Das Leben ist so ungerecht und jetzt auch noch sinnlos

  • Liebe Angie ,
    zuerst ...von ganzem Herzen eine Umarmung... das schreibe ich wirklich nicht so daher, sondern fühle es... :24:
    und der "Streichler" :30:


    Es geht im Leben nicht ums kämpfen... sondern tatsächlich um das Leben...
    In unserer "privaten Trauergruppierung" öffnen wir uns ja auch immer mehr und stellen fest, das wir ALLE Bücher schreiben könnten, die durchaus mit den "herausgegebenen Büchern" konkurrieren könnten...auch durchaus an Tragik oder starken Wandlungen und Verlusten


    Auch ich... und ganz viele andere haben ihren Partner , die Liebe ihres Lebens ... ans Universum wieder abgeben müssen...Es bleibt tatsächlich ein müssen...


    Wir konnten gerade in diesem Jahr, ...mein Partner war selbständiger Restaurator und Schreiner , voller Zuversicht und ohne Sorgen ... mit guten Aufträgen!!!
    auch finanzielll lohnend... in die Zukunft blickten ... und dann kam die Erkrankung...


    UNHEILBAR und schnell wachsend...für uns ein absoluter ZEN-SCHLAG...


    Nur durch unsere spirituelle Einsicht haben wir es nach einer kurzen panischen Zeit geschafft, das Leben wieder anzunehmen , mit und in der Erkrankung...
    Es war die intensivst empfundene Zeit unserer Partnerschaft...VOLLER LIEBE... Keine Minute möchte ich missen...
    und JETZT...


    jetzt lebe ich...und kämpfe nicht ... und finde das Leben mehr und mehr schön... wenn denn mein Herz mitmacht... und mir steht eine Herz-Operation bevor... Zeitpunkt steht noch nicht fest, aber er kommt...
    Wir alle werden diese Erde verlassen... aber bei mir kommt immer noch...
    bis dahin wird gelebt.... UND ZWAR GUT...
    Wir alle hatten Träume...
    LASS uns NEUE TRÄUME für UNSER ICH-LEBEN ... gestalten ... es geht wahrhaftig...
    und...
    Vergangenheit ist Vergangenheit....


    finde deine JETZIGE Aufgabe in DEINEM LEBEN...
    wünscht dir wirklich von Herzen <3
    deine Amitola
    KEIN PS
    DAS LEBEN HÄLT IMMER TRÄUME ZUM VERWIRKLICHEN BEREIT....
    MAN MUSS SIE NUR SEHEN WOLLEN

  • Liebe Angie!


    Ach, wenn ich das lese…Auch von mir :30: für Dich.
    Es wäre schön, wenn Du schreiben könntest, es ginge Dir besser.
    Dieser Tag wird kommen. Davon bin ich fest überzeugt.
    Und einiges sehr Gutes hast Du doch schon geschafft, finde ich.
    Mitglieder hier und andere Menschen, die auch das durchleben mussten, was Du gerade durchlebst, sagen, die Trauer würde irgendwann weniger quälend.


    Du schreibst, dass Rudi seine kranke Frau gepflegt hat. Als sie starb, hat auch er sehr gelitten. Auch er wollte nicht mehr leben.
    Er hat sich aber dann doch für das Leben entschieden. Das war seine Sicht auf das Leben.
    Was würde er wohl zu Dir sagen? Für Dein Leben.


    Jetzt ist es mir ein Bedürfnis, Amitola zu zitieren:
    Wir alle hatten Träume...
    LASS uns NEUE TRÄUME für UNSER ICH-LEBEN ... gestalten ...


    Viel Kraft für Dich
    Deine Kühlwalda

  • Wochenende mit meiner Tochter angefangen, ihre neue Wohnung zu streichen, körperlich erschöpft aber schlaflos.


    Immer wieder tauchen Bilder vor mir auf, von einer Zukunft, die es nicht mehr geben wird.Heute bei seinen besten Freunden gewesen, viel über ihn geredet und viel geweint. Das bringt mich auch nicht weiter, ich kann nicht mal über ihn reden, ohne dass ich weine, statt besser wird es immer ärger, bin müde, ko und will nur mehr schlafen und nicht mehr aufwachen müssen.


