• Hallo liebe StillCrazy,:24:


    ich möchte dir schreiben, dass ich sehr viel an dich und an deinen Rudi denke, auch wenn ich ,aus ganz persönlichen Gründen, zur Zeit wenig im Forum lesen oder schreiben kann.


    Schön, dass du dich bemühst, dir eine positive Einstellung zu bewahren und Zitat von dir: "den negativen Gedankenspiralen etwas entgegen zu setzen"..... "gute Übung, Positiv Szenarien genauso akribisch zu zeichnen, wie ich es mit Negativ Szenarien mache..." :!::!::!::28:


    Das ist so wichtig und soooo schwer. Ich wünsche dir dazu ein gutes Gelingen und einen langen Atem.


    Das Dilemma ist halt, dass wir durch Erziehung und andere gesellschaftliche Einflüsse mehr darauf trainiert sind , auf Katastrophen zu achten als auf die guten Dinge und sich auf diese Weise, diese neg. Seiten tief in unser Gehirn brennen.Dadurch verstärken sich dann auch unsere Ängste ...... Ein Teufelskreis. ...Stichwort: selbsterfüllende Prophezeiung.

    Da hilft u.a. nur ein Perspektivenwechsel....und ein ständiges "am Ball bleiben"....Man muss sich seine Gedankenmuster bewusst machen und - wenn notwendig - in klitzekleinen Schrittchen - diese Muster ändern, dabei v.i.e.l GEDULD aufbringen und sich selbst verzeihen können, wenn es denn nicht gleich so klappt... Hm - ganz schwierige Sache. Zumal sich alte Denkmuster sehr gerne hinterlistig wieder anschleichen, wenn man Mal nicht aufpasst und sich zu sicher fühlt .Doch ich denke, du schaffst das. <3


    Auch ich übe mich zur Zeit im Perspektivenwechsel und darum - trotz aller Widrigkeiten - etwas mehr Lebensqualität zu finden und mir zu erhalten.

    Zur Zeit werde ich von meiner Umwelt ständig bombardiert mit Aussagen wie : " du MUSST halt POSITIV denken". Das war schon während meiner schweren Depression so und jetzt ist es, durch meine neue Erkrankung, noch viel schlimmer geworden! Manche glauben sogar, mir unbedingt sagen zu müssen, ich hätte halt nicht POSITIV GENUG gedacht und MÜSSE jetzt eben den Preis dafür zahlen....:95:


    Ich bin kein Fan von reinem positivem Denken.

    Ich bemühe mich, mich vor allem auf meine positiven Gefühle zu konzentrieren. Eine Balance zu finden zwischen Schrecklich und Gut.

    Ich halte sehr viel von Optimismus, Hoffnung, Zuversicht, Glauben aber das hat meiner Meinung nach eben NICHTS mit dem sog. "pos.Denken" zu tun. Reines "positive Denken" - so wie es in manchen Kreisen so modern ist - halte ich für sehr schädlich. Ich finde das viel zu einseitig. Für mich (und ich spreche jetzt nur von mir, von MEINER Einstellung) ist das eine Art von Verdrängen , Schwarz-Weißmalerei. Die einzigen die wirklich davon profitieren sind letztendlich die Autoren gewisser Selbsthilfebücher. Damit lässt sich gut Geld verdienen, der Markt boomt...

    Und wenn es nicht klappt mit dem "Denken"...werden dazu noch Schuldgefühle aufgebaut, Versagensgefühle geschürt, Druck aufgebaut... denn da ist man halt leider SELBST schuld. Weil man eben nicht intensiv genug positiv gedacht/ gefühlt hat, man dazu nicht "fähig"war, einem der "echte" Glaube gefehlt halt,....usw. . Schuld ist nicht die Methode, schuld ist eben dieser einzelne "unfähige"Mensch.

    Ironie an* eben blöd gelaufen* Ironie aus


    Aber -


    das Leben ist halt NICHT N.U.R positiv - es ist AUCH positiv. Es gibt immer Beides! Ein sowohl als auch! Inklusive aller Grautöne dazwischen. Das Leben ist kein Wunschkonzert und es gibt keinerlei Kontrolle über alles.

    Glücklich, wer das akzeptieren kann - ohne wenn und aber. Das ist aber so schwer.!


