintereinander erleben müssen.Ich hätte am liebsten alles von meiner Tochter behalten, musste mich aber entscheiden, da dort eine Wohnung geräumt werden musste.Das KANN man nicht alles aufbewahren.So hab ich alles was mir in dem Moment am Wichtigsten erschien,sowie alles, was sie von zu hause mit dort hatte mitgenommen- in zwei Taschen-. Die öffne ich wenn mir danach ist.
    Bei meinem Bruder war auch die Wohnung zu räumen, da hat jeder sich genommen, was er gern von ihm behalten mochte. So fährt mein Sohn jetzt auf dem Fahrrad seines Onkels.
    Tja, und als mein Vati starb, hat meine Mutti- wie Juttas Mutti- auch sehr viel umgestaltet.Zuerst auch die Sachen im Bad weggeräumt.
    Du siehst, jeder geht wirklich individuell damit um. ALLES ist erstmal richtig für den Anfang.Du sagst selbst, es ist doch alles erst drei Wochen her, noch total real.
    Lass Dir Zeit.Vor allem, lass ruhig den Tränen freien Lauf.
    Liebe Grüße
    Karla :30:

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Heute bin ich wieder einmal aufgewacht und dachte , dass kann ja alles nicht wahr sein.Ich erlebe dass die letzten Tage jeden Morgen , dass ich es einfach nicht begreifen kann , dass mein lieber Mann nicht mehr da sein soll.DAS KANN DOCH NICHT WIRKLICH WAHR SEIN!!!!!! Ich bin dann wie wehrlos dem ganzen ausgeliefert.Bin sehr traurig und einsam.Morgen geht mein Sohn wieder in die Schule und ich bin den ganzen Tag alleine.Habe Angst davor. Ich weiss nicht wohin mit meinen Gefühlen.Ich bin so unendlich müde und möchte nicht mehr leiden.Warum nur reicht es bei mir nie aus was ich durchmachen muss.Ich weiss nicht wie ich weitermachen soll.20 Jahre haben wir uns gekannt,davon waren wir 17 Jahre verheiratet.Haben alles zusammen gemacht und uns gestützt,geholfen,zum Lachen gebracht , wenn es schwierig wurde.
    DU FEHLST MIR SO UNENDLICH...........................................................

  • Hallo Kathrin!
    Mein aufrichtiges Mitgefühl zum Verlust deines Mannes, der so plötzlich und jung gegangen ist. Ich kann mir gut vorstellen, wie es dir momentan den Boden unter den Füßen wegzieht. Ich möchte mich bedanken, dass du trotz deines Schmerzes auch Verständnis für meine Trauer hast (Verlust der Mutter) und mir geantwortet hast, obwohl du sicher viel mehr ertragen musst wie ich. Ich finde gar keine Worte des Trosts für solch ein Schicksal, nur dass ich dir wünsche, dass du den Schmerz aushältst und einen Weg für dich findest. Ich finde es gut, dass du dir Hilfe bei einer Pschologin holst. Ich hoffe auch, dass du viele Antworten aus dem Trauerforum bekommst von Leuten, sie schon einen Schritt weiter sind und so was schon durchgemacht haben. Aber der Anfang in der Trauer ist sicher ein harter, steiniger Weg.
    Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute. :)
    Ingrid2