    Und wenn dann seine Freunde sagen, im Herzen lebt er weiter, dann denke ich mir nur, schreie innerlich:Ich will ihn nicht im Herzen, ich will ihn spüren, sehen, hören....

  • Liebe Angie,


    ich hoffe, du verstehst das "richtig"....
    Du machst das GUT....
    du streichst eine Wohnung ,
    bist körperlich aktiv und aus diesem Grund erschöpft... PRIMA
    du WEINST... das ist ebenfalls GUT
    schlaflos... sind fast alle im ersten Jahr mehr oder weniger gewesen...
    Meiner Meinung nach holt sich der Körper dennoch genug Schlaf...
    Man kann ja auch mit natürlichen Mitteln etwas nachhelfen...
    und...
    SCHREIE es NICHT NUR INNERLICH....
    sondern auch einmal... vielleicht sogar sehr häufig ...
    im Wald oder in einem "geschützen Raum/Rahmen (Therapie)


    AUS VOLLER SEELE HERAUS....
    SPÜRE DEINE WUT...
    sie gehört ZUR TRAUER...
    erst einmal...


    Wenn du hier schreibst:" ich will ihn spüren, sehen , hören,...
    dann ist das zwar einesteils unmöglich für Rudi
    andernteils meine ich durch deine Aussage... das DU JA DURCHAUS etwas SPÜRST;SIEHST,HÖRST...
    das ist im Moment die WUT in DEINEM LEBEN...
    aber es ist LEBEN...
    LEBE ES AUS...
    dann kommen . irgendwann...
    ANDERE GEFÜHLE in DEIN LEBEN...


    Ich wollte heute ... nach über 2 Jahren eine von mir gestrickte Mütze für Burkard (wegen der Chemotherapie)... weggeben... aus meinem Leben entfernen ...
    Es ging nicht...Ich habe es akzeptiert...als für MICH RICHTIG...IN DIESEM MOMENT ::: AN DIESEM TAG...
    Es kamen Tränen...dennoch... so seltsam es klingt... Ich habe JETZT ein GUTES GEFÜHL für MEIN LEBEN
    LEBE ALLE GEFÜHLE AUS
    ABER VERLETZE DICH NICHT


    Fühle dich umarmt ( leider nicht spürbar) :24:
    Herzlichst <3
    deine Amitola

  • Ach liebe, zarte,starke Angie.....was erwarten wir eigentlich von uns selbst? Eigentlich dasselbe wie all die die uns nicht verstehen können, wollen....nur wollen wir noch mehr.....wir wollen das zurück dass uns genommen wurde,auf welche Art auch immer.WIR wollen unser altes Leben zurück. ...obwohl wir wissen das nichts so wird wie es mal war......
    Wir leben und unsere Lieben nicht ....wir tragen die Trauer in uns und das wird ein Leben lang so bleiben.....gib dir selbst Zeit all das zu verarbeiten ,zu begreifen.....dein Rudi liebt dich und würde nicht wollen das du dir das Leben nimmst ......er würde dir in den Arsch treten ...
    Das Leben ist verletzlich......zu wertvoll um es einfach aufzugeben......obwohl ich dich absolut verstehe....ich stehe selbst immer wieder vor der Frage was ich hier noch mache ohne mein Herz.....gehen wäre so einfach,so unkompliziert.......so egoistisch.
    Mein Mann, Geliebter,Freund und Seelenpartner wollte nichts so sehr wie leben.....er wollte nicht viel ....nur einfach leben,hier bleiben.....und ich denke dein Rudi wollte ebenso wenig gehen.....
    Wir sollten für unsere Toten mitleben.....klingt jetzt vielleicht eigen aber ich kanns ned anders sagen.....wir müssen lernen damit zu leben das wir noch da sind .....ich glaube auch das es irgendwann leiser wird ....die Trauer ,diese andere neue Art unserer Liebe wird ein Teil von uns den wir auch gerne schätzen werden weil er auch die vielen Erinnerungen beherbergt....und wir werden leben,Schritt für Schritt. ..und wir werden auch wieder lachen ohne innerlich zu weinen.....


    RIDE FREE RUDI....
    RIDE FREE THOMAS.......


    Wenn es einen Himmel gibt Angie dann cruisen die beiden ...........

    There's a land of the living and a land of the dead...
    in between is a bridge....
    our love......
    and love will never die...