    Inzwischen möchte ich ALLE Gedanken/ Gefühle , die in mir auftauchen, zulassen. Positive sowie Negative. Sie alle haben ihre Berechtigung. Sie sind gleich-wertig und notwendig.

    Früher dachte ich nicht so, da bin ich vor allem weggelaufen und das war - zusammen mit anderen Gründen - ein wesentlicher Grund für meine schweren Depressionen (und meinem Suizidversuch ( vor Jahren) und den zwanghaften Suizidgedanken der letzten 2 Jahre, die zum Glück seit der Elektroschock Therapie bis jetzt nicht mehr aufgetreten sind ).

    Jetzt will ich sehen, wie die Dinge tatsächlich sind. Nur dann kann ich gegensteuern.Wenn ich negative Gedanken in den Keller sperre, oder sie ganz tief in den Boden buddle, heißt das nicht, dass sie deswegen weg sind. Sie sind trotzdem da , wachsen klammheimlich zu Riesen heran , die wüten und toben. Sie finden immer einen Weg aus dem Versteck und laufen einem nach, lassen uns nie in Ruhe -zerstören uns bis wir krank werden und uns ihnen dann entweder doch stellen müssen oder - irgendwann - "zu- Grunde".

    Wenn mich meine neg. Gedanken sehr bedrückend versuche ich mich zu fragen: "wie realistisch ist das alles"? "Welche Beweise gibt es dafür"? "Was kann ICH dagegen TUN" bzw. "Inwiefern kann mir das helfen"? etc. und dann konzentriere ich mich aufs Ein-Atmen und Aus-Atmen und auf den gegenwärtigen Moment und falls nötig, beame ich mich - für kurze Zeit und zur SELBSTtröstung - in eine, MICH tröstende Vorstellung. Ich ziehe mich beispielsweise dann oft in meiner Phantasie in "MEINEN sicheren Ort" zurück. Ich male mir diesen Ort liebevoll aus - einschließlich der Gerüche, der Temperatur - "mache" dort was mir Spaß bereitet, lade mir gedanklich bestimmte Personen dazu ein oder ziehe es vor allein zu sein ( je nach Stimmung) und komme dann oft gestärkt und getröstet in meine Wirklichkeit zurück. Ich bin dann sehr oft positiv gestimmt und das, ohne krampfhaft alle negativen Gedanken auszuschalten und alles nur Schönzureden und permanent "positiv Denken" zu müssen.


    Ich halte es lieber inzwischen mit REALISTISCHEM Denken, mit KONSTRUKTIVEN Denken.


    Und das beinhaltet eben 2 Seiten- das Positive UND das Negative.


    Während meiner letzten Therapie hat eine Mitpatientin sinngemäß folgendes gesagt: " Mal angenommen, ihr würdet mit eurem Auto geradewegs auf eine Mauer zufahren und eure Denkweise nicht ändern und keinen Richtungswechsel vornehmen. Was passiert dann? .....

    Jetzt stellt euch vor, ihr denkt "positiv." und stellt euch vor, diese Mauer wäre ein Tunnel - was sie natürlich nicht ist und nie werden wird, Aber ihr wünscht euch das ganz stark, von Herzen, setzt all eure Hoffnung darauf und glaubt an den Tunnel.. Leider ist die Mauer aber kein Tunnel, sie ist halt trotz positiver Gedanken einfach eine starre, undurchlässige Mauer. Ihr fahrt darauf zu und..... Wenn ihr Glück habt gibt es " nur" einen Sachschaden.Habt ihr Pech, gibt es euch danach vielleicht nicht mehr...

    Die andere Möglichkeit wäre folgende: gleiche Mauer, gleiches Auto, gleicher Fahrer.Ihr schaut genau hin, erkennt, dass die Mauer fest und undurchdringlich ist. Ihr setzt euer ganzes kreatives, realistisches Denken ein und erkennt: aha, ein Richtungswechsel ist notwendig, reißt das Steuer herum und fahrt an der Mauer vorbei bzw. stoppt rechtzeitig. Alles gut gegangen...


    Diese Äußerung hat mir sehr imponiert. Ich denke oft daran und möchte sie heute einfach mit euch teilen, zumal ich , wie gerade vorhin geschrieben, ständig mit "positivem Denken sollen" konfrontiert werde.

