Ich versuche gerade ein neues Thema aufzumachen. " nie - wieder" es hat lange gedauert und dauert noch, diesen Gedanken anzunehmen.
Mehr schreibe ich demnächst, im Moment kann ich nicht, da mich ein neuerliches Gesundheitsproblem befasst. Ich wurde Ende April operiert - Nervenkompressionen. Die Wunden heilen nicht, da unter anderem eine Klammer in der Wunde vergessen wurde. Man redet mir ein, noch einmal ins Spital für zwei Wochen, sofort. Muss das Alles erst verarbeiten. Und ich will meine Vorhaben (Projekte) nicht wieder verschieben, es geschieht ohnehin alles nur sehr langsam.
Mein Wundmanager meint, er kommt jeden 2. Tag, ich soll noch 2 Wochen zuwarten. Er versteht, dass ich nicht zum 30.Mal ins Krankenhaus will. Wer weiß, was ich dort wieder einfange.
Das sind Situationen, in denen ich mich noch mehr nach meinen Mann sehne. Er würde mir zwar zu etwas weder zu- noch etwas ausreden, was ich tun soll, aber zuhören und da sein. Ich wäre nicht allein mit meinen Gedanken, die sich im Kopf im Kreis drehen. Mir fehlt das Gefühl, dass wer bedingungslos hinter mir steht. Im meinem Kopf ist das Bild, dass er immer hinter mir gestanden hat, wie eine Schutzmantel-Madonna. Er hat mich nie kritisiert, hat mich frei entscheiden lassen und mir nie wehgetan. Es gab schon Probleme in diesen 55 Jahren und Höhen und Tiefen, aber wir sind immer zusammen gestanden. Unsere persönlichen Entwicklungen sind nicht immer zur selben Zeit geschehen. Aber wir haben immer geredet, nicht unbedingt tiefschürfend, über unsere Erlebnisse, über das Weltgeschehen, über Kunst, Pläne, unsere Arbeit, unsere künstlerischen Ambitionen, über, unsere Computer, über Religion, usw. In den letzten Jahren, als wir beide krank waren, wurden unsere Gespräche offener und auch Schwieriges wurde angesprochen. Wir sind ja aus einer anderen Generation, wo vieles nicht so selbstverständlich war, wie es heute ist.
Am Sonntag waren es zwei Jahre, dass er gestorben ist, es war ein grausamer Tod.
Bisher konnte ich das Foto, das hinter meinem Schreibtisch, am Fenster steht, nicht ansehen. Ich zog den Vorhang vor. Sein freundlicher, direkter Blick und das Lächeln, machte mich traurig und brachte mich zum heulen. Nie wieder wird er bei der Türe herein kommen und sagen "da bin i". Monate lang habe ich alles so gemacht, wie ich glaubte, dass er es haben wollte, als ober er nur auf Dienstreise gewesen wäre. Wenn ich von irgend einem Arzt nach Hause kam, nahm er mir alles ab und fragte mich, Wasser oder Klo. Und dann kam die Frage "wie wars". Wenn ich im Spital war, haben wir jeden Tag sicher 8 Mal telefoniert. Jetzt kommt mich vielleicht meine Tochter besuchen, wenn sie Zeit hat.
Ich habe den Garten umgestalten lassen und fühlte mich schuldig, weil ich zwei Bäume, die Alfred 33 Jahre gehegt und gepflegt hat, umschneiden ließ.
Es geschah aus reiner Vernunft.
Jetzt ist es doch mehr geworden, als ich vor gehabt habe. Ich danke für die Antworten und wünsche Euch Allen das beste für die Bewältigung Eurer Trauer, so weit das eben geht.
Mefa