  • Liebe Angie,
    Suizidphantasien haben sehr viele Menschen kurz nach einem derart traumatischen Todesfall, vor allem wenn der Mensch, der gestorben ist, das eigene Kind oder der Partner/die Partnerin ist. Diese Phantasien sind Zeichen für die große Sehnsucht und natürlich auch Zeichen für das Gefühl der momentanen Aussichtslosigkeit und Verzweiflung. Das ist absolut nachvollziehbar, allerdings legen sich diese Suizidphantasien mit der Zeit wieder, oft zunächst dadurch, dass Trauernde ja wissen, dass sie noch gebraucht werden und sich ihrer Aufgabe/Verantwortung bewusst sind, mit der Zeit auch, weil diese Gedanken von selbst weniger zwingend werden. Darf ich fragen, wie ernsthaft diese Gedanken bei dir sind, wie zwingend du sie erlebst? Wir machen uns hier um alle Trauernden in dieser ersten Phase Sorgen und darum frage ich ganz klar nach, um ja keinen Hinweis zu übersehen.
    Ich finde es auch supertoll, dass fallingsky und du euch getroffen habt!
    AL Christine

  • @Christine


    Nach meiner MS-Diagnose 1998 lebte ich nur mehr mit dem Gedanken, dass ich so lange überleben muss, bis meine Tochter erwachsen ist. 2012 war es soweit, da ist sie dann ausgezogen und hat mir als Abschiedsgeschenk meinen Rudi hinterlassen (sie hatten ihn bei der Arbeit in einem Lokal kennengelernt und beschlossen, dass der ihr Traumpapa wäre, da sie mit ihrem Erzeuger nicht viel Glück hatte).


    Bei uns war es Liebe auf den 1. Blick und noch nie hatte ich so eine tiefe und innige Beziehung, uns gab es fast nur im Doppelpack, weil wir jede freie Minute miteinander verbracht haben (bis auf seine jährliche Motorradtour). Er hat mich immer ermutigt, hat mir beigebracht meine krankheitsbedingten Ängste zu überwinden, hat mich gefordert und unterstützt. Er war mein Geliebter, mein bester Freund, mein Partner auf Augenhöhe, meine Inspiration und mein Universum.


    Meine Single-Freundinnen blieben dabei natürlich ein bißchen auf der Strecke, jetzt sitz ich wieder mit meinen 2 Katzen alleine in meiner Wohnung, hab ja auch keinen Job und meine einzige Aufgabe ist es, meiner Tochter beim Einrichten der Wohnung zu helfen. Eines Tages wird es vielleicht Enkelkinder geben.,falls sie einen geeigneten Partner findet.


    Tochter, die man dann nur mehr ab und zu sieht, Enkelkinder und Katzen - das ist keine erfüllende Zukunft, bei uns in der Familie werden die Frauen meist steinalt und wenn mir vorstelle, wie meine Großtante 99 Jahre alt zu werden, dann packt mich das kalte Grausen.


    Ich sehe einfach keine Zukunft mehr für mich, fühle mich nutzlos, alleinegelassen, alt obwohl ich mit Rudi aktiv gelebt habe , immer was vor, immer unterwegs.
    Finde nichts mehr was mich interessiert und weiß nicht, was ich mit dem verbliebenen Leben noch anfangen soll.


    Und dass man da natürlich denkt, ob es nicht besser wäre, wenn man nicht mehr jeden Morgen aufwacht, ist logisch.

  • @fallingsky


    Ja unsere beiden Männer cruisen vielleicht wirklich im Himmel herum, aber wir zwei sitzen alleine da.
    Meiner glaubte an die Reinkarnation und sagte mal zu mir: In 1000 Welten und in 10000 Leben werde ich nach dir suchen. Ich werde in jedem einzelnen auf dich warten.
    Das dauert mir aber zu lange :13: .

  • Liebe Angie, liebe Eva,


    ich bin VOLLER VERTRAUEN...das IHR euer LEBEN...eure EMPFUNDENE LIEBE lebt....
    in ALLEN aufkommenden Facetten...


    und wie wäre es mit
    "The universe is singing the song"...


    für eure rider....
    wünscht euch von Herzen <3
    eure Amitola

  • Liebe Angie,


    da haben wir beide zur gleichen Zeit geschrieben...


