geht am roten Himmel langsam auf. 2013 hat begonnen.
Ich hab den Jahreswechsel verschlafen.
Nachdem ich am Grab einen Vulkan für meinen Mann abbgebrannt hatte, stapfte ich ziellos in der Stadt herum, nicht fähig eine der vielen Einladungen anzunehmen. Feuerwerkskörper gingen hoch, aus manchem Haus hörte man Musik, lachende Leute. Der Duft von Essen und der schweflige Geruch der Knaller hüllten mich ein. Ich ging wieder zurück auf den Friedhof. Die vielen Lichter auf all den Gräbern haben in der Dunkelheit etwas Tröstliches, beinahe heimelig, aber irgendwann wurde es mir zu kalt, also ging ich nach Hause. Ein Tee und ein Käsebrot begleiteten mich durch das sketchige Fernsehprogramm. Schlussendlich sorgte Sissi dafür, dass ich einschlief. Der Lärm der Knaller zum Jahreswechsel und ein paar SMS von Freunden erreichten mich nur bedingt. Ich war viel zu fertig vom Weinen. Zum Glück gingen meine Kinder eigene Wege.
Liebe Dschina, danke dir vielmals für deine verständnisvollen Zeilen! Wenn nur den Leuten in meinem Umfeld annähernd bewusst wäre, wie lange ich überhaupt mal gebraucht habe, um mit dem Erkennen der unabänderlichen Tatsache zu beginnen. Du sagst, es sind erst drei Monate - es kann sich noch gar keine Heilung einstellen. Danke für das Verständnis. Freundes- und Berufskreis sagt, es sind schon drei Monate, reiß dich zusammen. Wir leben in einer erfolgsorientierten, schnelllebigen Gesellschaft, es ist nicht genügend Platz für Trauer.
Gesundheit.
Zeit zum Innehalten.
Geduld.
Zusammenhalt.
Verständnis.
Geduldige Mitmenschen.
Endlos viel Kraft.
Durchhaltevermögen.
Bedingungslose Hilfe.
Erinnerungen.
das und vieles mehr möchte ich euch und uns für 2013 wünschen.