    Ebenso wie du , liebe StillCrazy, versuche ich auch, mir eine positive EINSTELLUNG zu bewahren, trotz allem, schöne Augenblicke zuzulassen und vor allem, sie auch zu sehen und zu genießen.


    Bitte, bitte drückt mir für die nächste Zeit die Daumen. Mein Behandlungsplan steht ( nach Einholung einer 2. Meinung) und ich bekomme nächsten Mittwoch den Port gelegt und die Woche darauf beginnt die Chemo.

    Eigentlich wollte ich bzgl. meiner Erkrankung hier im Forum nichts schreiben und ich will/ werde auch nicht so ins Detail gehen - aber momentan brauche ich ein paar gedrückte Mutmacherdaumen.

    Ansonsten lasse ich alles auf mich zukommen (es bleibt mir auch nichts anderes übrig.) Ist aber sehr,sehr schwer und ich fahre gerade Gefühlsachterbahn.


    Oh je, liebe StillCrazy, jetzt habe ich deinen thread für mich "missbraucht". Ich hoffe, es stört dich nicht so sehr. Ich habe einfach darauf los geschrieben, und jetzt bin ich zu müde oder zu "faul" alles zu löschen und nochmal alles in meinem thread zu schreiben.


    Ich umarme dich und Rudi und wünsche euch -TROTZ ALLEM - schöne Momente zum Genießen, ein wenig Lebenslust. Denkt daran: Solange wir atmen, leben wir! Und solange sind wir berechtigt auch ein kleines Stückchen "Lebenslust" zu empfinden und sei es nur für einige Augenblicke. Ich hoffe, das klingt jetzt nicht so arrogant.

    Zudem wünsche ich euch beiden, dass ihr all eure Kraftquellen immer öfters anzapfen könnt und dass die Quellen so richtig sprudeln.

    Ich wünsche euch, dass ihr auch in dieser Situation zwischendurch herzhaft miteinander lachen könnt. Sammelt alle Glücksmomente, alle Momente der Zufriedenheit, alle Momente der Vertrautheit, alle Momente der Liebe ...Sammelt, sammelt, sammelt...und schreibt sie in euer Glückstagebuch. Täglich mindestens 3 schöne Augenblicke. Rabelein ( eine verstorbene Userin und meine beste Freundin ) hatte ein solches Tagebuch und es hat ihr sehr geholfen. In dieses Tagebuch schrieb sie ausdrücklich und ganz bewusst nur schöne Momente.

    Ich habe jetzt auch damit angefangen!


    Liebe StillCrazy, ich finde, du machst alles ganz toll. So wie ich das aus der Ferne beurteilen kann, bist du auf einem guten Weg. <3<3<3


    Ich stehe im Augenblick wieder mal neben mir und hoffe, ich habe nicht allzu wirr und unverständlich geschrieben.


    AL

    blaumeise

  • Liebe blaumeise,


    ich antworte Dir später. Ist schon ok, wenn Du hier über Dich schreibst :)


    Ich hatte ein sehr schönes Wochenende. So richtig, richtig Spaß! War baden, habe beim KOnzert am Samstag mit einem Chor-Freund Boggie getanzt (und wie :))

    Gestern dann ein eher ruhiger Tag. Bin mit Rudi in den Nachbarort geradelt, zum Mittagessen. War sehr fein.

    Also: insgesamt alles gut - möchte man meinen. Und dann vor dem Einschlafen ist es mir so schlecht gegangen (und ich bin auch jetzt noch traurig): mit wem werde ich "später" schöne Erlebnisse teilen?????????????????


    Es hat am Wochenende genau gepasst: Aktivitäten allein, mit anderen mit ihm... eine gelungene Mischung. Er fehlt mir nicht, wenn er einmal bei was nicht mitmacht. Aber mir ist es wichtig, ihm dann davon zu erzählen - und damit alles im Geist nich einmal zu durchleben, diesmal mit ihm.

    Ich habe wirklich, wirklich Angst davor, wie das später einmal sein wird.


    Was ich dazu sagen muss: Rudi ist in letzter Zeit zum Glück gar nicht depressiv. Er macht Sachen mit, die er sich zutraut und die ihm liegen. Er ist freundlich. Er redet.