  • Ich habe heute so Schmerzen im solar Plexus.Heute war der erste Tag , den ich alleine verbracht habe.Mein Mann und ich waren , da er durch einen Unfall in jungen Jahren IV Rentner wurde , sehr viel zusammen.Vor 15 Jahren habe ich meine erste Angstattacke gehabt und durch die Jahre ging es auf und ab.Dadurch , dass mein Mann zu Hause war, konnte er mich viel begleiten.Ich habe immer wieder geübt, damit ich doch kleinere Sachen alleine erledigen konnte.Ich habe nie aufgegeben.Jedesmal wenn ich einen Rückschlag hatte , hab ich mich wieder zusammengerappelt und weitergemacht.All die Jahre.Ich muss auch Medikamente deswegen nehmen.Ich dachte mir immer wieder , was ich denn tun soll , wenn meinem Mann etwas zustossen sollte.Ich habe dies immer wieder verdrängt.Und nun ist das unglaubliche geschehen.Er starb in meinen Armen und ist auf einmal weg.Mein Sohn ist heute wieder zur Schule gegangen und ich war wie gesagt alleine.Ich habe am ganzen Körper gezittert :S und ich versuchte mich mit kleineren Arbeiten abzulenken.Von nun an muss ich lernen alleine zu sein und ich habe richtig , richtig schiss davor.Was soll ich den ganzen Tag machen?? Arbeiten kann ich noch nicht und ich kann nur bedingt fort von zuhause.Vermutlich ist genau das meine Aufgabe , die ich erhalten habe.Ich bin nur so geschwächt von den vielen Jahren der Krankheit und nun sollte ich auch noch alles überwinden.Könnte der liebe Gott denn nicht noch mehr in meinen Rucksack stopfen?????????????????Die Trauer um meinen geliebteb Mann geügt mir eigentlich schon vollends.Ach , was soll ich nur machen? So, und nun kommt auch noch das heulende Elend über mich und ich ertränke meine Tastatur mit meinen Tränen.Ich bin wütend über mein Schicksal.Ich habe doch noch einen so lieben Sohn, der mich braucht.Die Leute die mich kennen , meinen .....du schafftst das schon aber irgendwie habe ich meine Zweifel.Ich gehe zur Psychologin , werde durch einen lieben Arzt betreut und die Menschen , welche mich mögen , melden sich auch immer wieder bei mir.Also ich habe ja eigentlich eine Rundum Betreuung und doch ist alles so wahnsinnig schwer für mich und immer wieder bin ich kurz vorm Aufgeben.Was soll ich denn nur machen, mein Gott.Ich möchte keinen neuen Weg einschlagen , sondern ich möchte meinen lieben Mann wieder zurück.Jeden morgen sehe ich das leere Zimmer und denke , dass es doch einfach nicht war sein kann.Warum musste gerade mir das passieren.Ich habe ihn doch so gebraucht....Oh Gott , warum nur..................... :33: :33: :33: :33: :33: :33: :33: :33:

  • Hallo Kathrin!
    Ich weiß nicht, wie ich dich trösten kann. Du hast wirklich ein schweres Paket auf deinem Rücken zu tragen. Du brauchst viel Zeit und viel Geduld und Menschen um dich, die für dich da sind.
    Es gibt nichts, was uns die Abwesenheit eines lieben Menschen ersetzen kann, und man soll es auch nicht versuchen, man muss es einfach aushalten und durchhalten..
    Je schöner und voller die Erinnerungen an diesen Menschen sind, desto schwerer die Trennung.
    Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk mit sich.
    Das habe ich heute gelesen (ein Text von D. Bonhoeffer). Es hat auch mich ein bisschen gestärkt.
    Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute.

  • Liebe Kathrin


    Ja so ist es, alle diese Gefühle: Wut, Angst, Trauer, Verzweiflung - und alles wild durcheinander gemixt.... Wenn ich deine Zeilen lese, habe ich jedes Mal das Gefühl, als würde mir jemand ein Spiegel vorhalten. Dieser unendliche Schmerz von dir, den ich bis hierher spüren kann, verstehe ich so gut weil ich ihn auch auszuhalten habe :30: :30:


    Und es gibt nichts, was wirklich hilft. Das fand ich in den ersten Wochen am schlimmsten! Man muss es einfach durchleben und darauf warten, dass es etwas besser wird. Und sie kommen, diese besseren Momente, auch wenn du vielleicht nicht daran denken magst im Moment.


    Ich denke still und leise an dich.


    sei lieb :24:


    Sandra

    Auch wenn alles einmal aufhört -
    Glaube, Liebe und Hoffnung nicht.
    Diese drei werden für immer bleiben.
    Doch am höchsten steht die Liebe.