    Ja, das Leben alleine... bei mir ist es mit Hund... Kinder und Enkel habe ich, aber auch nur zeitweise....und Lebensqualität...
    wird gerade von mir "NEU ERGRÜNDET"...


    Definitiv wird es eine Operation am Herzen geben (Aortenklappenersatz und Aorta muss "ausgebessert " werden)....
    Bis dahin wird von mir GELEBT...
    ANDERS... völlig ANDERS...
    Lass uns neue Welten "erfinden"....TRÄUME LEBEN...
    Es geht wirklich...
    eine ganz dicke, feste... dich auf der Erde festhaltende Umarmung... :24:
    ganz ganz feste ist diese Umarmung :24:
    von deiner jetzt sehr müden Amitola :19:

  • Liebe Angie,


    ich antworte dir lieber hier in deinem Bericht ... in Bezug auf das Vermissen des Hauses mit Garten...Gut kann ich dich verstehen, dass du auch das Haus und den Garten vermisst... Dafür bekommst du jetzt eine tröstliche "Extra-Umarmung" :24:


    Auch zu deinem Trost möchte ich dir sagen, dass ich im ersten Trauerjahr nur " Notgießungen zum Lebenserhalt" durchführen konnte. Dazu sagte ein Freund , der Geschäftsführer der Aids -Hilfe einer großen Stadt ist... also das gehen von sooo vielen Menschen schon sehr lange begleitet... dass auch dieses nicht richtig erfreuen , zu der Trauer gehört... Sein Ausdruck war sooo treffend:
    " der Garten ist einfach von der Trauer besetzt gewesen"... Erst in diesem Jahr BIN ICH WIEDER SO VOLL DABEI...Allerdings muss ich jetzt auf mein Herz aufpassen...


    Möglichkeiten, die ich auf die Dauer für dich sehe...
    Eine andere Wohnung mit einem Balkon oder Terasse... Kannst du nicht durch deine MS-Erkrankung eine Parterre Wohnung beantragen?
    Ich habe das Gefühl, das deine Tochter und deine Freunde DURCHAUS dich einmal in die Natur hinaus begleiten würden...
    BITTE FRAGE SIE .... und auch Eva ... das wäre gut für euch beide :24: <3
    In Köln, wo wir beide vorher gewohnt haben, hatte ich nur auch einen Balkon... den hatte man fast nicht "gesehen", weil ich alles voll gepflanzt habe... Gesessen haben wir an der geöffneten Balkontür in der Küche...


    Ich kenne eine Frau aus dem HT-Forum, die sich auch von ihrem Mann verabschieden musste und auch wegen einer Muskeldysdrophie auch im Rollstuhl sitzt... oder Rollator... Mehr und mehr findet sie wieder durchaus ihren Lebenssinn , obwohl sie ungemein ihren geliebten Mann vermisst ( es ist auch ihr zweiter Mann)...


    Wir alle hier und überhaupt "in der Welt da draussen" sind nicht alleine mit unserem Schicksal... und "wir hier" haben das große GLÜCK, durch das Schreiben und ja auch durchaus zum Teil "kennen" dass wir Unterstützung haben...
    Nur Mut, meine Liebe...


    herzlichste, dich voll unterstützende Grüße <3
    von deiner Amitola
    ( ich habe zwar mit diesem Namen JETZT drei Namen... aber mit Burkard fühle ich mich durch Amitola ... JETZT... am meisten verbunden )...

  • @amitiola


    Ich krieg keine Behindertenwohnung, dazu bin ich nicht krank genug. Trotz der Vorhersage, dass ich (MS begann 1993) spätestens 2000 im Rolli sitzen würde, kann ich noch immer gehen (Dank toller Reha in Judendorf), bin nur extrem schwach und kann fast nix heben, Gleichgewichtsstörungen, kein Gefühl in den Beinen und Füssen,kognitive Störungen (merk mir nix, besonders Zahlen sind schwierig , muss mir alles aufschreiben).