    Also: so kann man sich auch nach einem sehr schönen Wochenende schlecht fühlen,.. :(:(:(

  • Liebe StillCrazy!


    Ich verstehe das gut, denn ich glaube ich wäre genau so. Trotz des Schönen, denkt man auch in die Zukunft und kriegt Angst.

    Das beste wäre, man könne mehr im Jetzt sein. (Ich weiß, einige Dinge musst du vordenken und planen und du machst das auch wirklich gut!!!)

    Ich versuche es mir immer mehr bewusst zu machen, den Moment zu genießen.

    Denn planbar ist ohnehin nicht wirklich viel.

    Aber es gelingt mir auch oft nicht gut, ich verstehe deine Traurigkeit.


    Wenn ich ganz ehrlich bin: Ich hätte nie gedacht, dass ich das alleine sein doch irgendwie so hinbekommen kann, dieses niemanden mehr erzählen können,..... alles das was du beschreibst, wovor du jetzt Angst kriegst.

    Es fühlt sich auch oft sehr elend an.

    Aber: Ich bin mir sicher, auch du schaffst das, es auszuhalten, wenn es irgendwann dann sein muss.


    Ich drück dich! :30:

  • Liebe blaumeise,


    die Sache mit dem positiven Denken betrachte ich auch mit Skepsis. Nicht zuletzt, weil sie einige zweifelhafte Konsequenzen hat: wenn es bei jemandem trotzdem nicht gut läuft - ist der dann selber schuld, weil er nicht positiv genug gedacht hat? Und oft denke ich, es ist einfach eine Art abwimmeln... nichts leichter als die Standard-Antwort geben: da musst du halt positiv denken.

    Das alles ist mir viel zu oberflächlich.


    Aber ich finde, es ist den Versuch einmal wert, Positiv-Szenarien zu zeichnen. Ich male mir ja auch Schreckensbilder aus - das ist im Grunde ziemlich einseitig. Dieser Einseitigkeit möchte ich etwas entgegen halten. Freilich ohne deswegen naiv oder wirklichkeitsfern zu sein.


    Danke für Deinen guten Wünsch. Dir auch alles Liebe!

  • Liebe Hedi,

    möchte Dir noch einmal dafür danken, dass Du mich immer so ermutigst. Es ist ganz speziell, wie Du schreibst: da wird nichts beschönigt, nichts kleingeredet - und trotzdem machst Du mir eben Mut. Wenn ich schlecht drauf bin, bauen mich Deine Worte trotz allem immer auf.



    Von einem seltsamen Traum möchte ich Euch noch berichten: Ich habe letzte Nacht geträumt, ich bin gestorben.

    Kein Witz - es war sehr schräg...

    Das Ambiente war vergleichbar dem Sterbezimmer meiner Mutter - irgendwie war die Stimmung so ähnlich.

    Die von damals Menschen waren aber nicht da. Ich war allein. Aufgefallen ist mir, dass Lisa nicht da war - das hat mich traurig gemacht.

    Ich wusste, dass ich jetzt sterbe, hatte aber keine Angst oder sowas. Wenn schon, dann war da so eine Art Neugier.

    Dann begann plötzlich mein Körper zu zucken, vor allem die Arme und Beine. Das war aber bald wieder vorbei - und ich dachte: aha, so fühlt sich also Sterben an, aha, jetzt bin ich also tot.

    Von meinem "Erleben" (ich weiß, ein komisches Wort in dem Zusammenhang) her hat sich aber kaum etwas verändert. Eine zeitlang hatte ich das Gefühl, von oben auf mich (unten liegend) zu sehen (das hatte ich ja schon mehrfach wo gelesen, dass das oft vorkommt). Dann war wieder alles ganz normal nur dass ich tot war.

    Eigenartig... am ehesten würde ich sagen, das Sterben hat sich im Traum wie eine Art Perspektivenwechsel angefühlt. Aber alles in allem ziemlich unspektakulär.

    Gleich nach dem Traum bin ich allerdings aufgewacht - vielleicht wollte meine Seele ja, dass ich mir den Traum merke (das geht angeblich leichter, wenn man mitten drin oder gleich danach aufwacht).


    Tja... ich denke, ich werde das alles mit meiner Therapeutin besprechen, wenn sie wieder da ist.

