Das Leben geht weiter....

  • Hallo an alle hier,


    Ich hab jetzt einige Zeit im Forum gestöbert. Endlich schaff ich es einen eigenen Beitrag zu verfassen.
    Am 4. Dezember 2014 ist mein über alles geliebter Partner und Vater meiner beiden Kinder plötzlich gestorben.
    Wir haben uns am Vorabend noch gemeinsam Ringe angesehen, weil der Hochzeitsgegner schlechthin sich plötzlich in den Kopf gesetzt hatte zu heiraten.
    Ich war total baff, hab mich natürlich voll gefreut. Wir gehen noch glücklich miteinander ins Bett, und am nächsten Morgen ist alles vorbei.


    Ich versuche ihn aufzuwecken, weil er zum Arzt wollte, wegen einer Grippe, doch ich schaffe es nicht mehr. Keine Atmung, kein Puls, nichts mehr.
    Ich begreife es zuerst gar nicht, halte es für einen schlechten Scherz, im Schock rufe ich die Rettung alles läuft irgendwie automatisch ab, daneben schlafen die Kinder.
    Sie leiten mich bei der Herzmassage an, und dann läutet es auch schon an der Tür, unser Hausarzt ist bereits da. Er schickt mich mit den Kindern ins Nebenzimmer.
    Kurze Zeit später trifft auch der Notarzt ein, sie bemühen sich noch 45 Minuten um ihn, aber vergebens.
    Unser Arzt meinte, sein Herz hätte einfach aufgehört zu schlagen, den Grund dafür kann mir bis heute keiner sagen.


    Seitdem hab ich das Gefühl, einfach zu funktionieren, man läuft von einem Termin zum Nächsten, und bemüht sich nebenbei, dass die Kinder ihr Leben so normal wie möglich weiter leben können, sie ihre Routinen beibehalten. Meine Familie war und ist mir dabei eine große Stütze, ohne sie hätte ich es nicht geschafft.
    Man ist den ganzen Tag so beschäftigt, dass man wenig Zeit zum Nachdenken hat, abends aber sitz ich dann allein da und könnte nur heulen, schlafen kann ich nur, wenn eines der Kinder bei mir schläft bzw. hab ich mir jetzt angewöhnt bei ihnen im Zimmer zu schlafen, weil wir uns damit alle wohler fühlen. Morgens bin ich dann wieder die liebevolle funktionierende Mutter.


    Ich vermisse ihn so, ich musste so lange auf diesen Menschen warten, und dann wird er so plötzlich nach nur 5 gemeinsamen Jahren aus unserem Leben gerissen.


    Liebe Grüße an alle,


    S.K.

  • Liebe anwa.........es tut mir so unendlich leid ....mehr weiß ich im Moment nicht zu sagen sosehr hat mich deine Geschichte geflasht ....eines auf alle Fälle für diesen Moment. ..es ist gut das du hierher gefunden hast und bereit bist darüber mit eigentlich Wildfremden zu reden.... jeder hier hat sein Schicksal doch eines haben wir alle hier gemeinsam.....diese Trauer die nur jemand wirklich verstehen kann der in diesen Schuhen selbst gehen muss......du kannst hier alles loswerden was dich beschäftigt, was dich bewegt....es gibt vielleicht nicht immer eine Antwort darauf aber viele liebe Menschen die vorbehaltlos für dich da sind und dir zuhören und dich,wenn du das willst,trösten. ...alles alles Liebe für dich und deine Kids und ganz liebe Große aus Wien. .Eva

    There's a land of the living and a land of the dead...
    in between is a bridge....
    our love......
    and love will never die...

  • Liebe AnWa,


    fühle dich auch von mir... gedanklich in den Arm genommen und irgendwie wird jetzt eine liebevolle Energie zu dir gesandt... die irgendetwas positives bewirken wird... das ist so meine innere Überzeugung...


    Es ist so gut, das du dich von dem Lesen verabschiedet hast und dir jetzt all deine Gedanken, deine begreiflichen traurigen... auch irgendwie "unwirklichen, nicht wahrhabenden wollenden Gefühle" jetzt hier schreibst...Es war ein SCHOCK und ist immer noch ein SCHOCK....für dich und für viele, viele hier...