  • Liebe Angie,


    wie lange ist diese Ablehnung für eine Behindertenwohnung her? Gut, wenn sie vor kurzem war, ist das natürlich ein Hinderungsgrund für eine baldige Aussicht auf Erfolg...
    Schön das dir diese Reha in Judendorf so geholfen hat...Ein Neurologe müsste eigentlich dir Ergotherapie ( da werden auch deine kognitiven Defizite behandelt... verschreiben... auch weitere ambulante Physiotherapie müsste WIRKLICH für DICH gegeben sein...
    Noch einmal auch für dich zum überdenken...


    Es gibt nicht nur Zweck -Wohngemeinschaften... sondern Wohngemeinschaften , die sich zusammen gefunden haben, weil sie ein gemeinsames "Projekt" ... eine gemeinsame "Lebensanschauung" haben...
    Vielleicht wäre das auch eine Option für dich...
    Auf jeden Fall finde ich es gut, dass du hier schreibst, welche Einschränkungen du hast... aber was dir auch geholfen hat...
    Das finde ich ... ist ein POSITIVES LEBEN leben...
    in aller BEGREIFLICHEN TRAUER...
    Jetzt
    kannst du immer noch
    jegliche Hilfe von deinen Freunden , deiner Tochter... und ich bleibe hartnäckig... besonders von Eva... annehmen...
    Es ist ein Geschenk... ein GESCHENK von Menschen die dich auch in allen unterschiedlichen Facetten "lieben"...,
    weil DU... ein wertvoller, liebenswerter Mensch bist...


    eine ganz <3 liche Umarmung :24:
    von deiner Amitola ... die immer noch auf einen Anruf vom Herzzentrum wartet ...ooommmmhhh... ^^

  • Nein Wohngemeinschaften sind nix für mich, bin lieber alleine.
    Heute bin ich wieder sehr depri, seit 39 Tagen ist er tot und ich warte noch immer auf ein Zeichen. Wo geht die ganze Liebe hin? :33:

    War heute bei einer Neurologin, weil man mir meinen 29b (Parkausweis für Behinderte) aberkennen will und ich darum kämpfen muss (wenn ich den nimmer bekomme, kann ich mir mein Auto nicht mehr leisten). Dann habens noch festgestellt, dass meine Beine und Füße mittlerweile total gefühllos sind und die Arme teilweise, schön, wollte das eigentlich nicht wissen.


    Bin nach der Untersuchung wieder mal tränenblind heimgefahren (die wollen, dass ich ein MRT mache und haben Probleme am rechten Auge festgestellt, kann mich den FS kosten), habe im Parkhaus beim Supermarkt eine Säule erwischt, na die Reparatur meines Scheinwerfers und meiner Stoßstange wird ein großes Loch ins Haushaltsbudget reißen :( .


    Selber schuld, wenn man beim kleinsten Problem losheult, aber momentan kann ich nicht anders, alles was ich tun muss, ist mir einfach zu anstrengend, jede Kleinigkeit wird zum Problem ;( .


    Hoffe dass bei deiner Herzop alles glatt geht, meinen Vater habens am Herzen operiert, der hat dann noch über 20 Jahre gut gelebt. :24:

  • Liebe Angie!


    Leider, leider hattest Du heute einen sehr bescheidenen Tag. :30:
    Gib die Hoffnung nicht auf, morgen, übermorgen könnte es ein bisschen besser sein.


    Ich wollte Dir über was Schönes schreiben. Hoffentlich siehst Du es auch so und findest es nicht, gerade heute, voll daneben.
    Auch wenn Kästen an Deinem Balkon nicht machbar sind, ein wenig Grün könntest Du doch in Töpfen arrangieren. Platz ist in der kleinsten Hütte. Es würde keinen Garten ersetzten, könnte Dir aber was geben.
    Es gibt einige dankbare Pflanzen, winterfest, immergrün, für mehr oder weniger Sonne. Man kann sie auch aus Ablegern ziehen. Es muss nicht viel kosten.
    Lavendel, Storchschnabel, ganz normale Bohnen ranken an Stäben und blühen hübsch. Inklusive kleiner Ernte. Für Bohnen ist es aber zu spät, glaube ich.
    Schmetterlingsflieder, falls es nicht ein extrem kleiner Balkon ist. Im Herbt ein, zwei Stiefmütterchen. Und, und, und. Ich weiß, wir haben hier im Forum Experten.


    Hoffentlich denkst Du nicht, was will die, ich habe andere Sorgen.
    Dennoch, vielleicht ist das ein klitzekleiner Mosaikstein zu etwas Entspannung und für ein Lächeln auf Deinem Gesicht.