    Rudi hat morgen zwei Arzttermin: Orthopäde & Ultraschall der Leber.

    Es gelingt mir aber ganz gut, nicht daran zu denken.


    Euch allen alles Liebe!

  • Liebe StillCrazy!

    Deine Worte rühren mich sehr, ich danke dir dafür!

    Ich wünsche Rudi und dir für morgen viel Kraft und hoffe es wird nicht zu schlimm für euch!

    Die Daumen sind auf alle Fälle gedrückt, meine Gedanken bei euch!

    :24: Hedi

  • Vielen Dank Euch <3<3<3


    Es geht mir eigentlich ganz gut! Das Ergebnis der Leber-Untersuchung erfährt Rudi im Laufe des heutigen Tages. Beim Orthopäden war es recht unspektakulär, sagt er. Als Therapie wurden Physiotherapie und eine Bandage zur Unterstützung der Wirbelsäule vorgeschlagen. Ich finde, das klingt sehr vernünftig.


    Irgendwie wundere ich mich selber, dass ich so abgeklärt bin - aber es hat schon so viele Untersuchungen gegeben mittlerweile, danach immer Behandlungsvorschläge. Es ist, wie meine Psychologin bei der Krebshilfe gesagt hat, irgendwann gehört das zum Leben einfach dazu. Obwohl ich natürlich schon sehr hoffe, dass in der Leber nichts Schlimmes gefunden wurde. Aber andererseits - ganz ehrlich - es ist ja schon da, das Schlimme...


    Ich bin gestern früher aus der Arbeit gegangen und war dann noch im Bad - dafür bleibe ich heute länger. Hat mir sehr gut getan! Und am Abend hat mich dann noch ein Bekannter für Ende August zum Essen zu sich nach Hause eingeladen. (Nur damit da keine Irrtümer entstehen: er hat zwei kleine Kinder und will demnächst heiraten.)

    Ich habe mich sehr darüber gefreut und habe das Gefühl, dass ich da was richtig gemacht habe: ich habe Menschen in meinem Umfeld in meine Situation eingeweiht und habe schon das Gefühl, dass sie mich unterstützen wollen. Jeder auf seine Weise: durch eine Einladung zum Kaffee (neulich eine Kollegin aus einem anderen Bereich), zum Essen (gestern), Begleitung durch Coaching-Gespräche. Ich bin diesen Menschen unendlich dankbar, egal ob es kleinere oder größere Dinge sind - ich fühle mich unterstützt, und das tut so gut. Und ich bin auch froh, dass ich es ihnen sagen konnte. Es war die richtige Entscheidung. Und niemand schaut mich mitleidig an (das hatte ich befüchtet). Sie sind wirklich patent. Ich hoffe, das bleibt so!

    Diese Art der Untersützung werde ich ja noch länger brauchen.


    Sobald es etwas Neues in Sachen Leber gibt, melde ich mich.


    Inzwischen Euch alles alles Gute <3<3<3

  • Ich halte euch natürlich die Daumen


    und freue mich sehr über:

    Ich habe mich sehr darüber gefreut und habe das Gefühl, dass ich da was richtig gemacht habe: ich habe Menschen in meinem Umfeld in meine Situation eingeweiht und habe schon das Gefühl, dass sie mich unterstützen wollen. Jeder auf seine Weise: durch eine Einladung zum Kaffee (neulich eine Kollegin aus einem anderen Bereich), zum Essen (gestern), Begleitung durch Coaching-Gespräche. Ich bin diesen Menschen unendlich dankbar, egal ob es kleinere oder größere Dinge sind - ich fühle mich unterstützt, und das tut so gut. Und ich bin auch froh, dass ich es ihnen sagen konnte. Es war die richtige Entscheidung. Und niemand schaut mich mitleidig an (das hatte ich befüchtet). Sie sind wirklich patent.

    und bin zuversichtlich, dass das bei einigen so bleiben wird.

    Lg. Astrid.

  • liebe StillCrazy,<3


    das freut mich wirklich absolut für dich<3 ja , ich schreibe wirklich für dich:thumbup:<3...

    Keinesfalls so in dem Sinne als Wiederholung...aber damals hast du einfach etwas in mir getriggert... und dafür bin ich SELBER verantwortlich...