    Die Trauer ist ein Wegbegleiter durch unser jetziges Leben... Aber sie wandelt sich... Schon so oft geschrieben, aber es behält seine Gültigkeit... Die Trauer wird ruhiger, friedlicher... Irgendwann kommen mehr und mehr schöne Erinnerungen in dir hoch.
    Es ist gut, das du jetzt bei deinen /euren Kindern schläfst... Das hast du instinktiv völlig richtig gemacht..


    Ja , gerade als Mutter funktioniert man... Ich habe keine kleinen Kinder mehr, aber ich weiss durchaus um die Problematiken des "allein erziehend"...
    Wenn man einen Menschen liebt... so wie du es getan hast... und sehr viele hier... dann ist die Zeit IMMER zu kurz...


    Es ist gut, das du "hier" bist und bitte schreibe... schreibe ... schreibe... dir soviel wie möglich von der Seele...Hier versteht JEDER deinen Schmerz, deine Trauer, deine Fassungslosigkeit....
    "Wir " sind gedanklich bei dir und begleiten dich gerne auf deinem weiteren Lebensweg
    herzlichst... mit liebevollem Mit-Gefühl
    deine Amitola(rainbow)

  • Liebe AnWa!


    Ach AnWa………Eine Umarmung für Dich.
    Es ist vielleicht gut für Dich, hier zu schreiben. Du musst doch noch unter Schock stehen.
    Vielleicht befreit Dich das Schreiben ein wenig und hilft Dir etwas. Und hier sind Menschen, die Dir zuhören und mit Dir fühlen.
    Es ist sehr gut, dass Dich Deine Familie unterstützt. Denn Unterstützung braucht man in so einer schweren Zeit.


    Mitfühlende, liebe Grüße an Dich
    Kühlwalda

  • Liebe AnWa,


    ach ,das tut mir so unendlich leid für dich,wie hart und rücksichtslos das Schicksal zuschlagen kann,sieht man bei deiner Geschichte.
    Ich bin mir sicher,es wird dir gut tun,hier zu schreiben...hier kann man alles rausschreiben und wird so sehr verstanden...gerade ,weil wir alle von schlimmen Schicksalen ereilt wurden und nun den Weg durch das Trauerland beschreiten.


    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Menschen,die an deiner Seite stehen.
    LG Nicky/DragonWings

  • Liebe AnWa,


    traurig habe ich Deinen Bericht gelesen. Es hätte auch die Geschichte meines Arbeitskollegen aus dem letzten Jahr gewesen sein können.


    Ich finde es gut, dass Du hier schreibst. Es erleichtert doch sehr, alles mal ungefiltert los zu werden.
    Ich wünsche Dir von Herzen gute Freunde, die mit dir reden, weinen oder auch gemeinsam schweigen.


    Sverige


    Ich hoffe sehr, dass Dich vielleicht trösten kann. Mein Kollege ist ebenso verstorben wie Dein Mann. Es kommt immer die Frage, was hätten wir tun können, hätte ich es verhindern können. Meine Freundin, die in der Notaufnahme arbeitet, sagte mir, dass so etwas passieren würde, selbst wenn der Arzt daneben stehen würde, auch er kann diesen plötzlichen Herztod nicht verhindern.

  • Liebe AnWa,


    ich habe Deine Zeilen gelesen. Es tut mir so sehr leid, daß Dich das Schicksal so sehr hart völlig unerwartet getroffen hat.
    Ich will Dir meine aufrichtige Anteilnahme aussprechen und will Dir auch viel viel Kraft schicken.


    Liebe Grüße
    Josef

  • Liebe AnWa!
    Ich fühle mit dir! Ich nehme auch an, dass deine Kinder noch schulpflichtig oder jünger sind. Meine Kinder haben anfangs nach dem tödl. Unfall meines Lebensgefährten auch bei mir im Bett geschlafen. Das hat uns allen eine gewisse Sicherheit und einen Halt gegeben. Es ist also völlig in Ordnung, wenn du nun mal bei deinen Kindern im gleichen Zimmer schläfst.
    Ich wünsche euch und vor allem Dir ganz viel Kraft und Zuversicht, damit es euch gelingt, die Trauer anzunehmen in all ihren Facetten! Da gibt es kein richtig oder falsch! Hilfe von außenstehenden Personen anzunehmen und sie auch zu erbitten gehört für mich ebenfalls dazu! Da bin ich froh, dass dich dabei deine Familie unterstützt!
    Das Gefühl, dass du den Eindruck hast nur zu funktionieren kann ich auch nachvollziehen!
    Du kannst mir gerne eine PN schicken, wenn du jemanden zum Reden brauchst!
    Ganz liebe Grüße schickt dir Marsue!