    Liebe Grüße
    Deine Kühlwalda

  • Liebe Angie,


    bei mir Status... immer noch wartend... aber Fakt ist auch, dass ich medikamentös so eingestellt bin, dass nicht eine Akutgefahr herrscht..
    .
    Ich bin leider ... oder auch nicht... kein Mensch, der nur kurz schreiben kann...Meiner Meinung nach ist jeder Mensch "wohngemeinschaftstauglich".. bzw. nicht nur tauglich, sondern es geht ihm in der Gemeinschaft um Längen besser , als alleine...


    Der Mensch ist nicht auf das alleine leben "konzipiert"... meiner Meinung ja auch nicht genetisch... Wir haben als Spezies nur überlebt, weil wir eine Gemeinschaft waren...
    Sie einmal, du und ich und WIR ALLE hier, sind ja auch eine Gemeinschaft... Zwar nicht zusammenlebend, aber doch das Grundbedürfniss von Nähe,... sich mitteilen... ja sogar emotionale Hilfe ist hier gegeben....weil wir es ausleben, hier niederschreiben... und das ist nur möglich geworden weil wir diesen großen Schritt ... aus unserer ISOLATION der EINSAMKEIT ... unternommen haben.... und... da haben wir es wieder ...
    das Leben in der Trauer ist auch viel besser und ich würde sagen viel gesünder in einer Gemeinschaft zu "ER - LEBEN". :24:


    Liebe Angie,
    vielleicht wäre es für dich innerlich möglich, mehr und mehr nicht von 39 Tagen tot zu reden... bzw. es ist ja auch ein so DENKEN...sondern dass er in eine "andere Dimension gegangen ist"...dass ist "lebendiger " gedacht und hilft uns auch bei der Vorstellung ... jedenfalls ist das meine Meinung... das "wir" mit ihnen in Verbindung bleiben... oder eine innerliche Verbundenheit spüren... Wie soll sich den ein "Toter"... bitteschön ... bei dir "melden"...
    und 39 Tage sind noch sooo ungemein schmerzhaft zu verkraften... und da gehört das weinen noch ganz, ganz stark dazu...AKZEPTIERE es...


    So, jetzt zu deinen geschilderten heutigen Untersuchungsergebnissen...
    Einesteils sind sie wirklich für dich nicht gut zu händeln... Auch aus diesem Grunde wäre es gut, wenn du FREUNDE hast, die dir VIEL abnehmen würden...
    und bitte, sage jetzt nicht NEIN... Ein JAAAA ist für jeden Menschen besser....
    JAAA gibt Energie.... NEIN schränkt ein... macht dich "zu"...


    Gerade durch die heutigen Untersuchungsergebnisse finde ich, ist die Möglichkeit für eine Parterre-Wohnung durchaus gegeben
    sind !!!
    BITTE hake da noch einmal bei deiner Neurologin nach...


    Tja, ein MRT würde ich auch für sehr sinnvoll halten, weil... auch wenn es dich jetzt schockiert... du durch deine Erkrankung einfach zu sehr im Sehfeld eingeschränkt sein kannst...und es auch mal mehr sein kann als eine Säule...


    Aber auch da habe ich ein positives Ereigniss zu melden... Ich habe einen Bruder , der in Australien lebt und eben halt auch schon Australier ist... Er hatte mit 54 Jahren einen Schlaganfall, der sich "nur" auf das linke Auge auswirkte... Er fährt und DARF auch fahren, nach ärztlicher Untersuchung...


    So ,jetzt noch einmal zu einer Art ESSENZ... ;)


    sage JA zu deiner TRAUER
    sage JA zu deinen Tränen
    sage JA zu deinen Einschränkungen
    sage aber auch JA... ICH WILL GUT LEBEN...
    und JAAAA... WIR sind "hier" eine GUTE GEMEINSCHAFT


    und... ganz, ganz wichtig


    dein Rudi IST... LEBENDIG ...nur auf einer anderen EBENE
    und
    LIEBE IST ..... IMMER


    <3 lichst deine Amitola
    die denkt, dass sie durchaus noch eine Weile auf diesem Planeten bleibt... und zwar gut,... trotz körperlicher Einschränkungen... habe auch mehrere "Baustellen"