  • Hallo Ihr Lieben,
    ich habe heute ein Problem . Vielleicht hat jemand Erfahrung damit.Es geht darum, dass ich seit dem Tod meines Mannes , ein viel innigeres Verhältnis zu meiner Mutter habe.Sie ruft mich jeden Tag um die selbe Zeit an , was mir sehr hilft, weil ich immer weiss , dass ich dann über alles sprechen kann.Meine Mutter hatte es auch ziemlich schwer und trägt viele Narben mit sich herum.Die letzten Tage , wenn sie angerufen hatte , hatte ich gerade eine ruhige Phase und wir konnten auch noch über andere Sachen sprechen.Heute jedoch , war ich mitten in einer superkrise und heulte nur noch und war fast von Sinnen.Sie machts sich nun riesige Sorgen um mich und während des Telefonats musste auch sie weinen und meinte,dass sie auch immer wieder von meinem Mann träume , wie sie sich an den Händen halten und er ihr zu verstehen gibt,dass sie ihn loslassen muss.Den gleichen Traum hatte sie auch immer als ihr Vater gestorben ist.Das ist allerdings schon 30 Jahre her und doch träumt sie hin und wieder von ihm und nun auch von meinem Mann.Sie sorgt sich unendlich um mich und meinen Sohn ob wir das durchstehen können.Ich möchte doch weiterhin mit ihr telefonieren aber ich weiss dann nicht immer , in welcher Verfassung ich bin.Ich möchte sie aber auch nicht zu sehr belasten , denn sie ist Psychisch auch nicht so stabil wie auch ich :33: (sind wohl die Gene). Wisst ihr mir einen Rat? Vielen Dank fürs zuhören und ich bin sehr froh , dass ich immer wieder hier her kommen kann.Danke ihr lieben. :2:
    Kathrin

  • Liebe Kat,


    ich glaube nicht, dass Du Deine Mutter belastest, denn sie kennt Dich und sie weiss um Deinen Kummer.
    Du würdest sie mehr belasten wenn Du nicht mehr darüber reden würdest.
    Denn dann wüsste sie, dass Du den Kummer in Dir hast, aber nicht darüber sprichst...


    Eine wahre Mutter versteht den Kummer und ist da- auch wenn es mal über ihre Kräfte geht..
    meine Mami war auch so. Und daher weiss ich, dass ich sie mehr belastet hätte nicht über meinen Kummer zu reden als über meinen Kummer zu reden...


    Vielleicht kann sie nun Dir so zur Seite stehen mit Worten, die Du auch jetzt brauchst - mit Liebe, Verständnis und ehrlichem Interesse, sie kennt das Gefühl des Verlustes....und sie kann Dir sicher mit einem ehrlichen Ohr und Wort zur Seite stehen....


    Sprich offen mit ihr, sag ihr auch, dass Du sie nicht belasten willst, schau, was sie dann sagt....
    denke, dass das für Dich gut ist zu wissen, dass sie es nicht als Belastung - wie Du es vielleicht siehst- sehen wird...


    :24: Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Hallo liebe Kat!
    Bin auch eine Mutter und ich spüre wenn meine Söhne etwas auf dem Herzen haben,
    und ich werde helfen sofern es mir möglich ist oder zumindest zuhören.
    Ich glaube jede Mutter will das es den Kindern gut geht( egal welchen Alters)und wünscht sich das die Kinder kommen
    und reden wenn es Probleme gibt.So empfinde ich.
    So wie Manuela schreibt : Mütter gehen oft über ihre Kräfte hinaus und das wird auch Deine Mutter tun da sie sich um Dich Sorgen macht.
    Mich macht es traurig wenn ich sehe das meine Söhne trauern um ihren Bruder aber mich nicht belasten wollen. das ganze einfach "Todschweigen" ich glaube gemeinsam wäre es besser zu ertragen.Aber ich muß akzeptieren das sie es auf Ihre Art tun.
    Ich denke oft an meine Mutter, und ich weis wenn sie noch hier wäre würde sie die schwere Zeit mit mir gemeinsam durchstehen.
    Hoffe Du findest die richtige Lösung für Euch aber ich glaube gemeinsam ist man stark!
    Sei liebevoll :24: liebe Grüße Renate