    Aber

    wir alle , "lernen" ja dazu;)

    Begleitung durch Coaching-Gespräche. Ich bin diesen Menschen unendlich dankbar, egal ob es kleinere oder größere Dinge sind - ich fühle mich unterstützt, und das tut so gut. Und ich bin auch froh, dass ich es ihnen sagen konnte. Es war die richtige Entscheidung. Und niemand schaut mich mitleidig an (das hatte ich befüchtet). Sie sind wirklich patent. Ich hoffe, das bleibt so!

    Diese Art der Untersützung werde ich ja noch länger brauchen.

    Das stimmt absolut ...

    und ich kann jetzt auch mit einem anderen Bewusstsein eure Lebensgeschichte lesen....

    im Orthopäden war es recht unspektakulär, sagt er. Als Therapie wurden Physiotherapie und eine Bandage zur Unterstützung der Wirbelsäule vorgeschlagen. Ich finde, das klingt sehr vernünftig.

    ja, ich hoffe , dass Rudi diese guten Möglichkeiten wahrnimmt , auch noch wahrnehmen kann....

    Bekommt er jetzt endlich das bessere Schmerzmittel:?:

    Ich hoffe natürlich auch , dass die Leber eher einen unspektakulären Befund hat...

    und jaaaahhh, man lebt mit dem Krebs...

    Ich würde nicht sagen , dass man sich daran gewöhnt, aber gerade als Angehörige , sucht man sich die Unterstützung , die man braucht...


    Ich drücke euch die Daumen<3:thumbup:<3

    deine/eure Claudia Amitola

  • Jetzt gibt es also Neuigkeiten - und sie sind wieder einmal schlecht.

    Rudi muss nächste Woche ins Krankenhaus, da wird eine Gewebeprobe aus der Leber entnommen. Er hat es mir vorhin am Telefon mitgeteilt. Er klingt sehr gefasst, ich bin geschockt, durcheinander, verzweifelt - fühle mich so ähnlich wie vor einem Jahr, rund um die Diagnose des Prostatakarzinoms.

    Die Onkologin dürfte in dieser Sache (mit der Leber) eher ratlos sein und davon ausgehen, dass es keine normale Metastase ist. Da müsste ihrer Meinung nach der PSA-Wert höher sein.


    Ich war gestern bei einer Psychiaterin. Die meint, ich hätte eine Art Erschöpfungsdepression und ich sollte so bald wie möglich 4 Wochen in Krankenstand gehen. Außerdem hat si emir ein Medikament verordnet, das den Serotoninspiegel im Blut heben soll - sie sagt, der wird durch den Dauerstress gesenkt, da kann man medikamentös nachhelfen.


    So beginne ich also ein Wochenende unter sehr schlechten Vorzeichen. Ich hatte mir das wirklich anders erhofft!!!!!!!!!!!!!!!!


    Euch allen alles Gute!

  • liebe StillCrazy<3:30:<3


    Er klingt sehr gefasst, ich bin geschockt, durcheinander, verzweifelt - fühle mich so ähnlich wie vor einem Jahr, rund um die Diagnose des Prostatakarzinoms.

    beides ist "normal"...<3<3

    Er kann nicht anders , weil er ja in diesem Gefühlszustand am besten weiterleben kann...

    Seine Kräfte auch aufteilen muss, weil er ja dennoch eigentlich leben will...Aber weiss , dass sein Leben immer endlicher wird...

    und du

    du weisst leider immer mehr, dass es so ist,... wie es eigentlich ja "von aussen" gesehen, , genauso ist , wie Rudi es fühlt... und im Hintergrund ist ja auch DEIN Wissen , um den körperlichen Verfall deiner Mama, welches sich ja auch IMMER wieder nicht nur in deine Gedanken , sondern auch in deiner Gefühlswelt "ausdehnt"... viel Erinnerungsplatz einnimmt...


    Mit dem in den Krankenstand gehen , kann hier ja keiner so genau beurteilen , weil wir deinen körperlichen und seelischen Zustand ja nur bedingt einschätzen können... Ich denke , du wirst für dich genau abwägen, ob dich der Beruf mehr schlaucht, oder dir doch einfach Energie gibt...


    Noch mal so einen Sprung zu Rudi.... Wissen jetzt seine Geschwister und seine Freunde , wie es ihm geht?Aber natürlich muss da die Initiative von IHM ausgehen.