  • Liebe Angie,


    zwar verspätet aber trotzdem ein "Liebes Willkommen hier"!
    Ich kann dein " ich will ihn spüren, sehen, hören..." soo gut verstehen (mein Verlobter starb 1974 auch nach einem Motorradunfall).
    Auch dein "keine Perspektive mehr sehen" kenne ich durchaus. :24: Okay, du kannst jetzt denken - "sie war jung, gesund, mit Rückhalt aus der Familie" - und du hast durchaus recht damit! Trotzdem ...
    DU und DEIN Leben sind es es wert, (weiter)gelebt zu werden. Leben ist so kostbar. Auch UNSERES - nicht nur das derer, die wir verloren haben.
    Bitte hab Geduld, das Leben wird wieder "leichter" werden, es ist doch erst soo kurze Zeit vergangen. Sicher wird es nie wieder wie in der Zeit, die du mit Rudi verbringen durftest, aber es wird leichter.
    Und für mich gilt das "Geduld haben" auch für die "Zeichen", das "Verbindung fühlen" mit unseren Lieben. Wenn wir darauf warten - dann "übersehen" wir diese "Grüße". Ich selbst sehe vieles als solch einen Gruß - sei es ein Regenbogen oder auch ein Schmetterling der mich umflattert oder, wie erst vor ein paar Tagen gleich zwei mal kurz hintereinander ins Zimmer kommt und nicht mehr hinaus findet. Oder einen leisen, kühlenden Windhauch an einem heißen Tag, oder ...
    Es ist einfach tröstlich, so zu denken und es "schadet" keinem. Auch wenn ich das nicht jedem erzähle ;) , etliche Menschen halten einen dann für "durchgeknallt" (was mir eigentlich aber auch egal ist).


    Noch kurz wegen deinem Auge - auch ich würde sagen, laß das MRT machen - ich finde, Gewissheit ist besser als Ungewissheit. Und als Trost - ich habe eine Freundin, die in der Kindheit ein Auge durch einen Unfall verlor. Trotzdem hat sie den Führerschein gemacht und fährt auch heute noch (mit 60). Und das besser, als so manch anderer. Nur - fahr nicht mehr tränenblind - bleib lieber stehen, heul dich aus und dann geht es wieder - sicher und leichter - weiter!


    Und jetzt muß ich ins Bett, bin doch schläfrig geworden, vielleicht kann ich doch wieder mal ein paar Stunden besser schlafen als in letzter Zeit.


    Ich schick dir eine liebe :24: und einen :005: der über dich wacht.
    Alles Liebe
    Jutta


    PS: Ein "good cruise" an unsere Liebsten "da oben"

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Angie,
    natürlich ist es logisch, dass du so denkst, wie gesagt, diese Gedanken kennen die meisten hier aus ihrer ersten Zeit nach dem Tod ihrer Liebsten. Die Frage (die dumir noch nicht beantwortet hast :) ) ist, wie zwanghaft sind diese Gedanken? Sind sie ununterbrochen in deinem Kopf oder kommen sie einfach mit der Schmerzwelle daher, weil du im Moment das Gefühl hast, dass deine Situation, dein Leben aussichtslos sind?


    Ich möchte mich mich einer Bitte an Juttas Posting anschließen: Habe noch Geduld und versuch doch deine Single-Freundinnen wieder zu aktivieren. Ich habe es heute schon in Beates Beitrag gepostet und möchte es hier nochmal schreiben: Von Barbara Pachl-Eberhart habe ich einiges gelernt: Nach dem Tod ihres Mannes und ihrer Kinder bei einem Zug-Unfall hat sie sich Tricks überlegt, um nicht immer traurig sein zu müssen bzw. nicht gänzlich in einer Depression zu versinken und dabei hat sie ein "Spiel" erfunden und immer wieder gespielt. Das Spiel heißt: "Was würde ich heute tun, wenn ich glücklich wäre?" Und dann hat sie so getan, als ob sie glücklich wäre. Ganz kleine Dinge waren es oft nur, die ihr einfach einen kleinen Moment des Glücks gebracht haben und die dann immer mehr geworden sind. Deine Situation ist anders, du hast eine chronische Erkrankung, die dich einschränkt, aber ich denke, Glücksmomente zu sammeln, ist immer eine gute Idee, vor allem, wenn man einen so schlimmen Tag hiner sich hat, an dem einfach viel nicht gut gelaufen ist.
    Es sind viele gute Ideen in diesem neueren Buchvon Barabara Pachl-Eberhart: "Warum gerade du?" Ein sehr, sehr empfehlenswertes Buch für Trauernde, geschrieben von einer Frau, die weiß, was es heißt alles zu verlieren, was ihr lieb ist!


