Mein geliebter Mann ist plötzlich verstorben. Ich kann nicht mehr.

Hallo Ihr Lieben,

heute ist ein ganz schlimmer Tag. Es fing schon gestern Abend an, ich habe soviel geweint, dass ich Vaseline auf meine Augen schmieren musste, weil sie so wund waren und die Haut gebrannt hat.

Das Kopfkino vom Todestag meines Mannes, als er so schrie und die vergeblichen Versuche, ihn über eine Stunde in unserem Schlafzimmer wiederzubeleben,

hört nicht auf.

Heute kann ich mich zu gar nichts aufraffen, außer meinen Hund zu versorgen, das geht ja nicht anders, die Arme hat's jetzt auch nicht leicht mit einem ständig traurigen Frauchen und sie ist so lieb. Ansonsten liege ich nur mit der Decke auf der Couch und weine immerzu vor mich hin. Das ganze Leben ist völlig sinnlos geworden, wozu noch das alles? Manchmal schlafe ich ein bisschen ein, dann habe ich aber oft Alpträume und schreie wohl auch im Schlaf, denn dann stupst mich meine Schnuffeline immer an und will mein Gesicht ablecken.

So ein Leben wollte und will ich nie haben, ich hasse es!

Liebe Grüße, Mauseline

Hallo liebe Linchen1, liebe Pia1962, lieber Dieter/Trommlerin,

danke für eure Antworten und euer Verständnís. Das mit dem Traumfänger, liebe Linchen, werde ich mal ausprobieren, ich bin für alles dankbar, was helfen könnte.

Ich war heute morgen beim Neurologen, er war sehr nett und einfühlsam, hat sich fast eine Stunde mit mir unterhalten. Auch er meinte, ich solle mir Zeit geben und im Prinzip nur das machen, was mir gut tut. Er konnte auch sehr gut verstehen, dass ich momentan keinen Sinn mehr sehe und meinem Mann am liebsten nachfolgen würde. Er meinte aber auch,das Leben sei sehr kostbar und ich sei ein wertvoller Mensch,aber es würde eben dauern, das selbst wieder zu erkennen.

Das sagt ihr und all die anderen lieben Menschen hier im Forum ja auch, ich bin auch sehr froh, dass es euch gibt und ich mit euch darüber "reden" kann.

Der Arzt hat mir auch noch ganz milde Antidepressiva verschrieben, um das Kopfkino vielleicht durchbrechen zu können, ich soll's mal versuchen und in 3 Wochen nochmal mit ihm darüber sprechen. Er könnte mir auch eine Psycho bzw. Trauertherapie verschreiben, wenn ich das möchte, er selbst hält aber nicht so viel davon und findet, mit guten Freunden und auch dem Arzt darüber zu reden, ist oft besser. Aber überhaupt so oft wie möglich über den Schmerz und das Erlebte reden, sei enorm wichtig und hilfreich.

Naja, mal schauen, ab morgen ist das Medikament da und dann werde ich ja sehen, ob es hilft. Ich hoffe es, denn wie du, lieber Dieter, geschrieben hast, wenn man mal ein paar erträgliche Stunden hatte, ist's hinterher wieder umso schlimmer. Das Loch ist bodenlos... Das Vermissen unbeschreiblich...

Liebe Grüße von Mauseline

Lieber Dieter/Trommlerin,

ja, ich glaube, der Arzt hat auch gesagt, dass das einige Tage bis Wochen dauern kann, bis die Wirkung eintritt. Hoffentlich wirkt's bei mir relativ schnell.

Ich rede auch manchmal mit meinem Mann und es hilft ein bisschen. Und natürlich die Lieben hier im Forum, die ja leider auch alle einen schrecklichen Verlust erlitten haben und genau wissen ,wie man sich fühlt. Wie du auch schon sagtest, hier versteht einen jeder und man kann sich seinen ganzen Kummer von der Seele schreiben. Die meisten der Mitmenschen "da draußen", da hast du recht, können mit dem Thema Tod und Trauer wirklich nicht umgehen, es gibt auch in meinem Umfeld nur wenige: meine beste Freundin und mein jüngster Sohn. Beide sagen zu mir, ich darf weinen, schreien, schimpfen, reden, egal, sie sind einfach da...

Und der Arzt ist wirklich sehr empathisch, ich kann ihm auch jederzeit eine Mail schreiben, wenn was ist.

Liebe Linchen1,

ich habe noch nie Antidepressiva oder ähnliches genommen, ich weiß nicht, wie man sich dann fühlt. Nachts geht's eigentlich einigermaßen, aber ich schlafe halt oft bloß 2 oder 3 Stunden, die restliche Zeit habe ich Gedankenkarussell, und wenn ich dann tagsüber auf dem Sofa mal einnicke, habe ich Alpträume. Der Arzt meinte, das ist viel zu wenig Schlaf und das verschlimmert alles noch. Aber tagsüber und besonders beim Aufwachen und Aufstehen ist es gerade ganz schlimm für mich, ich bin immer kurz davor, meinen Kopf gegen die Wand zu schlagen oder beim Gassi gehen gegen einen Baum zu rennen. Ich möchte doch so gerne mein altes Leben zurück haben, als ich mich noch geborgen und geliebt gefühlt habe, aber ihr wisst ja auch alle, wovon ich rede.

Ganz liebe Grüße, Mauseline

Liebe Jason's-mama,

vielen Dank für deine Nachricht. Ich bin schon auch skeptisch, was Antidepressiva angeht, und wenn man dadurch wirklich abstumpft und auch gute Gefühle unterdrückt werden ,wie du schreibst, dann muss ich mal schauen, ob und wie lange ich das wirklich nehme. Ich versuch's jetzt mal, bis ich dann wieder zum Arzt muss und dann sehe ich weiter. Tut mir auch sehr leid für dich, dass es dir so schlecht geht und du auch auf diese Medikamente angewiesen bist, das Leben ist manchmal einfach nur gemein!

Ich wünsche dir ebenfalls alles Gute, ganz liebe Grüße, Mauseline

Liebe Linchen1,

vielen Dank für's Mutmachen. Ich hoffe sehr, dass ich irgendwann besser mit dieser Trauer und diesem Schmerz leben kann.

Liebe Grüße, Mauseline

Hallo Ihr Lieben,

draußen ist schon fast Sommerwetter, die Vögel zwitschern überall und ich finde es irgendwie schrecklich. Es passt für mich alles nicht zusammen. Wie kann es einfach weitergehen, wenn mir doch das Liebste auf der Welt weggenommen wurde?

Ach, mein geliebter Schatz, ich liebe dich doch so sehr und vermisse dich unendlich, ich möchte deine Scherze, dein Lachen, deine liebevollen Worte hören und deine Nähe spüren, ich kann dieses Leben hier ohne dich nicht länger ertragen. Kannst du mich denn nicht abholen kommen?

Liebe Grüße, Mauseline

Liebe Eyla21, liebe Linchen1,

vielen herzlichen Dank für eure lieben Worte und euren mutmachenden Zuspruch. Ich hoffe so sehr, dass es irgendwann besser wird, momentan sehe ich das leider noch nicht. Noch bin ich unendlich traurig und verzweifelt.

und ganz liebe Grüße, Mauseline