  • Liebe AnWa!


    Sei auch von mehr herzlichst umarmt und begrüßt in unserem Forum.
    Auch unsere Kinder (obwohl schon erwachsen) haben anfangs nach dem plötzlichen Unfalltod ihres geliebten Papas abwechselnd bei mir geschlafen. Auch für mich war es beruhigend, ebenso wie für sie.
    Funktionieren ist wohl der richtige Ausdruck. Man steht am Morgen auf, verrichtet seine gewohnten Tätigkeiten und Arbeiten. Doch die innerliche Leere schwappt immer wieder über und am Abend ist es dann am schlimmsten. Unter tags stelle ich mir oft vor bzw. habe ich oft das Gefühl, dass mein Liebling schon zuhause auf mich wartet; doch die Realität holt mich dann sehr brutal wieder ein. Am schlimmsten sind die Nächte - oft ist mein Schlaf unterbrochen. Das leere Bett neben mir, nie mehr seine Stimme, seinen Atem hören, nie mehr seine Nähe und Wärme fühlen.
    Es tut so unsagbar weh und ich vermisse ihn so sehr. Bald ist es ein halbes Jahr, dass mein Schatz uns verlassen hat.
    Ich kann mir aber nicht vorstellen noch lange ohne ihn leben zu können, wollen, mögen,.......
    Lass deinen Tränen freien Lauf - Weinen kann sehr befreiend wirken. Auch ich weine und heule und tobe nach wie vor (fast täglich).
    Das Schicksal, das wir alle hier teilen, erscheint uns nicht fair und nicht in Ordnung.
    Jemand anders hat aber so entschieden und eines Tages werden wir verstehen.
    Bis dahin leben wir mit unserer schönen Erinnerungen an Tage und Stunden voller Glück und Liebe!
    Herzlichst
    Sternenstaub

  • Liebe AnWa,


    auch von mir noch ein liebes Willkommen hier. Es tut mir so leid, daß du deinen Mann nun nicht mehr hier im Leben an deiner Seite haben kannst.
    Die Anderen haben fürs Erste ja schon vieles gesagt, aber auch von mir nochmal:
    hier ist immer ein offenes Ohr für dich, egal welche Gedanken oder Gefühle dich grade "umtreiben". Wir können dich verstehen. "Reden" hilft.


    Ich schicke dir ein großes Kraftpackerl für diese schwierige Zeit.
    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Ich danke euch allen für die lieben, mitfühlenden Nachrichten!
    Ich habe gottseidank einige liebe Freunde mit denen ich neben meiner Familie jederzeit reden kann. Aber es ist trotzdem noch was anderes,
    mit jemandem Erfahrungen austauschen zu können.
    Ich habe zudem das Glück, in meiner Arbeit eine Therapeutin zu haben, die dasselbe erlebt hat, die auch plötzlich mit 2 Kindern alleine war, man unterhält sich einfach auf einer anderen Ebene miteinander, fühlt sich in allem verstanden.


    Meine Kinder sind gerade 2 und 4 Jahre alt, also noch sehr jung. Die Kleine erzählt halt auch immer wieder, dass der Papa jetzt im Himmel ist, einfach weil sie es von mir mitbekommen hat. Der grosse kapiert die ganze Situation natürlich schon, redet aber nicht viel darüber. Er ist in der Nacht noch dazu früher mit seinem Papa aufgestanden, sie sind dann auf der Couch wieder eingeschlafen. Und als ich dann in der Früh wach werde ist alles vorbei. Da ist natürlich auch noch die Angst dass der Kleine was mitbekommen hat, dass sein Papa nicht sofort tot war sondern vielleicht leiden musste.
    Ich hab halt die erste Zeit viel mit ihm geredet, kindgerecht zu erklären versucht was passiert ist. Wir haben Bücher zu dem Thema gelesen, gibt da echt schöne kindgerechte Bücher. Inzwischen kommt von ihm nur sehr selten was. Zu seinem Geburtstag wollte ich trotzdem mit der Familie den Tag feiern, habe einen Kuchen gebacken, da meint mein Großer, da müssen wir Papa aber auch ein Stück ans Grab bringen. Ich bin dann mit den Kindern, meinen eigenen und meinen Nichten (hatten auch ein super Verhältnis zu meinem Partner) zum Friedhof. Dort haben wir eine kleine Kerze in das Kuchenstück gesteckt, und angezündet. Kurze Zeit später hatte der Wind sie ausgeblasen, Papa hat die Kerze schon ausgeblasen meinte mein Großer, und am nächsten Tag hatte er das Kuchenstück auch schon verputzt.
    Es ist immer wieder schön, solche Ereignisse mit den Augen der Kinder zu sehen, sie haben eine ganz anderen Zugang dazu.
    Ich weiss nicht, was ich ohne meine Kinder gemacht hätte, hätte es sich gelohnt weiter zu leben, wenn dein Lebenspartner, deine zweite Hälfte plötzlich nicht mehr da ist. Ich hab keine Ahnung.
    So stand es aber nie zur Debatte, ich habe unsere beiden Schätze, sie werden mich immer an den Papa erinnern, durch ihr Aussehen, ihre Art, die Macken, die sie vom Papa übernommen haben, und darüber bin ich unendlich froh. So bleibt er immer in unseren Herzen und in unserer Erinnerung.