    Man arbeitet gerne mit Begriffen, weil man ja auch ein Gefühl konkretisieren will... ja muss... Erschöpfungsdepression... ja und nein vielleicht ... auch da kannst du nur für dich entscheiden

    und irgendwie geht es mir wie Hedi :30:


    Serotoninspiegel erhöhen finde ich eigentlich immer gut und auch durchaus helfend...:)



    Ich wünsche euch ein "zurechtfinden" für dieses Wochenende... und wirklich nicht dahin geschrieben... sehr viel Kraft <3:24::30:<3<3

    deine /eure Claudia Amitola

  • Liebe StillCrazy,

    heute ist Sonntag, wie geht's dir inzwischen?

    Welches Medikament hat dir deine Psychiaterin denn verschrieben? Bekomst du das zusätzlich? Ich glaub mich zu erinnern, dass du erwähnt hast ein Antidepressivum zu nehmen wegen chronischer Schlafstörungen, hab ich das richtig in Erinnernung?

    AL und ja, 4 Wochen Krankenstand klingen gut!

    Christine

  • Liebe Claudia Amitola,


    er hat seinen Geschwistern noch nichts gesagt. Ich finde das nicht so toll, aber respektiere diese Entscheidung natürlich. Mal sehen, wie sich das entwickelt. Vielleicht ändert er ja seine Meinung (das hat er in anderen Belangen auch getan). Wenn nicht, werde ich zu einem Zeitpunkt, der mir passend erscheint, das Gespräch suchen.

    Vier arbeitsfreie Wochen stelle ich mir geradezu himmlisch vor! Ein Geschenk :)


    Liebe Christine,


    ich freue mich sehr von Dir zu lesen. Hoffe Du hattest einen schönen und erholsamen Urlaub!

    Mir geht es eigentlich ganz gut (bin selber richtig verwundert). Habe am Wochenende Dinge allein unternommen, am Samstag ist Rudi nachgekommen und wir waren gemeinsam schön essen.


    Ich kann es schwer erklären, aber wenn ich allein etwas unternehme, überfällt mich mitunter so eine Leichtigkeit, eine Heiterkeit. Weiß nicht, woher sie kommt, nehme sie aber mit großer Dankbarkeit als Geschenk. Natürlich gibt es die dunklen Momente auch, aber die sind momentan nicht in der Überzahl.


    Rudi geht es nicht so gut. Ich denke, er fürchtet sich vor der Leberpunktion. Ob es weh tut - und dann auch, was das Eregbnis sein wird. Er tut mir so leid. Aber außer da sein kann ich nicht viel machen.

    Wie ich das sehe, hat er auch starke Schmerzen. Die offenbar weniger von den Metastasen her rühren sondern eher vom Bandscheibenvorfall. Eine Bandage bekommt er diese Woche. Termin bei der physikalischen Medizin (für Krankengymnastik) hat er am 4. Oktober (!). Das ist eine Ewigkeit, wenn man starke Schmerzen hat. Wenn man die Erstuntersuchung privat bezahlt, geht es wesentlich schneller. Ich halte dieses Vorgehen ja für verabscheuungswürdig. In diesem Fall würde ich mir aber denken "Augen zu und durch" - also zahlen, damit ich schneller was gegen die Schmerzen tun kann. Musste ich für meine Lymphdrainage auch (das zahlt meine Kasse nicht) - es kostet nicht die Welt und man kommt schneller ans Ziel. Ich finde, in persönlich schwierigen Situationen muss man da nicht den Helden spielen.

    Leider hat er vor, bis 4. Oktober zu warten.... Mir tut es schon weh, ihm zuzusehen.

    Allein deshalb muss ich immer wieder weg am Wochenende - sonst habe ich dauernd diese Bilder vor Augen. Er tut mir ja leid, und es tut mir auch leid, dass er nicht besser für sich sorgen kann - aber es ist nun einmal, wie es ist...

    Außerdem scheint er ganz froh zu sein, wenn ich zwischendurch weg bin.


