Mein Sohn ist plötzlich verstorben.

  • Ja so ungefähr...meine Trauertherapeutin sagte damals das sich meine Seele zurückgezogen hat um das zu überleben.


    Ich konnte ja gar nichts mir ging es unglaublich schlecht ganz schlecht ich hatte nur Weinkrämpfe.


    Nach ein paar Monaten fand ich das Forum und wurde hier aufgefangen.

    Ein paar Wochen später fand ich durch einen tollen Zufall meine Trauertherapeutin die mich sofort annahm Gott sei Dank.


    Ich hab viel gekämpft mit Hilfe hab ich es geschafft das es mir besser geht und das ich wieder leben kann Freude und Spaß.

    Ohne das Forum ohne meine Therapeutin wüsste ich nicht wo ich heute wäre definitiv.


    Vlg. Linchen

  • Liebes Linchen. Das ist so schön, dass es dir wieder besser geht. Das macht mir auch Mut. Bei mir ist es heute gerade 4 Wochen her.Jetzt ging mein Sohn zur Nachtschicht, wo er gegen Morgen verstarb.Ich wünsche dir einen angenehmen Abend. Liebe Grüße von Christine.

  • Für alle, die mich vermisst haben. Mein Enkel hat mir eben geholfen. Ich kam nicht ins Forum, was das Schreiben angeht. Nun ist alles in Ordnung. Möchte zu Beginn sagen, dass es für mich schön ist,daß ihr an mich gedacht habt. Heute sind es 5 Wochen her ,wo mein Sohn zur Nachtschicht ging und dort verstarb.Am 17.Oktober ist die Beerdigung auf dem Friedhof, den ich mir ausgesucht habe. Da ist auch mein Neffe begraben, der unter ähnlichen Umständen ums Leben kam.Seine Eltern sind mittlerweile verstorben. So gehe ich dann zu meinen beiden Männern. Mir geht's nicht so gut. Ich habe immer noch einen schlimmen Husten , ein Überbleibsel von Corona. Ich bin sehr erschöpft. Aber das ist völlig normal. Es ist eine Ausnahmesituation,in der man sich befindet nach so einem schweren Verlust. Irgendwann kommen die Kräfte zurück. Wann ,kann niemand sagen. Die Beerdigung wird bestimmt würdevoll. Wir sind nur 6 Personen ,die engsten Familienmitglieder.Wir haben eine schöne Urne und ein paar Kerzen in der Kapelle. Dort verharren wir ein Weilchen und gehen dann zum Grab. Dabei hören wir ein ganz schönes Lied, was er sehr liebte. Die Bestatterin spricht ein paar Worte. Ich wünsche mir, daß ich es schaffe, diesen letzten Weg mit ihm zu gehen .Ich habe in den letzten Wochen täglich nachgedacht, wie ich meinen Sohn in Würde verabschiede.Eine Seelsorgerin half mir sehr. Sie sagte ,ich solle immer daran denken, daß mein Sohn einen leisen Tod hatte,daß er in Frieden eingeschlafen ist, ohne Groll und Sorgen und ein zufriedenes Leben hatte. So hatte ich über ihn gesprochen. Das ist nicht jedem vergönnt.

    Er hatte eine Familie ,nämlich seine Schwestern ,Neffe und Nichten und sein Muddelchen.

  • Ich möchte noch etwas sagen. Wie ihr festgestellt habt, war von mir nichts mehr zu hören. Ich habe in dieser Zeit gemerkt, daß mir etwas gefehlt hat. Ich dachte erst, ach ,dann muss es auch so gehen. Nun weiß ich,daß mir das Schreiben und Lesen hier im Forum einen gewissen Halt und Trost gibt. Jede Geschichte ist anders. Aber es beruhigt mich zu wissen, daß ich nicht alleine bin.Ich erwarte kein Rezept oder eine Lösung. Es erleichtert mich aber,wenn ich mein Gedanken äußern kann. Und wenn mir dann gesagt wird,daß man meine Beiträge gerne liest, dann beruhigt mich das ungemein. Dann merke ich ,dass ich es bestimmt schaffe,diesen steinigen Weg in Zukunft zu gehen. Und auf diesem Weg werde ich neue Erkenntnisse und Erfahrungen sammeln, was den Sinn meines Lebens ohne meinen Sohn ausmacht .Heute habe ich das erste mal seit langer Zeit ein wenig lächeln können. Meine Tochter hat ein Bilderbuch von meinem Sohn angefertigt, mit vielen schönen Fotos der vergangenen 60 Jahre. Vorn auf dem Deckblatt ein Babyfoto. Ich habe gestutzt. Das ist doch nicht Silvio , das ist doch Isabel .Da hat sie doch gedacht, dass er das ist. Eine Mutter kennt natürlich ihre Kinder. Sie hat mir dann geschrieben, daß sie zur Zeit sehr durcheinander ist. Sie hatte ihren Bruder auch sehr gern.

  • Ich weiß gar nicht, an wen ich mich wenden könnte. Mir geht es nicht gut. Das liegt bestimmt daran, daß am Donnerstag die Beerdigung ist. Ich versuche, ganz ruhig zu sein. Aber es gelingt mir nicht. Ich habe wieder mit Panikattacken zu kämpfen. Vielleicht kann mich von euch jemand etwas beruhigen. Es ist nur eine Bitte. Christine.