    Lg AnWa

  • Liebe AnWa,


    Danke, dass du deine Empfindungen und die Erlebnisse ... vor allen Dingen, die Erlebnisse von dir und deinen Kindern... hier wieder mit uns teilst... Das ist auf eine ganz spezielle Art und Weise schön und tröstet wohl dich , aber auch uns... Ja, Trauer verbindet und es gibt einfach eine "friedvolle Einheit" unter denjenigen, die gleiches erlebt haben...


    Ja, Kinder sind durchaus ein nicht zu unterschätzender heilender Faktor im Leben... Sie "sehen" einfach in gewisser Art und Weise sooo viel klarer ... sind unbefangener... schön...


    Das euer Sohn ein Kuchenstück seinem Papa schenken wollte und auch vor allen Dingen, das du es gemacht hast, wird dir weiterhelfen und zeigt ja auch eurem Kind, dass du ihn vollkommen ernst mit all seinen Wünschen und Vorstellungen nimmst...


    Gerne würde ich immer wieder von eurem Leben mit-ein-ander erfahren und möchte dir/euch in virtueller Weise auch etwas durch das Leben begleiten...Schreibe weiter... und du wirst die Erfahrung machen... das es irgendwie
    mit-heilt...
    verbindet...
    einfach gut ist...


    Schritt für Schritt... dich und deine Kinder in euer "neues Leben " führt... und in euren Herzen ist er ja eh...


    Was ich dir und deinen Kindern und uns allen wünsche...
    folgendes Zitat


    Herzen der Menschen

    der Friede kommt auf die Erde
    nur durch die Herzen
    der einzelnen Menschen;
    er findet keine anderen Tore........... von Joseph Wittig


    Seien wir offen ... für eine Zeit... die sich von "selbst " ergibt... dass der Verlust des geliebten Menschen sich in eine friedliche Akzeptanz der Zeit, die man mit-ein-ander hatte... wandelt... Das Tor zu unserem Herz sich weit öffnet...und der Friede einzieht...


    Herzlichste und mit-fühlende Grüße für dich und eure Kinder...
    deine Amitola(rainbow)

  • Liebe Anwa!
    Du machst das großartig mit deinen Kindern! Kuchenstück für Papa ans Grab bringen - ganz toll! Somit fühlt sich dein Sohn ernst genommen und dazugehörig! Wenn Kinder einmal nicht so viel darüber sprechen, dann nehmen sie sich ihre Auszeit der Trauer, das ist auch wichtig!
    Ich habe das auch bei meinen Kindern bemerkt! Teilweise wollten sie nicht mehr Bücher zum Thema Tod,... ansehen und seit Weihnachten waren wir nur 1x den Papa beim Grab besuchen. Nur nicht die Kinder zu etwas zwingen. Ich habe das Gefühl, dass Kinder ganz genau wissen, was sie brauchen, um in ihrer persönlichen Trauerarbeit voranzukommen.
    Du hast tolle Kinder! Du bist eine starke Mutter!
    Alles Liebe schickt euch Marsue!