    Mein altes Medikament nehme ich nicht mehr. Dafür abends etwas zum Schlafen (Antipsychotikum ganz niedrig dosiert - die Nebenwirkung Müdigkeit ist in meinem Fall die Hauptwirkung) und in der Früh etwas, das dafür sorgt, dass das Serotonin länger im Blut bleibt. Die Ärztin (die einen sehr kompetenten Eindruck gemacht hat, sie hat sich - auf Krankenkasse - eine Stunde für das Erstgespräch Zeit genommen) hat mir glaubhaft versichert, dass diese Dinger keine Abhängigkeit erzeugen. Am Freitag soll ich sie anrufen, wie es mir mit den neuen Medikamenten geht. Bisher nehme ich keine Nebenwirkungen war, das ist schon einmal gut. Ich hatte einmal Tabletten, die haben ein Gefühl wie heftiger Katzenjammer erzeugt - furchtbar!

    Das mit den vier Wochen Krankenstand klingt für mich einfach traumhaft. Mit einer Einschränkung: es wäre kontraproduktiv, wenn Rudi zur selben Zeit krank geschrieben wäre. Dann hätte ich vier Wochen mehr oder weniger durchgehend Krebsmisere vor Augen.


    Ja, mit dieser Befindlichkeit starte ich also in die neue Arbeitswoche. Ich werde zusehen, so viel Schönes wie möglich für mich einzuplanen, das hat sich in letzter Zeit bewährt :):):)

  • Liebe StillCrazy<3


    Vier arbeitsfreie Wochen stelle ich mir geradezu himmlisch vor! Ein Geschenk

    dann würde ich an deiner Stelle dafür "gehen"<3


    Eine Bandage bekommt er diese Woche. Termin bei der physikalischen Medizin (für Krankengymnastik) hat er am 4. Oktober (!). Das ist eine Ewigkeit, wenn man starke Schmerzen hat. Wenn man die Erstuntersuchung privat bezahlt, geht es wesentlich schneller. Ich halte dieses Vorgehen ja für verabscheuungswürdig. In diesem Fall würde ich mir aber denken "Augen zu und durch" - also zahlen, damit ich schneller was gegen die Schmerzen tun kann.

    eine Bandage hätte er schon längst haben müssen:rolleyes::rolleyes:


    Es gibt so etwas wie einen grossen Würfel aus hartem Schaumstoff... der ins Bett kommt und man liegt auf dem Rücken , als ob man auf einem Stuhl sitzt ... Ich hoffe , das ist verständlich ausgedrückt...

    Der Po muss etwas von der Matratze entfernt sein und die Unterschenkel liegen oben auf dem Würfel ...

    Oberschenkelan den Würfel leicht gelehnt ....


    Er soll unbedingt die Physiotherapie VOR dem 4 Oktober machen, weil er sonst vor Schmerzen "eingeht" .... Sag ihm bitte , dass das eine Frau schreibt, die eine Bandscheiben operation hinter sich hat ( durch die Pflege meiner Mama)


    Ich hoffe , dass die Leberbiopsie ohne Komplikationen verläuft... und das Ergebniss... da kommt mir für euch beide

    <3:30:<3:30:<3 in den Sinn...


    Ich wünsche euch ... ich wünsche euch... ich wünsche euch ???? bestmöglichste Zeiten<3<3

    und

    keine Essensdepatte heraufbeschwörend;) wollend

    BANANEN heben den Serotoninspiegel... und schmecken ausserdem :)

    liebe Grüsse

    eure Claudia Amitola

  • Liebe StillCrazy,

    im Großen und Ganzen klingt es gut, was du da schreibst: Die Leichtigkeit, die die Oberhand hat, dass du lernst, dich von Rudi etwas abzugrenzen .... trotzdem ist da die Erschöpfung. Es ist besser unmittelbar auf sie zu reagieren, desto größer die Erschöpfung wird, desto schwieriger und langwieriger wird die Erholungsphase, die du dann brauchen wirst und wenn sie sich zu einem richtigen Burn Out auswächst, dann brauchst du ev. 2 Jahre, bis du wieder auf dem Damm bist ..... Nimm mal die 4 Wochen und versuche in diesen Wochen auf Distanz zu gehen, wo immer es möglich ist... Jetzt ist es nämlich noch möglich, es ist sehr wahrscheinlich, dass die wirklich anstrengende Zeit mit Rudi erst noch auf dich zukommt und es gilt jetzt Kraft zu sammeln.....

    AL :24:

    Christine