    http://www.amazon.de/Warum-ger…92539/ref=asap_bc?ie=UTF8


    Und dann möchte ich noch eine Geschichte erzählen, die sehr gerne habe.


    Es war einmal ein Mann, der steckte jeden Morgen eine Handvoll Bohnen in seine linke Hosentasche. Immer, wenn er während des Tages etwas Schönes erlebt hatte, wenn ihm etwas Freude bereitet oder er einen Glücksmoment empfunden hatte, nahm er eine Bohne aus der linken Hosentasche und gab sie in die rechte.Am Anfang kam das nicht so oft vor. Aber von Tag zu Tag wurden es mehr Bohnen, die von der linken in die rechte Hosentasche wanderten. Der Duft der frischen Morgenluft, der Gesang der Amsel auf dem Dachfirst, das Lachen seiner Kinder, das nette Gespräch mit einem Nachbarn – immer wanderte eine Bohne von der linken in die rechte Tasche.Bevor er am Abend zu Bett ging, zählte er die Bohnen in seiner rechten Hosentasche. Und bei jeder Bohne konnte er sich an das positive Erlebnis erinnern. Zufrieden schlief er ein – auch wenn er nur eine Bohne in seiner rechten Hosentasche hatte.


    Hab Geduld, hab Mut und bleib noch ein bissl!
    :30: Christine

  • Liebe angie. Fühle dich von mir gedrückt :24: Mir geht es zwar selber nicht gut, aber wenn ich deine Zeilen lese, möchte ich für dich da sein. Ich bin in einer anderen Situation als du, aber fühle mich genauso machtlos und möchte dir von Herzen sagen, dass ich deinen Schmerz trotzdem so mitempfinden kann. Ich hatte leider nicht das Glück einen so tollen Partner zu haben, bin DREI mal geschieden. Mein erster - Gerhard´s Papa ließ mich immer alleine, ich war so unglücklich in der fremden Stadt. Mein zweiter - meine große Liebe, der Vater meiner Tochter - liebte den Alkohol und war dann oft böse, und mein dritter - haha - ich dachte, jetzt hab ich einen ruhigen Familienmensch - der war nach dem Hausbau der ärgste. Mein Leben war ein absolutes Chaos, obwohl ich mir immer eine Familie - so wie es sich gehört - mit Mann und Kindern gewünscht habe. Ich habe immer gefühlt wie ein Blumenstock. Vielleicht kannst du jetzt lachen, aber es ist wirklich so. Ich bin ein Blumenstock der blühen möchte. Und wenn er zu verwelken drohte, habe ich es verhindert. Dann mußte ich in meinem Leben etwas ändern. Jetzt bin ich in einer Situation, wo ich keine Macht habe die Verwelkung aufzuhalten. Ich habe keine Macht etwas zu ändern, damit es wieder besser wird. Aber ich werde nicht verwelken! Liebe angie, bei dir ist alles noch so frisch, ich weiß, obwohl ich ein gesunder Mensch bin, war ich absolut energielos, immer müde, keine Kraft für irgendwas. Wie froh wäre ich, wenn ich damals schon dieses Forum gefunden hätte. Schreibe weiter, es ist so wertvoll wenn man sich verstanden fühlt. Ich schicke dir jetzt ein <3 ich hoffe du spürst wie innig es ist. Ganz liebe Grüße Petra

  • Die Sonne scheint und lacht mich aus, suggeriert wie schön dieses Leben wäre, wenn es dich noch geben würde.
    Üerall glückliche Menschen, Musik, Gelächter, die Bäume stehen noch immer vorm Haus, wie lange lebt ein Baum? So als ob unsere Liebe nie gewesen wäre, als ob du nie existiert hättest.....Ich küsse dein Foto und ersticke an ungeweinten Tränen...