  • Hallo ihr Lieben,
    vielen Dank für eure Antworten.Ja ich glaube ihr habt recht.So zu tun wie wenn ich alles im Griff hätte , es aber gar nicht wahr ist,ist irgendwie schlimmer.Mein Sohn versucht auch für sich zu trauern um mich nicht zu belasten , dabei wäre ich froh , wenn er sich bei mir mal ausheulen würde.Zusammen ist man immer stärker.
    Meine Mutter hat halt auch Angst um mich , weil ich in meiner Verzweiflung , gesagt habe ich würde mich umbringen , wenn mein Sohn nicht wäre.Diesen Schmerz auszuhalten grenzt aber auch an Wahnsinn.Manchmal bin ich auch einfach froh,wenn ich einfach all das sagen kann , wie es gerade ist und wie ich mich fühle.Wenn der Heulkrampf dann vorbei ist , geht es mir dann auch meist etwas besser , für einen Moment.Ich versuche meine Trauer zuzulassen und das kann manchmal schon heftig sein.Ich denke dann meist auch , dass ich nie mehr da raus finde.Alles ist Schwarz in mir und die Sehnsucht steigt ins unermessliche.Von aussen das zu sehen ist vermutlich schon schwer zu ertragen.Ich bin so froh , dass ich euch gefunden habe.Hier kann ich immer schreiben oder Fragen und es kommt immer eine Antwort.Vielen , vielen Dank .............. ^^
    Ganz liebe Grüsse von mir Kathrin

  • Liebe Kathrin!
    Lass deinen Tränen freien Lauf. Ich fiinde, sie sind ein Ventil unserer Seele und danach ist alles etwas erträglicher.
    Dass du jetzt so ein intensives Verhältnis zu deiner Mutter hast, finde ich schön. Lass es zu. Ich glaube, es ist für beide gut.
    Alles Liebe
    Ingrid

  • Hallo ihr Lieben
    gerade eben ist mein Sohn mit seinem besten Freund etwas in den Ausgang gegangen.Er war so vertieft mit seinem Freund im Gespräch , dass er mir nicht mal Tschüss gesagt hatte.Und was mach ich???? Beginne sofort an zu weinen, weil ich mich so einsam fühle.Ich bin so dünnhäutig und kenne mich gar nicht mehr.Ich traue mir auch gar nichts mehr zu.Am letzten Mittwoch wollte ich etwas Arbeiten gehen , also es ist nur ein Putzjob,fühlte mich aber am Morgen so schrecklich , mit zitternden Knien und komplett erschöpft, dass ich es absagen musste.Ich habe heute auch meinen Sohn gebeten mit mir Einkaufen zu gehen .Ich hatte ziemlich Angst davor , weil ich mit meinem Mann immer zusammen einkaufen war.Für meinen Sohn war es völlig o.k. aber ich hatte ständig das Gefühl nur halb zu sein.Die andere Hälfte fehlte.Ich musste mich zwingen , nicht ständig meinen Mann vor dem inneren Auge zu sehen.Wir sind dann noch mit dem Hund etwas spazieren gegangen und ich habe die ganze Zeit geredet.Das ist gar nicht so meine Art.Ich fühle mich total fremd und unbehaglich.ES IST EINFACH NICHTS MEHR WIE ES WAR.Wie erging es euch so nach ca. 1 Monat.Wie habt ihr den Tag erlebt.Ich musste bisher noch nie so trauern und für mich ist dies wie ein wahr gewordener Albtraum.Ich hätte nie gedacht , dass dies so schlimm ist und man das Gefühl hat ,dass es einfach nicht aufhört.Ich bin ein Mensch , der gerne hinter die Sache schaut.Die Zusammenhänge verstehen möchte , damit ich besser damit umgehen kann.Aber ich verstehe so viel nicht bei diesem Szenario.Was passiert mit mir , warum fühle ich mich so fremd .Auch die Umgebung ist verändert.Es ist alles so komisch und auch beängstigend.Vielleicht spinne ich auch einfach ein bisschen.Kann ja auch sein.Vielleicht mag mir jemand von seinen Erfahrungen erzählen,wie er oder sie diese Zeit erlebt und gefühlt hat.Immer wieder wird mir gesagt,dass ich jetzt führ meinen sohn da sein muss und stark sein soll.Mein Sohn ist fast 17 und ich finde ,dass er schon ziemlich selbständig ist und fast besser mit der Situation umgehen kann als ich.Ich muss nun lernen den Tag, trotz Angst, alleine zu verbringen.Ohne den Schutz meines Mannes.Wir hatten schon eine spezielle Konstellation und waren seit 19 Jahren immer zusammen, auch durch den Tag.Ich dachte mir immer , was mach ich denn, wenn ihm etwas passiert?? Ich konnte allerdings die Situation nie verändern und jetzt habe den Dreck.Ich komme mir vor, wie wenn mich jemand ins kalte Wasser geschmissen hätte und sagt ......so nun schwimm!!!Ich verstehe mein Leben nicht und ich verstehe auch mein Schicksal nicht.Wie ich gesagt habe , ich kann einfach nicht dahintersehen.Nun sitzte ich hier ganz alleine und bin wieder einmal froh , dass ich mich vor den PC setzten konnte und mein Leid niederschreiben kann.Ich habe auch ein Trauertagebuch gemacht aber da kann ich nur reinschreiben , da kommt nichts zurück, das ist der Unterschied.
    Ich danke euch wieder mal fürs zuhören oder vielmehr, mitlesen und wünsche euch einen guten :19:
    Kathrin