  • Liebe AnWa,
    auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum! Deine Kinder sind ja super! :) Du machst das natürlich auch ganz toll!
    Das mit dem "Funktionieren" für die Kinder ist normal, muss auch ein Stück weit so sein, es ist aber auch anstrengend. Hast du auch mal die Gelegenheit die Kinder abzugeben und Zeit für dich, zum Trauern und auch sehr wichtig zum Erholen und zum Krafttanken zu finden?
    AL Christine

  • Ich danke euch allen für den Zuspruch, es ist schön zu hören, dass man seinen Job als Mama gut macht, aber es fällt oft schwer es zu glauben. Ein Kind in der Trotzphase ist schon eine echte Herausforderung, und manchmal wünsch ich ihn echt auf den Mond, und die Kleine schließt sich dann natürlich auch gern an. Dann stehen wir am Gehsteig, die kleine Madame will nicht an der Hand gehen, denn sie ist ja schon so groß, der Große spinnt weil nichts weiter geht, und die Passanten quälen dich mit tollen Ratschlägen. Da macht das Leben so richtig Spass.


    Abschalten ist grad eher schwierig, abends wenn die Kinder im Bett sind, hab ich Zeit zu trauern.
    Ich schreib meinem Schatz fast jeden Tag, seit er nicht mehr da ist, einfach was den Tag über passiert ist, wie es uns geht,...Ist fast so als könnte ich mit ihm reden, es kommt halt nur keine Antwort.
    Der erste Brief an ihn war ein Rückblick auf unsere Beziehung, der wurde auch beim Begräbnis vorgelesen, ich hab es leider selber nicht geschafft ihn zu lesen, aber eine gute Bekannte hat das für mich übernommen, und wenn sein Grabstein kommt, graben wir den Brief darunter ein.


    Kraft tanken kann ich beim Musizieren, ich spiele ein Instrument, und wir proben grade recht fleissig zum Wochenende, da komm ich mal raus und auf andere Gedanken. Es gibt zwar immer wieder Leute, die das nicht verstehen können, wie man nach so kurzer Zeit wieder Spass am Leben haben kann, aber es tut gut nicht immer daran denken zu müssen. Abends zu Hause macht man ohnehin nichts anderes, aber man will auch mal wieder Mensch sein, Normalität leben.


    Ich freu mich wieder von euch zu hören.


    AnWa

  • Liebe AnWa,
    jaaa, Kinder in der Trotzphase... Manche Bilder sind mir sogar JETZT noch in Erinnerung, dabei sind es fast 30 Jahre her... Es geht, wie alles vorbei...
    SCHÖN, das du an deinen Liebsten schreibst... Meiner Meinung nach ist es ein sehr guter Therapieweg und ganz besonders bemerkenswert finde ich deinen Brief, der von dir verfasst wurde zur Beerdigung... Das habe ich auch gemacht und habe es, aber auch nur mit 2 Pausen, geschafft ihn vor zu lesen...
    Das Wichtigste und auch irgendwie erleichterndste ist ja die Formulierung... Sie und alle weiteren Briefe werden dir nach undnach weiterhelfen... in deiner Trauer...


    TOLL, das du ein Instrument spielst... Welches denn, wenn ich fragen darf? ... und was spielst du... welche Musikrichtung?


    Musik ist für mich ein reines Lebenselexier, fröhlich machend, Gefühle ungemein verstärkend... durchaus auch "heilende Tränen" hervorrufend... Eben halt wie du ja richtig schreibst


    Spass und Freude ins Leben bringend...
    Gönne es dir von Herzen , wenn du es fühlst...
    Wie Jutta so schön schrieb... alles ist normal... was wir empfinden in unserer Trauer


    Lebe das, was du FÜHLST...
    das ist... glaube ich, das "einfache Rezept "... des Lebens in der Trauer
    ALLES ist erlaubt, wenn es keinen anderen schädigt... und wie kann Musik und Freude am Leben jemanden schädigen???


    Mit-LEBEN-Fühlende Grüße
    von deiner Amitola(rainbow)

  • Liebe Anwa!
    Zu gut kann ich deine Worte nachvollziehen. Eine gesunde Portion an Lebenswillenskraft ist notwendig um den Alltag als Alleinerzieherin zu meistern. Oft stoße ich an Grenzen :) Humor hilft auch mir! Wir müssen uns auch dafür nicht vor anderen rechtfertigen!
    Ich hab auch ein Büchlein am Nachttisch liegen, darin schreibe ich ab und zu Fragen von den Kindern auf, was ich ihnen darauf geantwortet habe und wie ich mich dabei gefühlt habe. Zum einen ist es eine Art der Trauerbewältigung für mich und zum anderen glaube ich, dass so ein gutes "Trauernachschlagewerk" für unsere kleine Familie entsteht.
    Alles liebe wünscht dir Marsue!