  • Liebe Christine,


    versuche ruhig und gleichmäßig zu atmen.

    Frische kalte Luft hilft ganz gut um die Attacken zu durchbrechen.


    Wenn es ganz schlimm ist vielleicht auf ein Medikament zurückgreifen die beruhigen.

    Ich würde es aber erst einmal so probieren.

    Lavendel hilft sehr gut.


    Es ist völlig normal so kurz vor dem Tag das ist völlig klar das man da Panik bekommt und das Gedanken Karussell auf vollen Touren läuft.


    Vlg. Linchen

  • Liebes Linchen. Danke ,daß du mir geantwortet hast. Das tröstet mich. Ich habe gerade ein paar Tropfen genommen. Harmlose ,keine Suchtmittel.

    .Ich habe schon viele Jahre mit Panikattacken zu tun und war lange beschwerdefrei

    .Nun sind sie leider wieder da.Mein Sohn hat mir die ganzen Jahre aufopferungsvoll

    geholfen. Ich war einige Male in der Klinik. Und nun bekomme ich diese Attacken wieder, weil er gestorben ist.Das ist Ironie des Schicksals ,anders kann man das nicht nennen. Liebe Grüße von Christine.

  • Liebe Christine,

    zunächst mal ist es völlig verständlich, dass es dir jetzt nicht gut geht. Sollte eine Panikattacke nicht mit tief atmen und vielleicht mit deiner Tochter telefonieren nicht in den Griff zu bekommen sein, dann kannst du 116 117 anrufen. Das ist der ärztliche Notdienst und womöglich kommt jemand und gibt dir etwas zur Beruhigung. Die entscheiden das. Eine Panikattacke kann sehr schlimm sein und ist kein Psychoquatsch.
    Der Schock über den Tod von Silvio macht nun manchmal Platz für das Realisieren und das ist gelinde gesagt eine Katastrophe für die Seele. Deshalb passiert das nur nach und nach. Man kann es nicht in Gänze begreifen und verarbeiten. Unser Gehirn füttert unsere Seele häppchenweise damit.
    Mir half manchmal wenn ich mir klar machte, dass das Schlimmste schon passiert ist. Panik ist nicht mehr nötig. Ich muss und kann nichts tun. So grausam und unfassbar es ist - es ist schon passiert. Das hat die akute Panik etwas eingedämmt. Den Schmerz konnte es natürlich nicht stillen.
    Ruf deine Tochter an. Das ist der Mensch, der neben dir am meisten trauert. Trauert zusammen. Weint zusammen. Vielleicht macht sie sich Sorgen und so kann sie dir ein wenig helfen. Das wäre vielleicht sehr schön für deine Tochter.

    Ich weiß, du willst nicht lästig sein. Aber das ist eine Ausnahmesituation die Ausnahmeverhalten erlaubt!
    Ich setz mich mal gedanklich zu dir wenn ich darf.

    Unsere Toten sind nicht abwesend nur unsichtbar,

    sie schauen mit ihren Augen voller Licht in unsere Augen voller Trauer.

    Es gibt ein Wiedersehen auf einer anderen Ebene.

    Und die Seelen unserer Vorausgegangenen begleiten uns

    Aurelius Augustinus

  • Liebe Christine,


    das kann wieder vergehen im Moment ist das alles ein massiver Auslöser.

    Du kannst die gelernten Techniken versuchen anzuwenden vielleicht hilft es ja.

    Wobei es bei Trauer und Verlust immer etwas anders ist und auch völlig normal wenn man es hat.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Elster. Du hast so wunderbar geschrieben. Das habe ich gar nicht erwartet, dass mich jemand so gut versteht. Ich habe Notfalltropfen schon genommen. Ich bin doch seit Jahren in ärztlicher Behandlung. Ich werde am Mittwoch zur Ärztin gehen. Sie kann mir bestimmt noch etwas helfen. Meine Tochter kann ich nicht anrufen ,ihr geht's zur Zeit selber sehr schlecht, hatte einen Nervenzusammenbruch. Ich habe nochmal gelesen , was du schreibst. Ich bin beeindruckt, wie gut du damit umgehst.Ich werde es mir wieder durchlesen. Hab tausend Dank, Du hast mir schon sehr geholfen. Ich erlaube mir,dich mal kurz zu drücken.

  • Liebe Elster. Du hast so wunderbar geschrieben. Das habe ich gar nicht erwartet, dass mich jemand so gut versteht. Ich habe Notfalltropfen schon genommen. Ich bin doch seit Jahren in ärztlicher Behandlung. Ich werde am Mittwoch zur Ärztin gehen. Sie kann mir bestimmt noch etwas helfen. Meine Tochter kann ich nicht anrufen ,ihr geht's zur Zeit selber sehr schlecht, hatte einen Nervenzusammenbruch. Ich habe nochmal gelesen , was du schreibst. Ich bin beeindruckt, wie gut du damit umgehst.Ich werde es mir wieder durchlesen. Hab tausend Dank, Du hast mir schon sehr geholfen. Ich erlaube mir,dich mal kurz zu drücken.