  • Liebe Kathrin...


    ja, hinter die Sache zu schauen, das alles zu verstehen...das würde uns wohl allem hier helfen, damit wir besser mit den Geschehnissen
    umgehen könnten, sie vielleicht sogar besser verstehen könnten....das würde uns dann auch eher die immer wieder aufkommende Frage nach dem
    Warum erklären und beantworten.


    Doch leider können wir nicht dahinter schauen.
    Wir müssen eine Sitaution einfach akzeptieren, und genau das ist so verdammt schwer.
    Alle sagen, dass wir weitermachen müssen, weil das Leben weitergeht....
    nur für uns geht es nicht mehr so weiter, denn für dieses Weitergehn fehlt jemand....


    Also müssen wir anders weitermachen....
    aber das braucht Zeit, denn wir müssen diesen neuen Weg erst finden...
    wir müssen also neue Wege austesten, und wenn der Weg nicht geht, dann wieder einen anderen neuen Weg suchen und finden
    und wieder ausprobieren, ob vielleicht dieser andere Weg irgendwie funktioniert...


    Da gibt es leider kein Patentrezept wie bei Bauchweh oder Kopfweh.
    da nimmt man eine Tablette- am nächsten Tag spätestens geht es uns wieder gut.


    Das geht jetzt nicht. Das sind Schmerzen, die man nicht heilen kann.
    Wir brauchen nur viel Geduld und viel Zuwendung von Menschen, die uns verstehen
    das hilft.
    Der Schmerz verändert sich. Wir lernen ihn irgendwann als einen Teil von uns anzunehmen
    wir lernen damit zu leben
    und wir lernen auch wieder so etwas wie Freude zu empfinden
    nur ist es eine andere Freude als die wir früher hatten....


    Es ist ein Prozess, der aber dauert
    das geht nicht von jetzt auf gleich...
    hab Geduld mit Dir...
    da ist wichtig...


    Es ist doch eute "erst" ein Monat her....


    der Gedanke mit dem Trauer Tagebuch ist gut...
    es hilft, sich alles von der Seele zu schreiben....!!!



    Wir hier begleiten Dich.... :24:
    Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.